Zündprobleme "Schließwinkelregelung am Regelanschlag" E280T M104

    Hallo Zusammen,


    ich habe seit einigen Tagen übelste Probleme mit der Zündung, der Wagen ist nahezu unfahrbar. Heute bin ich in der Werkstatt gewesen, die Diagnose sagt folgendes: Fehlercode D7: Schließwinkelregelung am Anschlag


    Laut Werkstatt höchstwahrscheinlich Kurzschluss im MKB. Laut mir hoffentlich nicht, da ich ihn schon komplett erneuert habe (Eigenbau).
    Was sonst noch gemacht wurde: Neue Zündkerzen, neue Zündkabel und Stecker. Die Spulen sind noch nicht mal ein Jahr alt und alle Komponenten sind in bester Qualität.


    Also habe ich mich mal ans Durchmessen gemacht, dabei ist mir folgendes aufgefallen:


    Der mittlere Pin der Stecker zu den Zündspulen ist mit Zündplus belegt, wärend der äußere Pin zum MSG geht. Komischerweise habe ich auf allen drei mittleren Pins Durchgang zur Masse. Wenn ich richtig informiert bin liegen diese drei Pins auf dem Verbinder X12/3 auf dem Innenkotflügel vorn links. Bis dahin passt es auch, es ist Durchgang da, wenn ich das Kabel von X12/3 löse, ist der Durchgang zur Masse auch verschwunden.


    Das komische: Der Zündplus-Verteiler X12/3 hat Durchgang zur Masse wenn die Zündung aus ist. Bei abgeklemmter Batterie und Zündung an ebenfalls. Wenn die Batterie dran ist, und die Zündung ein liegen 12V an. Ist das normal?


    Falls das normal ist, und der Verbinder bei abgeschalteter Zündung gegen Masse geschaltet wird, was könnte sonst noch der Fehler sein?


    Vielen Dank und Gruß,


    Dietrich

    Hallo Dietrich,


    ohne anschließen eines Zündoszilloskopes kommt man da nicht weiter.
    Hat die Werkstatt das Primär oder Sekundärbild aufgezeichnet um zu sehen wo das Problem liegt?



    Gruß Peter

    Die Schließwinkelregelung bestimmt ja die Dwelltime, also die "Ladedauer" der Zündspulen, eben die Zeit (am KW-Winkel festgemacht), in der durch die Spulen Strom fließt.
    Da frag ich mich zuerst: Wie stellt die Elektronik ausreichende Ladung fest? Ist das nur gesteuert oder ist da eine Regelung dahinter? Misst sie den Strom auf der Primärseite? Haut mein Strom vielleicht irgendwo ab?


    Was ich mir vorstellen kann:
    Wahrscheinlich ist der Funke zu schwach, um richtig zu zünden. Das sähe man dann auch auf einer Messung der Stromverläufe, die Peter ja genannt hat.
    Hast du den Massedurchgang am Zündplusverteiler mit oder ohne angeschlossenen Motorkabelkaum geprüft?
    (ganz banale Prüflösung: Kabelbaum am Zündplusverteiler abnehmen, mit Batterieplus verbinden.)

    So, ich mir mal die HFM-Scan Software nebst Interface besorgt und mir die Livedaten angesehen. Die Zünddauer der Zylinder 3 und 4 zeigen Auffälligkeiten. Ich werde heute mal das Steuergerät ausbauen und die entsprechenden Kontakte vom Stecker am Steuergerät zu den Zündspulen durchmessen, wenn da keine Auffälligkeiten zutage treten, wird es wohl eher am Steuergerät liegen. Man hört öfter von durchgebrannten Zünd-Endstufen.


    Mich würde aber trotzdem noch interessieren, ob der Zündplus-Kontakt X12/3 bei ausgeschalteter Zündung auf Masse gelegt wird? Vielleicht um die Zündspulen zu entladen?
    Wenn der Kontakt auf Masse liegt, würde das Steuergerät sicher auch Schwierigkeiten haben die Spulen ordentlich zu laden.


    Meint ihr, ich kann das Zündplus einfach so auf Dauerplus legen? Oder zerstöre ich mir da noch andere Komponenten....


    Gruß


    Dietrich

    Zitat

    Man hört öfter von durchgebrannten Zünd-Endstufen.


    Was freilich auch sein kann. Da wäre die Messung an den Spulen die sauberste Methode. Bist du dir sicher, dass es nicht an der Zündspule für 3/4 liegen kann? Tausch die mal gegen eine der beiden anderen und schau, ob der Fehler mitwandert. Wenn du schon Echtzeitdaten am HFMScan hast, bietet sich das ja an.


    Zitat

    X12/3


    Ist reines Zündungsplus und ohne Zündung offen - zumindest meiner Erinnerung nach ;). Vielleicht erbarmt sich jemand anderes hier zur Messung; ich habe leider kein Ohmmeter zur Hand.


    Zitat

    Vielleicht um die Zündspulen zu entladen?


    Das ist nicht nötig. Deren Entladung findet beim Öffnen des Primärstromkreises statt.


    Zitat

    Meint ihr, ich kann das Zündplus einfach so auf Dauerplus legen?


    Am Zündverteiler hängen Einspritzventile, Zündspulen, Elektromagnet NW-Steller, Klappe Saugrohr (auch Erinnerung). Ich sehe kein Problem (übernehme aber keine Garantie ;) ). Plus ist Plus, von der Funktion her ... mach eine Sicherung dazwischen, wenn du auf die sichere Seite möchtest. Probier aber zuerst den Zündspulentausch.

    Hallo,


    um vielleicht noch etwas Licht ins Dunkel zu bringen:
    Die Primärstrombegrenzung findet im Motorsteuergerät statt, sprich da ist ein Kennfeld hinterlegt und der Primärstrom wird automatisch begrenzt, entweder durch
    ein nicht höheres ansteigen des Stromes, obwohl der Primärstromkreis noch geschlossen ist, oder aber es wird berechnet wielange der Primärstrom fließen muss um
    eine gewisse Stärke zu erreichen und genau in dem Augenblick wird dann der Primärstrom abgeschalten und gezündet, wo die gewisse Primärstromstärke erreicht ist.


    Über den Primärstromverlauf bekommt man aber nicht raus, ob der Funke kräftig genug ist.


    Zündungsplus wird abgeschalten sobald die Zündung ausgeschalten wird. Warum soll da Masse angelegt werden? Messe da nicht mit dem Ohmmeter, das macht dich nur verrückt.
    Messe einfach bei laufendem Motor an der KLemme 15 der Zündspulen die Spannung.. Dort müssen dauerhaft größer 12V anliegen.




    Gruß Peter

    So Leute, Danke schon mal für eure Hilfe, leider bin ich immer noch nicht wirklich weiter gekommen... X(


    Ich hab die Klemme X12/3 einfach mal an Dauerplus gelegt, es ist keine Besserung eingetreten, allerdings hat sich auch nichts verschlechtert. Deshalb belasse ich das erstmal so, um es als Fehlerquelle auszuschließen.
    Ich habe weiterhin einen zweiten , gebrauchten Satz Zündspulen getestet. Damit lief der Wagen erst besser (aber immer noch Aussetzer von einzelnen Zylindern bei bestimmten Drehzahlen), es wird aber langsam immer schlechter, sodass der Wagen jetzt wieder annähernd unfahrbar ist.


    Letzte Woche konnte ich dann ein gebrauchtes Motorsteuergerät mit identischer Teilenummer finden. Auch das hat leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Um sicher zu gehen, dass die getesteten, gebrauchten Zündspulen keine Macke, haben, habe ich jetzt nochmal einen Satz neuer Bosch Zündspulen geordert. Diese sollten wohl morgen eintreffen.
    So langsam bin ich etwas ratlos, wenn ich bedenke was alles gemacht wurde:

    • Neue Zündkerzen
    • Neue Zündkabel
    • Neue Zündkerzenstecker an den Spulen
    • 2 Sätze Zündspulen getestet
    • 2 Motorsteuergeräte getestet
    • 1 Jahr alten Kabelbaum im Bereich der Zündspulen aufgewickelt, für gute befunden und neu eingewickelt


    Was mich noch wundert: Wenn der Motor kalt ist läuft er super (etwa 10-15min), danach geht die Ruckelei los.


    Vielleicht hat jemand von euch noch eine "zündende" Idee?? :D :D :D


    So langsam wünsche ich mir doch einen Diesel gekauft zu haben....


    Viele Grüße,


    Dietrich

    in hfmscan ist dies Fehlercode 107, wenn ich mich nicht irre?


    Diesen habe ich nämlich auch im Fehlerspeicher abgelegt, allerdings, ohne dass sich mir irgendwelche erkennbaren Probleme zeigen. Der Mercedesmeister meinte zwar: "Merkste was beim Fahren? Nö?, Dann ignorieren", mich würde aber dennoch brennend interessieren, wo der Fehler liegt.


    Was ich bisher in Erfahrung bringen konnte: Hauptverdächtiger wären wohl die Zündenstufen im Steuergerät. Eine Diagnose/Reparatur habe ich aus Kostengründen und keinem 'echten' Problem bisher allerdings gescheut.


    Wobei dies ja eigentlich durch das Tausch-Steuergerät abzuschließen wäre.


    Bei meinem ist auch ein komplett neuer MKB drin, sowie Zündkerzen/-spulen.


    Hast du das Tauschsteuergerät via HFMscan neu adaptiert? Irgendwelche anderen Fehler im Speicher?


    Dass es kalt besser ist, lässt auf ein Temperaturproblem schließen. Hatte ich auch, dass bei den neuen Zündspulen eine defekt war und im warmen Betrieb ausstieg.


    Spulen mal quergetauscht, und geschaut ob sich die Auffälligkeit von Zylinder 3/4 dann auch 1/6 oder 2/5 verschiebt?

    Ja Korrekt, es ist Fehlercode 107.


    Ich habe letzte Woche mal wieder ein wenig gebastelt und den Satz neuer Bosch-Zündspulen verbaut. Wo ich sowieso alles offen hatte, dachte ich mir ich schaue die Zündkerzen noch mal an, und siehe da: Alle Zündkerzen recht weiß und die Zündkerze des 6. Zylinders (ca. 8 Wochen alt) total verrostet! Also noch schnell neue Zündkerzen besorgt und alles wieder zusammengebaut --> Seit Freitag schnurrt die Katze wieder wie sie sollte!


    Dumm nur, dass ich jetzt immer noch nicht weiß was kaputt war...


    Anfang November habe ich eine Motorwäsche für den bevorstehenden TÜV gemacht. Ich könnte mir vorstellen, dass hier Wasser in den Zündkerzenschacht eingedrungen ist. Der Fehler mit dem schlechten Motorlauf war allerdings schon vorher aufgetreten.


    Ich habe am Freitag dann nochmal das schnell das alte MSG eingebaut. Nach dem Fehler-löschen tauchte Fehler 107 wieder auf, vielleicht liegt wirklich ein defekt am MSG vor, und die verrostete Zündkerze hat das ganze noch verstärkt? Vielleicht ist von dem zweiten getesteten Zündspulensatz ebenfalls eine Spule kaputt? Ist mein Zündspulensatz den ich Anfang des Jahres gekauft habe vielleicht doch in Ordnung? Sehr verwirrend das ganze :pupillen:


    Als mögliche Defekte hätten ich jetzt im Angebot:


    Altes MSG
    Zündspulensatz I (gekauft Anfang des Jahres)
    Zündspulensatz II (gebraucht und älter, geliehen)
    Zündkerzen (eine war verrostet)
    Massedurchgang von X12/3


    Ich denke ich werde der Sache nochmal auf den Grund gehen müssen und meine Zündspulen und das alte MSG ausgiebig testen...Danke trotzdem für eure Hilfe!

    Hi,


    miss doch mal am Stecker vom MSG bei Zündung aus, die Primärwicklung.


    Pin 53-54 Soll 0,9-1,9 Ohm (T1/1 bzw T1/2)
    und
    Pin 54-65 Soll 0,9-1,9 Ohm (T1/2 bwz. T1/3)


    Wenn Wert nicht erreicht oder überschritten, dann die betreffende Zündspule tauschen.
    Wenn die Werte in Ordnung sind HFM-Steuergerät tauschen.


    VG


    Stefan

    Hallo Stefan,


    die Primärwiederstandsmessung ist eine Möglichkeit um zumindest eine
    komplett kaputte Zündspule rauszumessen.


    Die Wiederstandswerte können trotzdem in der Tolleranz sein und trotzdem die Spule kaputt sein bzw.
    die Werte können außerhalb der Toleranz sein und der Spule fehlt gar nichts.


    Ohne Oszilloskopmessungen ist das ganze leider Rätselraten.



    Gruß Peter