Hier zu den Lagern des Differential
Beiträge von Battlingzeus
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Zum Achsgrundträger:
aus der Erfahrung heraus, würde ich mir gleich einen neuen/überarbeiteten besorgen. So kann man in aller Ruhe alles umbauen, Strebe für Strebe. Und weiß immer wie es aussehen soll. Ich selber habe es nicht so gemacht. Alles demontiert und anschließend bearbeitet.
Es soll keiner glauben, dass irgendein Lager der Meinung ist freiwillig seinen Stammsitz zu verlassen. Das Beste ist hier eine Presse und eine Unzahl an Werkstücken um diese zu lösen.
Erst wenn diese draussen sind, kann man überhaupt ans schleifen oder sandstrahlen denken. Aber auch hier wird eine große Kabine benötigt.
Auch die neuen Lager reinpressen, keine leichte Aufgabe, da ja der Grundträger so furchtbar unhandlich ist
Was sich auch standhaft weigerte, waren die Lager für das Differential. An die bin ich erst als ich wieder den Träger eingebaut hatte. Böser Fehler, denn auch die wollen nicht raus. Überzeugt wurden sie nur durch eine manuellen Eisensäge, mit der ich die zersägt habe und anschließend rausgepuhlt habe.
Die neuen konnte man auch nicht einfach reinschlagen, da der Grundträger beim schlagen mitfederte und somit die Energie rausnahm. Aber ein weiterer Vorschlaghammer als Kontergewicht führte zum Erfolg. Arbeitszeit mindestens 3h
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Noch ein paar Bilder
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Und weiter geht es im Programm.
Es ist immer wieder erstaunlich was man so alles falsch machen kann. So bei der Antriebsachse. Wenn man schon dabei ist, gleich neue Manschetten drauf, so der schnall gefasste Plan. Das Ist aber nicht so einfach wie man dann feststellt. Denn erstens trennt sich nicht alles so leicht, wie gedacht.
Zweitens, eine Manschette ist extrem widerspenstig. Wenn man von innen die äußere aufzieht ist das kein Problem. Schwierig ist die zweite innere auzuziehen ohne dass sie sich verdreht. Also von aussen nach innen. Da sind ja extra kleine Widerhaken eingebaut worden um genau das zu erreichen. Umgehen kann man das Ganze nur wenn man eine Art Dorn drüberstülpt, damit die innere Manschette reinflutscht. Da sowas natürlich nicht überall da ist, haben wir uns mit Jlebeband und Vaseline beholfen.
Dirttens: die Binder sind was für Masochisten. In dem Ganzen Öl und Fett diese richtig zu biegen und anzusetzen ist ein Kunststück für sich. Beachte auch die Spezialzange um diese zuzuziehen.
viertens. Nach dem Einbau stellt man fest dass sich die eine Seite nicht richtig drekt. Hier bolß nicht auf die Idee kommen: und bist du nicht willig... Denn offensichtlich hat man nicht richtig zusammengebaut. Also wieder auseinander und das Lager richtig gefluchtet einbauen. Dann wieder Fett und dann, ihr ahnt es schon, den Binder. Bei diesem die Einbaulage beachten um auch die Schraubenköpfe später sauber zu erreichen. sonst klappt es mit dem festziehen nicht.
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Nein ich besitze keine, aber konnte dies auf Grund anderer Projekte günstig realisieren.
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Trockeneis funktioniert schon, denn er sorgt für eine saubere Oberfläche mit der man weiterarbeiten kann.
Allerdings ist der sehr starke gummiartige Steinschlagschutz sehr zäh. An manchen Stellen ist er runter, an anderen müsste mechanisch etwas nachgeholfen werden.
Die Stellen sind ja bekannt, da kommt man mit dem Schraubenzieher zum Stechen sehr weit.
Der Rest ist schleifen oder ähnliches.
Und an den Stellen wo der Unterboden nicht so stark ist, und das ist einiges, liefert das Trockeneis entsprechend gute Ergebnisse. So der Bereich Achsen.
LG
Felix
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Hallo Afu
so als Tipp wenn du dir das antun möchtest, dann lasse ich dich von meinem reichen Erfahrungsschatz laben.
1. Ich würde nicht mehr alles auf einmal machen. Mach erst mal die Vorderachse und dann die Hinterachse
2. Vieles lässt sich vorbereiten. Also Querlenker besorgen, richten, mit neuen Lagern versehen und einbauen. Stabi evtl. auch wenn der alte entsprechend angenagt ist.
3. Darauf achten dass du das Schraubensortiment schon hast.
4. Wesentlich günstiger ist es den kompletten Strebensatz vom Lemförder zu kaufen einschließlich Schrauben!!!!
5. die Lager vom Querlenker bekommst du auf der Achsschenkelseite nur mit Daimlerwerkzeug rein wenn du nicht die gesamte Radnabe demontieren möchtest. Den Federlenker gleich beim freundlichen holen, da die Lager auf der Innenseite schon eingebaut sind.
6. besorge die ein überarbeiteten Grundträger Hinterachse und montiere in Ruhe alles vor. So muss zum Schluss nur das Differential mit Antriebswellen und Achsschenkel ummontiert werden. Die Lager des Grundträgers muss du auch sauber reinpressen, die Lader für das Differential müssen getauscht werden ...
7. mach von allem Bilder aus jeder Richtung, Es ist unglaublich was das Zeit spart.
8. Besorge die Plastiktüten (durchsichtig) und einen guten Eding. Hilft ungemein.
Der Vorteil liegt einfach darin, dass du anschließend nur das Thema Rost angehen musst. Die anderen Baustellen sind dann schon fast fertig.
Das schont die Nerven. Und wenn du nicht alles auf einmal einkaufen musst, fühlt es sich im Geldbeutel auch besser an.LG
Felix
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Insgesamt lässt sich das Thema Rost wie folgt zusammenfassen:
Es ist genauso wie in der Kaufberatung des W124 (vom 123er Club) beschrieben:
Wagenheberaufnahme
Kotflügel (links kommt ein neuer original ran)
unter dem Wischwasserbehälter (Ansatz)
seitliche Aufnahmen der Stoßstange vorne
Aufnahmen der Vorderachsfedern
Querträger vorne (Ansatzweise)
Radhaus hinten
Bodenblech im Bereich des Anschlusses der vorderen Längsträger
Bohrung Antenne
Bodenbleche rings um die Hinterachse
vordere Befestigung der Hinterachse + Stabi
Wasserablauf Kofferraum
unter der Dichtung Kofferraum
Fahrertür unten im Bereich der Dichtung
Übergang Sacco-Bretter/TürSo aber jetzt reicht es, muss mal schlafen
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Wenn man schon dabei ist kann man gleich die ganzen Achsen und Treibstoffleitungen überholen.
So wurde im Bereich der Bremsen:
zwei neue Bremsleitungen ab Vorderachse neu eingebaut, da beschädigt beim Ausbau und beim Schleifen,
neue Bremsschläuche und Federn
neue Bremsventile
lackierte Bremssättel
neue Bremsscheibe und Bremsbeläge hintenIm Bereich der Kraftstoffzufuhr:
fast alle Gummischläuche ersetzt
Rückschlagventil linke Seite ersetzt
Benzinfilter ersetzt
Halterungen entrostet und frisch lackiertIm Bereich der Hinterachse:
Alle Streben ersetzt
Federn hinten lackiert
Differential gereinigt, ASR Leitungen geputzt und mit Schrumpfschlauch an bestimmten Stelle (Riss der Ummantelung) angebracht
neue Stoßdämpfer
diverse Kunstoffteile erneuert
Stabi, geschliffen, lackiert und neu gelagertBereich der Vorderachse
Querlenker frisch gelagert und Traggelenk erneuert
neue Stoßdämpfer
Federn etwas überarbeitet (waren nur 2 Jahre alt)
Stoßdämpferaufnahme erneuert
Stabi, geschliffen lackiert und neu gelagertAnsonsten noch:
Motorhaubendämmung erneuert
neue ScheinwerfergläserDas wäre der aktuelle Stand. Weiteres folgt.
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Es folgt nun das Thema, wenn ich eh schon dabei bin, dann ...
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Und noch ein paar Bilder
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Der Unterboden war dann so langsam fertig
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Noch weitere Stellen nach der Behandlung
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Nun geht es schon zum Teil mit dem Rostumwandler von Brunox weiter. Dieser zeigte sich als sehr praktisch, da aufsprühen und warten, dann eine zweite Schicht und eine dritte. Mehr ist hier nicht zu machen. Innerhalb von kurzer Zeit wandelt sich alles in ein dunkle Violett. Mit einem leichten Anschleifen kann es lackiert werden.
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Und wieder heißt es schleifen, schleifen schleifen.
Kurz nicht aufgepasst, ABS-Kabel rechts vorne mit der Schleifmaschine abgerissen.
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Aber es wäre ja zu einfach wenn es nur die Hinterachse betrifft. Auch die Vorderachse ist betroffen. Also raus damit.
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Und weiter geht es im Programm
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Nun hieß es schleifen, schleifen schleifen
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Aber der komplette Unterboden wies im hinteren Bereich Rost auf.
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Also erfolgte die erste logische Schlußfolgerung. Die Hinterachse muss raus, denn sonst kann man den Rost nicht bekämpfen.
So zeigte sich nicht nur die vordere Aufnahme der Hinterachse in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch der Stabi und die Blüten wegen der vielen Steinschläge und der mangelnde Steinschlagschutz.
Nun was nun seit 25 Jahren fest verbunden ist, das trennt sich nicht so einfach. Nachdem die Vorarbeiten hinsichtlich Kraftstoffleitungen und elektrischen Leitungen erledigt waren, versuchten wir vergeblich die Bremsleitungen zu lösen. Keine Chance. Also Bremsschlauch durchschneiden. Es war der Achse auch egal, dass alle 4 Schrauben, die sich nur mit einem riesen Hebel lösen ließen schon lange weg waren. Rostlöser hatt ich schon bald jeden Tag aufgesprüht.
Nach fast 4 Stunden war die Achse dann doch draußen.