Hilfe: 95er E220 M111 - Motorschaden?

    Liebe W124er Gemeinde,


    bin frisch gebackener W124-Besitzer aber schon seit Kindertagen mit dem W124-Virus infiziert (mein Vater fuhr und fährt W124).
    Als ich für meinen Arbeitsort, die schöne Schweiz, einen günstigen fahrbaren Untersatz suchte, stiess ich vor drei Wochen auf meinen (vermeintlichen?) Traumwagen. Kurz zu den Daten:


    E 220 Limo, 4-Gang Automatik
    Erstzulassung 1995
    Kilometerstand bei Kauf/aktuell: 189.500 km/ 191.250 km
    1. Hand, älterer Herr / Scheckheft durchgängig geführt bis 160.000 bei MB - anschliessend zumindest nachweisbare regelmässige Ölwechsel


    In der Schweiz zugelassen und dort bewegt (d.h. Tempolimit Autobahn 120 km/h - keine Vollgasorgien zu erwarten)


    Jetzt zu meinem Problem:


    Nachdem ich das Fzg. in der Schweiz ca. 350 km bewegt hatte und keine Auffälligkeiten feststellen konnte, habe ich eine Dienstreise in der vergangenen Woche dazu genutzt den Daimler mit der deutschen Autobahn bekannt zu machen. Fuhr von St.Gallen nach Frankfurt am Main, Tempo gemässigt zwischen 120 km/h und 150 km/h. Keinerlei Auffälligkeiten, dementsprechend habe ich kurz vor Frankfurt den Gashahn für ein paar Kilometer etwas weiter geöffnet und problemlos die angegebene V/Max von +/- 200 km/h erreicht. Abends den Wagen vor dem Hotel geparkt.


    Am nächsten Tag stand die Strecke Frankfurt -> Stuttgart -> Dortmund auf dem Programm. Hier begannen meine Probleme:
    So zufrieden ich noch am Vorabend gewesen war, merkte ich bereits am Morgen, dass sich der Benz beim Beschleunigen auf der Autobahn deutlich träger und unwilliger anfühlte als noch am Tag zuvor. Merklicher Leistungsverlust. Habe dann schnell festgestellt, dass er im 3.Gang nur noch widerwillig bis 5000 rpm und im 4. Gang bis max. 4500 rpm drehte - Höchstgeschwindigkeit max. 160 km/h, selbst am Hang mit Rückenwind und Heimweh.


    Habe ihn in diesem Zustand bis Dortmund getrieben und bin dann heute bei der Mercedes-Benz Niederlassung Dortmund an der Wittekindstraße vorstellig geworden.
    Hier erfolgte ein Motortest mit folgender Diagnose:



    - Fehlerspeicher: Klopfsensor 1. Zylinder, Fehlzündungen > 200
    - Zündkerzen: Elektrodenabstand grösser 1,0 mm (Aussage: "Zündkerzen sind fertig")
    - Kompressionstest: 1. Zylinder ca. 0,5 Bar höher als die 3. restlichen
    - Ventile teilweise verölt sowie verkokt (Sichtprüfung mit Endoskop)
    - Laufbahn 1. Zylinder zeigt Verschleissspuren (Sichtprüfung mit Endoskop)
    - Katalysator = o.k.
    - Getriebe = Öl o.k., nicht feucht, schaltet sauber
    - Motor im Stand laufruhig, springt problemlos an
    - Abgase: Bläut nicht
    - Ölverbrauch: Aktuell moderat
    - Temperatur = Liegt konstant bei 80 Grad - auch bei langer Autobahnfahrt
    - Motorgeräusch ohne auffällige Nebengeräusche


    Diagnose von MB Dortmund: Der Wagen wurde vermutlich nicht mit dem richtigen Öl gefahren, dadurch Kolbenfresser im 1. Zylinder, Motorschaden droht.
    Demnach soll jetzt der Kopf runter, um Ventile und Zylinder zu überprüfen.


    Obwohl der Daimler in einem guten Zustand und sehr gut ausgestattet ist, bin ich mir nicht sicher, ob ich blind die min. 1.500 € hiefür investieren soll.
    Habe jetzt zunächst vorsorglich einen Ölwechsel auf 10-W40 machen und die Kerzen tauschen lassen.
    Fehlerbild bleibt aber gleich.


    Frage an die Experten: Gibt es Alternativerklärungen oder liegt MB Dortmund mit ihrer Diagnose in jedem Fall richtig?


    Hoffe auf eure Meinungen -


    Danke euch!


    JJ


    P.s.: Mir wäre auch sehr mit Hinweisen auf erfahrene W124-Schrauber im Ruhrgebiet oder rund um den Bodensee geholfen!

    wenn er zündaussetzer hat,dann würde ich eher mal sagen das evtl. eine der 2 zündspulen defekt ist...oder evtl. ein problem mit dem MKB das jetzt durch die hitze beim ausfahren entstanden ist...ich kann mir fast nicht vorstellen das der nen fresser haben soll,denn die M111 gelten als absolut robust was das angeht ;)


    würde da vorher schon noch eine andere meinung einholen von einer werkstatt,evtl. auch welche die erfahrung mit dem 124er haben was die leute bei MB heutzutage nicht unbedingt haben und einfach nur das sagen was ihnen der fehlerspeicher sagt,oder eben auch nicht sagt :|



    Harry

    Schließe mich Harry an.


    Hätte aber 5W40 oder gar 0W40 für ÖW genommen.


    Schaue Dir auch mal den MKB genau an. Gewebeband vorsichtig aufschneiden vom HFLM am Motor vorbei zum MSG. Bröselt es da...neuer MKB


    Und falls was am Motor sein sollte, dass geht bestimmt zu rep. für weniger und mind. genauso gut. Aber ich glaube nicht so recht an Motorschaden 1 Tyl.


    Vermutl. nicht mit richtigen Öll gefahren. Wenn Scheckheft vorhanden wie Du sagst, ist das doch dort vermerkt wann was eingefüllt wurde VON MB!!!


    Dann täte ich mich auf die Aussage einlassen, wenn ich diese gesagte Diagnose auch schriftlich bekomme.


    Liebe Grüße


    Ralph