Leistungsverlust beim M119 bei hohen Drehzahlen

Hallo,

mein Wagen hat bei hohen Drehzahlen meistens nicht mehr die übliche Leistung, spürbar wird es ab ca. 5000U/min. Die Drehzahlsteigerung ist dort nur noch sehr träge und ruckhaft, soll heissen manchmal ist die Leistung für einen Augenblick wie üblich, dann aber wieder weg. Bei mittleren Drehzahlen ist es eigentlich wie immer.

Heute haben wir die Zündkerzen geprüft, sie sehen alle gut aus. Desweiteren haben wir im Standgas nacheinander immer eine Einspritzdüse abgezogen; man konnte jede am Rundlauf spüren, somit arbeiten die auch alle. Desweiteren sind die Zündverteiler recht neu (2-3 Jahre, unter 3tKm) und sehen auch gut aus.

Was mir vorschwebt ist der Benzindruck / -menge. Wenn der/die nicht ganz ausreicht sollte man es am ehesten bei hohen Drehzahlen spüren können. Der Kraftstofffilter ist aber neu, somit auch eher unwahrscheinlich. Am nächsten WE wollen wir die Lambdawerte messen, u.U. sieht man dort etwas.

Neben den Zündverteilern ist jeweils noch ein 2 poliger Anschluss von welchem ich nicht weiss für was er gut ist; wenn man ihn abzieht läuft der Wagen im Standgas ganz normal und es kommt kein Fehlermeldung. Ist das für eine Nockenwellenverstellung ? Wenn die nicht gehen würde wäre es eine Erklärung für Probleme bei hohen Drehzahlen.

Jemand eine Idee ?

mfg
mb

Das mit den Kats habe ich bisher gekonnt ignoriert (preisbedingt); da es aber anscheinend unter meinem Wagen schon mal gebrannt hat wäre es nicht das erste Mal, dass die Kats Probleme machen.

Zwecks Nockenwellenversteller: ich habe es zwar gegoogelt, aber nichts handfestes finden können. Verstellt diese Apperatur die Nockenwelle für hohe oder für niedrige Drehzahlen ? Ich würde vermuten, dass der Versteller im strom-/kraftlosen/defekten Zustand auf "niedrige Drehzahl" steht und erst bei Bedarf regelt. Das würde bei einem Defekt dazu führen, dass der Motor zumindest noch läuft, analog zu einem Notlaufprogramm.

......wie misst man die Kraftstoffmenge ?
Mir fällt als erster Schritt nur etwas improvisiert ein, die Benzinpumpen zugänglich zu machen und sie bei "Zündung" anzufassen um deren Lauf spüren zu können.

mfg
mb

Jepp, der MKB ist neu & original.

mfg
mb

So, heute haben wir viel gemessen aber nicht wirklich einen Durchbruch gehabt.

Beiden Benzinpumpen laufen und ziehen 2-3Ampere; Mengen- und Druckprüfung mussten wir hinten anstellen.
Die Lambdawerte haben wir auch gemessen; meistens alles OK (in der Kaltphase fett, dann hin- und herregeln, mager im Schubbetrieb). Unter Vollast ist das Gemisch aber nur manchmal fett, oftmals regelt die Elektronik oder hat Aussetzer, dass kann man am Lambdasignal bei hoher Drehzahl leider nicht erkennen.
Weiss jemand, ob unter Vollast das Gemisch immer fett sein sollte ? Ich denke, ja.

Aktuell vermute ich Zündaussetzer. Soweit ich weiss erkennt die Lambdasonde unverbrannten Sprit nicht und somit gibt sie dann "Mager" Werte aus (bitte um Korrektur wenn ich falsch liege).

Ich mag mich noch nicht wo recht mit Zündungsteileweitwurf anfreunden, dass geht schnell mal richtig ins Geld.

mfg
mb

Wir haben jetzt zwei Tage alles mögliche an der Zündanlage durchgemessen mit Oszis, Giga- und Milliohmmetern etc. Einzig es scheint das die Zündsignale nicht immer eindeutig kommen. Manchmal gibt eine Zündspule einen Funken ab welcher eigentlich von der anderen hätte kommen sollen, dass konnten wir aber nur im Standgas messen. Bei der anschliesenden Vollastfahrt war dann alles OK und die Leistung war voll da.

Fehler die nur manchmal auftreten sind grauslig, die findet man richtig schlecht.

mfg
mb

Vollast: wir haben einen zweikanal Transientenrekorder (ist wie ein Oszi, nur etwas geringere Taktrate, hierfür aber locker ausreichend), die gemessenen Werte können dann auf dem Laptop in quasi Echtzeit oder im Nachgang ausgewertet werden. Das ermöglicht es, Vollastmessungen auf der Strasse zu machen.

Sekundärsignal: ich weiss nicht, was das ist. Wir haben die Eingangseite der Zündspulen gemessen, an den dortigen Spannungsverhältnissen kann man schon einiges erkennen (Takt, Aufladen, Funken, Haltezeit etc).

Gerade habe ich mal wieder Vollast probiert und der Wagen hat wieder gemuckt; im Bereich von 5KU/min bei leichter Steigung nahm die Drehzahl quasi nicht mehr zu.

Das mit dem Kraftstoffdruck wollte ich bisher nicht machen da ich keine Messgeräte dafür habe, die werde ich jetzt aber anschaffen in Ermangelung von gefundenen Fehlern. Desweiteren ist die Saison bald zu Ende und dann kann ich garnicht mehr probieren.

mfg
mb

Wie hoch sollte der Benzindruck denn sein ?
Ich meine im 140´er Forum 3.8 bis 4 bar gelesen zu haben. Im Zusammenhang mit dem M117 meine ich aber auch mal 6 bar gelesen zu haben.

Die Benzindruckdose geht anscheinend bei den neueren M119 ab und zu mal kaputt (SL etc, nicht beim W124). Habe sie gemäß Anleitung aus dem Netz geprüft und es läuft kein Benzin aus der Unterdruckleitung, somit ist die Dose wohl auch OK.

mfg
mb

Es ist wie verhext. Heute lief der Wagen zwar gut, aber wir haben trotzdem geforscht. Der Benzindruck ist bei ca. 4bar, auch bei Nenndrehzahl, somit muss auch die Benzinmenge stimmen. Bei Nenndrehzahl pulsiert er zwar stark aber das wird vom Ansauggeräusch kommen da wir nur gegen Atmosphärendruck gemessen haben und nicht gegen den Druck im Einlassrohr.

Ich hatte in den letzten Tage den Eindruck, dass sich der Mangel beheben ließ, wenn ich an den beiden Koaxsteckern der Nocken- und Kurbelwellenpostionsgebner gedreht habe. Deswegen haben wir auch diese mit dem Oszi gemessen und auch dort keinen Mangel finden können.

Kurz gesagt: ich bin mit meinem Latein am Ende, solange der Fehler nicht auftritt ist kann man ihn eh fast nicht finden. Mir scheint, als müsse ich damit fahren bis es wirklich kaputt ist, naja, mehr weiss ich nicht mehr.

Hier kann man bei 10sec von aussen sehen, wie es sich bemerkbar macht, wenn die Leistung weg ist.
https://www.youtube.com/watch?v=zATtJ009zBI

mfg
mb

Bis dato scheint wieder alles zu laufen, gewechselt habe ich die beiden Geber von NW und KW. Der von der KW (hinten beim Getriebe) sah recht fertig aus.

mfg
mb