Tankgeber (hier Limo), Ausbau und Reinigung

  • Probleme mit "zuckenden Tanknadeln", speziell bei bestimmtem Tankfüllstand kennt wohl der ein oder andere.
    Habe bei meinem Wagen (250D, Limo) den Tankgeber ausgebaut und gereinigt.
    Vorab speziellen Dank an Pascal und einen Link auf eine Beschreibung eines amerikanischen Freundes den ich hier gefunden habe. Hier der link der die ganze Prozedur sehr gut beschreibt:


    http://www.peachparts.com/shopforum/showthread.php?t=231269



    Es wird hier zwar keine Doktorarbeit geschrieben, möchte aber trotzdem nicht als der Karl-Theodor zu Guttenberg der W124 Freunde in die Geschichte eingehen... Alle Freunde des o.g. mögen mir diese kleine Spitze nachsehen. :winki:


    Vorab ein kleiner Hinweis. Um zu vermeiden das der ganze Kofferraum während des Ausbaus mit Sprit geflutet wird, sollte diese Prozedur nur gemacht werden wenn der Tank max. 3/4 voll ist.



    Also, als erstes den Regenschirm aus dem Kofferraum nehmen, die Matte ebenfalls und dann den Teppich vor dem Tank entfernen (Bild 1, war bei mir nur an zwei Blechhaken eingehängt).



    Danach den Stecker abnehmen und die Mutter lösen. Um die Mutter (SW46?) zu lösen hab ich eine größere Wasserpumpenzange verwendet. Danach den Tankgeber nur etwa 3/4 herausziehen um den Sprit der sich im Tankgeber befindet ablaufen zulassen (dauert je nach Füllstand bis zu 0.5-2 min). Da sich immer eine Restmenge an Sprit im Tankgeber befinden wird ist es wichtig vorher in Griffweite gleich Tücher bereitlegen um evtl. asutretenden Sprit aufnehmen zu können. Außerdem gleich eine Gefäß bereitstellen um den Tankgeber ablegen zu können.


    Wenn der Tankgeber dann ausgebaut und mehr oder weniger leer ist, muss eine kleine Schraube (M2?)an der Unterseite des Tankgebers gelöst werden (ist im unteren Kunststoffdeckel etwas vertieft eingelassen). Es handelt sich hierbei um eine runde Mutter mit einer Nut (hab dummerweise vergessen das zu fotografieren, beim amerikanischen Kollegen ist das viel besser beschrieben) die in der Mitte des Deckels sitzt. Aufgrund von Verschmutzungen ist sie nicht unbedingt gleich ersichtlich. Evtl. das ganze dann mit Pinsel und Waschbenzin etwas reinigen. Um die Schraube zu lösen hab ich dann einen Anreißzirkel etwas vergewaltigt. Habe dazu die Spitzen etwas abgeschliffen und habe somit sauber in die Quernut eingreifen können um die Schraube zu lösen (der amerikanische Kollege empfiehlt hier eine Flachzange, die muss dann aber wirklich sehr klein sein). Könnte mir vorstellen das dies auch mit einer kleinen Seegeringzange gut funktioniert.



    Auf Bild 6226 seht ihr die Einzelteile nach der Demontage, unten rechts übrigens die kleine Schraube die ich mit dem Zirkel gelöst habe (Zirkel siehe Bild 6217) und unten links den Kunststoffdeckel in dem die Mutter eingelassen ist.


    Nachdem die Schraube gelöst ist (Schraube nicht verlieren!) kann das Rohr vom eigentlichen Tankgeber abgezogen werden. Es ist darauf zu achten, dass die zwei kleinen Kupferfäden beim abziehen nicht abreißen (passiert aber nicht wenn das ganze nicht irgendwie blöd verkantet wird). Der Tangeber ohne Rohr sieht dann so aus wie auf Bild 6218.


    Der Kunststoffdeckel (siehe Bild 6226 unten links) am Rohr kann durch einen langen Schraubenzieher, etc. abgedrückt werden.



    Danach kann die Reinigung der mittleren Welle des Tankgebers begonnen werden (die seitliche Fäden hab ich nicht gereinigt). Wie auf Bild 6218 zu erkennen ist, war bei mir speziell der obere und auch der ganz untere Bereich verschmutzt bzw. korrodiert. Nun beginnt die eigentliche Herausforderung mit der Reinigung der Welle. Das wichtigste ist das die Kupferfäden nämlich nicht abreißen. Habe die stark korrodierten Stellen im oberen Breich erstmal grob mit einem Stechbeitel abgeschabt. Danach habe ich das ganze mit einem 280er Schleifpapier mehrfach(!!!) abgezogen. Zu guter letzt bin ich dann noch mehrmals mit einer Stahlwolle über das ganze drüber. Die Reinigung der Welle ist wie gesagt der größte Aufwand da man ständig auf die Kupferfäden achten muss und der Rost bzw. Dreck doch recht hartnäckig anhaften tut.


    Danach habe ich das ganze mit Waschbenzin und Pinsel peinlich genau gereinigt um sicherzustellen das keine Fäden der Stahlwolle bzw. Späne in dem ganzen wieder drin sitzen. Auch im unteren bereich des Gebers sammelt sich allerhand Schmodder im Lauf der Zeit, siehe Bild 6224. Nach der Reinigung sieht es dann so aus wie auf Bild 6223.



    Um das ganze zu überprüfen hab ich den Tankgeber mittels eines Discounter Multimeters in versch. Schwimmerstellungen überprüft, siehe Bild 6225.




    In der obersten Stellung sollten ca. 0 Ohm anliegen, in der untersten ca. 90 Ohm. Dazwischen entsprechend linear (die genauen Werte sind in dem Beitrag der amerikanischen Freunde ebenfalls aufgeführt). Benötigte Klemmen siehe Bild oder ausprobieren.


    Die ganze Prozedur dauert ca. zwischen 0.75 und 1.5 h, je nach Verschmutzungsgrad und entsprechendem Reinigungsaufwand.


    Hoffe das die Beschreibung klar ist und dem ein oder anderen hilft. Für Anregungen, Kritik, etc. bin ich dankbar.



    Gruß Max