Widerlager B2 Druckkörper B2 ersetzten! Erledigt!

  • Hallo!


    Ich muss mich mal mit einer dringenden Sache an euch wenden.


    Heute wollte ich endlich mal das Getriebeöl wechseln und auch das K1 Federpaket. Also frisch ans Werk. Als ich die Ölwann abgenommen habe lag da ein kleiner Metallstift in der Ölwanne... Klasse...


    Nach Suche im EPC habe ich ihn auch als Druckstift B2 Identifiziert. Also soll man den Druckkörper B2 wechseln.


    Soweit ich nun schon herausfinden konnte muss das Schaltschiebergehäuse dafür raus, und die große Abdeckplatte darunter.


    Nun meine Fragen/Bitten:


    Hat das schonmal jemand gemacht? Infos? Bilder?


    Was mache ich denn noch gleich mit, wenn ich das Ding schonmal halb zerlegt habe? Das K1 Federpaket liegt hier schon, sonst noch irgendwelche Verschleisgefährdeten Dinge? Auf die Geschichte mit dem Wechsel bin ich gekommen, da das Getriebe in letzter Zeit gerne durchrutscht, und auch ein paar mal den ersten Gang nicht einlegte... Hab mal irgendwo was von einem Teflonring gehört?!


    Wäre Super wenn Ihr mir ein paar Infos geben könnt, wollte morgen dann Teile besorgen und das Ding zerlegen...


    Gruß
    Benny

  • Also Reparaturen am Schaltschiebergehäuse sind echt nur was für Profis. Wechseln und Reparieren der Federpakete K1 und K2 geht noch, weil das Schaltschiebergehäuse ganz bleibt. Wenn dus trotzdem machen möchtest, kann ich die nur empfehlen viele Fotos zu machen und alles zu notieren. Wenn du z.B.eine der 18 Ventilkugeln einen Zentimeter weiter in eine andere Vertiefung steckst, kannst du dein Getriebe vergessen.
    Wenn dus immer noch probieren willst, ist es sinnvoll das Schaltschschiebergehäuse zu reinigen und die Spansiebe dazu.


    Merk dir oder notier dir die Einstellungen der Inbusschrauben, die weder für die Fixierung der Abschlussplatten noch für die Federpakete sind, das kann dir die ganze Getriebeeinstellung durcheinander bringen (Kickdownversetzung und ähnliches).


    :) :)

  • Hi!


    Danke für die Info!


    Das Schaltschiebergehäuse muss ich für die Aktion aber zum Glück wohl nicht zerlegen, sondern nur rausholen um dadrunter zu kommen.


    Kann man die Spansiebe eigentlich wechseln ohne das man das SSG komplett zerlegen muss? Weil dann kann man das ja dann tatsächlich gleich mitmachen. K2 Wechseln Sinnvoll? Eigentlich hatte ich gedacht das bei der Laufleistung von knapp 110TKM noch garnichts zu machen ist am Getriebe...

  • Was hast du denn für Probleme mit dem Getriebe. 110 Tsd km? Da ist doch nicht mal ein Spänchen abgerieben.
    Die Spansiebe (2) kann man rausnehmen. Wenn du das SSG abgebaut hast sitzt relativ mittig das Rückschlagventil für die Primärpumpe. Wenn du ein 722.4 hast. Von dem gehst jetzt aus wie von einem Zifferblatt. Wenn das Ventil die Zeigerachse wäre, findest du das eine Spansieb in Verlängerung bei 5 Uhr und das andere in Verlängerung bei 11 Uhr.


    :) :)

  • Naja, es war auch nicht wirklich abrieb in der Ölwanne zu finden...


    Es rutscht halt gerne durch, in den letzten Tagen halt recht extrem. Fühlte sich an als wenn man beim beschleunigen bei einem Schalter einfach die Kupplung tritt. Vortrieb ist weg, Motor dreht hoch. Das geht so ca eine halbe Sekunde bis Sekunde, dann geht die Drehzahl wieder runter und gut. Im 4. Gang allerdings nicht. Nur 2. und 3. In der Stellung S, wenn man mal fixer Beschleunigt kam es schonmal vor das er dann in den ersten zurückgeschaltet hat, dann aber garkein Kraftschluss stattfand. Dann runter vom gas, und nochmal langsamer anfahren und er lief ganz norml an. Deshalb wollte ich auch nun unbedingt mal den Ölwechsel machen.


    Dabei hab ich halt den Druckstift in der Ölwanne gefunden, was mir dann auch das rutschen erklärte... Ölwechsel war eh fällig, da ich davon ausgehe das das vorher noch keiner gemacht hat bei dem Wagen.


    Ja, ist ein 722.4. Denke mal die Siebe und dergleichen sind in das SSG nur eingesteckt?!

  • So, falls es jemanden auch mal so geht oder einfach nur Interessiert: Ich kann Vollzug melden! :)


    Vom Arbeitsaufwand hielt es sich eigentlich echt in Grenzen. Ca 4 Stunden mit ruhigem und Gewissenhaften Arbeiten haben gereicht.


    Als erstes natürlich Ölwanne runter und dann wie im WIS beschrieben den Ölfilter. Dann, auch wie im WIS beschrieben, das Schaltschiebergehäuse raus. Befestigt mit ettlichen der (bei mir) schwarzen Schrauben und drei messingfarbenen auf der in Fahrtrichtung rechten Seite. Diese haben eine andere Länge und müssen auch wieder an die richtige Position kommen beim Zusammenbau. Ich fand es im WIS etwas schlecht beschrieben, denn dort sind nur alle drei Messingfarbenen Schrauben zur demontage gekennzeichnet und nur eine der schwarzen, obwohl alle raus müssen. Danach kann das SSG einfach abgenommen werden, bzw. man muss aufpassen, denn es hält nicht von alleine und beim Lösen der letzten Schraube kommt es einem entgegen. Deshalb mein Tip: Die mittigste der schwarzen Schrauben zuletzt lösen, damit es sich nicht verkantet.


    Als nächstes kommte der untere hintere Deckel dran. Auch hier findet man im WIS die erforderlichen Zeichnungen. Zuerst kommt die Rastfeder raus. Gesichert mit einer Schraube. Danach die restlichen, auch hier wieder schwarzen Schrauben des hinteren Deckels, der von oben ähnlich aussieht wie das SSG. Also auch hier wieder diese lustigen Kanäle. Mit dem dann losen hinteren Deckel kommt auch gleich die große Abdeckplatte mit. Nun hat man folgende Sicht auf die Dinge:



    Im vorderen Bereich war das SSG, im hinteren, wo das Loch ist, sitzt das Bremsband B2 unter dem Halter aus Kunststoff.



    Hier markiert die Position des Druckstifts der bei mir herausgeflogen ist. Den Halter aus Kuststoff kann man leider nicht so ohne weiteres herausnehmen. Das Gestänge auf der rechten Seite verhindert dies. Also muss das raus. Als erstes das auf der (in Fahrtrichtung) linken Seite aussen angesetzte Schaltpositionsteil (Keine Ahnung wie es heist) mit zwei Schrauben demontieren. Danach sieht man das Schaltgestänge und den Hebel. Die Schaltstange am Hebel ist mit einem Splint gesichert. Ich habe den Fehler gemacht und den Splint gelöst. Im nachhinen betrachtet denke ich man kann die Schaltstange am Hebel befestigt lassen. Das wieder einsetzten des Splints hat mich eine halbe Stunde und mindestens 3 Kilo Nerven gekostet. Nun sieht man von unten im Getriebe eine Inbus-Schraube, Messingfarben, die gelöst und, ganz wichtig, ganz raus muss. Nun kann man die Welle bzw. den Hebel nach aussen heraus ziehen und das Gestänge was uns stört um den Halter herauszunehmen kommt uns etwas entgegen, wird aber nicht herausgenommen.



    Mein Ursprünglicher Plan war nun das Ventil, welches den Stift auf der einen Seite hält, zu ersetzten. Das Funtioniert allerdings nicht. Man bekommt es nicht aus dem Getriebe demontiert solange das Bremsband bzw die Hauptwelle im Getriebe steckt. Also Plan B. Auf der anderen Seite sitzt der Bremsbandkolben B2 der nach aussen demontiert wird. Dazu die Abdeckung reindrücken und den Sicherungsring herausnehmen. Nun kann man den Deckel abnehmen und den Bremsbandkolben entspannen. So kann man das Bremsband etwas weiter nach rechts drücken, den herausgefallenen Druckstift wieder einsetzten und auch den Kolben auf der rechten Seite wieder einsetzten. Dann alles in Rückwarts.


    Kolben B2 wieder rein, Deckel drauf, reindrücken und Sicherungsring einsetzten, Kunststoffhalter Bremsband rein, Schalthebel wieder in das Gestänge unten einführen, usw...


    So dramatisch war die Arbeit ansich nicht. Aber unerfreulich. Mir stand nur eine Grube zur Verfügung. Das hiess dann immer halb gebückt arbeiten. Das ist noch nicht so schlimm... Schlimm ist das die ganzen vier Stunden immer weiter Öl herauskommt aus dem Teil... Man verwandelt alles in eine Tropfsteinhöhle... Ich hatte dieses verdammte Zeug ÜBERALL! In den Haaren, Klamotten, überall... Immer, wenn man eine Schraube löst kommt noch was... Alles an Werkzeug ist ständig schmierig und man kann nicht mehr ordentlich schrauben oder etwas halten. Und das obwohl ich den Wagen locker eine Stunde nur stehen hatte, und dachte das alles abgetropft wäre...


    So, ich hoffe das hilft irgendwann noch mal jemandem!


    Viele Grüße
    Benny

  • Ja,Benny kann dich gut verstehen,das arbeiten in der Grube war für mich auch immer ein grauen.Wenn man dann noch 1,93cm groß ist.hauptsache dein Getriebe funzt wieder!Gute DoKu.
    Gruß,Tomm

    "Er vermittelte stets seinem Fahrer das er keineswegs lahm sei-sondern das alle anderen furchtbar hecktisch unterwegs seien"


    (Der MB 200D/8)-Willkommen zu Hause!

  • Hallo,


    ich hoffe, das liest hier noch jemand. Idealerweise der klevere Autor des Berichtes hier.
    Ich werde mich ebenfalls an das Schaltschiebergehäuse wagen und habe fehler, die auf ein zu großes Losspiel des Bremsbandes B2 zurückzuführen sein könnten. Dieses wird ja durch den Wechsel der Druckstifte (die es in mehreren Längen gibt) eingestellt.


    Gemäß WIS 27-640 (s. 37 ff.) sollte man das Lossspiel bei eingebautem Betriebe und demontiertem Schiebergehäuse etc. doch messen und dann auch per Druckstiftwechsel ggf. anpassen können..


    Kann man denn den Druckstift von unten sehen und eindeutig vom Bremsbandkolben (bzw. -zylinder) in das Bremsband einfädeln?


    Danke für die tlle Bebilderung!


    VG
    Maik