Beiträge von Watt'n Schrauber

    Hups, hier habe ich aber lange nicht mehr reingeschaut :blush:


    Dauerbenz - Hier muss ich dir leider widersprechen - die Reparaturen waren in der Tat ganz gut ausgeführt. Von innen konnte man an den herausgetrennten Blechen keinen Rost erkennen - alles war schön mit Fett versiegelt. Warum man dann eine Gummipampe draufgemacht hat... keine Ahnung.


    Aber naja, ich muss euch ja überhaupt einmal erzählen, wie es mit Hein weiterging! :D

    Das Fahrwerk schärfen.

    Eigentlich ist die Überschrift Mist.

    So sexistisch, wie es auch klingt... würde das Standard-Fahrwerk (m)eines W124 einer Frau gehören und an einem heißen Tag in einem kurzen Rock an einer Baustelle vorbeilaufen, würde wohl keiner der Bauarbeiter hinterherpfeifen. Das Fahrwerk eines ganz normalen W124 empfinde ich ungefähr so sportlich wie ein Stammkunde von McDonalds und so knackig wie Kartoffelchips, wenn man die Tüte drei Tage lang offen hatte. Es ist ein Auto, dass gerne geradeaus fährt, Kurven aber nicht ganz so toll findet. Ein kleiner Straßenkreuzer. Fast ein kleiner, deutscher Cadillac. "Scharf" ist was ganz anderes. Und wenn ihr nicht gerade einen Sportline fahrt - oder am herkömmlichen Fahrwerk was gedreht hat, nehme ich Widersprüche hier einfach mal nicht an :P

    Das Fahrwerk meines "Hein" schaffte es allerdings sogar noch, das Standardfahrwerk in Sachen Fahrdynamik zu unterbieten. Während sich die Mehrlenker-Hinterachse schon einmal über einige neue Buchsen und Lager freuen durfte - und selbst die Stoßdämpfer und Federn erst vor kurzem ersetzt wurden, war die Vorderachse eigentlich nur noch ein Schatten ihrer selbst. Naja, vielleicht nicht ganz. Aber lasst mich doch auch mal dramatisch werden. So dachten sich die vorderen Stoßdämpfer, dass sie nach achtundzwanzig Jahren und knapp über 250 000 Kilometern wirklich keine Lust mehr aufs Arbeiten hatten, und ölten fleißig vor sich hin. Die Traggelenke hatten sich das scheinbar abgeschaut und polterten fröhlich vor sich hin. Gerade das linke Traggelenk wurde auf den letzten Fahrten vor dem Start der kleinen Restauration ziemlich laut. Und zu all den eh schon doofen Dingen kamen dann vorne noch zwei Tieferlegungsfedern. Und diese starke Keilform empfand ich bei einem 230E ungefähr so ansprechend wie eine Seniorin in Strapsen. Gar nicht.

    Und so kam es zur Neuteile-Schlacht.

    Ich nahm also gut zweihundert Euro in die Hand (und das war gar nicht so leicht, die erst einmal zu finden) und bestellte gleich einige Teile neu. Für tatsächlich nur zweihundert Euro kaufte ich neue Stoßdämpfer, Domlager und neue Traggelenke (und Bremsteile), während ich die vorderen Federn dooferweise direkt bei Mercedes orderte. Am Teiletresen erzählte mir der hilfsbereite Mitarbeiter dann auch zum ersten Mal, dass ich eine Japan-Ausführung des 124er besitzen würde. Und ja, das sorgte nicht nur bei euch für Verwirrung. Für Verwirrung sorgte übrigens auch der Preis, den ich für zwei Fahrwerksfedern beim freundlichen Mercedes-Händler bezahlt habe. Fast zweihundert und fünfzig Euro musste ich da lassen. Gar nicht so LowBudget... Aber was tut man nicht alles für ein etwas schärferes Fahrwerk?

    Ein paar Tage später kam dann auch eine Schubkarre voller Pakete. Kumpel Michael empfahl mir, Fahrwerksteile von Lemförder zu ordern. Anscheinend hatte er in seinem W126 damit gute Erfahrungen gemacht. Die Traggelenke kaufte ich auch folglich von der Firma. Man kann es ja einmal ausprobieren. Bei den Stoßdämpfern entschied ich mich für Exemplare von der Firma Sachs, weil der Teilehändler keine anderen im Angebot hatte zu der Zeit. Und genau das Gleiche galt auch für die Domlager, in dem Falle von Meyle HD. Vielleicht hätte ich es mit irgendwelchen Billigteilen wesentlich günstiger bekommen können, aber so minderwertigen Kram, wie man ihn dann oft bekommt, baue ich mir echt nicht gerne an ein Auto. Nicht einmal an einen rostigen Mercedes für 800€.

    Und dann begann der Spaß.

    Gut, das Zerlegen des Fahrwerk erwies sich sogar noch als recht einfach. Mit etwas Hitze und Rostlöser ließen sich die Schrauben am Fahrwerk ohne große Probleme zerlegen. Mithilfe meines extra für den Wagen gekauften Federspanners konnten auch die alten Federn leicht ihren Weg in die Rente gehen. Wie ich beim Ausbauen feststellen konnte, war eine der Federn sogar noch gebrochen, worauf ich mir wieder einreden konnte, dass die fast 250 Euro doch gut investiertes Geld waren... Auch die Domlager hatten schon weitaus bessere Tage gesehen - und endlich hatte ich auch die Quelle für ein komisches Quietschgeräusch, das ich beim Fahren häufiger einmal hören, aber nie orten konnte.

    Und dann kam das Trag(ik)gelenk.

    Während sich mein Vater um das Einschweißen neuer Federteller kümmerte (ich konnte nach meinem Unfall noch nicht wieder in einen Schuh), wollte ich mich an das Ausbauen der verschlissenen Traggelenke machen. Wenn das so verschlissen ist, wie es bei Hein der Fall war, kann es sein, dass es abreißt, bzw. herausspringt. Und wie das dann aussieht, kann man an dem weißen 200D sehen, den ich nach der ersten Reise mit Hein auf einem Feldweg habe stehen sehen. Uncool, oder? Deshalb wollte ich auch lieber neue haben. Wenn sowas auf der Autobahn passiert, ist das dann doch recht blöd.

    Da die Querlenkerschrauben, mit dem der Querlenker an die Karosserie geschraubt ist, rundgedreht waren (Danke an die Werkstatt, die das letzte Mal die Achse eingestellt hat - ihr seid echte Experten!), schaute ich nach Alternativen und fand dieses Video. Und wenn man das sosieht, sieht der Tausch doch recht leicht aus. Wenn man aber genauer hinschaut, sieht der Wagen in dem Video an den Achsteilen auch noch erstaunlich rostfrei aus. Und wie ich am eigenen Leibe erfahren musste, wird der Wagen wahrscheinlich keine achtundzwanzig Winter und fast 260 000 Kilometer gesehen haben. Denn - so einfach ist das nicht. Insgesamt habe ich pro Seite zwei Tage (!) gebraucht, um die Traggelenke herauszubekommen. Einige Dosen Rostlöser und etwas Wärme (keine Hitze, wir arbeiten ja an einem Achsteil!), viel Wut, Geschreie, Gemotze und Drohungen mit dem Vorschlaghammer überzeugten die Traggelenke dann aber doch. Der Einbau ging dann doch etwas einfacher. Mit einem LKW-Abzieher (ich habe nur eine große Werkstattpresse und keine kleine Presse für auf die Hand) und einem selbstgebauten Einpresswerkzeug ließen sich die neuen Traggelenke wunderbar einpressen. Den Rest müsste ich nun ja nur doch zusammenbauen. Sollte ein Kinderspiel sein.

    Und dann kam das Dummlager.


    Domlager, meine ich, natürlich. Ich hatte zwei Domlager von Meyle HD gekauft, wobei das HD hier wohl für heavy duty steht. Viele Schrauber schwören auf die Produkte von Meyle HD, viel schlechtes konnte ich bisher noch nicht hören. Umso erstaunter war ich (nachdem ich die rostfreien (!) Dome noch einmal mit Zinkstaubfarbe und ordentlich Fett behandelt hatte), dass sich eine der selbstsichernden Muttern auf einmal rund drehte, schließlich hatte ich sie nur per Hand draufgedreht. Ich weiß es nicht mehr ganz genau, ob ich an dem Tag Spinat hatte und aussah wie Popeye, aber die Wahrscheinlichkeit ist doch eher gering. Auf jeden Fall habe ich es geschafft, per Hand ohne viel Kraftaufwand das Gewinde einer der Stehbolzen des Domlagers kaputt zu machen. Losdrehen ließ die sich nicht mehr - leider war sie aber auch nicht fest genug. Also musste ich die Mutter runterbekommen. Da ist da aber noch nicht wusste, ob nicht vielleicht doch die Mutter kaputt ist, wollte ich das natürlich möglichst vorsichtig erledigen. Mit einem Mutternsprenger. Der auch sprengte. Aber sich selbst und nicht die Mutter. Und auch der zweite Mutternsprenger tat ihm gleich. Doofes Billigwerkzeug.

    Also musste die Flex her. Und wie erwartet war ich da nicht ganz so feinfühlig, wie ich gehofft hatte, obwohl ich vorsichtig war und mir Zeit gelassen habe. Die Mutter war ab und ich konnte das Domlager auch herausnehmen, aber das Gewinde war komplett kaputt. Da war auch nichts mehr mit nachschneiden. Allerdings konnte ich nun ganz genau sagen, dassdie Mutter, naja, also eher die Fragmente, ein tadelloses Gewinde aufgewiesen haben. Eindeutig wohl ein Fertigungsfehler. Die Reklamation ging raus, ein neues Domlager wurde mir ohne Beanstandung zugeschickt, aber es nervte trotzdem.

    Der Rest des Zusammenbaus war tatsächlich ein Kinderspiel und lief ohne Probleme ab. Nur die Spurstangen, die noch keinerlei Spiel aufweisen, die Stabi-Buchsen, die wohl erst vor kurzem neu kamen und die Querlenkerbuchsen, die ebenfalls noch sehr stramm waren, ist das Fahrwerk vorne nun neu und sicher. Als alles zusammen war und ich alle Schrauben mit dem richtigen Drehmoment festgezogen hatte, freute ich mich und dachte, dass Hein vielleicht ab jetzt kooperieren würde. Schließlich wären ja nur noch die Bremsen zu machen.Doch auch bei den Bremsen hatte Hein noch einige Überraschungen parat.

    Aber das gibt es beim nächsten Mal.


    So long!

    Gudn Aaamd :hi:


    (Okay, ein bisschen muss ich wohl noch üben. Ich mache nun in den Semesterferien eine Ausbildung zum Mainzelmännchen. Es ist immer gut, ein zweites Standbein zu haben...)


    p2m Mit der Anmeldungsproblematik kann ich dir leider nicht helfen - aber es gibt bestimmt genügend Leute im Forum, die das können :thumbup:


    Samson Freut mich sehr, dass dir meine kleinen Geschichten gefallen. Und die Geschichten gehen sogar noch weiter! Mit Hein ist noch einiges geplant. Und einiges muss ich auch noch berichten :)


    Also, der Titel meiner kleinen Geschichte heute wird vielleicht ein bisschen für Verwirrung sorgen. Ich nenne ihn einfach mal...

    Schweiß-Fuß


    Keine Sorge. Ich habe kein Problem mit unangenehmen Fußgeruch.


    Sondern eher ein anderes. Wenn ihr euch schon einmal gefragt habt, warum ich mich "Watt'n Schrauber" nenne, dann kommt heute ein perfektes Beispiel dafür. Ich habe nämlich so eine Angewohnheit. Also nicht, dass ich in meiner Freizeit gerne an meinen Autos schraube und sie bewege, das ist ja schon allgemein bekannt. Es ist etwas ganz anderes. Ein weiteres, großes Hobby von mir ist es, mich beim Schrauben zu verletzen. Vom abgerissenen Fingernagel beim Zündkabelwechsel, über einen im Hals steckenden Schrauberzieher (wirklich gar nicht zu empfehlen!) bis zu eingeklemmten Armen war bisher alles dabei. Was habe ich gelernt? Arbeitskleidung = wichtig.

    "Damit solltest du lieber einmal ins Krankenhaus. Das sollten wir röntgen lassen."


    "Mensch, der ist ja noch richtig rostarm!"


    Zwei "Mercedes-Experten", die Hein kurz nach dem Kauf angesehen hatten, waren der Meinung, dass ich ein wirklich gutes Auto gekauft hätte. Bis auf ein paar optische Schönheitsmängel und Rostblasen wäre der Wagen wirklich in Ordnung. Die Hinterachsaufnahmen wären noch stabil, die Wagenheberaufnahmen müssten nur mal ein wenig Farbe haben - und sogar die Federteller wären noch gut gewesen. Ich habe das glauben müssen, denn ehrlich gesagt: Ich habe beim Kauf nur darauf geachtet, wie der Wagen sich so fuhr. Und das? Das tat er ganz gut. Als dann die hinteren Bremssättel sich dazu entschieden, in Rente zu gehen (Ich erinnere nur mal kurz: Warum Hein blöd wurde), habe ich mich dafür entschieden, die Wagenheberaufnahmen nur ein bisschen zu entrosten...

    Ich kam, sah und fand durchgerostetes Blech. Gut, für achthundert Euro kann man halt kein rostfreies Auto erwarten. Schon gar keinen rostfreien Mercedes.

    Nachdem ich die schlimmsten Roststellen, die sich unter einer gummiartigen Masse versteckt hatten, zu Tage befördert hatte, wurde recht schnell klar: "Hein braucht Blech!" Und zwar gar nicht so wenig. Zwar war nur die Wagenheberaufnahme hinten links durchgerostet, dafür aber umso stärker. Die alte Reparatur, die gar nicht so schlecht ausgeführt wurde, hätte wohl noch einige Zeit gehalten, wenn damals nicht jemand Dichtmasse auf das blanke Blech geschmiert hatte. Auch der Radlauf hatte unter der Seitenbeplankung schon eindeutig bessere Tage gesehen. Kurz hatte ich überlegt, das Foto an die beiden "Experten" zu schicken und zu fragen, ob das für einen Mercedes rostfrei sei, aber ich ließ es dann doch bleiben. Irgendwie freute ich mich sogar. Es war noch nicht lange her, dass ich eine neue, randvolle Schutzgasflasche gekauft hatte - und mal wieder schweißen üben? Warum nicht?

    Voller Euphorie startete ich durch.

    Schutzbrille auf, Winkelschleifer an. Ein wenig mulmig war mir schon, als ich die Trennscheibe ansetzte. So ganz ohne Handschuhe. Die alte Decke, auf die ich mich niedergelassen hatte, war übrigens mit einem Feuerzeug nicht entflammbar, weshalb ich mich vor einer plötzlich sehr heiß werdenden Sitzheizung keine Sorgen machen musste. Eigentlich möchte ich mir schon seit langem einen kompletten Gesichtsschutz kaufen, doch irgendwie bin ich da bis heute noch nicht dazu gekommen. Auch auf meinen nicht-entflammbaren Overall hatte ich dank deutlich zweistelliger Außentemperaturen verzichtet. Doch das Heraustrennen war noch nicht so das Problem. Die Trennscheibe lief wie durch Butter - nicht verwunderlich, so dünn, wie das Blech bereits gerostet war. Alles lief wie geschmiert.

    Es dauerte nicht lange und das Blech war draußen. Der Innenschweller wurde wohl nach der ersten Wagenheberaufnahmenreparatur (Was für ein Wort!) ordentlich mit Hohlraumwachs versiegelt. Die neuen Rostschäden kamen eindeutig von außen, nicht von innen. Dort war also erst einmal keine große Arbeit angesagt. Ich entfernte die Rest dort, wo ich schweißen wollte, fertigte dann erst eine Pappschablone und dann ein Blech an, strich es von innen und ließ es über Nacht trocknen. Das Einschweißen am nächsten Tag? Kinderkram.

    Dachte ich.

    "Und was genau ist Ihnen nun auf den Fuß gefallen?!"

    Verwirrt schaut mich die fast schon klischeemäßig gutaussehende Krankenschwester an, während sie Verbandszeug aus dem Schrank holt. Es ist mir schon fast unangenehm, die Geschichte ein viertes Mal zu erzählen. Ich weiß ihre Antwort eh schon. "Eigentlich bin in Sachen Arbeitsschutz recht genau, habe mich schon zu häufig verletzt", erzähle ich, innerlich vor lauter Schmerzen natürlich die Zähne zusammenbeißend - ein Schrauber kennt keinen Schmerz. Und so. "Aber als ich mich heute Morgen umgezogen habe, um zu schweißen, ist mir der Schnürsenkel von einem Sicherheitsschuh durchgerissen." - "Und warum haben Sie nicht einfach einen neuen Schnürsenkel reingezogen?", unterbricht mich die Krankenschwester, die heute bestimmt nicht das erste Mal einen Idioten vor sich sitzen hat. "Naja, ich hatte keinen da. Und da ich ja etwas schaffen wollte, habe ich mich mit den Worten 'Ach, dir ist noch nie etwas auf den Fuß gefallen!' herausgeredet, dass ich auch einfach normale Schuhe anziehen kann."

    Die Krankenschwester bittet mich, meinen Fuß auf den Hocker zu legen, der vor mir steht. "Aber so ganz hat das ja dann heute doch nicht geklappt", gebe ich kleinlaut zu. Sie reißt die erste Packung an Verbandszeug auf. "Ich wollte ja eigentlich mein Auto schweißen. Und mein Schweißgerät steht auf so einem selbstgebauten Wagen. Und die Gasflasche steht auf einem Gestell, das an dem Wagen befestigt ist. Naja, befestigt war." Ich beobachte, wie die Schwester mit den langen, zum Pferdeschwanz gebundenen Haaren meinem lädierten großen Zeh immer näher kommt. Ich hätte nie gedacht, dass der Schmerz noch schlimmer werden könnte. Bei meiner Hausärztin vorhin war es schon grenzwertig, aber gehe ich schon beim Gedanken daran, dass jemand meinen Zeh anfasst, schon fast an die Decke. "Ich habe den Wagen mit dem Schweißgerät und der Flasche dann über den Hof geschoben. Und um zum Auto zu kommen, musste ich die Karre über eine Regenrinne schieben, die im Boden eingelassen ist. Und als ich das gemacht habe, ist das Gestell vom Wagen gebrochen und die Gasflasche, die etwas über 40 kg wiegt, ist mir mit der Kante mit Schwung auf den großen Zeh gefallen." Die Krankenschwester beginnt ihre Arbeit.

    Ich glaube, mein kurzer Aufschrei hat für Stille in dem Krankenhausflur gesorgt. Die Befürchtung meiner Hausärztin, dass ich mir meinen rechten, großen Zeh gebrochen habe, bestätigte sich zum Glück nicht. Nur gequetscht und gestaucht, zudem musste ein Loch in den Nagel gebohrt werden, um den Bluterguss herauszubekommen.

    Und Hein?


    Der wurde von meinem Vater geschweißt. Und das sogar ganz schön viel. Nicht nur die Schwellerkante hinten links, sondern auch die vorderen Schwellerenden mussten geschweißt werden. Genauso der Federteller rechts. Und links. Und der Kotflügel vorne rechts. Und die Stoßstangenhalter. Und ein kleines Loch im Motorraum. Und... nein, ich glaube, das war es sogar. War aber dann auch genug. Eigentlich wollte ich den Wagen ja nur ein bisschen überholen und nicht gleich restaurieren. Aber wenn man schon einmal dabei ist, soll es ja auch gleich ordentlich gemacht werden. Der Rest des Wagens war erstaunlich rostfrei, bzw. nur angerostet. So auch die Hinterachsaufnahmen, die sich nach dem Wegkratzen vom Unterbodenschutz (und dem Klopfen mit dem Hammer) noch als stabil herausstellten. Die alten Reparaturen der Wagenheberaufnahmen waren auch noch vollkommen in Ordnung. Das alles wurde blank gemacht, grundiert und dann gestrichen. Reicht auch.

    Mein großer Zeh war nicht ganz so leicht zufrieden zu stellen. Die ersten beiden Tage nach meinem kleinen Unfall habe ich so richtig gelitten. Danach wurde es langsam besser. Es dauerte fast drei Wochen, bis ich wieder ohne Schmerzen laufen konnte. Und noch fast einmal drei Wochen, bis nichts mehr zu sehen war.

    Drei Sachen habe ich aus dieser Geschichte gelernt.


    1.) Gibt es anscheinend keinen 124er ohne Rost. Er versteckt sich immer irgendwo.


    2.) Sicherheitsschuhe sind beim Schrauben echt nicht überbewertet


    3.) War das alles ziemlich doof.

    Aber ich sag einfach: Hein war Schuld.

    Dann komme ich mir nicht ganz so blöd vor.

    Tach an alle Sternenpiloten :hi:




    Hui, das freut mich aber sehr, dass es dir gefällt, Tom! :) Genau die Kombination - schwarzglänzende Stahlfelge mit Chromring - hat mich auch zu dem Felgendesign inspiriert. Ein 124er war so angezogen unterwegs, der an der Ampel neben mir stand. Die Richtung gefiel mir - allerdings fand ich den Chromring am 124er nicht ganz so passend - aber in silber gefällt es mir doch ganz gut :)


    So, auch, wenn ich viele von euch mit meinem neuen Felgendesign anscheinend vergrauelt habe :whistling: :whistling:, möchte ich euch nun doch ein wenig von der "Wiederbelebung" des alten Kahns berichten. Nun aber chronologisch. Heute möchte ich euch also erzählen...

    Warum Hein blöd wurde.

    Ich hätte es mir wirklich von vornherein denken können.


    Nein. Denken müssen.


    Wer die Geschichte von Hein bisher hier verfolgt hat, weiß ja: Hein ist wieder fahrbereit und hat inzwischen auch den ersten Roadtrip mit mir überstanden. Doch das wäre alles fast ganz anders gekommen. Noch nie habe ich beim Schrauben so viel geflucht, geblutet oder geschrien wie beim Arbeiten an dieser alten Limousine. Und genau darüber werden die nächsten Berichte handeln. Darüber, wie die alte Limousine mich an den Rand der Verzweiflung brachte, warum ich auf einmal einen Hass auf alte Mercedes entwickelte und warum mich der Wagen sogar mehr oder weniger ins Krankenhaus beförderte...

    Aber schauen wir noch einmal kurz zurück.


    Ich hatte mich ja nach einigen tausend Test-Kilometern dafür entschieden, den alten Mercedes als Reisebegleiter für lange Roadtrips wieder fit zu machen. Irgendwie hatte ich Mitleid mit der alten Limousine, deren sieben Vorbesitzer es wohl nicht immer gut mit ihr meinten und die Wartung ein bisschen schleifen ließen. Ich wollte dem alten 230E, den ich für achthundert Euro kaufte, ein neues Leben spendieren. Mein Plan war, den Wagen weiterhin ab und zu mal zu fahren und Stück für Stück die Baustellen abarbeiten. Neben der Innenraumreinigung, (die doch recht zügig von statten ging) sollten die Bremsen überholt werden, das Fahrwerk sollte eine Kur bekommen, das ABS sollte auch wieder zur Mitarbeit überredet werden und allgemein sollte der Wagen technisch gesehen mal so richtig auf Vordermann gebracht werden. Das alles sollte Baustelle für Baustelle an Wochenenden abgearbeitet werden.

    Das Bild nicht zu ernst nehmen... ;)

    So war der Plan.

    Und so blieb der Plan auch. Zumindest bis zum 09. April 2018. Am Abend dieses Montages (Eigentlich hätte ich mir denken können, dass etwas schief geht - wer mag schon Montage?!) wollte ich nur einmal sehen, wie "Hein" mit den Gullideckel-Alufelgen denn so aussieht, die ich kurz zuvor für 65€ bei Ebay-Kleinanzeigen gefunden hatte. Schon beim Herausfahren aus dem Carport merkte ich, dass der Wagen irgendwie nicht so leichtfüßig losfuhr wie sonst und irgendetwas scheuerte. Allerdings dachte ich mir nicht viel dabei. Hier an der Nordseeküste kann es schnell mal passieren, dass dank der hohen Luftfeuchtigkeit und der salzigen Luft Bremsscheiben schnell Rost ansetzen. Hein stand zuvor ein paar Tage, zudem hatte es geregnet. Erst als ich die Alufelgen montiert und losfahren wollte, merkte ich, was wirklich passiert war. Die hinteren Bremssättel hatten wirklich überhaupt keine Lust mehr ihrer Arbeit nachzugehen und waren fest. So richtig fest. Hein ließ sich keinen Meter mehr vor oder zurück bewegen. Dass die Bremsscheiben und -klötze hinten ihr Verfallsdatum eh schon lange überschritten hatten, half wohl auch nicht gerade. Der Motor hatte einfach keine Chance, die 1400 kg zu bewegen. Sofort musste ich an den Ölwechsel denken, bei dem Hein auch zickte, obwohl man es gut mit ihm meinte. Es war nicht leicht, die Bremsen hinten wieder zu lösen, um den Wagen wenigstens noch in das Carport zu fahren, in dem er am wenigsten störte, aber irgendwann (und mit viel Gefluche - wie viele Synonyme für "Schrottauto" fallen euch ein?) klappte es.

    Und ich denke, hier war es dann auch, als ich (voller Adrenalin vom vielen Fluchen) den größten Fehler begangen habe, den ich je in Sachen Autos gemacht habe. Zumindest dachte ich das ganz, ganz lange.

    "Von einem Mercedes lasse ich mich nicht auf den Arm nehmen!"

    Laut verkündete ich meinen neuen Plan, ohne dass mir auch irgendjemand zuhörte. Nicht einmal mein Schrauberhuhn Hennriette, das mir ansonsten auf Schritt und Tritt folgt, war in der Nähe. In meinem Wutrausch war ich der Meinung, dass nun, wo Hein eh erst einmal ein paar Tage außer Gefecht sein sollte, der perfekte Zeitpunkt gekommen wäre, mir auch einmal ein Bild von den restlichen Baustellen zu machen. Ein paar neue Buchsen an der Vorderachse, ein paar neue Stoßdämpfer - und neue Bremsen hinten? So schwer könnte das ja nicht sein. Und geschweißt werden müsste ja nichts, schließlich hatten mir zwei Mercedes-Experten einen sehr guten Karosseriezustand bescheinigt... Und so kam es dann, dass ich mit immer noch leicht erhöhtem Puls den Werkzeugwagen holte.

    Die Motivation war riesig groß, als ich anfing die Plastikschweller abzubauen. Ich hatte ja noch keinerlei Ersatzteile bestellt, um eine der anderen Baustellen zu beginnen, aber ich wollte den sonnigen Abend noch unbedingt produktiv nutzen. Während andere lieber an den Strand gehen und dort den Sonnenuntergang genießen, fand mein Hirn (Das anscheinend schlimme Zündaussetzer hatte) es einen viel cooleren Plan, hinter den Plastikverkleidungen mal so richtig sauber zu machen. Ich wusste, dass die Wagenheberaufnahmen leicht flugrostig waren. Und einmal mit der Drahbürste drüber und grundieren? Das ginge auch ohne irgendwelche Ersatzteile.

    Doch ich merkte dann doch recht schnell, dass selbst Mercedes-Experten einmal irren können. Mit jeder Schraube, die ich Hein raubte, wurde die Anzahl der Baustellen mehr. Überall tauchte Rost auf. Überall konnte man sehen, dass der Wagen eine lange Zeit lang keine Pflege bekommen hatte. Hein glich (wenn ich das nun so sehe) einem Schrotthaufen. "Willst du dir die Arbeit wirklich antun? Wenn du ihn schlachtest, bekommst du dein Geld doch raus!", sagten einige Menschen, die das rostige Gerippe im Carport sahen. Ich konnte sie nicht verstehen. Schließlich waren da ja nur die beiden Schwellerenden vorne zu schweißen. Und das bisschen Fahrwerk und Bremsen. Ein Kinderspiel! Immer noch überzeugt von Hein machte ich also weiter. Eingeplant hatte ich (Mit Wartezeit auf die Ersatzteile) so gut zwei Wochen Stillstand. Dann (so dachte ich), sollte alles wieder fit sein. Dass es zwei Monate voller Fluchen, Hass und Blut werden sollte, konnte (oder wollte?) ich noch nicht ahnen.

    Man sagt ja, es gibt Menschen, die wären blind vor Liebe. Aber als Schrauber ist man wohl eindeutig eher Blind vor Rost.

    Oder so.

    Huuuups... äh.... das ist ja schon ein bisschen her, dass ich von Hein berichtet habe :schiefguck: Aber irgendwie war die Zeit doch ein wenig knapp.
    p2m Das ist gut zu wissen, dass das hier im Forum schon einmal beschrieben wurde! Das Sitzkissen vom Fahrersitz hat nämlich ein kleines Loch und möchte irgendwann noch einmal den Bezug austauschen. Dann weiß ich ja schon einmal, wo ich suchen muss :thumbup:
    Progger Wegen des Keders habe ich es auch nicht gemacht. Wer weiß, wie elastisch der nach fast dreißig Jahren noch ist?


    Holger Huuuui, da werde ich ja ganz rot um die Nase :blush: Tut mir leid, dass ich in letzter Zeit nicht so viel geschrieben habe - aber das werde ich nun einmal ändern.
    andy Huuuiii, nochmal Lob. Nichts zu danken! :) :)


    So, ääääh...


    ...nun wirds verwirrend. Eigentlich wollte ich euch schon lange über den Werdegang von Hein berichten. Aber irgendwie.... die Zeit war so'n bisschen knapp :-[. Aber naja. Von der kleinen "Restauration", die Hein durchlaufen musste, werde ich euch bestimmt noch erzählen. Aber später.


    Zwei Sachen kann ich euch aber schon einmal erzählen, ohne zu viel zu verraten. Die erste Sache wäre: Hein ist seit drei Wochen wieder fahrbereit und hat auch schon seinen ersten Roadtrip hinter sich gebracht. Und die zweite Sache: Hein ist eine echte Zicke. Aber so wirklich. Ich habe noch kein Auto in den Händen gehabt, das sich gegen alles und jeden so sträubt, wie dieser alte Mercedes. Anscheinend haben die sieben Vorbesitzer und unzählige Werkstätten schon so gepfuscht, dass Hein von Menschen einfach die Schnauze den Kühler voll hatte.


    Aber davon bald einmal mehr. Heute soll es darum gehen, dass Menschen eigentlich alle total oberflächlich sind. Und Autos auch. Und überhaupt.

    Felgen machen Autos.

    Zitat

    "Schöner Wagen, Lars. Aber für das Auto bist du einfach 60 Jahre zu jung!"

    Es war vor einigen Monaten auf dem Teilemarkt in Brokstedt, auf dem mir ein Kumpel (BMW 325e-Fahrer) die Wahrheit unverblümt ins Gesicht sagte. Und irgendwie hatte er ja auch recht. So ein 124er in blauschwarz, mit einigen Dellen und Kratzern rundherum, mag ja vielleicht noch recht stattlich wirken - aber flott oder dynamisch wirkt der Klotz wirklich nicht. Es hat vielleicht auch nicht wirklich geholfen, dass ich dem Wagen ein Hufeisen in dem Kühlergrill verpasst hatte, aber das ist das einzig Richtige, was man tun kann, wenn man auf dem Land lebt und einen Mercedes fährt. Finde ich. Doch BMW-Alex hatte recht. Irgendwie musste an Hein noch etwas passieren, dass der Wagen einen Ticken besser zu mir passen würde (Eigentlich müsste ich dafür wohl nur zwei Zündkabel abziehen...) - doch was?

    Ein paar Wochen und Monate vergingen durchs Land. Inzwischen war ich mir auch ein wenig sicherer, was den Wagen vor allem alt wirken ließ. Es ist nicht die Karosserieform, die zwar eigentlich bieder wirkt, aber mit einigen Kniffen und Tricks auch wirklich elegant, teilweise schon fast sportlich wirken kann (Es gibt genügend Beispiele im Internet), sondern die Räder. Die Räder machen bei einem Auto unheimlich viel aus. Das merkte ich vor allem, als ich den Elchen, meinen 2003er Volvo V40, mit neuen Felgen ausstattete. Der Wagen, der auf seinen originalen Alus eher bieder wirkte, erschien mit seinen neuen BBS-Volvo-Felgen auf einmal wesentlich flotter. So ging es Hein auch, als er einen Satz A-Klasse Radkappen bekam. Aber so wirklich... war es noch nicht das Richtige. Auch die Mopf2-W124-Radkappen machten den Wagen nicht wirklich jünger. Auch die Alufelgen, die ich für Hein liegen habe (Ein Satz 16-Zoll-8-Lochfelgen ähnlich des 500E und ein Satz 15-Zoll Gullideckel), hauten mich jetzt nicht so vom Hocker. Wirkliche Gedanken habe ich mir dann aber auch erst einmal nicht mehr gemacht. Hunderte von Euro in Felgen für ein Auto, das auch nur ein paar hundert Euro gekostet hat, kam mir nicht wirklich in den Sinn. Außerdem ist mir die Technik immer wichtiger als die Optik. "Die Optik" ist mir egal, habe ich immer gesagt. Und inzwischen mehr Felgen als Autos Zuhause liegen...

    Und Mensch, ein bisschen Lack hatten die auch nötig. Fast dreißig Jahre (Ich gehe nun einfach mal davon aus, dass es noch die ersten Stahlfelgen von dem Wagen sind) wohl vor allem Winterbetrieb, hatten den Stahlfelgen doch schon ordentlich zugesetzt. Überall waren Rostkrater zu sehen, das Salz hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Wenn man es so richtig richtig machen wollte, hätte man wohl erst die Gummis herunter ziehen , die Felge dann mit Sandstrahlen vom Rost befreien und erst dann alles Schleifen müssen. Doch ehrlich gesagt war mir das zu viel Aufwand. Eine Reifenmontiermaschine habe ich nicht und meinem Kompressor würde beim Sandstrahlen wohl die Puste ausgehen. Also entschied ich mich für den "Pfusch"-Weg. Per Maschine und per Hand alles so glatt schleifen, wie es geht und dann den Rost per Owatrol-Öl zu stoppen. Wäre ja schade, wenn in zwei Jahren die ganze Arbeit wieder hochkommt.

    Bei einer Sache wollte ich aber nicht so sehr pfuschen. Ich habe nun schon relativ häufig auf Autotreffen gesehen, dass Leute, die ihre Felgen auch ohne Abziehen des Gummis lackierten, Sprühnebel auf ihren Reifen hatten. Das finde ich wirklich nicht hübsch. Vor einigen Jahren habe ich im Vorbeigehen mal irgendwo mitbekommen, wie ein Mann zu einem anderen Mann sagte, dass Spielkarten zwischen Felge und Reifen gesteckt, eine Methode wären, sauber abzukleben. Und seitdem mache ich es auch so. Ganz wichtig ist vor dem Grundieren (Ich habe übrigens die Felgen mit der Spraydose lackiert, für den Einsatz einer Sprühpistole ist mein Kompressor auch zu klein) natürlich auch das Reinigen und Entfetten. Ich habe mich schnell mit dem alten Bettlaken und dem Silikonentferner angefreundet.

    Wobei... Ich glaube, den Rest muss ich gar nicht groß ausführen. Wie man lackiert, kann man ja in ganz vielen Do-It-Yourself-Ratgebern oder auf den Etiketten der Spraydosen nachlesen. Viel interessanter ist wahrscheinlich die Farbwahl. Ich hatte es im Hinterkopf, dass es wohl eine zeitlang häufig "Sportstahlfelgen" gab. Die waren in der Mitte häufig schwarz (oder in Wagenfarbe - kommt bei Hein ja auf das Gleiche hinaus) lackiert und der Rand war meist silber. Der Passat 35i hatte das zum Beispiel bei einigen Felgen, wobei der nicht wirklich als sportlich wirken kann. Natürlich bin ich nicht der einzige, der diese Idee schon hatte. Olaf vom OST-Blog (Könnt ihr mal googeln, ist echt lesenswert!) hat auf seinem Rallye-Passat auch Sportstahlfelgen in der Kombination Wagenfarbe-Silber. Und unser Lukas fährt ebenfalls schwarz-silberne Felgen auf seinem Golf III. Wobei mir die beiden Beispiele auch erst wieder einfielen, als ich die erste Felge schon fertig lackiert hatte :-[. Achja, die Farben, die ich für Hein genommen habe? In der Mitte hat die Felge Wagenfarbe erhalten - also "Blauschwarz Metallic, 199", am Rand ist es Silbermetallic - ich meine, sogar auch von Mercedes. Ich hatte noch eine Dose herumstehen, die schon fast leer war. Zum Schluss bekam er noch zwei Schichten Klarlack, die ich aber noch einmal polieren werde, wenn alles so richtig ausgehärtet ist. Damit die Radmuttern nicht so vergammelt in den Felgen hocken, habe ich anschließend auch noch einmal alle poliert.

    Und so sieht er fertig aus, der alte Kahn. Vier Tage habe ich für vier Felgen gebraucht und muss sagen, dass ich den Aufwand nicht bereue. Ich bin wirklich recht begeistert Irgendwie wirkt der Wagen für mich nun wesentlich sportlich, aber auch eine Spur eleganter. Klar, er wirkt nicht so seriös wie mit Gullideckel-Felgen und ein sportliches Auto ist das alte Schiff natürlich auch immer noch nicht.

    Ich weiß eins jetzt schon. Die Felgen polarisieren. Anscheinend ist bisher noch keiner auf die Idee gekommen, Stahlfelgen so zu lackieren - oder ich habe es bisher nur noch nicht mitbekommen. Gemäß der Einstellung des Projekt "Möglichst wenig Geld ausgeben" hat mich die Felgenaktion übrigens nur etwas Schleifpapier, drei Schleifpads für die Schleifmaschine, etwas Strom und ein bisschen Farbe und Owatrol gekostet. Ich schätze mal, mit 15 Euro wäre das leicht möglich gewesen. Ich hatte alles Zuhause. Die Meinungen zu den Felgen, die ich bisher gehört habe, waren recht eindeutig. Entweder finden Leute es echt klasse - oder laufen grün an und würden sich am liebsten übergeben. Eure Meinung würde mich natürlich auch interessieren. Ich bin wirklich gespannt, wie viele es mögen und wie viele lieber schreiend weglaufen.

    Eins weiß ich auf jeden Fall schon mal. Mir gefällt es.
    Und nur das zählt doch eigentlich, oder?

    Schöne Grüße von der Küste - und ein wunderbares Wochenende

    wünscht

    Lars

    Tach an alle Sternenfahrer :hi:,


    p2m Tatsächlich baue ich wohl eine kleine Beziehung zu "Hein" auf. Momentan (würde ich sagen) lässt sich das Ganze noch gut mit "Hassliebe" betiteln.


    Progger Vielen Dank für die Tipps! Beizeiten werde ich dann auch mal die anderen Fuhrpark-Mitglieder vorstellen - aber wahrscheinlich sieht man sie im Hintergrund hier eh schon auf den Fotos :)


    mbfahrer Aus dem Rudern gelaufen ist es inzwischen schon. Sogar mit Krankenhausaufenthalt aus eigener Dummheit :wacko: - aber davon wird es bald mehr zu lesen geben.


    Heute soll es um etwas anderes gehen. Hein hatte nämlich ein Problem. Ein echt ekliges Problem. Also hieß es erst einmal:


    Klar Schiff machen.


    Es war auf der Überführungsfahrt vom Vorbesitzer nach Hause, als mir der Gestank das erste Mal auffiel. Als ich den Wagen vor dem Kauf anschaute und eine Runde mit ihm drehte, war es kalt draußen. Es hatte sogar geschneit. Da wurde mir der Geruch des Wagens nicht so bewusst. Auch auf die unzähligen Flecken in den Polstern hatte ich nicht geachtet. Mir war der technische Zustand des Wagens einfach wichtiger. Als mein Kumpel Karsten und ich dann aber in Richtung Heimat fuhren und den Fahrgastraum auf Wohlfühltemperatur brachte, fiel es uns beiden auf: Schön riecht er von innen nicht. Wirklich nicht. Eine Mischung aus Schweiß, kaltem Rauch und einem leichten Hauch von altem Urin mit Blasenentzündung entwich langsam den Sitzen, den Teppich, den Verkleidung und dem Fahrzeughimmel. Ein Glück öffnete sich da noch das Schiebedach ab 80 von alleine. So hatten wir wenigstens ein bisschen frische Luft...



    Am ersten März begann die Saison für "Hein" und auch gleich der Alltagseinsatz. In den drei Wochen, die der Wagen dann unter dem Carport auf seinen Einsatz wartete, hatte ich das gleiche Prozedere der Geruchsbekämpfung versucht, wie ich es vor zwei Jahren bei "Harald", meinem Alltags-Golf-Diesel, angewandt hatte. Damals wollte ich zum Pendeln unbedingt ein Auto kaufen, das weder ein Hunde- noch ein Raucherauto gewesen ist. Da ich meine Vorsätze aber immer konsequent durchziehe (Schließlich wollte ich ja eigentlich einen alten Kombi zum Reisen und habe nun Hein), kaufte ich ein Raucher- und Hundeauto. Dort habe ich den Geruch relativ schnell mit zwei offenen Dosen Kaffeepulver, ein paar Sprühstößen Febreze und viel Lüften in den Griff bekommen. Doch bei Hein half das nicht. Der Gestank blieb. Auf längeren Touren nahmen sogar meine Klamotten den Geruch an. Die Flecken auf den Sitzen sorgten im Unterbewusstsein auch irgendwie für Juckreiz. Ich wusste, dass ich bis zum Beginn meiner Reisen etwas ändern musste.




    Und dafür sollten die Sitze raus. Ich hatte vorher einige Leser von mir auf der Facebook-Seite meines Blogs gefragt, wie ich die Sitze von Hein am besten reinigen könnte. Viele empfahlen einen professionellen Aufbereiter. Also fragte ich bei einem in der Nähe nach, entschied mich dann aber nach dem Umfallen wegen eines dreistelligen Preises dann doch für das Mieten eines ebenfalls häufig empfohlenen Waschsaugers, der mit 20€ am Tag doch wesentlich günstiger ist. Ich hatte nun ein Gerät von "Tuba-Clean" und musste dann für 18,60€ noch ein Reinigungskonzentrat für Polster kaufen. Nicht gerade ein Schnäppchen, aber ich konnte mich nicht dagegen wehren. Mit purem Wasser wäre es wohl nicht gegangen. Auch die Sitze konnten sich nicht wehren. Nach einem kurzen Studium des "So wirds gemacht"-Kapitel über die Sitze, hatte ich in gut einer dreiviertel Stunde die (wirklich schweren...) Sitze des Mercedes ausgebaut. Sogar ganz ohne Verletzungen. Recht unüblich für mich.




    Wahrscheinlich hätte ich mir, nachdem ich schon über viertausend Kilometer auf den alten Schwaben draufgefahren bin, sparen können mit Atemmaske und Handschuhen weiter zu arbeiten, aber irgendwie war es mir doch ein Bedürfnis, nachdem ich mir den Innenraum genauer ansehen konnte. Ich bin ja selbst nicht so der Auto-Pflege-Guru, manchmal sehen meine Autos von innen aus wie eine Müllhalde - aber wenigstens riechen sie nie unangenehm, haben irgendwelche uralten Essensreste herumliegen oder schimmeln von innen. Neben einem Kinderfoto, 11,24€ in Kleingeld und einer Kette, waren auch echt eklige Dinge im dem Wagen. Schimmel unter den Sitzen und unter der Rückbank - und überall uralte Essenreste. Man, was wurde mir übel. Das Bedürfnis zu duschen wurde übrigens noch ein wenig größer, als ich mir einige Flecken auf den Sitzen genauer anschaute. Ich glaube, es ist wohl besser nicht zu wissen, was die Flecken verursacht hat... In fast dreißig Jahren macht so ein Auto bestimmt einiges mit.



    Nach dem Absaugen mit einem handelsübligen Industriestaubsauger, legte ich Handschuhe und Atemmaske doch wieder beiseite, denn nun sollte der Waschsauger zum Einsatz antreten. Eigentlich ist das ein recht simples Prinzip, wie das Dingen funktioniert. Ich musste 5,5 Liter warmes Wasser in den Bottich kippen und zwei Kappen Reinigungskonzentrat dazu mischen. Dann musste das Gerät nur noch an das Stromnetz angeschlossen und angeschaltet werden. In der Mitte der "Staubsaugerdüse" befindet sich eine Düse, die das warme "Seifenwasser" in den Stoff des Sitzes pustet und den Dreck dadurch löst. Dann saugt der "zweite Kanal" der Düse den Dreck und das Wasser aus dem Polster - es kann also eigentlich gar nicht erst in den Schaumstoff des Sitzes gehen. Irgendwie clever. Ich fing mit dem Beifahrersitz an, da dieser nicht ganz so verschmutzt war und ich das Wasser und das Reinigungskonzentrat ja möglich lange ausnutzen wollte.



    Ich war noch nicht einmal mit dem Sitz ganz durch, da hatte ich die fünfeinhalb Liter schon durch den Sauger gearbeitet - und das vorher so schön klare Wasser war auch schon so richtig schwarz geworden. Irgs. Als ich den Deckel des Gerätes abnahm, kam mir auch gleich dieser Rauchgeruch mit säuerlicher Nuance entgegen. Eigentlich hatte ich erst vor, das Wasser noch einmal durch das Gerät zu jagen, aber ich entschied mich dann doch dagegen. Geiz gewinnt nicht immer...



    Der Reinigungseffekt war aber deutlich zu sehen. Zum Schluss nahm ich mir den Fahrersitz vor - und die Bilder sprechen wohl eindeutig für sich, oder? Bis auf ein kleines Loch, das die Sitzfläche des Fahrersitzes hat, sieht die Innenausstattung nun fast wieder aus wie neu. Das hätte ich nie gedacht. Als ich nach dem Fahrersitz den Waschsauger ausspülte, hatte sich im "Schmutzwasserbehälter" eine schwarze, dreckige Schicht auf dem Boden gebildet. Ich glaube, ich will wirklich nicht wissen, was das alles für Flecken waren.



    Komischerweise ist der Geruch nun im noch sitzleeren Innenraum des Wagens wieder ganz leicht zurück gekommen, nachdem die Reinigung eine Woche her ist. Die Sitze hingegen, die in der Garage noch auf ihren Einbau warten, riechen immer noch zitronig-frisch. Vielleicht muss ich mir die Maschine noch einmal ausleihen und den Innenraum ein zweites Mal reinigen - oder nun mal die Strategie mit Kaffeepulver, Febreze und viel Lüften ausprobieren. Aber es ist auf jeden Fall schon einmal eine Verbesserung von 99,8%. Die drei Stunden Arbeit waren gut investiert.


    Und die Kosten? Ich habe gut 5€ an Reinigungskonzentrat verbraucht, dazu die Tagesmiete des Geräts von 20€, fast vierzig Liter Wasser muss man auch noch dazu rechnen - das war aber aufgewärmtes Regenwasser, das ich aus unserem Brunnen habe - das ist recht sauber. Ich schätze mal, dass ich damit weitaus günstiger dran war, als die 115€ für die professionelle Innenraumaufbereitung :)


    Hein ist ein Stückchen näher zum Reisen fertig. Nun fehlt nur noch der Rost. Und das Türfangband. Und die Bremsen. Und.... Es gibt viel zu tun. Rennen wir weg ;)

    Hui, das ist schon ein bisschen her, dass ich hier etwas geschrieben habe. Das will ich doch nun glatt einmal ändern! :)


    Was schreibe ich eigentlich? Eigentlich ist noch gar nicht so viel Zeit vergangen, seit ich das letzte Mal hier etwas geschrieben habe. Gerade einmal zwei Monate sind vergangen. Und das ist normal nicht viel. Und trotzdem ist eine Menge passiert mit "Hein", meinem alten, rostigen 230E.




    Mit dem ersten März begann nicht nur der Monat, sondern auch die Saison für Hein. Ich habe den alten Kahn nämlich (so lange er noch kein H-Kennzeichen bekommt) erst einmal von März bis Oktober zugelassen. Ich werde ja schließlich die meiste Zeit im Sommer reisen. Ab dem ersten März habe ich die große Limousine auch gleich im Alltag eingesetzt, denn mein eigentliches Alltagsauto brauchte ein wenig Aufmerksamkeit für die Hauptuntersuchung. Und der Alltag? Der begann gleich mit Schnee.




    Es ist schon ein wenig her, dass ich im Winter einen Wagen mit Heckantrieb gefahren bin. Es war der Fahrschul-BMW, um genau zu sein. Ich weiß, das hört sich jetzt für euch Hecktriebler-Fahrer vielleicht ein bisschen doof an - aber nach fast 300 000 Kilometern Frontantrieb im Alltag hatte ich echt ein wenig Schiss, dass ich auf dem Schnee ins Rutschen kommen würde. Aber die Angst war unbegründet. Auf einem abgesperrten Parkplatz übte ich das Driften ein wenig - und machte mich dann auf in den Alltag. Und Hein tat seine Sache wirklich gut! So schlidderten wir nicht nur zum Schlittenfahren, nein. Hein war auch Zugfahrzeug für Baumaterialien, Party-Taxi, Langstreckengleiter und Einkaufswagen. Halt all die Aufgaben, die sonst mein Alltagskombi übernimmt. Auch der Verbrauch war in Ordnung. 8,5 Liter für einen Viergang-Panzer halte ich für echt in Ordnung.




    Nach drei Wochen, die mich der Wagen täglich begleitete, war mein Diesel wieder einsatzbereit. Also wollte ich Hein etwas Gutes tun und nur einmal schnell das Motoröl wechseln, das zwar erst 8000 Kilometer drin, aber schon schwarzer war als der Lack, der ihn von außen ziert. Und wie ihr vielleicht an meiner Geste (Ich hoffe, das Bild verstößt nun nicht gegen eine Forenregel - aber die Ironie des Bildes betone ich hiermit trotzdem noch einmal deutlich) erkennen könnt - ich hatte die Rechnung nicht mit dem Pfusch der letzten Werkstatt gemacht. Im April 2017 war der letzte Ölwechsel. Also eigentlich weder zeitlich noch kilometertechnisch lange her - was komplett gegen den Zustandes des Öl sprach. Und ich glaube, ich weiß nun auch, warum der Vorbesitzer den Wagen abgegeben hat. Er ist an eine falsche Werkstatt gelangt. Das habe ich schon beim eigenständigen Gaspedal gemerkt, das schlussendlich von einer fehlenden Drosselklappenrückholfeder (1,85, original Mercedes-Benz) verursacht wurde. Die Werkstatt hatte nämlich aufgrund der Problematik anscheiben die komplette KE-Jetronic überholen lassen. Mengenteiler, Temperaturfühler - alles ist neu.




    Und eine ähnliche "Unwahrheit" konnte ich mir nur beim Ölwechsel vorstellen. Als ich mich nämlich unter den Wagen legte, um die Ölablassschraube zu lösen, merkte ich, dass die Ölablassschraube total rundgedreht war. Und fest. Gut drei Stunden versuchte ich die Schraube zu lösen - doch es tat sich nichts. Selbst mit Hilfe einer großen Gripzange, einem Rohr als Verlängerung und die Kraft zweier (naja, eineinhalb... ich bin nur eine halbe Portion) erwachsener Männer ging die Ablassschraube nicht auf. Ob die Werkstatt überhaupt das Öl gewechselt hat? Vielleicht haben sie es abgesaugt... hoffe ich. Ein Glück habe ich einen Nachbarn mit Hebebühne. Mit Hilfe einer aufgeschweißten Mutter ließ sie sich dann lösen und ich konnte das frische Castrol 5W40 einfüllen (Jau, habe ein "dünneres" Öl genommen. Auf 2000 Kilometern musste ich bisher kein Öl nachkippen. Der Motor scheint noch gut zu sein).


    Warum ich das alles schreibe? Eigentlich wollte ich ja nur ein paar kleine Arbeiten machen, damit Hein die Reisen übersteht. Doch inzwischen habe ich gemerkt, wie verpfuscht "Hein" wirklich ist. Kurz habe ich überlegt gar nichts mehr an ihm zu machen, ihn aufzufahren und dann zum Schlachten freizugeben. Doch dann musste ich in ein neues Überspannungsschutzrelais investieren. Und als ich dann vorgestern meine 65€-Gullideckel auf den Wagen ziehen wollte, haben sich die hinteren Bremssättel dafür entschieden in Rente zu gehen. Hört sich ziemlich mistig an, oder? Aber da der Motor so gut läuft, also "kritischen" Karosseriestellen noch gut erhalten sind und sich der Wagen nach 28 Jahren harten Alltagseinsatz (und 7 Vorbesitzern!) noch echt wacker schlägt, habe ich mich dazu entschieden ein kleines Projekt dadraus zu machen.


    Und zwar.... äh, wo ist denn... :lol: :dash: :dash: (das soll ein Trommelwirbel darstellen...) das Projekt:

    LowbudgetBenz


    (So, für'n Tusch fällt mir nun echt keine Smiley-Metapher mehr ein)


    Eigentlich lohnt es sich nicht einen Buchhalter-230E in gammelig zu retten. Aber irgendwie... irgendwie habe ich Mitleid mit dem Auto bekommen. Und das obwohl (und ich hoffe, ich werde dafür nicht gesteinigt, aber ich kümmere mich seit Jahren eher um schwedische Fahrzeuge) mir das Modell noch nicht so ans Herz gewachsen ist. Nur mein rostiges, runtergerocktes, stinkiges Exemplar. Warum auch immer. Um meine anderen Fuhrparkmitglieder nicht zu vernachlässigen, habe ich mir ein Budget von maximal 2000€ gesetzt, die ich investieren will. Dabei soll natürlich nicht gepfuscht werden oder irgendwelche Billigteile verbaut werden - sondern einfach nur auf "Reparieren" statt Tauschen geachtet werden. Und ich will (wie schon bei den beiden Oldtimern zuvor, die durch meine Hände wanderten) möglichst viel selbst machen.



    Der Startschuss ist gefallen. Es gibt viel zu tun. Lassen wir es liegen ;) Ziel ist es bis zur Reisesaison den Wagen wieder so richtig fit zu bekommen. Optik ist mir erst einmal nicht so wichtig, technisch soll der Wagen aber gut dabei sein. Das Schiebedach geht nicht mehr, das Fahrwerk braucht eine Kur, es gibt doch Stellen, die ich schweißen muss (Wer hätte das gedacht?), ich brauche neue Bremsen hinten und noch viel andere Baustellen, die mir momentan gar nicht so aus dem Stehgreif einfallen. Außerdem will ich ihn noch ein wenig reisetauglicher machen.


    Mich würde interessieren, ob ihr Lust habt am Projekt "teilzuhaben". Bei meinem Golf 1 und meinem Buckelvolvo habe ich "Schraubertagebücher" über jeden einzelnen Schritt geführt. Wenn ihr Lust hättet, die zu lesen, veröffentliche ich sie hier (oder unter Projekte? Was passt da eher? Hier wäre es ja übersichtlicher...) gerne. Wenn ihr meint: "Nää, Lars, lass ma, du nervst!" ist das auch okay ;)


    Ich bin gespannt!


    Rostige Küstengrüße


    Lars

    Huuiiii, ihr habt ja fleißig geantwortet. Vielen lieben Dank dafür! Asche auf mein Haupt, dass ich in letzter Zeit kaum mal Zeit gefunden habe hier reinzuschauen :wacko: .


    thomas Vielen Dank! Ich glaube wirklich, dass ich alles richtig gemacht habe - ich hoffe, ich finde Zeit euch davon heute Abend zu erzählen :)


    Ralph Ich versuche euch mal heute Abend auf den aktuellen Stand zu bringen. Ist doch schon ein bisschen was passiert :D


    Frank Geschichten habe ich bisher schon einige gesammelt! :) Im Moment vertritt der 124er mein Alltagsauto, das eine kleine Kur bekommt (nach fast 300 000 Kilometern hat es sich das verdient) - und es in den zwei Tagen, in denen "Hein" das tut, schon einiges passiert. Sogar eine kleine Panne... (Muss ja den Spannungsbogen aufbauen, nech?)


    @Pichti Luft nach oben ist auf jeden Fall da! Und nachdem ich "Hein" schon auf der Hebebühne hatte und angucken konnte - lohnt es sich die Luft nach oben auch noch auszunutzen :)


    Jean Jacot Sehr gerne! Ich freue mich, dass es dir gefällt.


    @Björn Dankeschön fürs Willkommenheißen! :) Freut mich auch sehr, dass dir mein Geschreibsel gefällt :sekt:


    Markus Dann nutzt du deinen 200E ja schon so, wie ich es mit meinem 230E vorhabe :thumbup: Der Verbrauch meines 230E liegt momentan gemittelt noch auf 9,8 Liter - allerdings waren einige kurze "Ich lass ihn mal Probelaufen" nach Reparaturen und ein paar Kurzstrecken dabei. Außerdem gab es da so ein kleines Problem mit der Drosselklappe, die den Verbrauch auch nicht gerade hat sinken lassen :) Meine erste Reise mit dem Wagen wird wohl nach Opole gehen - dort wurde mein Opa geboren und sein Elternhaus soll noch stehen. Das möchte ich mir mal ansehen. Technisch ist mein "Hein" anscheinend recht gut davor. Vorne ölen die Stoßdämpfer, hinten sind die Bremsen nicht mehr so toll - und das war es. Nicht einmal Schweißarbeiten sind für die HU nötig. Aber es gibt genug zu tun.



    Im Moment läuft der alte Kahn, wie schon oben erwähnt, im Alltag bei mir, da mein Alltagdiesel eine Frischzellenkur bekommt (Gerade nach den dusseligen Dieselfahrverbotszonen, die nun kommen sollen. Da ruße ich aus Protest weiter.... Umweltschutz... wenn es wirklich um Umweltschutz gehen würde, würden sie aus Gründen der Nachhaltigkeit den Besitz von alten Autos fördern. Aber davon kann die Wirtschaft ja nicht leben) - und der alte Benz macht seine Sache wirklich gut! Der Verbrauch ist für einen Dieselfahrer zwar noch ein bisschen ungewohnt hoch (auch meine anderen Benziner brauchen weniger) - aber der wird sich schon noch einpendeln. Ansonsten läuft er wirklich schön - und auch immer besser. Wenn man mal von einer kleinen Panne an einer stark befahrenen Kreuzung absieht...


    ... aber das erzähle ich euch bald :)


    Und so lange schick ich euch nun schöne Grüße von der Nordsee
    Lars


    Tach an alle Sternenliebhaber, 124er-Polierer und Benz-Kapitäne :hi:,


    nachdem ich hier so nett begrüßt wurde, dachte ich mir: "Ach, komm Lars, stellst du auch mal deinen 124er vor!" - und nun will ich es auch mal tun.


    Aber eins noch vorweg: Ich muss eine kleine Warnung aussprechen. Wer gerne makellosen, glänzenden Lack sehen mag, bei fleckigen Sitzpolstern Schreikrämpfe bekommt und bei einem Auto in nicht astreinem Originalzustand sich am liebsten seine Augen auskratzen möchte, der sollte hier nicht weiterlesen. Meinem Hein sieht man sein Alter nämlich an. Er ist nicht der Hübscheste - aber zumindest habe ich so etwas mit ihm gemeinsan.


    Ich hoffe, ich werde nicht gesteinigt, wenn ich sage, dass ich eigentlich nicht nach einem 124er gesucht habe. Eigentlich schlägt mein Herz nämlich schwedisch - und das liegt nur an meinem skandinavischen Namen. Für einige Roadtrips dieses Jahr und - vorausgesetzt die Reisekasse stimmt - für die Baltic Sea Circle Rallye nächstes Jahr suchte ich nach einem alten Volvo oder einem alten Saab. Schon als kleiner Junge habe ich davon geträumt mit einem Oldtimer durch Europa zu reisen. Mein Vater zeigte mir nämlich früher immer sein altes Fotoalbum, in dem er die Erinnerungen seiner Reisen in seinem als Camper umgebauten VW Käfer oder seinem quietschgelben Simca 1000 zeigte. Ein Volvo oder ein alter Saab sollte es werden, weil ich die Schweden mag - und auch unter anderem zwei alte Volvo besitze. Aber wie es manchmal so ist - als ich mich dazu entschied, meinen Traum zu erfüllen, war ein günstiger Volvo 245 natürlich an dem Tag verkauft worden, an dem ich anrief und in Sachen Saab fand sich auch nichts tolles. Also setzte ich die Schweden-Brille ab und entschied mich für: "Alter Kombi" - und da ich immer konsequent meine eigenen Vorsätze durchziehe, möchte ich euch nun Hein vorstellen. Meine 230E-Mopf1-Limousine.




    Das ist also Hein. Mein zukünftiger Reisebegleiter. An Hein bin ich wirklich durch Zufall gekommen. Nachdem ich gemerkt habe, dass dank des Oldtimerbooms die Leute für ihren Schrott immer mehr Geld haben wollen, sah ich mich schon am Steuer eines alten, rostigen Ford Escort, der zwar nicht gut, aber immerhin in meinem Budget lag, bis auf einmal die Anzeige von "Hein" aufploppte. Ich schrieb dem Verkäufer eine Mail, er rief zurück, ich schaute mir den Wagen an (als es schneite...), fuhr ihn kurz Probe, nannte frech die Hälfte des aufgerufenen Preises, legte dann noch einmal fünfzig Euro drauf und holte den Wagen vier Tage später ab. Mein letzter Laptop war teurer. Schon auf dem Weg zur Besichtigung konnte ich mich gut mit dem Gedanken einen 124er zu besitzen anfreunden - schließlich sieht man die hier auf dem Land noch täglich im Straßenverkehr fahren. Und was so lange so gut durchhält, kann ja nicht wirklich schlecht sein. Außerdem musste ich irgendwie ein wenig an die besoldschen Reiseberichte und an den Duenomaten denken. Beides zwar W123er und Diesel - aber es wird ja nicht umsonst heißen "Das Beste oder nichts."


    Dann möchte ich euch mal ein paar Daten zu Hein geben.


    Mercedes-Benz 230E

    EZ: 29.01.1990

    255 000 km
    manuelles Vierganggetriebe
    blausschwarz 199
    Stoff schwarz (mit Flecken) innen

    elektisches Schiebedach (kaputt...)

    Anhängerkupplung (wohl nachgerüstet)
    vorne tiefergelegt (warum auch immer...)
    Mittelarmlehne (gemütlich!)
    Kopfstützen hinten
    Schwimmbad im Kofferraum




    Es ist wohl kein Auto, dass sich ein Sammler kaufen würde. Von daher ist es auch okay, dass ich für dieses Foto (das ich nicht ganz freiwillig gemacht habe) auf der Haube gesessen habe. Man sieht ihm seine achtundzwanzig Jahre an. Auch die Vorbesitzer haben ihre Spuren hinterlassen. Er ist wirklich nicht mehr ansehnlich. Außer man steht so fünf, sechs Meter von ihm weg. Vielleicht auch sieben. Oder besser zehn. Überall gibt es Kratzer und Dellen. Auch der Rost nagt schon an den Kotflügeln vorne, an den Radläufen hinten und an Ecken und Kanten, an denen ich noch kein Auto habe rosten sehen. Aber es ist überall noch nichts Schlimmes und geht auch nicht an die Substanz. Selbst die Wagenheberaufnahmen sind stabil! Es ist halt nur Kosmetik. Keine Kosmetik ist das Schiebedach, dass ich mit Gaffa zugeklebt habe. Das hat mal irgendeiner auseinandergebaut, weil etwas nicht funktionierte und nicht wieder zusammenbekommen. Ich habe alle Teile dabei und freue mich schon darauf, im Sommer mit offenem Schiebedach zu fahren.




    Gekauft habe ich den Wagen, weil er wirklich super läuft. Ein paar Tage nach dem Kauf habe ich mir ein Kurzzeitkennzeichen geholt, um den Wagen, bevor ich ihn auf Sommersaison zulasse, noch einmal ausgiebig zu testen. Außerdem will ja jeder Junge mit seinem neuen Spielzeug spielen :D . Gut 1200 Kilometer sind in den fünf Tagen zusammengekommen. Bis auf ein spinnendes ABS (anscheinend scheinen die vorderen ABS-Ringe verschmutzt) und einen manchmal hängenden Gaszug (Das nervt vielleicht!) ist der Wagen wunderbar gelaufen. Nur das Super tanken tat ein wenig weh, wenn man für die Strecken sonst einen Diesel nimmt. Aber ich will mich auf keinen fall beschweren! Der Motor läuft wirklich sauber, das Getriebe schaltet (einigermaßen) gut, das Fahrwerk poltert und klappert nicht. Die Steuerkette habe ich prüfen lassen, die hat sich noch nicht gelängt. Die Einspritzanlage hat der Vorbesitzer für einen großen Batzen Geld bei Mercedes überholen lassen. Der Motor ist zwar rundherum ölverkrustet, aber nach einer guten Wäsche mit WD40 und Zahnbürste (Ich denke nicht, dass meine Ex-Freundin die noch einmal wieder abholt) wird es sich hoffentlich als halb so wild herausstellen.




    Mein Plan für den 124er ist es, ihn erst einmal für die großen Touren, die ich mit ihm geplant habe, technisch wirklich fit zu bekommen -soweit es geht, werde ich alles selbstschrauben. Er bekommt einen großen Service mit dem Austausch aller Betriebsflüssigkeiten, das ABS soll wieder richtig funktionieren und auch der Gaszug nicht mehr hängen bleiben. Langfristig, wenn er sich denn als zuverlässiger Reisewagen herausgestellt hat, werde ich mich auch um die Optik kümmern. Lowbudget, natürlich - als Student hat man ja kein Geld. Nachdem ich meiner besten Freundin beim Entrosten und Teillackieren ihrer C-Klasse geholfen habe, habe ich nämlich noch etwas gut bei ihr. Und ein eingespieltes Team sind wir in der Hinsicht ja schon. Aber vor der Optik und nach der Technikkur würde ich noch die Tieferlegung rückgängig machen. Den Sinn dahinter verstehe ich überhaupt nicht. Und schön? Nee. Schön finde ich es nicht. Sieht aus wie Federbruch.


    Meine Eltern erklärten mich für verrückt, als ich den Mercedes kaufte, wollten ihn aber sofort selber einmal fahren ;) . Meine Oma meinte: "Der Jung hats geschafft, er fährt nun Mercedes!", meine Freunde meinten, ich hätte ein Rad ab. Habe aber nachgezählt, noch alle da. Ich freue mich schon auf den ersten März. Dann startet die Saison für Hein und mich. Falls euch dieses "LowBudget-Reiseauto-Projekt" interessiert, würde ich mich über Kommentare, Tipps und Tricks freuen. Ich bin kompletter Neueinsteiger was Mercedes-Benz und auch die Baureihe W124 angeht und für Hilfe und Tricks immer gerne offen. Ich werde versuchen ab und zu mal den neusten Stand hier zu schreiben, es kann aber manchmal dauern. Die Garage ist voll und die To-Do-Listen bei den anderen Autos sind auch noch lang... und ich manchmal wohl ein wenig faul ;). Wenn ihr aber überhaupt kein Interesse habt, dann halte ich die Klappe. Auch kein Problem :D


    Und bis dahin wünsche ich euch von der Nordseeküste erst einmal alles Gute!


    Lars