7% CO - Hilfe!

  • Mit meinem 300CE 24 bin ich nicht durch den TÜV gekommen, weil er keine AU bekommen hat: im warmen Zustand 7% CO, Lambda 0,8 - der Benzinverbrauch ist entsprechend hoch. Die Lambdasonde scheint richtig zu arbeiten.


    Zündkabel, Verteilerkappe, Kerzen und Luftfilter hatte ich sowieso routinemäßig ersetzt, jetzt noch den Lufttemperatursensor im Ansaugrohr und den Wassertemperaturgeber mit den vier Anschlüssen.


    Geprüft habe ich nun noch die Kaltstartdüse (sie funktioniert beim Kaltstart und schließt dann komplett) sowie alle möglichen Steckverbindungen.


    Es gibt vorn und hinten an der Einspritzanlage jeweils ein schwarzes Plastikteil - wenn ich den Stecker vom hinteren abziehe, geht der CO-Wert runter auf 0,5%.


    Hat jemand eine Idee dazu?


    Claus

  • hallo,Claus mach mal ein Foto von dem Teil.Hast du mal das Tastverhältnis ausgelesen (4-7% CO waren beim Käfer ganz OK
    :asche: )
    Gruß,Tomm

    "Er vermittelte stets seinem Fahrer das er keineswegs lahm sei-sondern das alle anderen furchtbar hecktisch unterwegs seien"


    (Der MB 200D/8)-Willkommen zu Hause!

  • Nun habe ich das Teil abgebaut, die Nummer bei Google eingegeben und weiß jetzt: Es ist das Elektrohydraulische Stellglied. Da sich etwas ändert, wenn ich den Stecker abziehe, arbeitet es zumindest - ist nun dieses Teil defekt oder bekommt es die falsche Information?

  • Servus,


    das Tastverhältnis wird vorne links an der Diagnosedose ausgelesen.
    Du brauchst ein Multimeter mit Tastverhältnisausgabe oder einen schliesswinkeltester.
    Gemessen wird an PIN 3 gegen Masse bei betriebswarmem Motor.


    Die Anzeige muss pendenl und zwar um die 50 Prozent. Pendelt sie unter 50 Prozent läuft
    er zu fett, darüber zu mager.
    Ist der Wert konstant, dann liegt ein fehler in der KE vor und sie läuft im Notlauf, sprich
    sie funktioniert rein mechanisch (je nach fehler).


    Jede Prozentangabe (z.B. 50Prozent feststehend) ist ein gewisser Fehlercode. Da gibts
    Fehlertabellen wo das angzeigt wird. Einfach mal googeln.


    Das Kästchen wo du hast ist das elektrohydraulische stellglied. Über dies, fettet das steuergerät
    das gemisch an und magert es ab (um es mit einfachen worten zu sagen).


    Ich vermute folgendes:
    Deine Lambdasonde wird wohl hinüber sein. Dann wird nämlich das STellglied voll bestromt (ca. 10mA)
    und er fettet brutal an.


    Aber um das genau sagen zu können, erstmal das Tastverhältnis prüfen.


    Gruß Peter

  • Ich hab' jetzt gestern und heute Diverses probiert und gemessen:


    An Anschluss 3 der rechteckigen Dose rechts gibt es neun Impulse, was bedeutet "unplausibles Signal am Stellglied". Stellglied ersetzt, keine Änderung. Diverse verdächtig aussehende Kontakte in der Motorsteuerung nachgelötet - nicht in der MAS (was macht die eigentlich?), sondern in der anderen - keine Änderung.


    Am Stellglied fließt im warmen Zustand ein Strom von +15mA. Wenn ich das Ding abklemme (Stecker ziehe), den CO-Wert auf 0,5% einstelle und dann das Stellglied wieder anschließe, geht der Strom in Stufen wieder von 2 auf 15mA und der CO-Wert auf 9,9% (Anschlag).


    Dann gab jemand den Tip, mal die Kraftstoff-Rücklaufleitungen zuzuklemmen, da der Motor anfetten würde, wenn der Druck zu niedrig sei. Das haben wir ausprobiert - und nach diesem Test (also Leitung wieder frei) bleibt der Leerlauf-Wert für CO brav bei 0,5%. Wenn ich allerdings die Leerlaufdrehzahl anhebe (2500-3000), steigt der CO-Wert auf 4%...


    Nun habe ich keine Ideen mehr - hat jemand von euch vielleicht eine?

  • Hi,


    wie ich im Beitrag vorher schon schrieb, das tastverhältnis
    auslesen an der dianosedose vorne links PIN3 gegen masse.


    DA wird nichts ausgeblinkt, man braucht ein SChliesswinkelmessgerät.


    Dass das elektrohydraulische Stellglied nicht die Ursache ist, war von
    vornherein klar. Es wird ja vom Steuergerät bestromt.


    Bei der brutalen Anfettung denk ich mal wird die Lambdasonde nen
    hau weg haben. Kann aber auch an anderen Dingen liegen. Deswegen
    TAStverhältnis auslesen und dann weiterschauen.


    gruß Peter

  • So, nun habe ich es endlich mal geschafft, an meinem Auto weiterzumachen...


    Das Tastverhältnis an Pin 3 an der runden Buchse links ist wie folgt:


    Nach dem Einschalten der Zündung 50%, abgelesen auf der Vierzylinderskala. Die ergab jedenfalls als einzige einen Sinn, denn wenn ich die Stauklappe etwas runtergrückt habe, ging die Anzeige brav auf 40%.


    Im Leerlauf dann Zuckungen um 50%, dann schrittweise innerhalb von < einer Minute bis auf 90% – was will mir das jetzt sagen? Genau dieses Verhalten zeigte sich übrigens auch nach ausgedehnter Probefahrt, wo ich mal den CO-Wert unter Last gemessen habe (zwischen 4 und 8%), und ebenso nach dem Löschen des Speichers.


    Zu diesem stetigen, stufenweisen Abfall sagt die Tabelle nichts – wer sagt mir, was los ist?

  • HI,


    die abdriftung bedeutet dass ein Fehler vorliegt.
    90Prozent ist aber eher unwahrscheinlich, da er ja ins
    magere geht.


    Es gibt Schliesswinkelmessgeräte die funktionieren genau
    anderstrum. Sprich 90Prozent entsprechen in Wirklichkeit 10 Prozent u.U.


    90Prozent Tastverhältnis ist nicht belegt.
    10 Prozent bedeutet entweder Luftmengenmesser verpolt bzw. defekt
    oder aber der Drosselklappenschalter. Was macht das Ding wenn du die
    drehzahl auf 2000U/min erhöhst? Pendelt er dann wieder um die 90Prozent?
    Wie hoch ist die Leerlaufdrehzahl momentan?


    Prüfe auch alle Leitungen und Steckverbindungen


    Gruß Peter

  • Danke für die Antwort, Peter


    Ich habe es mit zwei Instrumenten ausprobiert, die beide das gleiche anzeigen, und auch die Richtung scheint zu stimmen – ich hatte ja geschrieben, dass der Wert auf 40% geht, wenn ich auf die Stauscheibe drücke, und das ist genau nach Tabelle (es sei denn, mein Ausgangswert ist bei 30%...). Aber diese Geräte haben uns in der Werkstatt bisher immer den richtigen Schließwinkel angezeigt (wir restaurieren englische Klassiker).


    Du schreibst, dass "er ja ins Magere geht" – nein, er ist im Leerlauf bei 0,5% CO oder drunter und geht dann hoch, teilweise bis Anschlag (9,9%).


    Wenn ich die Drehzahl erhöhe, geht die Anzeige erst auf 50% und dann genauso runter wie im Leerlauf (kontinuierlicher Abfall mit ganz kurzen Stopps); das ist mit jedem Gasgeben so.


    Der Wert pendelt bei 90% nicht, sondern der Zeiger liegt einfach still am (unteren) Anschlag (es ist ja eigenlich ein Voltmeter, und 90% entspricht dem Nullausschlag des Instrumentes).


    Gruß
    Claus

  • Hallo Claus,


    wenn du dir da ganz sicher bist dass die Messgeräte das ganze
    nicht invertieren, dann wirds schwierig.


    90Prozent als Fehlercode bedeutet (weiß nicht welche Tabelle stimmt) entweder
    nicht belegt oder Strom zum elektrohydraulischen Stellglied unplausibel, was dir ja
    auch ned weiterhilft.


    Arbeitet deine Lambdasonde wirklcih richtig. Du müsstest jetzt mal das Sondensignal
    an nem Oszilloskop aufzeichnen um herauszufinden was Sache ist.
    GEnauso eine 4-GAs Messung durchführen und die Abgaswerte hier reinschreiben.


    Ich weis dass es sehr schwierig wird irgendwo das Equipment herzubekommen, aber anderst
    sehe ich keine Möglichkeit eine vernünftige Fehlerdiagnose zu stellen, ohne gleich sinnlos Bauteile zu tauschen.


    Falschluft ist auch noch ein Thema.


    Gruß Peter

  • Hallo Claus,


    das ist shconmal gut.
    Die Lambdasondenspannung sollte zwischen 0,1-0,9 Volt hin und
    herspringen. Das ganze bei erhöhter DRehzahl mit einer Regelfrequenz
    von mindestens 1 Hz.


    Ist das Sondensignal bei 0,1 Volt, bedeutet es, der Motor läuft zu mager,
    liegt es bei 0,9 Volt bedeutet es, der Motor läuft zu fett.


    Da er übers Stellglied versucht anzufetten wie blöd, vermute ich dass deine
    Sondenspannung bei 0,1 Volt liegt, oder sie liegt irgendwo daziwschen, sprich
    die Sonde arbeitet gar nimmer.


    Mess das mal und teile das ERgebnis mit.


    Gruß Peter

  • So, nun hatte ich es aufgegeben - wollte doch endlich mal wieder ein Auto mit TÜV - und bin zum nächsten Mercedes-Betrieb gefahren...


    Hier das Ergebnis:


    Zuerst wurde der Spannungsregler ersetzt ("Der war ja schon halb auseinandergefallen!"); ich hatte ihn vor einiger Zeit nachgelötet, und er funktionierte einwandfrei. Sieben AW für die Prüfung, drei für das Ersetzen...


    Dann wurde die Lambda-Sonde ersetzt - ohne Veränderung. Da ich das Auto am Wochenende brauchte, habe ich es am Freitag abgeholt und am Montag wieder hingebracht; die Lambda-Sonde wurde dringelassen, sollte aber wieder ausgebaut werden. Man vermutete ein Falschluftproblem.


    Am Montag dann die Lösung (?): Der kleine Schlauch zwischen der Membranbelüftung am Kraftstoffdruckregler und der Kurbelgehäuse-Entlüftung fehlte und wurde ersetzt; dann wurde doch die neue Lambda-Sonde erneut eingebaut, und die Abgaswerte stimmten.


    Es fällt mir schwer, zu glauben, dass das an diesem fehlenden Schlauch gelegen hat - ich werde ihn bei Gelegenheit mal abziehen und den CO-Wert messen...


    Jedenfalls hat das Auto dann bei MB die AU bestanden - aber keinen TÜV bekommen, denn der Prüfer hat bemerkt, dass die Sitzlehnenverriegelung nicht funktioniert... Ich habe das Auto seit etwa sieben Jahren - in der Zeit hat es noch nie funktioniert, und noch kein Prüfer hat es gemerkt.


    Der Fehler war aber unproblematisch: es war ein abgeknickter und gebrochener Plastkschlauch unterm Beifahrersitz.


    Wenn ich nun noch den Ölverlust behebe (wohl die Dichtung zwischen Ölfiltergehäuse und Block), steht meiner legalen Fortbewegung nichts mehr im Wege.


    Ich muss nur noch den Luftfilter festschrauben - bei Mercedes brauchte man wohl ein paar Muttern und Scheiben...


    Viele Grüße und Dank an alle, die sich Gedanken gemacht haben.


    Claus

  • HI


    wenn dieser schlauch nciht angeschlossen war am Druckregler,
    dann hast du ständig einen zu hohen Kraftstoffdruck. Die Lambdaregelung
    kann dies u.U. nicht mehr ausregeln und somit geht er in den Notlauf,
    was ja bewiesen wäre, weil er übers Stellglied so brutal angefettet hat.


    Dadurch kommen dann die hohen CO-werte zusammen. Also hört sich
    plausibel für mich an.


    Die Sonde kann natürlich auch noch kaputt gewesen sein, das merkt man
    ja erst wenn der schlauch am Kraftstoffdruckregeler wieder dran war.


    Gruß Peter