Zusammenhang ABS, Bremsflüssigkeitsstand, Kupplung

  • Hallo miteinander,


    erst mal stelle ich mich vor: Meine Name ist Christian, ich wohne im Großraum Hamburg, seit etwa einem halben Jahr fahre ich neben einem 126er 560 SEL nun im Alltag einen 124er 260 E Handschalter in Buchhalter-Ausführung.
    Bisher lief der Wagen problemlos, auf dem Tacho stehen nun 118 tkm.


    Folgendes Szenario:


    1. Seit einigen Wochen stellte sich nach jedem Motorstart beim ersten Anfahren (egal ob vor- oder rückwärts) ein kurzes Geräusch ein. Wie sich herausstellt, ist es die ABS-Pumpe (Selbsttest?). Das Geräusch ist identisch, wenn das ABS arbeitet.


    2. Einige Zeit später leuchtete die Feststellbremsen-Kontrolleuchte im KI auf, auch bei gelöster Bremse und flackerte während der Fahrt, ging dann irgendwann aus. Seit einigen Tagen ist sie dauerhaft an. Mittlerweile weiß ich, dass die Kontrolleuchte auch einen zu niedrigen Bremsflüssigkeits-Stand anzeigt. Kontrolliert - und siehe da, Stand unter Minimum im Behälter. Test des ABS zeigt: Es greift nur ganz kurz und nur, wenn ich das Bremspedal nicht voll durchtrete. ABS-Leuchte im KI aber ohne Befund, also aus, Birnchen ok (leuchtet bei Zündung ein).


    3. Vorgestern fiel mir auf, dass die Kupplung sehr viel früher greift, der größte Teil des Pedalweges bleibt ungenutzt, das Pedal kommt aber willig zurück. Vorgestern hatte sich das nach 10 km normalisiert, gestern nicht mehr. Nach dem Abstellen roch es auch etwas "angekokelt".


    Meine Frage: Gibt es einen Zusammenhang? Kann das ABS versagen, wenn nicht ausreichend Bremsflüssigkeit vorhanden ist? Und kann ein zu niedriger Stand im Ausgleichsbehälter dafür sorgen, dass sich auch die Kupplung nicht normal verhält?


    Ich habe hier einiges zum Thema gefunden und weiß zumindest, dass die Kupplung über den gleichen Kreislauf entlüftet und somit auch gespeist wird, wie die Bremse. Oder zumindest teilen sie sich den Ausgleichsbehälter.
    Meine Vermutung ist, dass sich durch den zu niedrigen Bremsflüssigkeitsstand Luft im System befindet - sowohl Bremse als auch Kupplung.
    Meine Hoffnung: Ich entlüfte heute Bremsen und Kupplung und fülle das mittels Entlüfter-Gerät in der Selbsthilfe-Werkstatt wieder auf. Damit verschwinden hoffentlich alle Symptome.


    Ein Leck habe ich zumindest an den Bremsleitungen und -Sätteln nicht entdecken können. Da das aber alles ein geschlossenes System ist, muss es ja eigentlich eines geben.


    Könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen? :hmmz:


    Grüße
    Christian

  • Hi,
    hatte ich kontrolliert, als ich Winterreifen montiert hatte. Zumindest die äußeren Beläge sind noch auf locker 50%, vorne wie hinten. Die Scheiben allerdings haben schon eine Kante - neuer Satz Scheiben und Klötze liegt schon da und werden heute auch gewechselt.


    Grüße
    Christian

  • Moin,


    hält denn der Bremsdruck bei getretenem Pedal. ( Früher, konnte man an einem langsam fallenden Pedal erkennen das eine Undichtigkeit vorliegt) Ich weiß nicht genau ob das heute noch funktioniert....


    Gruß
    Roland

  • Moin zusammen,


    ja, soweit ich das beobachten kann, hält er den Druck.


    Update: Das Kupplungspedal kommt nicht wieder zurück: Wollte eben in die Werkstatt fahren, kann aber selbst bei durchgedrückter Kupplung keinen Gang einlegen.
    Mit Verlaub - Schiet! Weil meine Mühle beim Sattler steht.


    Kann mir jemand vielleicht sagen, ob es einen Zusammenhang zwischen den drei Symptomen geben kann? Ist das plausibel?


    Danke euch und ein schönes Wochenende- wir latschen jetzt mit dem kranken Hund zur Bahn - der muss zum Arzt.

  • Allerdings können auch Geber- und/oder Nehmerzylinder undicht werden.

    So siehts aus.


    Hängt, wie du ja rausgefunden hast alles zusammen. Behälter ist für beide Bremskreise und Kupplungshydraulik.


    Ich vermute, du hast einen der beiden Kupplungszylinder undicht.
    Geberzylinder sifft oberhalb des Pedalwerks rum. Also Fahrerteppich rausnehmen und dann den Fußraum oben und unten nach Nässe absuchen.


    Nehmerzylinder sitzt vorne im oberen Bereich des Getriebes. Der sifft, wenn kaputt in die Getriebeglocke ....ist erst sichtbar, wenn es viel ist. Erkennst du an der unteren Nahtstelle zwischen Getriebe und Motor.


    Ich würde das zunächst nachsehen, bevor du die Bremsen erneuerst.


    Alles Gute für den Hund!!!!!


    Bernd

  • Hi zusammen und danke für eure Teilnahme.


    Kurzes Update: Nehmerzylinder wurde erneuert, Kupplung wie neu.
    Das ABS konnte ich nur kurz mal testen - es schein ein wenig besser zu sein. Allerdings: Die ABS-Pumpe schreit immer noch laut beim ersten Anfahren nach Motorstart. Auch bei dem Test des ABS war sie ebenso deutlich zu hören.
    Jemand eine Idee, was das sein kann? Immer noch Luft im System und Pumpe trocken? Kontrollechte im KI nach wie vor dunkel bei Betrieb.
    Ich gehe zudem davon aus, dass der Spezialist, der den Nehmer ausgetauscht hat, das alles ordentlich gemacht hat. Also komplett entlüftet. Oder braucht die ABS-Pumpe da eine Spezial-Behandlung?


    Grüße!

  • Die ABS-Pumpe schreit immer noch

    Könnte sein, dass das Relais der ABS Einheit hängt.

    braucht die ABS-Pumpe da eine Spezial-Behandlung?

    Normalerweise wird der ABS Block regulär durch die Entlüftung des Brems-/Kupplungssystems mit entlüftet.
    In deinem Fall würde ich einfach mal die Batterie abklemmen und testen, ob die Pumpe beim Neuanschluss der Bremse wieder normal arbeitet.
    Wenn nicht, dürfte mindestens das Relais fällig sein. ;(

    Kurzes Update: Nehmerzylinder wurde erneuert, Kupplung wie neu.

    Ich wundere mich immer wieder, wenn ich höre Nehmerzylinder erneuert. X( Klar, der ist von unten wunderbar zugänglich. Und damit mal eben schnell gewechselt.
    Aber gerade bei älteren Hydraulikanlagen ist es nur eine Frage von sehr kurzer Zeit, bis der Geberzylinder auch hinüber ist. Durch den Einbau einer neuen Komponente (hier Nehmerzylinder) kann der Druckaufbau im System steigen und der alte nicht getauschte Zylinder geht in die Knie.


    Ich verbaue immer beide Zylinder. So erspare ich mir kurze Zeit später das erneute Entlüften der Anlage und eine eventuelle Panne. Ich hoffe, du bleibst verschont


    Bernd

  • Hallo Bernd und danke für deine Antwort.


    Sitzt das Relais auf/im ABS-Block? Ich habe mal etwas gegoogelt und Hinweise gefunden, es gibt 2 Relais.
    Allerdings erscheint mir das nicht so recht schlüssig. Wenn das Relais defekt wäre, würde ich erwarten, dass die Pumpe gar nicht arbeitet. Das tut sie ja aber offenbar.


    Batterie für 1 Minute abgeklemmt, keine Änderung der Lage. :hmmz:

  • Wenn sie nach kurzer Zeit aufhört zu schreien, könnte man einen gebrauchten ABS Block nehmen, nacheinander die beiden Relais an deinem Block ausprobieren. Geht's immer noch nicht baust du das komplette Teil um und entlüftet nochmal.
    Ich denke, dass der Block dann einen weg hat.
    Vielleicht einmal beim freundlichen Mitarbeiter fragen, ob er schreiende Abs Blöcke in der Vergangenheit hatte.
    Da Bremse Vorsicht.!!! Ich würde in jedem Fall nicht einfach so weiterfahren.
    Bernd

  • Da der Hydraulikblock auch nur einen E-Motor drin hat kann es gut sejm das der einen Weg hat. Relais... Dann würde er nicht gehen aber keine Geräusche machen.
    Mach einen anderen Block rein wenns geht, dann wird wieder Ruhe sein