Ich kann Dir auch nur empfehlen: Kauf Dir ein Schweißgerät und ran! Wenn Dein Nachbar Die hilft ist es natürlich umso besser - dann wirst Du schnell lernen, wie es richtig geht. Mir ging es genauso, ich habe mich in ein ziemlich rostiges Coupe verliebt, bzw es ist zu mir gekommen und hat "Papa" gesagt. Innen Tip-Top und genau mein Geschmack, außen auch, aber im verborgenen die braune Pest. Wie war das noch, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul? Ist ja auch egal. Ich hatte schon immer Lust auf schweißen und das war die Gelegenheit. Ein gebrauchtes Markenschweißgerät (finger Weg vom Billigkram!) für 400€ + Schutzgas 160€ + mehrere Blechscheren + Blechnibbler + .... und los geht es! Mittlerweile bin ich seit Anfang August dabei, zwar habe ich nur ein paar wenige Stunden pro Woche Zeit dafür und es geht nicht so richtig vorwärts, aber Spaß macht es mir. Im Mai muss er zum TÜV, da möchte ich gerne soweit fertig sein.
Die Bleche schweißt Ihr am besten auf Stoß ein (meistens nur im nicht-tragenden Bereich zulässig), dann gibt es keine Rostnester in den Überlappbereichen. Wenn es nicht ohne überlapp geht, dann unbedingt mit Schweißprimer arbeiten und anschließend alles noch mit Owatrol fluten bevor es lackiert wird.
Zur Karosserie Dichtmasse: Passend zu den Branto Produkten gibt es "Korroflex". Lies Dir da mal den Info-Flyer durch. Allgemein sind die Flyer vom Korrosionsschutz-Depot eine gute Informationsquelle und sehr sachlich-neutral geschrieben. Deren Katalog kann ich als Lektüre übrigens auch sehr empfehlen.
Ich würde den Lackaufbau im nicht-sichtbaren Bereich so empfehlen:
ggf. Owatrol Öl zum "Ritzen/Überlapp fluten" - 2x Brantho Korrux nitrofest - Korroflex - Brantho Korrux 3 in 1 ODER Steinschlagschutz - Korrosionsschutzwachs z.B. UBS220 (frag 10 Leute und Du bekommst 15 verschiedene Produkte genannt)
Im Sichtbereich: Zinn - 2x Brantho Korrux - Feinspachtel - Füller - Lack - Klarlack
Du solltest alle Stellen direkt nach dem Schweißen und ggf. Owatrol mit Brantho nitrofest einpinseln damit sich kein neuer Flugrost bildet. So kannst Du erstmal alles nach und nach schweißen und zum Schluss in einem "Rutsch" lackieren. Wenn du verzinnen willst ist das Nitrofest auch ganz schnell wieder runter geholt..
Wenn Du Rostumwandler benutzen willst, informiere Dich unbedingt, wie der neutralisiert werden muss und ob er in Falzen verbleiben darf! Ansonsten gibt es irgendwann eine sehr böse Überraschung.
So oder so ähnlich würde ich es zumindest empfehlen, wenn Zeit/Aufwand keine so große Rolle spielen und Du nicht in ein paar Jahren wieder von vorne anfangen willst... Lies Dich unbedingt etwas in das Thema ein - es gibt viele Dinge, die man falsch machen kann. Auch Dein Nachbar wird unter Umständen nicht alles wissen, denn in seinem Arbeitsbereich reicht es normalerweise, wenn so eine Reparatur bis zum nächsten Tüv hält - muss halt schnell gehen.
Stell Dich darauf ein, dass der ganze Spaß nochmal ein paar Kröten kosten wird. Vorallem eine Druckbecher Pistole und ein kleines Strahlgerät würde ich Dir sehr ans Herz legen.. Wenn Du Werkzeugmäßig gut austestattet bist, oder Dir was zusammen leihen kannst, ist das Schweißen an sich nicht teuer. Blech kostet fast nichts.. Ein 20-30 Jahre altes Schweißgerät wirst Du nach der ganzen Aktion übrigens vermutlich zum selben Preis wieder verkaufen können.
Viele Grüße,
Chris