Kernlochdeckel M104- Massiver Kühlwasserverlust

  • Hallo zusammen,


    letzte Woche ist mir auf dem Weg zur Arbeit ziemlich plötzlich das gesamte Kühlwasser entfleucht.
    Diagnose des ADAC Engels: Vermutlich der Frosstopfen am Motorblock, so schnell wie das rausläuft. Sehen tut man nichts wegen der Ansaugbrücke.
    Wägelchen auf den Hänger und ab zur Werkstatt.
    Diese ruft mich heute an und informiert mich, dass Sie an mein Auto im Ansaugbereich keine Hand anlegen werden, weil eine Gasanlage verbaut ist.
    Sie schaut aber nochmal von untern rein, um die Ursache des Wasserverlustes genau eingrenzen zu können.


    Jetzt habe ich zwei Optionen:
    Entweder hier in KA zum Boschdiest (der auch LPG macht) bringen oder nachhause schleppen lassen und selbst reparieren.
    Um an die Kernlochdeckel zu kommen muss die gesamte Ansaugbrücke und weitere Teile abgebaut werden. Da diese eingepresst sind (auch beim M104?) aushebeln und durch neue ersetzen.


    Nun meine Frage:
    Hat das von euch schon mal jemand gemacht? Machbar für einen Hobbyschrauber oder eher nicht?


    Dank euch schonmal für euer Feedback.


    Viele Grüße,
    Andrea

  • Wenn du die einpresswerkzeuge und einen Profischrauber daneben hast eventuell.
    Ansonsten würde ich dir raten es machen zu lassen, geht definitiv schneller und ist sicherer.


    LG
    Exe

    Heute Morgen gab es Kaffee mit RedBull statt Wasser. Nach 10 Min. auf der Autobahn fiel mir auf das ich mein Auto vergessen habe. :patsch:

  • Hey Exe,


    danke für Deine Einschätzung.
    Ich habe mir alle Einzelschritte aus der WIS angeschaut, sieht nach sehr viel Zeitaufwand aus, weil das gesamte Saugrohr wegmuss, um an die beiden Deckel dran zu kommen.
    Aber machbar, daher werde ich es wagen, es selbst zu machen.
    Da ich alless auseinanderbauen muss, werde ich auch die Gelegenheit nutzen alle Dichtungen und die LPG Einblaspunkte an der Ansaugbrücke zu erneuern.
    Dazu mache ich auch eine Fotodoku, denn wenn ich erfolgreich bin, kann das dann als Anleitung dienen.


    Viele Grüße,
    Andrea

  • So, gestern war es soweit, habe mal den ganzen Krempel ausgebaut. Was für eine Story... erst hat mich der ADAC vergessen, musste ja den Wagen zum zweiten Mal abschleppen lassen. Die ganze Aktion hat dann 5 Stunden verbraten.
    Dann hole ich mir die Teile vom Freundlichen und merke, dass die Deckel fehlen. Den Einschlagdorn hätte mir eigentlich gar nicht verkauft werden dürfen, etc. pp....
    Dann mache ich mich eben ohne Kernlochdeckel ans Werk und merke, dass es doch nicht Kernlochdeckel, sondern der geplatzte Schlauch zwischen Motor und Ölkühler.
    Glück im Unglück? Ich glaube schon.
    Auf jeden Fall hole ich mir am Montag neue Schläuche, auch die Entlüftungsschläuche, wenn ich schon mal alles ab habe.


    Und nun, wie versprochen die Fotodoku:
    Es geht los,... alles schön voll gesaut vom Kühlwasser. Fahrerseite, relativ weit hinten, uneinsehbar, pieselt das Kühlwasser ohne Hemmungen raus....
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    Lüftfilter lockern, die zwei Muttern am Motordeckel, HFM und Temperatursensor ab und die Schelle am Drosselklappenstutzen lockern.
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    Abdeckung der Einspritzdüsenverkabelung öffnen und abschrauben
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    Kraftstoffzu- und ablauf abschrauben, vorher Druck abbauen.
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    Schrauben der Einspritzleiste (5 Stück) lösen, am Besten den Ölfilterdeckel und den Filter selbst abnehmen, dann kommt man besser ran.
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    Besonderheit bei mir, das Gas Geraffel muss ab:
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    So, nun kann die Resonanzklappe ab, vier Schrauben:
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    IMG_0914 (Small).JPG


    Stutzen der Drosselklappe wegnehmen, Schelle unten lösen, schafft Platz:
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  • Weiter geht's...


    Nun die Schellen der großen Gummis oben lösen, restlichen Schrauben am Motorblock lösen, Ölmessstabshalterung lösen, Kurbelgehäuseentlüftunsschläuche abmachen und alles andere was so im Weg ist und dann kann man den Ansaugkrümmer komplett abnehmen.
    Endlich mehr Sicht...
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    Nun konnten ich erkennen, wo der Verlust wirklich war. Da am Schlauch, das sieht verdächtig aus...
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    Wasser einfüllen und siehe da...
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    Der Schuldige ist gefunden, gottseidank kein Kernlochdeckel...
    IMG_0924 (Small).JPGIMG_0925 (Small).JPGIMG_0926 (Small).JPGIMG_0927 (Small).JPG


    Habe mir gestern noch einen neuen Ansuagkrümmer in der Bucht geschossen, damit ich die Einblaspunkte für das Gas neu einsetzen lassen kann. Das sieht ja nun nach 200.000 km schon etwas abgenudelt aus. Drei Gewinde sind schon ausgeleiert.


    Hoffe das hilf dem Ein oder Anderen.


    Viele Grüße,
    Andrea

  • Dürfte er doch von seinem Dicken kennen ;) Gibt kaum ein bescheideneres Teil zum tauschen am Motor :/


    Ich hätte damals auf den Rat vom Meister hören sollen: "Die meisten, die das Tauschen, nehmen dafür den Motor raus, das geht einfacher"

  • Zum Abschluss:


    Nach einigen Testkilometern ist alles in Ordnung.
    Bei der Gelegenheit habe ich die Gaseinblasstutzen am Ansaugkrümmer (drei Stutzen waren locker, Gewinde defekt) geklebt und auch alle Dichtungen (Resonanzklappe, Ansaugbrücke, Einspritzdüsen, etc.) erneuert.
    Die Kiste ist noch nie so gut und ruhig gelaufen wie jetzt. Hatte wohl schon immer ein Falschluftproblem.... ;)


    Als Kleber, mein Tipp: JB Weld


    Viele Grüße und bis zur nächsten Baustelle!