MIKE SANDERS Vollversiegelung an einer Limousine

  • Es gab ja mal diverse Trääts zu dem Thema und hin und wieder wird ja auch hier diskutiert. Wir versiegeln seit fast 10 Jahren mit Mike Sanders und hatten am vergangenen Wochenende Jean Jacot mit seinem wunderschönen Impalabraunen 230E für ein" Vollbad" mit Wellnesspflege da.
    Eigentlich wollten wir das in unserer Halle in Schermbeck/Wesel machen, aber immer noch ist unsere Werkstatt ohne Dach und in der vom Vermieter gestellten Ausweichhalle können wir aktuell keine Hebebühne aufbauen, sodass wir einige Arbeiten derzeit dort nicht durchführen können.
    Also haben wir auf eine befreundete Werkstatt zurückgegriffen, da haben wir aber nur am Wochenende Zugriff, weil diese ja unter der Woche selbst dort arbeiten.
    Nun ja, also erstmal weiter im Text:
    Mit den Sonnenfelgen ist der 230E ein absoluter Hingucker und wie ich nach dem Zusammenbau und der abschliessenden Probefahrt feststellen konnte auch wunderbar zu fahrendes Fahrzeug. Ich hab schon einige 124er gesteuert, dieser fuhr wie neu. Jean Jacot ist im übrigen auch ein sehr liebenswürdiger Mensch und wir hätten sowohl am Freitag, als auch am Sonntag sicher noch lange quatschen können.
    Vereinbart war wegen widriger Umstände von Freitag nachmittag bis Sonntag nachmittag der Aufenthalt und die Behandlung. Im Verlauf der Demontage und Arbeitsvorbereitung nahm das Projekt dann aber doch noch einen erstmal unerwarteten Verlauf. Nach dem ersten Schock und weiteren 3 nicht kalkulierten Arbeitsstunden wurde doch noch alles Gut.
    Ich denke, ich teile das mal wegen der vielen Bilder in mehrere Beiträge auf und kommentiere dann kurz.
    Also los gehts!

    Ein wunderschönes Auto in superseltener Farbkombi.

    Dieser Braunton ist ja seit BMW mit dem X1 wieder sehr trendy und steht sogar diesem fast 23 Jahre alten Opa sehr gut.

    Kotflügel nackig ohne Sakkos

    Die demontierten Teile wachsen an

    Hier sieht man schön, das auf dem Blech in der Tür kaum Wachs ist, das wollen wir ändern. Ansonsten: Türen alle tadellos, kein Rost

    Kofferaum im Striptease

    Heckdeckel nackig. Da rostets ja auch sehr selten, wir wollen aber trotzdem die Falze und Spitzen fluten. Besser ist Besser!

    Und der Berg der ausgebauten Teile wächst.

  • weiter geht´s

    Blick in den Kotflügel ohne Innenkoti. Man sieht sehr schön die orig. Versiegelung. Nach 23 Jahren immer noch was übrig und es hat geholfen

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    an der Hinterachse macht sich Flugrost breit. Wer jemals eine 10 Jahre alte Achse vom W210 gesehen hat, kann sich über das hier nach 23 Jahren nur wundern. Das ist ein Hauch von Nix. Rost als Negligeé

    Dieses Häuflein mag nicht groß aussehen - das sin die Reste aus den Radkästen hinten und was sich hinter den innenkotflügeln verbarg. Also regelmässig reinigen - das wird nass und trocknet und wird nass und trocknet... Dann wird das irgendwann der Rost hintern den Sakkos an den vorderen Kotflügeln, vorne hinterm Blinker und in den Radläufen.


  • Bis hierhin war alles gut. Freude über den Wachs im Hohlraum, der Stopfen (einer von unzähligen) in der Kiste, alles Prima

    Doch der große Stopfen liess nichts Gutes mehr erwarten. Rausgefallen mit Rostkranz. Auweia, wie erklär ich das dem Kunden

    U-Schutz mit der Zopfbürste raus und oh weh: Der sollte doch rostfrei sein und bleiben. Hoffentlich schlägt mir Jean nicht die Rübe ab, nachdem wir sein Auto kaputt gemacht haben...

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    so schnell wird das richtig groß - aber auch überall noch Werkswachs

    Blech angefertigt

    Passt, Löcher für die Stopfen angepasst

    Verschweisst und Grundiert, später natürlich noch versiegelt und mit U-Schutz zum Ende gebracht. Ist kniffelig an der Stelle, weil die Innenschweißung durch den Radbogen geht, also Sitzbank, -lehne usw. alles raus muss und ein zweiter Mann dann Brandwache macht durch die geöffnete Tür. 100%ig fachgerecht wäre eine Auslackierung innen hinter der Bank fällig gewesen, alles in Allem eine Reparatur, die beim Freundlichen schnell 600-800€ (4h Karosseriearbeit + Lackierung) verschlungen hätte. Das würde niemand mehr ausgeben.


    Den Rest erspar ich euch bei dieser Reparatur, es kommen ja noch weitere Bilder. Von aussen war NICHTS zu sehen. Bei der Reinigung des Radhauses fühlte man, dass der U-Schutz nicht mehr auf dem Blech haftete. Ohne die Entfernung des Stopfens wäre das noch lange unentdeckt geblieben.
    Jean war natürlich ziemlich geplättet, aber nun isses wieder wie Neu!

  • So nun letzte Runde mit Bildern vom Sandern. Der Unterboden wurde mit Fluid Film versiegelt, ebenso alle Achsteile. Darauf schwören unsere Kunden aus der Toyota Land Cruiser Fraktion und die können das auch mit ihren Fahrzeugen belegen.
    FluidFilm ASR heisst das Produkt. Stinkt wie der Teufel, kriecht überall hin, hält den U-Schutz elastisch und bildet einen feinen, öligen Film, der von Wasser und Schnee nicht abgewaschen wird und wo kaum was dran haftet. Alles in Allem sind gut 1 Liter FF und rd. 4 bis 4,5 kg 90 Grad heisses Mike Sanders in und unter den 124er geflossen.


    Da Jean´s 124er Saisonkennzeichen hat, reicht dieser FluidFilm Auftrag für mind. 3-4 Jahre, bei Autos, die alltäglich fahren kann man das jährlich wiederholen.
    Zum Mike Sanders versiegeln: Einer unserer Kunden hat dies 2004 bei uns machen lassen, es war das erste Auto, was wir bearbeitet haben. Ein dunkelblaues Buschtaxi. Noch heute tropft in der Sonne irgendwo aus dem Auto das Fett.
    Jean Jacot hat insgesamt 111 Bilder bekommen, hier hab ich jetzt mal einige zum angucken hochgeladen.
    Hier nun die letzten Bilder. Viel Spass damit!

    Bremse schön abkleben - das erleichtert die Endreinigung

    so sieht die Soße bei 90 Grad aus, am Rand klebt das Fett, wenns Zimmertemp. hat.

    Radhaus mit FluidFilm

    WHA mit Mike Sanders (die im übrigen alle 4 nahezu rostfrei waren). Minimale Spuren von Flugrost waren sichtbar

    Hinterachse mit FluidFilm

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    Hohlraum mit MS

    Heckblech geflutet

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    Brems- und Spritltg. ebenfalls absolut rostfrei und nun in FF gehüllt für die nächsten Jahre

  • Sehr schön.
    Habt ihr dann wenigstens das Band an die Türen geklebt von dem ich Jean Jacot die Teilenummer rausgesucht habe?


    Michael


    Hallo Michael,
    Nein, da haben wir JJ von abgeraten. Warum?
    1. Haben die Sakkos oben an der Türauflage eine hauchdünne Dichtung, die hier noch elastisch war
    2. Jegliches Fett oder andere Mittel halten u.U. Schmutz fest und scheuern dann erst Recht
    3. Jede Veränderung des Spaltmaßes Sakko zur Tür erhöht nur die Scheuergefahr


    Es kann an der Stelle ja nicht zu einer Durchrostung kommen, da Rost sofort als Oberflächenrost sichtbar wird.
    Der ist dann ja schnell und einfach entfernt und dann kann man sich die Ursache ansehen.
    Also ich halt da nix davon, um es mal mit EAV Worten zu sagen.

  • Die Versiegelung ist ja ganz ordentlich gemacht.


    Aber die Karrosseriearbeiten speziell der Innenradlauf hinten ich meiner Meinung nach total gemurkst.
    Entweder dengelt man sich die Vertiefung für den Stopfen selbst oder kauft ein Rep. Blech sprich einen kompletten Innenradlauf.
    Den kann man in dem Fall wenn nur ein Teilersatz gemacht wird auch aus dem Zubehör nehmen.
    Und zudem ist es einfach rübergebraten das gehört auf Stoss verschweisst.


    Und ja die meisten 124er sehen da so aus.

  • So ein Lob vom Fachmann, da freu ich mich aber.
    Was Du als Murks ansiehst, ist für andere ein zeitwertgerechte Reparatur und allgemein akzeptiert. Wenn Du wenigstens lesen könntest (Hattest Du nicht das Lesen können von Forenmitgliedern in Abrede gestellt und gefragt, wer welches Kraut raucht?), dann wäre dir nicht entgangen, daß es am Wochenende kein Rep.-Blech gab und somit nur das anfertigen eines solchen möglich gewesen ist. Auch den Teilersatz gabs nur gegen Einbruchwerkzeug, denn am Samstagabend und Sonntag wollte niemand was liefern. Was tun, sprach der Schweißer, der Kunde will das Auto haben und die Werkstattmit geeigneten Werkzeugen steht nicht zur Verfügung.


    Diese Klugscheißerei von Leuten, die hinter geschlossenem Visier das Spielchen spielen ich verrate nix, ich zeig auch nix, aber im rechten Moment oute ich mich als Experte geht mit sowas von auf den Sack. Auf Stoß verschweißt das derjenige, der vom Kunde auch das entsprechende Geld dafür kriegt. Wer will das denn am Ende alles auslackieren?
    Du als Fachmann kannst jetzt mal nen Thread darüber eröffnen, wo der Unterschied unter dem U-Schutz liegt zwischen einer Aufschweißung in Punkt und dem Stoß verschweißen im Hinblick auf Sichtoberfläche, Haltbarkeit, Kosten usw.
    Schon im letzten Thread hast Du mehr oder weniger den Leuten ohne Können im Bereich Karosseriearbeit Schwachsinn angedichtet und das sie nix an den Autos zu suchen hätten.
    Schonmal drüber nachgedacht, daß genau die Idioten, die ihren Wagen in die Werkstatt bringen, deinen Lohn bezahlen?
    Du diffamierst hier Arbeiten anderer, diffamierst Besitzer ohne Schrauberkenntnisse und willst dann noch Ernst genommen werden. Ich lach da dreimal drüber.


    Ich stell mir die Frage, was veranlasst die Leute immerzu in den Foren zu trollen? Langeweile? Schlaumeierei? Forenkultur zertrümmern?
    Ist der Zirkus noch so klein, einer muss der August sein.
    Und Tschüß

  • Ich habe mal gelernt, an tragenden Teile wird alle 2,5 cm ein Schweißpunkt gesetzt und das Durchschweißen ist VERBOTEN wegen Gefügeveränderung des Materials. Dort im Radkasten treffen Innenschweller und Radhausschale zusammen, damit tragende Teile betroffen. Somit Punktschweißung ohne Stoß (im Nichtsichtbereich völlig i.O.) durchgeführt und entsprechend versiegelt.
    Eine Änderung dieser Regel ist mir nicht bekannt.
    Und im übrig en ist das alte Blech selbstverständlich rausgeschnitten worden und nicht einfach drübergebraten. Das Bild wollte ich auch hochladen, leider hat es aber 505 kb und war nicht hochladbar. Ich werds aber nochmal etwas kleiner machen und nachreichen. Zu meiner Ehrenrettung und natürlich auch um das Feuer zu löschen.


  • Hallo Chris


    wem antwortest du hier? Dem 1955er oder mir oder beiden?


    Gruß
    Stefan

  • Ich habe mal gelernt, an tragenden Teile wird alle 2,5 cm ein Schweißpunkt gesetzt und das Durchschweißen ist VERBOTEN wegen Gefügeveränderung des Materials. Dort im Radkasten treffen Innenschweller und Radhausschale zusammen, damit tragende Teile betroffen. Somit Punktschweißung ohne Stoß (im Nichtsichtbereich völlig i.O.) durchgeführt und entsprechend versiegelt.
    Eine Änderung dieser Regel ist mir nicht bekannt.


    Die Zeiten der Gefügeveränderung sind bei der richtigen Wahl des Schweißzusatzwerkstoffes lange vorbei. Das war einmal zu Zeiten des Autogenschweißens und in den Anfängen des MIG/MAG so.


    In Blechdopplungen bildet sich immer Kondenswasser. Nach wenigen Jahren sieht die Stelle noch schlimmer aus.


    Und ja, auch tragende Bleche können mittels I-Naht verschweißt werden.


    Aber jeder wie er mag.


    Gruß
    Stefan

  • so nen flicken hat meiner auch an der Stelle .


    Hält seit Jahren. Pfusch ist es nur wenn man als Kunde was anderes bestellt hat und sowas stattdessen bekommt :P
    Aber mit Photodoku und unter den Umständen ist das doch ok.



    mfg
    Arne

  • Also nochmal, bevor es untergeht. Natürlich ist da nix druebergebraten, sondern das alte Blech sauber ausgeschnitten worden. Das waere natuerlich Murks und sowas gibts bei uns nicht. Wir geniessen seit rd. 10 Jahren einen guten Ruf und den Ausschnitt hat JJ jetzt in der Garage an der Wand. Es sind immer dieselben, die durch geschickte Formulierung und Losbaffen es schaffen, alle aufzumischen...
    Ich reich die Bilder nach

  • moin,


    der stefan hat sehr schön gezeigt wie mann`s macht, oder machen sollte :phat:
    alles andere wie gezeigt ist doch murks hoch10......
    seit wann bruzzel ich den ein blech über das andere :?:
    schlimmer geht`s nimmer ;(