Hallo Freunde!
Nachdem meine erst im Spätsommer neu verbaute Automatikantenne von BERU seit ein paar Tagen Probleme gemacht hat, hab ich mich ihr gestern nachmittag mal gewidmet. Die hier bereits ausführlich beschriebenen Anleitungen für die Hirschmann-Antennen hab ich zwar gelesen aber die BERU ist nicht baugleich! Daher möchte ich mal wieder einen kleinen Beitrag für die Gemeinde leisten, von der ich anderweitig so sehr profitiere! 
Achja: Für Bilder hats mal wieder nicht gereicht. Ich geb mir aber Mühe, alles exakt zu beschreiben!
Problem: Antenne fährt nicht komplett ein, Betriebsgeräusch zunehmend deutlicher vernehmbar. Antenne wurde außen wöchentlich gereinigt und mit MoS² gepflegt.
Lösungsansatz: Erstmal ausbauen und zerlegen, dann gucken und irgendwas machen!
Benötigtes Werkzeug:
- Kreuzschraubendreher
- 1/4"-Knarre mit Stecknuss SW8, SW7
- ggf. Kombizange für angeknallte Überwurfmutter
- gutes Fett für Wälz- und Gleitlager, idealerweise mit Teflon versetzt
- Kunststofffreundliches Reinigungsmittel, z.B. Ballistol
- Lappen
Ausbau:
- Antenne ausfahren und außen mit trockenem Tuch reinigen
- Antenne möglichst weit einfahren lassen!
- Masseverbindung an Karosserie lösen
- Kabelsteckverbindung lösen
- Überwurfmutter der Antennenleitung lösen
- unteren Haltewinkel am Fahrzeugblech lösen
- Antenne nach unten durch die Gummidichtungen schieben und entnehmen
Zerlegen:
- Aufkleber entfernen (wenn nicht ohnehin schon lange abgefallen...)
- Axialmutter SW7 lösen, darunterliegende Innenzahnscheibe abnehmen
- 3 Gehäuseschrauben (Kreuzschlitz) lösen
- Gehäuse vorsichtig aufhebeln
- axialen Sicherungsring und dazugehörige Unterlegscheibe von der Achse abnehmen
- schwarze Kunststoffkappe vorsichtig abheben - Achtung: aufgerollter Antriebszahnstrang wird dabei entspannt, kann etwas hervorspringen und mit Fett/Schmutz spritzen!
- 2 kleine Kreuzschlitzschrauben lösen
- weißen Kunststoffrahmen ausfädeln
- Masseleitung an der Antenne lösen
- Antennenstab samt Antriebszahnstrang aus dem Gehäuse ziehen
Zum Reinigen des Zahnstrangs habe ich Ballistol verwendet, vor dem Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge die Antriebsschnecken und Zahnräder mit meinem besten Fett (Interflon Grease) eingejaucht. Ebenso habe ich in die schwarze Kunststoffkappe drei um ca 60° versetzte, nette Fettwürste eingebracht.
Sonst noch zu erwähnen:
- Gegenüber dem großen Antriebsrad sitzt rechts unten eine kleine Konterrolle für den Zahnstrang lose auf ner Achse - nicht verlieren!
- Meine Antenne ist noch nicht alt, daher hielt sich der Reinigungsaufwand in Grenzen. Bei schon länger gebrauchten Modellen kann das deutlich abweichen!
- Mein Eindruck ist, dass der Antrieb nur spärlich ab Werk gefettet ist. Ich rate daher dazu, eine nagelneue Antenne direkt vor dem Einbau gleich zu zerlegen und anständig zu fetten!
- Ich habe bewusst darauf verzichtet, die Antriebskunststoffe und das Teleskop auf der Innenseite mit Bremsenreiniger oder ähnlich scharfem Zeug zu entfetten. Der Zahnstrang ist jetzt dick in allerbestem Industriefett gebettet und nimmt nun jedesmal auf seinem Weg was davon mit ins Teleskop. Außen wird künftig nur noch trocken abgewischt.
Wieder zusammen- und eingebaut fährt die Antenne jetzt nahezu geräuschlos hoch und runter, selbstverständlich auch wieder jeweils komplett. Bin schonmal gespannt, wie lange der Effekt anhält.
Und zum Schluss noch ein Hinweis generell zur BERU A450:
Wer sich diese Antenne gekauft hat und sich nach korrektem Einbau darüber wundert, dass sie keinen Mucks von sich gibt: Man vertausche in der antennenseitigen Steckverbindung den Steckplatz des Masse-Pins gegen einen der beiden Strom führenden. Ob gegen Remote oder Dauerplus ist hier relativ egal. BERU hat da ne Charge mit nem Fehler produziert und anleitungsgemäß nicht funktionstüchtige Teile in den Handel gebracht. Nach ner Reklamation bei TE hatte ich eine Antenne mit demselben Fehler bekommen und erst im darauf folgenden Telefonat wurde ich aufgeklärt, wie dem beizukommen sei.
Ich hoffe, dies hier hilft mal irgendjemandem!
von meiner Seite, vielen Dank für Deinen Text und die Anleitung. Betrifft mich nicht so einmal´ne Feste (Kathrein) und zum anderen ´ne elektr. Hirschmann.