Hallo Miteinander,
nein, ich war nicht in Japan und nein, der Hobel ist noch nicht unterwegs. Ist für euch vielleicht interessant wenn ich immer mal etwas schreibe wenn etwas passiert. Original-Fotos von der „blauen“ Elise stelle ich dann gerne ein.
Ich gehe davon aus, dass der Ende März in Bremerhaven ankommt.
Meine Erfahrung und es kann durchaus andere geben:
Vom Preis und Aufwand her sind die Japaner keine Schnäppchen mehr. In den letzten Jahren sind sehr viele auf den Trichter gekommen die Fahrzeuge zu kaufen. Die Preise sind teilweise recht hoch. Beispiel: Neulich habe ich auf ein almadinrotes 320 Cabrio 15 k€ geboten. Bei dem hatte jemand bis 20k€ mitgeboten und den Hobel nicht bekommen. Der Verkäufer wollte mehr! Um bei dem Beispiel zu bleiben. Wenn ich den für 20k€ bekommen hätte, müsste ich rd. 2k€ für Handling, Transport, Bankgebühren, Auszollen,… bezahlen. Dann noch 10% Zoll plus 19% Einfuhrumsatzsteuer, also rd. 6k€. Das Fahrzeug hätte mich also 28k€ gekostet den in meine Garage zu bekommen. Scheinwerfer-Umrüsten, Wartung, evtl. Mängelbeseitigung… Ich denke für um die 30k€ bekommt man hier in D auch schon etwas ordentliches. Am Ende ist und bleibt es ein Japaner… Wiederverkauf? Also der hätte sich aus meiner Sicht auf gar keinen Fall „gelohnt“, auch wenn er erst 53.000km auf der Uhr hatte.
Was reizt ist natürlich der Zustand der Kisten. Die Japaner mit Kohle, nur die können sich europäischen Luxus leisten, hegen und pflegen die Kisten. Werden meist in Fachwerkstätten gewartet und stehen in Garagen. Der TÜV in Japan (nennt sich Shaken) findet alle 2 Jahre statt. Den lassen die Eigner meist auch in der Werkstatt machen. Das hat zur Folge, dass die Fahrzeuge in der Regel gut gewartet sind. Die km-Leistung wird bei dem Shaken dokumentiert und spiegelt sich im Export-Zertifikat wider. Daraus erkennt man auch, wenn die Kiste seit Jahren nicht mehr bewegt wurde. Rostfrei, penibel durch Fachwerkstatt gepflegt, tolle Ausstattungen…. Die Gesetze in Japan entsprechen denen in Europa bzw. der ECE. Wodurch auch vor allem die Abgasklassen die gleichen wie bei uns sind. Umgerüstet werden müssen nur die Scheinwerfer und die Nebelschlussleuchte. Japan-Radios haben einen anderen Frequenzbereich, also auch tauschen.
Ja, ja, es gibt hier immer wieder die Aussage „die Kisten stehen ständig im Stau“ was zwar geringe Laufleistungen aber hohe Betriebsstunden vermuten lässt. Es tauchen hier auch immer mal Fahrzeuge auf, bei denen das zu stimmen scheint. Aber diese Pauschalaussage kann ich nicht glauben, schon gar nicht bei einem Cabrio.
Muss jeder für sich selbst entscheiden ob er sich so eine Kiste anlacht.
Holger