Beiträge von woodwind

    Ergänzungsbericht nach WE-Langstrecke:


    Am Samstag 750 km von FL nach Freinsheim, recht konstante 140 km/h gefahren, in den Kasseler Bergen aber auch bis zu 180 km/h (Schwung holen), bergauf dann Vollgas. Einwandfreier Motorlauf, williges Hochdrehen, untenrum etwas wenig Drehmoment. Zwischendrin CO-Grundeinstellung nachjustiert: Hatte sich etwas Richtung mager verschoben. Verbrauch: 8,6 l/100km - das ist verdammt ok. Kein Tickern.


    Heute Zurück, ersten Teil der Strecke bis Echte (nach den Kasseler Bergen) schnell gefahren, da wo erlaubt so 170/180 km/h, die Berge entsprechend heftiger. Bis Echte Durchschnitt lt. GPS bei 143 km/h, Verbrauch: 9,3 l/100 km. WOW!


    Gefühlt erhebliche Zunahme des Drehmomentes oben heraus. Den Rest der Strecke wieder so um 140 km/h, ganz zum Schluss wollte ich noch mal Vmax austesten. Mit einigem Anlauf knackte der Tacho in der Ebene (etwas windig von rechts vorne) die 200 km/h Marke, laut GPS 196 km/h. Und das mit der 1.8 Maschine - ich bin begeistert!


    Allerding war er jetzt, nach der recht scharfen Fahrt, im Leerlauf wieder etwas am Tickern, und der Leerlauf war etwas instabiler geworden, mit geringfügigen "Schüttlern". Mal sehen, wie er läuft, nachdem er erstmal wieder völlig runterkühlen konnte - also morgen.


    Insgesamt ein tolles Auto (KLASSE Straßenlage - die Kasseler Berge Kurven mit 180 km/h - absolut sauber und souverän. Der Motor übertrifft meine Erwartungen erheblich - subjektiv ist fast kein Fahrleistungsunterschied zum M102 2.3 im 124er, außer im Drehmoment unten rum und in der Endleistung / Endgeschwindigkeit.


    Der einzige Wermutsstropfen (im Vergleich zum 124er) sind die doch erheblich höheren Wiindgeräusche. Aber vielleicht stimmt da ja auch irgendwas nicht, habe die Spiegel im Verdacht - Spaltmaße.)


    LG, Georg

    cerberus Kann es sein, daß Du diesen Beitrag von Imation kopiert hast?


    Wie auch immer, tatsächlich war das der Weg zum Erfolg, das Motörchen läuft jetzt erste Sahne, nur noch ein minimales Tickern mit Ohr direkt am Ventiltrieb wahrzunehmen.


    Das ist schon der Hammer, denn die WIS von MB schreibt exakt das Gegenteil vor: Arbeitsraum befüllen und entlüften....


    Als ich nunmehr meinen Hydros den Arbeitsraum entleert hatte, war ich doch sehr erstaunt über die dunkle Farbe und Zähigkeit des Öls. Eigentlich hätte da jungfräuliches (Werksbefüllung) drin sein müssen. Vielleicht lagern die Hydros ja schon mehr als 20 Jahre bei Benz im Zentrallager?


    Nach 10 Minuten Leerlauf war das (erstmal seeehr heftige) Tickern fast weg, dann noch 30km Probefahrt, auch mal ausbeschleunigt - alles vom Feinsten. Dazu hat der Motor noch etwas Drehmoment untenrum gewonnen - würde dazu passen, daß vorher die Ventile nicht 100% schlossen. Einziger "Wermutstropfen": Er zeigt jetzt Ansätze zum Beschleunigungsklingeln. Macht aber nix, am WE stehen 1500 km BAB an, da kommt erstmal Superplus rein, dann wird er langsam über die Strecke freigefahren - die letzen 7 Jahre hatte das Auto nur Kurzstreckenbetrieb mit langen Standzeiten dazwischen, und war auch auf das Gröbste verstellt.


    Also herzlichen Dank an den/die Autoren des Tipps, die Arbeitsräume zu entleeren - SUPER!


    Ich habe auch Videos gemacht, muss mal schauen wann ich die hochladen kann.


    Vielen Dank, Georg


    PS: Die Hydros bekommt man i.d.R. zertörungsfrei heraus, indem man den Kipphebel (sachte) in den Schraubstock spannt und dann mittels einer gerade noch passenden Nuss mit ganz sachten Hammerschlägchen auf das Plättchen den Hydro nach unten heraus klopft. Dadurch wird er schön zentrisch gedrückt, und der Arretierring bleibt heile.

    hast Du die neuen Hydros gangbar gemacht?
    Die müssen oft erst gangbar gemacht werden.
    Lassen sich oftmals überhaupt nicht zusammendrücken.


    Hm. Habe ich zwar noch nicht gehört, aber das ging mir als Möglichkeit auch schon durch den Kopf. Nein, ich habe da nichts "gangbar" gemacht. Auch das wird überprüft. Alllerdings glaube ich nicht, daß da das Problem liegt: Die neuen Hydros waren beim Einbau 1mm länger las die alten. Wären die nicht gangbar, würde die Maschine mit 1mm zu geringem Ventilspiel laufen müssen - was sie schwerlich könnte, jedenfalls niemals gut und rund. Und intakte Hydros mit gefülltem Arbeitsraum kann man höchstens mit dem Schraubstock zusammendrücken...


    Aber, wie gesagt, das sehe ich morgen.

    Danke für die ausführliche Antwort.

    Und mit dem Riss im Krümmer, ich dachte auch mein Motor klackert.
    Was ich da alles gemacht habe, bis ich beim Motor ausbau dann mal erkannt habe was Risse im Krümmer sind.
    Oben und unten hatte ich die.
    Ist ein Beispiel.

    OK, werde ich nochmal genauer inspizieren. Bin mir aber 99% sicher daß dieses Geräusch nicht vom Krümmer kommen kann.

    Klackern kann man prima ganz beschreiben, da weis jeder ganz genau was Du meinst.
    Selbst Videos helfen manchmal nur wenig.

    Ja, das ist immer schwierig. Werde morgen mal Videos machen. Zwischenzeitlich ein Beschreibungsversuch: Es ist ein relativ leises Tickern, was von der Frequenz perfekt zur NW-Drehzahl passt - wenn nur ein Hydro/Ventil betroffen ist. Der Klang ist etwa wie einen Plastik-Schraubendrehergriff auf Hartholz schlagen, mit wenig Speed. Nicht wirklich metallisch, das Geräusch.

    Das mit der Längenweitung halte ich für falsch.
    Das gleiche Zeig ist auch im m103 drin und da gibts schnellere Temperaturwechsel.


    Größen / Längenänderungen durch Temperatur sind ziemlich schwer einzuschätzen. Es war nur ein Gedanke, mag falsch oder richtig sein. Vielleicht habe ich auch einen Fehler gemacht beim Anziehen der Böcke: Ich kann nicht 100% garantieren, daß der betreffende Bock wirklich auf dem Grundkreis der NW war...Wird überprüft.


    Die Hydrostößel hast Du befüllt vor dem Einbau?Auch die Kammer wo das Öl dann rein kommt?
    Lange unbekannte Ölwechsel, die Motoren sind für 10W-40 ausgelegt.


    Die waren ab Werk befüllt, etwa 1mm länger als die alten, per Hand oder auch WapuZange nicht komprimierbar. Vorratsbehälter befüllt. Was ich nicht gemacht habe: Ölbohrungen/Kanäle im Schwinghebel durchgespült. Das könnte auch eine Fehlerquelle sein. Was das Öl angeht: Die synthetischen Öle haben eine geringere Veränderung der Viskosität bei Temperaturanstieg. Sprich: ein synt. XW40 ist bei hohen Temperaturen dickflüssiger als ein mineralisches XW40. Deswegen die Entscheidung für das Total 5W40. Hat aber (bei mir) eh nichts verändert.
    Morgen werde ich ein paar Prüfungen durchführen, ich hoffe, der Sache näher zu kommen. Ich werde berichten.
    LG, Georg

    Hm, hatte so oft Risse im Abgaskrümmer (w123), ich glaube, das kann ich gut auseinanderhalten. Kaputt bei mehr als 24 NM? Wie gesagt - beim Lösen der Dinger war ein Drehmoment um 80 oder mehr Nm erforderlich. Ja, Alu-Kopf - aber langes Gewinde. Soooo leicht zieht man das nicht durch.


    Eine der Theorien, die ich im Moment habe, betrifft die Längenweitung bei zunehmender Temperatur. Die Bolzen, die die Kipphebellagerböcke halten, unterliegen einer erheblich größeren Längung bei Erwärmung als die Lagerböcke selbst. Insoweit könnte ein zu schwaches Drehmoment beim Anziehen bei nachfolgender Erwärmung durchaus Spiel erzeugen - nicht direkt im Ventiltrieb, aber in der Befestigung der Böcke. Oder habe ich da ein falsches Modell im Kopf?


    LG, Georg

    Moinsen,
    habe gerade einen 190E 1.8 BJ 90, 210.000 km in der Mache.
    Eine der ersten Dinge, die mir auffielen, war ein *verhaltenes* Tickern aus dem Bereich des Ventiltriebes - allerdings NUR bei warmem Motor (> 40°C). Erster Gedanke: Hydros, hoffentlich ist die Nockenwelle + Kipphebel noch ok. Also: Beim Freundlichen neue Hydros besorgt, Austausch strikt nach WIS-Anleitung durchgeführt, NW + Kipphebel an allen Oberflächen wie poliert, nicht die geringsten Einlaufspuren oder Riefen zu sehen oder zu erfühlen.
    Ölrohr gereinigt + Durchgepustet - alles gut. Zusammenbau. Resultat: Absolut keine Änderung. Nunmehr auch Ölwechsel gemacht (was weiß ich, was da für eine alte Soße drin war...) Total 5W40. Keine Änderung. Kalt perfekter Lauf, ab 40 ° Tickern.
    Wo kann das herrühren??? Die Maschine läuft ansonsten nahezu perfekt, fast keine Leerlaufschwankungen, fast kein Schütteln, seidenweicher und williger Lauf bis in den Drehzahlbegrenzer, sauberer Durchzug ohne Löcher, Leistung über alle Drehzahlbereiche der kleinen Maschine (mehr als) angemessen.
    Hat irgend jemand eine Idee?? Das Tickern an sich stört mich nicht, aber sehr wohl, daß ich nicht weiß, was die Ursache sein könnte.
    Das Einzige, was mir merkwürdig vorkam, ist das geringe Drehmoment von 20 Nm für die Befestigungsschrauben der Kipphebelböcke. Hatte ich dann mit 24 Nm gezogen, kam mir immer noch sehr wenig vor. Beim vorherigen Lösen musste ich geschätzt mindestens 80-100 Nm aufwenden - kamen mit einem ordentlichen 'Knack' lose.
    Im Moment traue ich mich kaum, das Auto ernsthaft (Langstrecke, AB) zu nutzen - irgend etwas stimmt nicht.


    Danke für Hinweise!
    LG, Georg

    Das kann es passieren, dass sie verbrennen.
    Die Wärme können sie ja nur vorteilhaft über den Teller an den Zylinderkopf
    abgeben. Liegen sie dort nicht an, gehts in den Schaft und da gehts nirgendswo
    richtig weg.


    Das ist nicht ganz richtig. Tatsächlich geben die (Auslass) Ventile ihre Wärme praktisch nur über den Schaft ab; aus diesem Grund wurden z.B. beim M110 (280 E Doppelnocker) mit Natrium gefüllte, hohle Auslassventile verbaut. (Das Natrium verflüssigt bei Hitze, das Ventil ist nur teilweise damit gefüllt. Dadurch schwappt/spritzt das Natrium, im Hohlraum der Ventile, durch die Bewegung der Ventile ständig herum und hilft damit, die Hitze schneller vom Ventilteller in den Schaft zu transportieren.)
    Bei zu geringem Ventilspiel können aber die Ventile und Ventilsitze verbrennen, weil das nicht schließende Ventil während des Arbeitstaktes extrem heiße Verbrennungsgase zwischen Sitz und Ventil hindurchlässt. Dies gilt insbesondere für die Auslaßventile; die Einlassventile werden während des Ansaugtaktes auch durch Luft und Kraftstoff(nebel) gekühlt.
    LG, Georg