Drehzahlmesser spielt verrückt (Neu: nun auch bei abgestorbenem Motor)

Das Problem ist ja, dass das im Moment so läuft:
Ich mach den Motor an, alles lüppt auf dem ersten-zweiten KM völlig normal mit korrekter Drehzahlregelung und funktionierendem Drehzahlmesser.
So und dann fängts an: Zuerst schlägt der Drehzahlmesser wild an (ohne, dass sich was am Motorgeräusch bzw der Drehzahl ändert), dann setzt ein paar mal willkürlich der Drehzahlbegrenzer ein (fühlt sich zumindestens so an -> beim beschleunigen halt immer sekundenweise 0 Vortrieb inkl dickem ruck).

Danach erst ist der Drehzahlmesser tot (zeigt 0 an), aber der Motor läuft normal, nur mit hoher Leerlaufdrehzahl (nach Geräusch).

Das war jetzt die letzten vier(!) (Test-)fahrten genau so, ich werde wie gesagt einfach mal alles wo mir das möglich ist durchchecken... scheint glaube ich kein typischer Fehler zu sein, auf den ich zuerst gehofft hatte

MfG
Levent

Aus der Ecke nice to know: Die kalifornischen 124er haben (teilweise) 'ne Kontrolleuchte mit der man den Fehlerspeicher so ausblinken konnte. Und zusätzlich eine Check Engine Kontrolleuchte die direkt von der KE angesteuert wurde. Seltsam dass es das nicht bei allen Modellen gab.

Hi Sven

Nunja, habe halt alle möglichen Anschlüsse und Verbindungen im Motorraum gereinigt und teilweise waren da echt Verbindungen die vom Zustand her grenzwertig waren. Z.B. der vom Drehzahlsignal nach dem Zündschaltgerät war ziemlich korrodiert und mehrere von den Temperatursensoren auf dem Mengenteiler waren verölt (hatte 'ne Zeit lang einen kaputten Kurbelwellengehäuseentlüftungsschlauch, ich denke mal dadurch).
Das Problem tritt jetzt nicht mehr reproduzierbar auf und ansonsten fährt sich der Benz normal: Zieht gut, Drehzahl im Leerlauf wie festbetoniert bei ~700u/min und vorallendingen: 0 Auffäligkeiten, Aussetzer oder sonst was.

Der einzige Haken daran ist, dass die Fahrten alle im trockenen waren, dank des super Wetters im Moment.
Das Problem trat das erste mal während einer Regenfahrt auf und danach hats die Woche hier durchgehend geregnet. Mal sehen wie sich das beim nächsten Regen verhält, deswegen hab ich da auch noch nichts zu berichten wollen.
Da ich keinen definitiven Auslöser gefunden habe bin ich auch nicht wirklich zuversichtlich, das mulmige Gefühl fährt natürlich auch noch mit, deswegen werd ich die Kiste auf jeden Fall kommende Woche in die Werkstatt bringen und durchchecken lassen...hab mich nur noch nicht entschieden ob zu Mercedes oder besser direkt zum Boschdienst.

MfG
Levent

Das ist doch zum Verrücktwerden, natürlich lief die Kiste jetzt einige KM (seit meinem letzten Post) völlig problemlos und bei Bosch war das Problem auch nicht mehr reproduzierbar, Lambdasonde ist auch OK, wurde anscheinend vor nicht allzu vielen KM mal vom Vorbesitzer gewechselt.

Allerdings wurde mir empfohlen, den "Pfusch" am Kabel zum Jetronic-Steuergerät zu beheben. Der Ansauglufttemperaturfühler war wohl bei meinem Modell noch nicht standardmäßig und wurde nachgerüstet (ist im WIS als Problemlösung für Motorlaufstörungen aufgeführt).
Man hat das Kabel recht grob direkt am Stecker am Steuergerät drangelötet und alles mit Klebeband zusammengewurstet, anstatt es vernünftig in den Kabelbaum zu integrieren. Das Klebebandmassaker und evtl. defekte Lötstellen dadrinn könnten durchaus verantwortlich sein meinte der Meister. D.h. als nächstes muss ich mir das Teil wohl mal vornehmen.

MfG
Levent

So, wieder etliche KM abgerissen und das Problem ist wieder aufgetreten.

Nur ich habe 2 weitere Beobachtungen gemacht:

1. Mit Sicherung aus dem ÜSR und abgeklemmtem Motorsteuergerät passiert das auch.
2. Wenn die Kiste ausgeht (Zündung noch an, Lichtdisko im KI) und man mal rausgeht in dem Moment hört man wie die Kraftstoffpumpe aus und angeht wie bekloppt. (während der Drehzahlmesser weitertanzt, das konnte ich bis jetzt auch noch nicht so beobachten)

Hat mein Zündsteuergerät eventuell einfach einen Weg? Oder gibt irgendwas (vll. sogar das KI selber? ) 'ne Spannung auf das Drehzahlsignal, wodurch dann der ganze andere Drehzahlabhängige Schmarrn betätigt wird?

MfG
Levent

Werde ich auf jeden Fall machen! Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann dass das Schuld ist, da das Problem ja immernoch nur bei Feucht-Schmierigem Wetter auftritt. Im Innenraum hatte ich die letzten Tage eher mehr Feuchtigkeit dank Wassereinbruch.

Frohe Weihnachten!

Als nicht-feiernder hatte ich heute mal etwas Zeit rumzuprobieren. Am KI war alles fest, dort konnte ich nichts feststellen. Aber ich habe etwas mit dem TD-Signal rumprobiert, da das Problem Heute dauerhaft auftrat:

1. Das Signal zum DZM abgeklemmt: Abregeln etc...immernoch da.
2. Nur das in Richtung KPR abgeklemmt: Kein Abregeln mehr, aber der DZM spinnt.

So geh ich mal davon aus, dass das TD Signal nicht dort zerstört wird, sondern beim Erzeuger, dem Zündschaltgerät selber schon kaputt geht.

Also habe ich das Teil ausgebaut und was sehe ich: Der obere, einzeln abschraubbare Teil hat an zwei Ecken einen relativ großen Spalt...also Super, damit Feuchtigkeit eintreten kann (Zur Erinnerung: Die Probleme sind nur bei feucht-schmierigem Wetter aufgetreten).

Aufgrund der speziellen Schrauben konnte ich das noch nicht öffnen, aber ich glaube nun ziemlich sicher, dass das Gerät schuld ist.

MfG
Levent

Angetrieben von Langeweile habe ich das Zündsteuergerät mal geöffnet. Mehr oder weniger zerstörungsfrei machbar, man muss nur das halbe Gehäuse auseinandersägen.

Dadrin sind auf der Platine unter der schützenden Silikonschicht (wär das mal auch beim ÜSR und KPR so...) mehrere bräunliche, verbrannte Stellen zu sehen. Wird wohl durch zuviel Hitzeeinwirkung, wahrscheinlich wegen der total bröseligen Wärmeleitpaste so entstanden sein. Kann nur jedem empfehlen die Paste vorsorglich auszutauschen wenns noch die vom Werk ist.
Im PC-Bereich gibts Wärmeleitpads, bin am überlegen so eines zu verbauen. Leiten zwar nicht ganz so gut die Wärme ab, sind aber wesentlich langlebiger als Paste.

Kann mir das alles nur so erklären, dass die zerschossenen Bestandteile des Zündgerätes bei bestimmten Eingabewerten (nämlich immer so 10-15° Aussentemperatur) das Spinnen verursacht haben bzw dann zum komplettausfall des Signals geführt haben. So boombproof wie das Teil aufgebaut ist kann die Feuchtigkeit eigentlich nicht Schuld gewesen sein.

Hoffentlich taugt das schon bestellte gerbauchte Ersatzteil.

MfG
Levent

Da hätte man gerne einmal ein Teil schneller und es kann nur per Hermes geliefert werden, die hier bei mir immer sicher 2 Tage länger brauchen als DHL

Naja...ist das eigentlich normal, dass der Drehzahlmesser in dem Moment, in dem man die Zündung (nicht anlässt) einschaltet, also genau im Übergang von Schlüsselstellung 1 auf 2 kurz ausschlägt? Immer unterschiedlich weit, aber halt immer. (Edit: nicht nur zucken, manchmal schon so bis 2000-3000 umin)
Machen das eure 124er auch? Wundert mich gerade, da im Moment nicht mal das Zündsteuergerät dran ist.
Hab ein bisschen an meiner Hifi-Erweiterung gearbeitet, da ist mir das aufgefallen.

Neues Steuergerät drin mit frischer Wärmeleitpaste...fährt sich wieder super ohne Probleme, auf jeden fall auch besser. Irgendwie merkt man den Unterschied zwischen aktivierter und nicht aktiviert Schubabschaltung mit dem neuen Zündsteuergerät wesentlich deutlicher, ich würde sogar sagen dass die vorher nicht funktioniert hat, keine Ahnung wie das genau zusammenhängt.

Kann aber echt jedem empfehlen die 5€ in frische Wärmeleitpaste zu investieren, schadet nicht

So langsam wirds mir zu mysteriös. Das Zündsteuergerät hat zwar insgesamt 'ne Veränderung gebracht, der Verursacher des Problems wars aber nicht.
Heute wieder das typische Szenario, Auto stand länger, feucht-regnerisches Wetter und dann gehts nach ein paar Metern wieder los:

Zuerst bei 3000 U/min Ruckeln wie ne abgedrehte Benzinzufuhr und danach das hier:

Mit ein paar heftigen Rucklern bliebs dann auch bei dem spinnenden Drehzahlmesser und das Auto fuhr sich wieder normal, bin danach ohne Probleme nach hause gekommen...

Keine Ahnung, was ich noch versuchen könnte. Zündsteuergerät ist ein anderes, das Problem tritt auch auf wenn die Sicherung vom ÜSR raus ist, schliesst auch 'ne Menge aus.

MfG
Levent

Muss mal ein Update machen. Nach dem letzten Post meinerseits habe ich günstig ein etwas neueres KPR geschossen aus einem 201er, das verbaut und seitdem läuft die Karre bei jeglichem Wetter, egal wie lang das Auto gestanden hat problemlos.

Auf meinem alten KPR war dann nach genauer Untersuchung mit der Lupe ein brauner Fleck (+ Verfärbungen rundum) in der Leiterbahn zwischen dem PIN 87 und dem für die TD-Leitung zu sehen. Ich hoffe mal, dass da das KPR selber schuld war und das nicht nur ein Folgefehler von etwas anderem ist/war.

So richtig überzeugt bin ich nämlich nicht dass das jetzt wieder alles OK ist, auch wenn ich schon wie geschrieben etliche KM ohne Probleme gefahren bin.

Danke nochmal für die Hilfe!

Hi!

Kannst du bitte genauer sagen, was dein Auto auch hatte? Das rumgerucke im Warmlauf? Den abgehenden Drehzahlmesser? Oder die Verfärbungen/Brandstellen im Kraftstoffpumpenrelais?

Verteilerfinger + Kappe + Kabel hatte ich nämlich ausgetauscht, damit dann das Problem nochmal auftrat und ich zurücktauschen konnte, die alten Sachen sahen nämlich noch gut aus und waren bis auf die Kabel von Bosch.

MfG
Levent