Hallo Zusammen!
Auf Anregung von Bernd (Dauerbenz) möchte ich das Thema hierher einstellen:
Ich wollte das Thema nochmals aufgreifen, weil bei mir vorletzte
Woche an meinem 300 TD auch das Problem der "quietschenden Traggelenke"
aufgetreten ist. Das Geräusch war so massiv, dass die Fußgänger fast zur
Seite gesprungen sind, wenn ich mit dem Dicken vorbeigefahren bin.
Hab dann als Notlösung sozusagen mit ´ner Spritze WD40 in den Gummibalg
eingespritzt und Ruhe war. Gestern nun hab ich beide Traggelenke
gewechselt und mir vorher die echt tolle Presse aus der Bucht von
"altbenzallerlei" und nen Federspanner besorgt. Von nem guten Freund
noch einen Schlagschrauber und los gings...Hier nun meine Erfahrungen:
Rad ab, Fahrzeug hochbocken und zur Sicherheit noch Bock unterstellen,
am Vortag hab ich alle wichtigen Schrauben schön mit Rostlöser
vorbehandelt...(im Bild Federspanner schon gesetzt)
Als Erstes muss der Lenkanschlag raus, ging richtig schwer raus die Schraube
K640_20161126_095752.JPG
Dann habe ich die Lagerbuchsen des Stabi (Drehstab heißt der wohl) gelöst, damit das ganze Gedöns das am Dämpfer hängt hoch und auf die Seite kann.
Ganz wichtig (jedenfalls für mich..) Den Federspanner ansetzen und die
Feder ca. 4-5 cm spannen. Ich hab das dreimal kontrolliert, da die Feder
echt Dampf hat. Das Ganze ist echt ein Gefummel, mit Hebebühne evtl.
etwas einfacher. Mit dem Schlagschrauber wird jetzt der Sicherungsbolzen
des Traggelenks gelöst, die Mutter aber nicht ganz abgedreht, sondern
erst auch den Schraubenkopf mit dem Schlagschrauber gedreht, dass der
Bolzen sich löst. Ist nämlich echt sowas von reingegammelt. zwischendrinn natürlich immer etwas Rostlöser!!
Dann die Schraube mit einem Durchschlag ausschlagen und schon kann das
ganze Geraffel mit Bremse und allem nach oben und seitlich weggedrückt
werden, damit man am Traggelenk arbeiten kann. Jetzt liegt das
Traggelenk frei und die Presse kommt ins Spiel.
Von Hand hat sich da gar nichts mehr bewegt. Die Gummimanschetten hab
ich abgenommen, die sind oben und unten mit so einem Sicherungsring
befestigt. So, jetzt die Presse möglichst gerade angesetzt und mit 4
Muttern das Traggelenk ausgepresst. Keine Angst, es läßt keinen Schlag,
sondern es kommt nach und nach fein säuberlich raus. Ab und an ein wenig
Rostlöser schadet nicht.
Den Bock hab ich untergestellt , damit der Dämpfer mit dem ganzen
Geraffel oben bleibt und ich arbeiten kann. Hoffe, das ist technisch so
ok..
So, Gelenk is draußen....Kaffeepause!!
Jetzt das neue Gelenk mit der Kerbe zur Innenseite des Querlenkers
einsezten, davor natürlich den Sitz des Traggelenks säubern und leicht
einfetten. Die Presse gerade ansetzen und mit den 4 Muttern gleichmäßig einpressen. Jetzt den Achsschenkel wieder auf das Traggelenk aufsetzen. Darauf achten, dass die Nute im Bolzen des Traggelenks so sitzt, dass die Schraube leicht und ohne Gewalt durchgeschoben werden kann. Ich habe die Mutter dann noch mit Loctite gesichert und Bernd gab den Tip, dass beim Zusammenbau Silicon (Fließsilicon - normales Silicon geht auch) in
die Fuge am Achsschenkel gestrichenwerden soll. Dort, wo die Schraube durchgeht.
Fertisch und ab gehts zur nächsten Seite!! (für die ich übrigens nur noch die Hälfte der Zeit gebraucht hab!!)
Vielleicht vorher noch nen Kaffee!!!
Ich weiß übrigens dass viele das mit Hammer und ohne Federspanner machen, das ist halt meine Art und es hat super funktioniert! Die Traggelenke sind von Lemförder.
Ist übrigens mein erster größerer Beitrag, deshalb evtl. Fehler bitte verzeihen!
Falls einer das mal machen will, kann er gerne die (unverwüstliche) Presse bei mir ausleihen! (PLZ 74918 )
Euch nen schönen Tag und allzeit gute (w124-) Fahrt!!