Zündschloss/Schließzylinder defekt

  • Hi, danke für die schnelle Antwort.


    Ich dachte 14,5 V Ladespannung wäre normal. Im Inet hatte ich gelesen, dass so um 14 V in Ordnung wäre.


    Die Strommessung hab ich bei ausgeschaltetem Motor durchgeführt um den Ruhestrom zu ermitteln. Hatte ich oben vergessen zu erwähnen.


    Viele Grüße

    Eddi

  • Ah ok, dann war's ja kein Problem.


    Eine Ladespannung von fast 15V geht, falls die Batterie, die ja intakt einen sehr kleinen Innenwiderstand hat, sehr große Ladeströme verkraftet.

    Das geht z.B. bei AGM-Batterien, die verkraften kurzzeitig doppelt soviel Ladestrom wie eine normale Blei-Säure.


    Ich erinnere mich an meinen alten BMW E61, der hatte digitales Batteriemanagement und wegen der Standheizung eine große AGM-Batterie eingebaut (über 90 Ah).

    Bei dem drehte das Batterie-Management im Schiebebetrieb den Ladestrom maximal auf "2C" auf, was rund 180A entspricht. BMW nannte das "Rekuperation" (LOL).

    Die Batterie-Klemmenspannung stieg dabei kurzzeitig bis auf 15,5V, sonst kriegt man so riesige Ladeströme nicht hin. Das machte der aber nur, wenn die Batterie weit unterhalb von "voll" war... also recht gefahrlos.

    Allerdings ist das nicht gerade schonend für einen Akku.


    Wie gesagt, solange die Batterie nicht voll ist, wird sie vermutlich mit 14,5V klar kommen. Aber nur für ein paar Sekunden, danach geht sie in Gasung.


    Die Lade-Endspannung einer Blei-Säure-Batterie liegt bei 13,8V. Bei AGM sind es 14,2V.

    Das ist diejenige Spannung, die maximal an den Batteriepolen dauerhaft anliegen darf, damit der Akku nicht in Gasung geht.


    Alte Autos (auch unser 124er) sind "spannungsgeladen", sprich:

    Man legt einfach eine Spannung in der Großenordnung der Lade-Endspannung an, dann stellt sich aufgrund der Spannungsdifferenz bei leerer Batterie ein großer Ladestrom ein, der immer kleiner wird, je voller die Batterie ist.

    Nix Batterie-Management.


    Wenn mehr als die Lade-Endspannung anliegt, macht das solange nichts, wie

    1. die Batterie nicht voll ist, also die elektrische Energie noch aufnehmen kann

    und/oder

    2. der maximale Ladestrom nicht überschritten wird (normal 1C, bei AGM bis zu 2C). C steht für "Capacity", also Kapazität in Ah.

    Rechne rechne: Eine normale Blei-Säure-Batterie mit 70Ah sollte man maximal mit 1C bzw. 70A laden. Eine 70Ah-AGM hingegen verkraftet oft kurzzeitig bis zu 140A (2C) Ladestrom.


    Wenn also bei vollem Akku dauerhaft mehr als die Lade-Endspannung anliegt, wird sich die Batterie-Chemie unweigerlich in Form von Knallgas verflüchtigen.


    ABER:

    Eine sehr hohe Ladespannung kann auch bedeuten, dass der Innenwiderstand der Batterie zu groß geworden ist und daher schon "kleine" Ströme die Spannung ansteigen lassen.

    Das bedeutet ganz einfach, dass der Akku alt und/oder verschlissen ist.

    Das merkst Du beim Starten. Wenn der Anlasser nur widerwillig dreht und auch nicht volle Power hat, dann liegts ganz einfach am alten Akku.


    Gruß

    k-hm

  • Ich hab jetzt eine neue Batterie eingebaut (mit 70 statt 62 Ah) und jetzt springt er wider gut an (hoffe, dass es so bleibt). Lag also anscheinend wirklich an der Batterie. Die Batterie war erst 4 Jahre alt und vorher auch nur einmal so weit entladen, dass ich sie anhängen musste. Vielleicht ist die Ladespannung wirklich zu hoch. Hab mal auf meine Lichtmaschine geschaut und da sind 14 V als Ladespannung angegeben. Wieso es jetzt 14,5 statt 14 sind weis ich nicht. Vielleicht brauch ich einen neuen Regler. Grüße Eddi