Getriebe- und Motorfragen 280 TE, Bj. 1994, 5-Gang Automat, 274000 Km

Hallo Allerseits,

nachdem ich meinen 220er TE gegen einen 280er TE ausgetauscht habe, muss ich mich nochmals mit (einem) Problem(en) an euch wenden mit der Bitte um Hilfe.
Es geht um mehrere Probleme, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob diese ursächlich zusammenhängen. In der SuFu habe ich nicht wirklich was gefunden, aber wahrscheinlich weiß ich selbst (noch) nicht, wonach ich suchen sollte. Also sind mir Hinweise auf Links hier im Forum als Hilfestellung genauso willkommen.

Größtes Problem:
Irgendwie trennt der Automat offensichtlich nicht sauber. Wenn ich im Stand (Wählhebel auf P) ruckartig Gas gebe, drängt der Wagen spürbar nach vorne. Bis er von der Parkstellung wieder ''eingefangen'' wird. Wenn ich normal mit dem T fahre und z. B. an einer Ampel anhalte (Wählhebel D, Bremse getreten), mekt man richtig, wie der Motor gegen etwas ''ankämpft''. Zuerst dachte ich, Servopumpe und/oder Klimakompressor hängen und würgen den Motor. Wenn ich aber den Wählhebel auf N stelle, läuft der Motor ruhig und zufrieden. Es ist bei all dem egal, ob der Motor warm oder kalt ist.
Da der 5-Gang Automat ja auch ein Steuergerät hat, weiß ich nicht, was man manuell noch einstellen kann bzw. sollte. Weiß jemand Rat ?

Zweites Problem:
Im Leerlauf ''sägt'' der Motor leicht und die Drehzahl schwankt zwischen ca. 700-900 U/Min. Dies ist im kalten Zustand stärker, als wenn der Motor schön warm gefahren wurde. So nach ca. 20 Min. Fahrt ist es kaum noch zu merken. Manchmal ist auch im kalten Zustand kein wirkliches Problem zu bemerken.
Ich werde jetzt mal die Zündkabel/Stecker und die Kerzen tauschen. Evtl. liegt es daran. Das ganze Gelumpe sieht nicht mehr taufrisch aus. Ansonsten könnte ich mir noch den LMM vorstellen. Der ist aber lt. Unterlagen des Vorbesitzers erst seit rd. 20 Tkm im Fahrzeug.

Evtl. gar kein Problem ?:
Irgendwie kommt es mir vor, als ob der T gar nicht in den 5. Gang schaltet bzw. recht viel Drehzahl im Verhältnis zur Geschwindigkeit hat. Ich habe zwar nur den 300er aus meinem ersten R129 zum Vergleich aber der lief m. E. mit weniger Drehzahl. Für einen 6-Zylinder, wenn auch ''nur'' mit 2,8 Ltr. kommen mir 3.200-3.300 U/Min bei 110 Km/h doch recht viel vor ? Wie liegen bei euren 2,8ern ca. die Drehzahlen so bei 60/80/120/180 Km/h ? Evtl. ist das für den 280er ja normal, dass er etwas mehr Drehzahl fährt ?
Beim ''Zählen'' der Fahrstufen im Betrieb bin ich auch nicht so recht auf 5 gekommen. Aber das ist ja bekannt, das man sich darauf nicht verlassen kann. Wenn ich von D auf 4 schalte, schaltet das Getriebe in jedem Fall runter. Kennt jemand einen Trick, die 5. Fahrstufe zu ''testen'' ?

Hat sonst noch jemand praktische Tips, um die wohlwollende Ruhe eines 6-Zylinders in allen Lebenslagen sicherzustellen und Problemquellen zu prüfen ?

Vielen Dank für eure Mühe und allen wunderschöne und ruhige Feiertage !!!!

LG
Andreas

Hi Jopete,
Danke für die Anteilnahme.
Warum gibt man in P zum Test ruckartig Gas?
Um zu testen, ob das Getriebe und Antrieb sauber trennen. Sonst findet man solche Quellen ja nicht.
Klar arbeitet der Motor bei D& Bremse gegen alles, was an Keilriemen und Motor hängt. Das tut er aber auch, wenn P& keine Bremse. Wenn aber D& Bremse = Würgen, umschalten auf N= kein Würgen, sollte der Antriebsstrang das Problem sein an dessen Anfang das Getriebe steht. So kenne ich es vom R129 mit V8 und V12.
Das ein 500E im Standgas schon 30 rollt, mag stimmen. Hab ich bei meinen R129 mit 500 bzw 600 noch nicht ausprobiert - bringt aber auch keine Lösung des hier vorliegenden Problems - oder ?

Getriebeölwechsel mit Spülung wurde gem. Belegen bei MB bei Km-Stand 237.451 durchgeführt. Also vor rd. 30 Tkm. Das sollte kein Problem sein. Getriebeölstand bei 80 Grad Motortemp ca. 2mm unter voll am Peilstab.

MKB habe ich soweit geprüft aber noch nicht aufgeschnitten. Wo sichtbar keine blanken Kabel. Kein Gebrösel unter den Isolierungen zu hören und fühlt sich noch "geschmeidig" an. Da habe ich schon Schlimmeres gesehen. Aber klar, wenn alles andere nix nutzt wg. der Unruhe im Lauf, muss der auch getauscht werden.

Schönes Fest und alles Gute für Alle !

LG
Andreas

Hallo Ralph,

Vielen Dank. Ölstand ATG s. Vorherige Antwort.

MKB Adresse von Ulli habe ich. Hatte schon Kontakt wg. dem 220er mit ihm.

Sonst keiner eine Idee wg. Dem schlecht trennenden Antriebsstrang ?

Schöne Festtage !

LG
Andreas

Hi Jopete,

da hast Du dann aber mich falsch verstanden. Wenn ich mich auf den Schlips getreten fühle, dann sage ich das garantiert in aller Deutlichkeit.
Dein Beitrag klang zwar etwas lapidar aber davon lasse ich mir die gute Laune nicht verderben. Solche Foren wie das hier sind ja dazu da, dass man sich gegenseitig hilft. Ne Ne, ich bin keine Dünnhaut

Habe gestern mal wieder ein wenig geschraubt und gesucht.
Also der MKB scheidet 99,9 % aus. Obwohl darüber nichts in den Unterlagen steht, die ich zum Fahrzeug bekommen habe, muss der MKB vor nicht allzu langer Zeit bereits ausgetauscht worden sein. Alle Haltebänder sehen ''wie neu'' aus und die Kabel, die in der Kabelführung neben dem Ventildeckel laufen sind noch nicht mal richtig dreckig. Das Ganze sieht aus, als wenn es erst vor kurzem reingekommen wäre. Alle Kabel/Kabelstränge, die ich mit der Hand erreichen konnte, lassen sich geschmeidig biegen und ist nicht das geringste ''Knirschen'' zu hören/fühlen, wie es bei einem Brösel-Baum typisch ist.
In der Kabelführung neben dem Ventildeckel ist auch ein Stecker zu sehen, der wohl in dem verbauten MKB über war. Schein ein Sensorstecker zu sein, wie z. B. für die Wassertemperatur. Der ist aber auch fein säuberlich verlegt und mit Kabelstrapsen befestigt worden. Die ganze Führung des MKB ist extrem sauber erfolgt. Das war kein Pfuscher, der das gemacht hat. An allen Steckern, wo man mit etwas biegen die Kableenden sehen kann, sind die Kabel sauber, geschmeidig und kein bisschen brüchig.
Wenn da nicht ein falscher MKB drin ist, schließe ich den z. Zt. mal als Quelle aus.
Hinzu kommt ja auch, dass der Wagen wie ein Uhrwerk läuft, sobald man Gas gibt. Kein Ruckerln, kein Mucken, gar nichts. Wie ein Nähmaschienchen.

Habe jetzt mal die Zündkabel und die Kerzen getauscht. Seit dem ist es etwas besser geworden. Dabei habe ich gesehen, das bei hintersten Zündspule der Teil des Steckers, der auf der Kerze hängt, sich von der Spule selbst gelöst hat. Wenn man die Spule abzieht, hat man das Oberteil in der Hand und das Unterteil bleibtr auf der Kerze. Ebenfalls ist an dem Unterteil und der Kerze selbst eindeutig zu erkennen, dass hier mal Wasser eingedrungen sein muss. Alles recht sauig.
Also werde ich nach Sylvester gleich mal die Zündspulen austauschen.

Eine Kleinigkeit habe ich auch noch gefunden:
Wenn man im Stand ganz leicht Gasgegeben hat (Pedal so 2-3mm gedrückt), würgte der Motor auch bzw. fing das Sägen an.
Der Steuerzug Gasgepal zur Einspritzung war verstellt ( die Nasen standen nicht korrekt 100% zueinander). Korrigiert und das Problemchen ist offensichtlich weg.

Wegen Gänge/Getriebe:
Das Runterschlaten funktioniert, wenn man den Wählhebel zu sich zieht. Das Getriebe schaltet deutlich runter, die Drehzahl steigt sprunghaft - halt wie Kockdown.
Deshalb wären ja mal eure ca.-Angaben sehr hilfreich, was der Motor in etwa bei den genannten Geschwindigkeiten dreht. Evtl. ist es von mir ja nur ein Hirngespinst, da ich jetzt jahrelang nur V8 / V12 gefahren habe.
Bei dem 220er habe ich da echt nicht drauf geachtet. Da kam mir alles recht lahm vor und ich war froh, wenn der überhaupt vorwärts ging

Viele Grüße und schönes Rest-Weihnachten noch
Andreas

Der Ordnung halber und evtl. für andere. leidgeplagte mal die Auflösung meiner Motorprobleme:

Es war ein Kabel im Stecker vom Ansaugluft-Sensor direkt am Kontaktstift abgebrochen. Habe ich nur aus Zufall entdeckt, war so ohne weiteres nicht von außen zu sehen. Neu gelötet und schon lief er wieder mit kaum merklichem ''Sägen''.

Dann habe ich mir die Drosselklappe vorgenommen. Ca. in der Stellung, wo die Drosselklappe im Standgas steht (habe ich auch geraten), war auf der Kontaktbahn eindeutiger ''Schmauch'' zu erkennen. Diesen mit einem durchsichtigen Radiergummi und Kontaktspray schön beseitigt, alles wieder zusammengebaut und der Motor schnurrt im Stand wieder sauber wie ein Kätzchen.
Das ''brummige'' Verhalten kommt von der Servopumpe. Die macht inzwischen auch schon lustige Geräusche und fliegt demnächst raus. Dann ist da wohl auch Ruhe.

Die Automatik hat ganz eindeutig manchmal nicht in den 5. Gang geschaltet. Mit HHT ausgelesen und Fehler gelöscht, jetzt ist auch Ruhe. Bei 100 Km/h liegt die Drehzahl bei knapp 2.300 U/Min. und das ist wohl in Ordnung.

Aber jetzt muss ich mich erstmal um den gerade erworbenen 300-24V 3,4 AMG kümmern. Das wird ein lustiges Projekt.

Viele Grüße
Andreas