Welches Anziehdrehmoment bei welcher Schraube

  • Hallo Freunde,


    heute habe ich mir die Frage gestellt, wo genau man eigentlich die Anziehdrehmomente von Schrauben nachlesen kann. Bei vielen Mitgliedern wird "nach Gefühl" angezogen, was sicherlich auch richtig ist. Bei einigen Schrauben muss man aber nach Drehmoment und Reihenfolge vorgehen.

    Besonders der Motor und seine Anbauteile wollen da bestimmte Drehmomente der Schrauben haben. Denn nach fest kommt fast immer ab oder die Schraube ist rund (von innen).


    Nun bin ich gerade dabei die Zündeinheit zu erneuern und da gibt es eine 40er Torxschraube, die den Halter hält, der vor der Staubschutzkappe sitz. Und die drei Schrauben, die den Läufer halten. Zum Schluss noch die Verteilerkappe mit ihren Schrauben.


    Mit welchem Drehmoment muss ich diese Schrauben anziehen, damit diese auch so angezogen werden, wie es MB gerne möchte? Nach Gefühl ist bestimmt für den Profi normal aber da ich nur gelegentlich am Motor schraube, möchte ich doch lieber, dass mein Drehmomentschlüssel mir sagt, wann gut ist :yeah:


    Habe auch eine WIS aber da bin ich nichts gefunden...

    Also, wer von euch mir weiter helfen könnte, der möge sich gerne melden.


    LG, Dirk

  • Servus.


    Ich habe abgewartet, bis ein Etablierter spricht. (Danke!, mallnoch)

    In jedem (guten) Metaller-Tabellenbuch steht drin, welche Schraube, mit welchem Durchmesser, welcher Festigkeit, welcher Legierung, in welchem Material (Stahl, Rotguss, Alu, ...) solch eine Schraube anzuziehen ist.

    Ich bin nur BauIng., kein MaschBauer, vor letzteren ich erheblichsten Respekt habe!

    Aber solch eine Frage in Zeiten des "Neulandes" lässt mich echt schaudern!


    Gruß, push


    Nachtrag/Zitat aus dem Hörsaal:

    Stahlbau-Prof: "Ein guter Ing. muss nicht alles wissen. Er sollte aber wissen, wo´s geschrieben steht!"

    Heidenei!

  • In manchen Handbüchern und in der WIS stehen solche Anziehdrehmomente von Schrauben. Leider haben ich keine Reparaturanleitung zum Thema Zündanlage erneuern gefunden. Wollte jetzt auch deshalb nicht studieren gehen :dos:

  • Wenn ich mich nicht all zu dumm anstelle, erkenne ich in Deiner Anfrage nur das Problem des Anzugsdrehmoments und NICHT eine allgemeine Anfrage zur Reparatur der Zündanlage.

    Für mich ist Deine Anfrage genau definiert.

    Wo ist das anderweitige Problem?

    Bitte um eine genau detaillierte Beschreibung.


    Und: Für so was muss man kein "Gschudierter" sein.

    Für solch eine Problematik gibt´s viel Schlauere, ohne! Studium.


    Gruß, push

  • ...die Zündanlage ist mir soweit klar. Die Schrauben und deren Anziehdrehmoment sind mein Problem. Hier gibt es bestimmt Vorgaben, wie stark man diese Schrauben anziehen darf. Zur Not mache ich es "mit Gefühl" aber besser wäre halt mit Nm.

    Ich habe diese Zahlen schon einmal gelesen, weiß aber nicht mehr, wo. Deshalb habe ich hier im Forum diese Frage nach dem Anziehdrehmoment der Schrauben gestellt.

    Hätte ja sein können, dass jemand genau diese Zahlen kennt oder auch darüber in einer Anweisung etwas gelesen hat.

    Eigentlich geht es um die 40er Torx im Halter, die drei Schrauben im Läufer und zum Schluss die Schrauben in der Verteilerkappe.


    Nicht mehr und nicht weniger :yeah:

  • Habe nun in der WIS mein Thema gefunden. Es läuft dort unter "Mitnehmer an Nockenwelle"

    Schraube vom Mitnehmer muss mit 16 Nm angezogen werden. Die drei Schrauben vom Läufer mit jeweils 2,5 Nm. Habe Glück gehabt und vieles an Themen geöffnet, bis ich das richtige Bild dazu fand.


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  • In jedem (guten) Metaller-Tabellenbuch steht drin, welche Schraube, mit welchem Durchmesser, welcher Festigkeit, welcher Legierung, in welchem Material (Stahl, Rotguss, Alu, ...) solch eine Schraube anzuziehen ist.

    I

    Das stimmt wohl.


    Aber hier ging es nicht um maximale Drehmomente, sondern um das funktionale Drehmoment einer Schraubverbindung. Und das legt der Konstrukteur fest. (manchmal errechnet er's sogar. :) ) Insofern hilft das erwähnte Tabellenbuch nur bedingt weiter. Denn selbst wenn es die Schraube kann könnte es sein, dass die benachbarten Bauteile die resultierende Kraft nicht vertragen.


    Aber das Problem wurde ja gelöst. Und das zählt. :thumbup


    Rainer

  • Das lässt sich aus meiner bisher 35 Jahre anhaltenden sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit unterstreichen. Man muss nicht alles wissen, aber man sollte wissen wie man an Wissen gelangt. Dennoch etikiere ich Fragen dieser Art mit einer gewissen Daseinsberechtigung; in Foren dieser Art ... die hätte auch glatt von mir sein können 😅


    Nachtrag/Zitat aus dem Hörsaal:

    Stahlbau-Prof: "Ein guter Ing. muss nicht alles wissen. Er sollte aber wissen, wo´s geschrieben steht!"

    Heidenei!

  • Schraubverbindungen werden nach VDI2230 ausgelegt. Aus dieser sind dann die Tabellen erstellt bzw. abgeleitet/kopiert.
    Festigkeitsklasse steht i.d.R. auf der Schraube, Durchmesser kann man messen, und den Reibwert kann man mit etwas Erfahrung schätzen ;)
    Dann bekommst du für beliebige Schrauben dein Drehmoment heraus, bei der sich die Schraube nicht mehr lösen sollte und nicht plastisch verformt.
    Gibt natürlich Ausnahmen, manche Schrauben werden überelastisch angezogen (dann meist mit Drehwinkelangabe).

    Gruß,
    Lasse