Schweißpunkte aufbohren oder dünnschleifen und wegmeißeln.
Jepp, genau.
Habe neulich mit dieser Methode eine komplette Front zerlegt. Das ist tagelang unfassbar viel Arbeit, aber die einzige Möglichkeit, in jede Ecke zu kommen.
Speziell diese blöde kritische Stelle habe ich bei meinem Cabrio auch neu gemacht.
Das war etwas stärker vergammelt als beim TE, und dort gibts immer Probleme:
Man kommt da nämlich garnicht ran. Keine Chance, das rostfrei zu kriegen ohne ein Profi-Entrostungsbad.
Und es wird dann weitergammeln, denn genau an dieser Stelle kommt immer Wasser und Dreck hin.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten, da dauerhaft für Ruhe zu sorgen:
Mit Basisblech rausschneiden und ersetzen gegen eines, das keinen Gammel hat (so wars bei mir).
Oder die Schweißpunkte sorgfältig auftrennen/bohren und Halter und Blech trennen und getrennt entrosten.
Ein Wort zu Brunox Epoxy:
Vergiss es. Ist eine Riesen-Katastrophe, macht Dein Problem nur schlimmer. Es funktioniert nicht.
Hatte ich auch, und zwar hinten an der fahrerseitigen vorderen Hinterachsaufnahme am Rahmen.
Die war noch echt gut, aber ich wollte die Korrosion stoppen.
Das Ding hatte außen nur dünnen Rost drauf. Ich habe sie also so gut es ging abgeschliffen.
Um nicht zuviel Material mit der Fächerscheibe wegzunehmen, habe ich noch mit dem Nadelentroster nachgearbeitet, dabei ist ein wenig (nicht viel) Rost auf der Oberfläche verblieben.
Ich dachte mir nichts dabei, ich hatte ja Brunox Epoxy, das kriecht ja komplett in den Rost.
Also nach dem Entrosten mit gefilterter Druckluft saubergemacht, ein wenig gewartet, falls Kondenswasser draufgekommen ist, und dann Brunox satt, wirklich satt drauf.
Dann nach ein paar Stunden noch eine zweite Schicht Brunox.
Ein paar Tage trocknen lassen. Dann Haftgrund drauf. Und zum Schluss Brantho schwarz in mehreren Schichten.
Wieder mehr als eine Woche durchtrocknen lassen, schien prima fest zu sein.
Und dann wollte ich mal probeweise die Schraube ausprobieren. Dabei stieß ich mit einem Werkzeug gegen die Aufnahme.
Und dachte: he, was ist denn das für ein Brösel?
An der Schlagstelle löste sich das Brantho samt Grundierung. Sah einfach aus wie abblätternder Lack.
Und was sah ich? - Rost. unten auf dem abgeblätterten Lack, und darunter auf dem Metall auch.
Ich kratzte weiter, und da kam mir überall, wo Rost drunter war, der Lack entgegen. Und der Rost darunter war trocken.
Habs dann auch mal bei diversen anderen rostigen Blechen probiert (nicht am Auto), mit gleichem Ergebnis.
Brunox kommt an den unteren Rost garnicht ran, nur an der Oberfläche.
Mein Fazit:
Brunox kriecht nicht in den Rost. Das ist schlicht gelogen.
Es pappt nur die Oberfläche zusammen und bildet eine Expoxid-Schicht, darunter gammelt es fröhlich weiter.
Vergiss Brunox.
Dort, wo ich nicht komplett entrosten und auch kein neues Blech einsetzen kann oder will, nehme ich Owatrol Öl.
Das braucht allerdings ewig zum Trocknen.
Ist auf Leinöl-Basis, das kriecht tatsächlich in den Rost bis aufs Blech. Aber auch nur, wenn richtig viel Flüssigkeit da ist.
Mehrere Schichten sind nutzlos, denn wenn die erste trocken ist, kommt eine weitere nicht mehr durch.
Also einfach Rost so gut es geht wegmachen. Und dann beim ersten Mal direkt brutal zusiffen, ein paarmal übelst nachsiffen, dann abtropfen lassen und nach 30-60min abtupfen, sonst wirds nie trocken.
Das bindet den Rost tatsächlich und bleibt zäh (wird nicht ganz hart).
Hält nur, wenn es ganz durchtrocknet.
Einige bis viele Tage komplett durchhärten lassen, dann Haftgrundierung drauf und dann Brantho oder etwas anderes.
Ist jedenfalls meine Erfahrung.
Gruß
k-hm