ESP abgedichtet - Motor springt nicht an

Hallo,

ich bin neu hier und hoffe ich mache alles richtig (bzg. des Themas). Mein Auto: w124 200D 1989 ca. 270.000 km - Schalter ohne Klima
Wollte eigentlich über meine erfolgreiche Erfahrung beim Abdichten der ESP (Ventilhalter O-Ringe) berichten.

Nun aber das:

Ich habe alles -wie verschiedentlich hier gepostest- gemacht, um die Ventile abzudichten (O-Ringe gewechselt und auch die kleine Kupferdichtung). Alles wieder zusammengebaut. Motor startet nicht. Batterie leergeorgelt, geladen, nochmal leergeorgelt. Nichts. Motor will nicht anpringen.
Ich vermute Luft im System, dachte aber, das System lüftet von selbst.
Hat jemand einen Tipp, was zu tun ist?

Danke für die Antwort.
Einmal habe ich den Stopphebel mit dem Schraubenzieher angehoben. Eigentlich aber sollte der doch beim Startvorgang automatisch hochgehen (wie steht der denn, wenn der Motor läuft?)?
Prüfe das aber auch nochmal und probiere die Variante mit dem " leicht losdrehen" bis Diesel kommt. Du meinst aber losdrehen an den Düsen, also am Motor und nicht an den Ventilen oben auf der Einspritzpumpe?

Besten Dank. Wenn es heute nicht zu sehr regnet (Wagen steht leider draußen), werde ich einen erneuten Versuch starten und berichten.

Übrigens kann ich auch was Erfreuliches berichten. Statt der teueren Vielzahl-Nuss (ca. 40 Euro) von hazet kann man auch die Nuss eines anderen Anbieters verwenden. Das Modell heißt FORCE 9G012 und liegt bei 10 Euro. Denke das reicht, wenn man nur einmal alle 10 Jahre daran schraubt. Bei mir hat es sauber gepasst. Ohne eine Spezialnuss (ob hazet oder force) geht allerdings nix.

Die Mission hatte leider keinen Erfolg. Habe alle Leitungen gelöst und georgelt. Da kam dann aber kein Sprit an. Habe dann nochmal an der Ventilseite die Leitungen gelöst. Teilweise kamm dann schon Diesel rausgelaufen, bei Zweien aber nicht. Da habe ich dann mit einer Spritze von oben Diesel in die Ventiel eingefüllt. Alles wieder fest gezogen (bis auf die Leitungen an den Düsen am Motor) und georgelt. Nix, da kommt kein Diesel an.

Kann es sein, dass die Federn oder Unterlegscheiben nicht korrekt sitzen? Komme wohl nicht umhin, die Ventile nochmals herasuzuholen. Allerdings habe ich keine Idee, was ich dann machen soll?

Hat jemand eine Idee?

Zitat von MirkoMunich

Stophebel ist oben ? Ja

Beim Entlüften Vollgas geben !! Gaspedal habe ich mehrmals kräftig getreten

Kommt Sprit an der Pumpe an ? Ja sollte so sein, kam vor der Aktion auch und in den Leitungen ist Sprit zu sehen!

Habs gerade nochmal probiert. Vollgas (ständig) ist offenbar ein guter Tipp. Sprang zwar nicht an, macht aber jetzt akkustisch den Anschein, als käme er bald. Leider war dann die Batterie wieder leer. Lade gerade wieder ...

Danke MirkoMunich

Berichte dann wieder sobald die Batterie voll ist

So, der Wagen läuft seit gestern wieder.

Entscheidend für das Entlüften waren die Tipps von MirkoMunich (Danke nochmals!!!).

Zusammengefasst der Reihe nach:

1. O-Ringe ersetzen (das Thema habe ich im WIS übrigens nicht gefunden, wie manchmal behauptet):
Anleitungen gibt es hier im Forum daher vielleicht nur meine Erfahrungen als Ergänzung. Die Ansaugbrücke muss man nicht abbauen, beim Einsetzen der Ventile ist es allerdings hilfreich den Platz zu haben (ich habe die nicht abgebaut und prompt eine Feder bei der Fummelei verloren, was mich drei Tage für das Ersatzteil gekostet hat). Wenn man die Brücke abbaut, neue Dichtung nicht vergessen.
Da man die Leitungen oben an den Ventilen abschrauben und beiseite schieben muss, hilft es die Clipse zu lösen. Achtung: die Clipse sind alt und brüchig und gehen eigentlich immer kaputt. Deswegen am besten alle bei MB direkt mitbestellen. Kosten ein paar kleine Euro und verhindern, dass die Leitungen durch Vibration brechen.

Vor dem Herausdrehen der Ventile die Position der Ventile mir einem Lackstift markieren. Dadurch kann man notfalls auch ohne Drehmomentschlüssel an die korrekte Poistion kommen.

2. Entlüften:
Das Entlüften nach dem Abdichten war bei mir ein riesiges Problem (wird erstaunlicherweise kaum beschrieben bei den ganzen Anleitungen im Netz). Das Problem dabei ist die Luft, die sich in das System zieht, wenn man die Leitungen abschraubt bzw. die Ventile herausdreht. Diese Luft wirkt dann offenbar wie ein Polster. Der Druck aus der Pumpe reicht nicht aus. Der Motor springt nicht an.
Abhilfe: Leitungen an den Düsen (Motor) lösen und dann mit permanenten Vollgas starten bis Diesel austritt. Dann schnell die Leitungen zudrehen (14er Schlüssel), damit sich nicht wieder Luft hereinzieht. Dann sollte Starten möglich werden. Bei mir hat es lange gedauert (Batterie war 4x leer) . Habe dann ein Starterladegrät vom Nachbarn genutzt, damit konnte ich länger starten.
Wichtig waren also das Vollgas und das Lösen der Leitungen an den Düsen.

3.Zeit
Wenn man es direkt so macht, geht es wahrscheinlich in ca. 2-3 Stunden, Ich habe schon etwas länger gebraucht.

4. Ersatzteile
4 x O-Ringe
4x Kupferdichtung
1x Dichtung Krümmer (wenn man den ausbauen will)
Sämtliche Clipse für die Leitungen

5. Besonderes Werkzeug
Spezial Vielzahn-Nuss 33 Zähne (ohne geht es nicht) von hazet (40 Euro) oder force (10 Euro)
Drehmomentschlüssel (1/2 Zoll) 35 NM
Batterie-Ladegerät (wenn Startvorgang nicht direkt klappt)

6. Kosten
Mit Billignuss ca. 25 Euro

Vielen Dank für die Tipps.

BDriver