Problem Vollgas / Volllastanreicherung KE M102 230TE

  • Hallo,


    ich muss nochmal wegen meinem TEE rumfragen.
    Gleich vorweg, viele Sachen wurden am Motor bereits getauscht:


    Gewechselt sind:
    Verteilerkappe und Finger (beides Bosch)
    LuFi und Kraftstofffilter
    Zündkerzen
    ÜSR
    Keilriemen
    Unterdruckschläuche zum und vom Leerlaufsteller weg, inkl. der zum Lufi-Kasten
    Gummiteil von der DK zum Luftmengenmesser
    Dichtung unter DK
    Neue Einspritzventile inkl. Dichtungen an den Einspritzventilen



    Falschluft wurde abgesucht
    (Leerlaufstellerspannung i.O.)
    Temperatursensor i.O. wenn betriebswarm bzw. kalt Widerstände plausibel
    Drosselklappenschalter i.O.


    Im Fahrbetrieb habe ich festgestellt:
    Bei Vollgas (Einstellung des Gaszuges ist i.O. bzw. habe ich korrigiert -> Bei Anschlag am Pedalwegende ist der DK-Taster für Vollgas auf Durchgang):
    DK ist voll offen: Vollgasontakt ist geschlossen -> Der Wagen beschleunigt etwas zäh und wirkt zugeschnürt!
    Gehe ich ein wenig vom Gaspedal, d.h. Vollgaskontakt geöffnet, dann zieht der Wagen viel besser.


    Anscheinend funktioniert bei der Volllastanreicherung etwas nicht.
    Soweit ich mitbekommen habe, setzt bei Vollgas die Lambdaregelung aus, ist das richtig?


    Warum dreht er gerade bei 2000-3000Upm viel besser mit Gaspedal kurz vor Vollgas als mit Vollgas (DK-Schalter aktiviert)?
    Die Höchstgeschwindigkeit wird nicht erreicht!


    Weis jemand Rat? Kann mir grad keine Vorstellung machen, was hier nicht stimmen soll!?


    Gruß
    Uwe


    P.S.: Einzige Falschluftquellen können verblieben sein: Ansaugkrümmerdichtung, div. kleine Unterdruckschläuche und ...? Der nachträgliche Kaltlaufregler ist abgeklemmt!

  • Wann wurde das Tastverhältnis das letzte mal gemessen bzw. die KE eingestellt?
    Schwache Zündspule wär sonst auch noch eine Idee - dass der Funken unter Vollast eben nicht ausreicht. Aber bevor noch mehr mit Teilen geworfen wird, erstmal messen (Tastverhältnis), gerade wenn Einspritzventile und Unterdruckschläuche getauscht werden, bietet sich eine Grundeinstellung der KE an. Wenn die nämlich entsprechend tropfender Ventile und/oder Falschluft eingestellt war, stimmt das Gemisch jetzt nach Abdichtung evtl nicht mehr.

  • Hallo,


    ich gehe mal davon aus, dass aufgrund des relativ hohen Wartungsstaus von den Vorbesitzern erst recht keine Grundeinstellung der KE vorgenommen wurde.


    Das Tastverhältnis wurde in meinem Besitz noch nicht ausgelesen. Aufgrund eines merkwürdigen Telefonates mit dem Boschdienst, bei dem erklärt wurde das er (ältere Stimme) kein Tastverhältnis kenne an der KE, wurde noch kein Termin vor Ort vereinbart. "Lediglich den Strom am eh. Stellglied könne man messen." so seine Aussage, na gut.


    Tastverhältnis = Fehlererkennung, okay!


    Ich frage mich, was bei der "Grundeinstellung" denn groß gemacht wird?
    Was bietet die KE für Einstellmöglichkeiten?
    Die Abgaswerte inkl. CO-Gehalt lagen im April diesen Jahres bei der HU und vorher bei MB zur Prüfung im sehr guten Bereich, ohne Probleme.


    Gruß

  • Servus,

    genau das machst du. Und dann wirst vermutlich sehen dass er einfach
    nur zu mager läuft ;) , deswegen auch die hervorragenden Abgaswerte.


    Gruß Peter

  • So,


    heute wars soweit. Ich habe mich an das Tastverhältnis gewagt.


    1. Schließwinkeltester besorgt
    2. Motor bei Zündung an geprüft an Diagnosedose X11/4: Ergebnis war erst wirrr, beim zweiten Versuch dann 64° = ~ 70%
    3. betriebswarmer Motor im Leerlauf: gemessen mit Wiederholungen immer um 85°pendelnd = ~95%


    D.h. also Motor zu mager! Anzeige pendelte um diesen Wert.


    4. Ich habe mich getraut mit nem 3er Inbus an der Einstellung zu drehen (Rechtsdrehung = Gemisch fetter)
    5. Der Wert änderte sich in die richtige Richtung (puhhh :thumbup: )
    6. Ich habe ihn eingestellt auf 44° pendelnd = 48% Tastverhältnis


    Nach einer Probefahrt konnte ich ein besseres Ansprechen ab 1000U/min bei Last feststellen sowie das Ausdrehen des Motors hat sich dahin geändert, das mein oben erwähntes Verhalten bei Vollgas nicht mehr auftritt. Auch in den verschiedenen Lastzuständen verhält er sich homogener.
    Eine spürbare Mehrleistung ist aber nicht vorhanden.



    Noch etwas zum Zündzeitpunkt.
    Ich kann mit einer Zündlichtpistole nicht auf die Markierung an der Kurbelwelle blitzen, da alles verbaut ist mit Kabeln und Aggregaten (Niveaupumpe).
    Wie messe ich denn an dem Motor vernünftig?
    Kann der Zündzeitpunkt verstellt werden beim M102.982?



    Gruß Uwe
    (Der das Mysterium Tastverhältnis langsam begreift. :D )

  • Servus Uwe,

    Noch etwas zum Zündzeitpunkt.
    Ich kann mit einer Zündlichtpistole nicht auf die Markierung an der Kurbelwelle blitzen, da alles verbaut ist mit Kabeln und Aggregaten (Niveaupumpe).
    Wie messe ich denn an dem Motor vernünftig?
    Kann der Zündzeitpunkt verstellt werden beim M102.982?

    du hast schon eine EZL verbaut.
    Da kannst du nix daran einstellen. messen ist sinnlos, der Züdnzeitpunkt
    ist bereits in einem Kennfeld im EZL-Steuergerät hinterlegt.



    Gruß Peter

  • Hallo Peter,


    danke für die Rückmeldung zur Zündung. Du hast natürlich Recht. Des Kennfeld im Zündsteuergerät legt den ZZP fest. Ich wollte nur zur Sicherheit prüfen, ob alles i.O. ist.
    Es scheint auch zündungsseitig alles gut zu sein.


    Ich habe dem Tee letzte Woche noch neue Zündkabel von Bosch gegönnt.


    Wie oben schon beschrieben und durch Wiederholmessung bestätigt ist das Tastverhältnis jetzt bei 48% schwankend eingestellt.
    Er läuft auch besser. Habe letzte Woche auch mal eine längere Vollgasfahrt auf der Autobahn gehabt, um ihn ein bisschen frei zu fahren.


    Was bleibt sind folgende Symptome, die mir keine Ruhe lassen, obwohl man in dem jetzigen Zustand einfach weiterfahren könnte:


    - warm oder kalt dreht der Anlasser ne kurze Weile bis er anspringt (er springt nicht sofort an, sondern nach 2 Sekunden) (Batterie ist über den Sommer geladen/gepflegt worden)
    - er läuft kurz unter 1000Upm um dann in die Kaltstartanreicherung zu gehen bei ca. 1100Upm (alles gut soweit, warum läuft er erst niedriger?)
    - beim Warmfahren manchmal kurze Ruckler beim Gasgeben (wirklich nur ganz kurz)
    - das Vollgasproblem ist weiterhin vorhanden, wenn auch nicht so extrem wie am Anfang ( Dreiviertelgas und er dreht willig hoch / Vollgas ist er etwas schwach) (man kann es gut mit der Gaspedalstellung "erfühlen")
    - manchmal bei 1500 - 1000 Upm Ruckeln im Schiebebetrieb
    - beim Abstellen des Motors leichtes Schütteln/Nachlaufen (ist nicht sofort aus, wie ich es von meinem M103 gewohnt bin!)


    Meine Theorie:
    Das Stauscheibenpoti hat sein Lebensende erreicht!


    Können die Symptome vom Poti kommen?
    Was könnte sonst noch in Frage kommen? Langsam ist ja fast alles neu! ;(


    Gruß
    Uwe


    P.S.: Abgasanlage ist ab KAT auch neu!

  • Hallo,


    wie stark pendelt denn das Tastverhältnis? Nur leicht oder deutlich?
    Jetzt wäre es interessant das Lambdasondensignal aufzuzeichnen und
    den Stellgiledstrom zu messen.


    Die Symptome könnten auch Richtung hängenden Steuerkolben im Mengenteiler gehen...


    Stellgliedstrom während der Fahrt unter volllast aufzeichnen wäre auch ne weitere Vorgehensmögilchkeit.


    Du siehst es geht ans eingemachte und ist ned ganz einfach...



    Gruß Peter

  • Hallo Peter,


    auf dem Schließwinkeltester schwankte der Zeiger von 41° bis 46° um den Mittelwert 44°, d.h. von 46% bis 51% um 48% Tastverhältnis.
    Ist das deutlich genug?


    Zum Stellerstrommessen muss ich mir erst einen Adpater basteln.


    Für die Widerstandsmessung am Poti habe ich leider kein analoge Multimeter. Die Spannungsmessung am Poti muss ich auch mal machen.


    Gruß

  • Hallo,

    Für die Widerstandsmessung am Poti habe ich leider kein analoge Multimeter. Die Spannungsmessung am Poti muss ich auch mal machen.

    wenn du eine Widerstandsmessung am Poti machst, dann trau ich mich
    fast wetten dsas du es als kaputt diagnostizierst, obwohl es vielleicht spannungstechnisch
    o.k. wäre :)


    Also wenn dann Signalspannung mitm Oszi messen/messen lassen.



    Gruß Peter

  • Hallo,


    ich bin einen anderen Weg gegangen. Der passte mir als Schrauber ganz gut, da ich mit Elektrik nicht so vertraut bin.


    Und zwar habe ich ausm Forum nen LMM inkl. Mengenteiler bekommen fürn schmalen Taler. Aus einem 230er Handschalter, also passend.


    Heute habe ich den LMM getauscht, also LMM inkl. Stauscheibenpoti und Mengenteiler inkl. Stellglied sowie den Druckregler.


    Gummiunterteil (welches neu ist) umgebaut vom alten und dann alles montiert. Ist ja easy und ich kenne schon alle Arbeitsschritte.


    Probefahrt:
    Läuft sehr gut. Fast alle Symptome von Post #8 sind weg:
    - kein Geruckel mehr soweit die kurze Probefahrt ergeben hat
    - williges Hochdrehen bei Vollgas
    - im unteren Drehzahlbereich gutes, direktes Ansprechen
    - völlig stabiler Leerlauf (war vorher aber auch so)


    Weitere Testfahrten werden folgen sowie das wichtige Tastverhältnis messen und ggf. einstellen der KE.


    Aber schon jetzt läuft er vernünftig, so wie ich mir das vorgestellt habe.


    Bleibt zu vermuten was nun genervt hat. Ich tippe ja immernoch aufs Poti, das total fertig scheint beim ausgebauten LMM.
    Oder die Stauscheibe hat gehangen oder oder...


    Naja, in meinen Augen ein zufriedenstellende "Reparatur".


    Gruß
    Uwe

  • - warm oder kalt dreht der Anlasser ne kurze Weile bis er anspringt (er springt nicht sofort an, sondern nach 2 Sekunden) (Batterie ist über den Sommer geladen/gepflegt worden)
    ...
    - beim Abstellen des Motors leichtes Schütteln/Nachlaufen (ist nicht sofort aus, wie ich es von meinem M103 gewohnt bin!)


    Ich muss nochmal fragen. Da ich am WE nen 230CE angeschaut habe, der das nicht macht, ist die Frage warum mein M102 nach Abstellen des Motors sich so heftig schüttelt. Desweiteren ist er beim Anlassen nicht gleich da sondern lässt sich ca. 1-2 Sekunden Zeit (und den Anlasser rödeln).


    Ich sage nochmal:
    alle Ansauggummiteile neu (außer Ansaug und Abgaskrümmerdichtung)
    alle 4 Einspritzventile neu
    Zündung: Kappe, Finger und Kabel neu von Bosch
    Austauschteile gebraucht: Mengenteiler, LMM und Membrandruckregler wgen dem Ansprechen/Vollgas
    Lambdasonde neu Bosch
    Motorlager neu (Marke mhhh??)


    Sonst läuft er gut, kein Ruckeln, stabiler Leerlauf

  • Hallo Peter,



    langsam verzweifel ich an dem M102.


    Meine KE läuft im Notlauf.


    Habe jetzt einen Schließwinkeltester und ein Kabelsatz zur Strommessung an EHS gebastelt. Soweit so gut.


    Batterie abgeklemmt für paar Minuten, um Fehlerspeicher zu löschen.


    Zündung an:
    Schließwinkeltester (4-Zyl.) zeigt ca.63° = 70% Tastverhätnis.
    Strom am EHS ist 20mA.


    Motor starten bei 80°C:
    läuft erhöht für 30Sek.
    Strom 0mA
    Schließwinkel um 40°


    Dann normaler Leerlauf:
    Der Zeiger des Schließwinkeltesters wandert stetig gegen 0° (Anzeigeskala geht nur von 90° bis 30°) und bleibt dann dort.
    Strom am EHS wandert steig bis -9,7mA und bleibt dort konstant, d.h. er versucht abzumagern, oder?


    Dann bleibt alles so im Leerlauf. EHS soll abmagern. Eine Lambdaregelung findet nicht statt, oder?



    Ausblinken bei Zündung an bringt keinen Fehler. Das würde ich aber nochmal wiederholen.


    Das komische ist, an der CO Schraube lässt sich erstmal nix verändern.


    Wie bekomme ich den Grund für den Notlauf raus?
    Was unbekannt ist sind die Teile am LMM und Mengenteiler: Poti und EHS. Könnte das EHS defekt sein?


    Alle anderen Teile sind geprüft und i.O. siehe meine Beiträge oben.


    Gruß
    Uwe

  • Servus Uwe,


    richtig, er versucht abzumagern.
    Mglich wäre z.B. ne Sonde die ständig sagt dass das Gemisch zu Fett ist.


    Jetzt müsstest du die Lambdasondenspannung messen, dann siehst ja was die sagt.
    Gleichzeitig ein Abgasmessgerät nehmen und den tatsächlichen Lambdawert ermitteln.


    so bekomsmt raus ob die Sonde falsche WErte liefert und Schuld daran ist.



    Gruß Peter

  • Hallo Peter,


    vor dem Tausch des LMM / Mengenteilers lief er ja mit eingestelltem Tastverhältnis im Leerlauf mit Lambdaregelung (ca. 48% Tastverhältnis).
    Nur hatte er dieses Problem mit Vollast, da ging er nicht richtig.


    Die Lambdasonde ist auch neu.


    Wenn er am Fettanschlag läuft, schwankt das Tastverhältnis / Strom am EHS dann?


    Wo messe ich die Lambdasondenspannung (Kabelfarben?). Stecker ist ja neben der Buchse X11/4.

  • Hallo,


    ich habe mich informiert und die Lambdasonde gemessen.


    1. Die Referenzspannung vom Steuergerät am abgezogenen Stecker der Sonde ist 0,445Volt.


    2. Die Spannung der Sonde habe ich mit verbundenem Stecker gemessen. Dazu habe ich mir eine Zwischenkabel gebaut, an dem ich die Spannung messen kann.
    Warmer Motor, Leerlauf konstant: Ich messe 0,845Volt ziemlich konstant und nach Wiederholmessung bestätigt.


    3. Nach Neustart der Motors läuft er erst erhöht, Sondenspannung ca. 0,65V. Dann wandert der Wert stetig zu den 0,845Volt.
    Genauso reagiert das Tastverhältnis.


    Also läuft er zu fett! Das deckt sich ja mit dem Strom am EHS. Das Steuergerät versucht abzumagern.


    Selbst bei abgezogenem EHS ändert das nichts an der Spannung der Lambdasonde.


    Normalerweise sollte bei Verstellen der CO-Schraube eine Änderung der Sondenspannung bzw. des Stromes am EHS erfolgen. ABER es tut sich nix!!! Ich drehe erst sehr vorsichtig dann wie wild an der CO Schraube, egal in welcher Richtung. Es ändert sich kein Wert.


    Ist der LMM/Mengenteiler im Eimer? Die CO Einstellung ist nicht möglich. Muss ich an einen Abgastester?


    Er läuft ja an sich sehr gut und rund. Nur ein wenig hoher Verbrauch und eine AU werde ich damit wohl nicht bestehen.


    Gruß
    Uwe

  • Servus,


    richtig, der Motor läuft zu FEtt. DAs kann viele Ursachen haben.
    Wenn die KE in den NOtlauf geht, dann fettet sie je nach Fehler zum Teil richtig an.


    Trotzdem würde ich den tatsächlichen Lambdawert mit einem Abgastester überprüfen.



    Gruß Peter