Zuviel Rost an den Schwellern

  • Wer 124er fährt sollte sich dem Thema schweißen schon mal annehmen und wird das Schweißgerät auch nach ersten Arbeiten doch öfter wieder in die Hand nehmen.
    Schau deinem Nachbarn nicht nur über die Schulter, sondern lass dir auch was zeigen. ;)


    Blech mit Brantho eine Schicht versiegeln und dann die Nähte mit Karosseriedichtmasse abdichten und dann die zweite Schicht Brantho und den Lackaufbau, so handhabe ich das jedenfalls.
    Hinterher die Hohlräume bzw die Stellen wo es nicht stört und sich nicht allzuviel Dreck sammeln kann mit TimeMaxx fett versiegeln.


    Reperaturbleche findest du unter anderem hier:


    http://www.autoteile-glauner.d…eche/reparaturbleche-w124


    http://stores.ebay.de/pasvahl-…mit=Finden&_sid=662435517


    und natürlich bei Mercedes direkt, oder aus einem Schlachtwagen.


    Gruß
    RicMar

  • Ich kann Dir auch nur empfehlen: Kauf Dir ein Schweißgerät und ran! Wenn Dein Nachbar Die hilft ist es natürlich umso besser - dann wirst Du schnell lernen, wie es richtig geht. Mir ging es genauso, ich habe mich in ein ziemlich rostiges Coupe verliebt, bzw es ist zu mir gekommen und hat "Papa" gesagt. Innen Tip-Top und genau mein Geschmack, außen auch, aber im verborgenen die braune Pest. Wie war das noch, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul? Ist ja auch egal. Ich hatte schon immer Lust auf schweißen und das war die Gelegenheit. Ein gebrauchtes Markenschweißgerät (finger Weg vom Billigkram!) für 400€ + Schutzgas 160€ + mehrere Blechscheren + Blechnibbler + .... und los geht es! Mittlerweile bin ich seit Anfang August dabei, zwar habe ich nur ein paar wenige Stunden pro Woche Zeit dafür und es geht nicht so richtig vorwärts, aber Spaß macht es mir. Im Mai muss er zum TÜV, da möchte ich gerne soweit fertig sein.


    Die Bleche schweißt Ihr am besten auf Stoß ein (meistens nur im nicht-tragenden Bereich zulässig), dann gibt es keine Rostnester in den Überlappbereichen. Wenn es nicht ohne überlapp geht, dann unbedingt mit Schweißprimer arbeiten und anschließend alles noch mit Owatrol fluten bevor es lackiert wird.


    Zur Karosserie Dichtmasse: Passend zu den Branto Produkten gibt es "Korroflex". Lies Dir da mal den Info-Flyer durch. Allgemein sind die Flyer vom Korrosionsschutz-Depot eine gute Informationsquelle und sehr sachlich-neutral geschrieben. Deren Katalog kann ich als Lektüre übrigens auch sehr empfehlen.


    Ich würde den Lackaufbau im nicht-sichtbaren Bereich so empfehlen:
    ggf. Owatrol Öl zum "Ritzen/Überlapp fluten" - 2x Brantho Korrux nitrofest - Korroflex - Brantho Korrux 3 in 1 ODER Steinschlagschutz - Korrosionsschutzwachs z.B. UBS220 (frag 10 Leute und Du bekommst 15 verschiedene Produkte genannt)


    Im Sichtbereich: Zinn - 2x Brantho Korrux - Feinspachtel - Füller - Lack - Klarlack


    Du solltest alle Stellen direkt nach dem Schweißen und ggf. Owatrol mit Brantho nitrofest einpinseln damit sich kein neuer Flugrost bildet. So kannst Du erstmal alles nach und nach schweißen und zum Schluss in einem "Rutsch" lackieren. Wenn du verzinnen willst ist das Nitrofest auch ganz schnell wieder runter geholt..


    Wenn Du Rostumwandler benutzen willst, informiere Dich unbedingt, wie der neutralisiert werden muss und ob er in Falzen verbleiben darf! Ansonsten gibt es irgendwann eine sehr böse Überraschung.


    So oder so ähnlich würde ich es zumindest empfehlen, wenn Zeit/Aufwand keine so große Rolle spielen und Du nicht in ein paar Jahren wieder von vorne anfangen willst... Lies Dich unbedingt etwas in das Thema ein - es gibt viele Dinge, die man falsch machen kann. Auch Dein Nachbar wird unter Umständen nicht alles wissen, denn in seinem Arbeitsbereich reicht es normalerweise, wenn so eine Reparatur bis zum nächsten Tüv hält - muss halt schnell gehen.


    Stell Dich darauf ein, dass der ganze Spaß nochmal ein paar Kröten kosten wird. Vorallem eine Druckbecher Pistole und ein kleines Strahlgerät würde ich Dir sehr ans Herz legen.. Wenn Du Werkzeugmäßig gut austestattet bist, oder Dir was zusammen leihen kannst, ist das Schweißen an sich nicht teuer. Blech kostet fast nichts.. Ein 20-30 Jahre altes Schweißgerät wirst Du nach der ganzen Aktion übrigens vermutlich zum selben Preis wieder verkaufen können.



    Viele Grüße,
    Chris

  • Moin W 124 Freunde,einiges kann ich auch noch beitragen. Erstmal zur persönlichen Sicherheit: Schutzbrille, vernünftige Arbeitshandschuhe, Sicherheitsschuhe mit Stahlkappe und vernünftige Arbeitskleidung aus Baumwolle. Schutzbrille : zum Flexen/Schleifen oder anderen abrasiven Arbeiten am Objekt der Begierde,zumSchweißen Schweißerbrille damit fra/man sich nicht die Augen verblitzt.Da gibt es verschiedene Varianten.
    Arbeitshandschuhe :für abrasive Arbeiten nehme ich keine,ich will den Schmerz verspüren ,wenn die Funken sich in die Haut brennen :oops: ,natürlich nicht.Ich kann nur mit Handschuhen nicht arbeiten,mir fehlt das Fühlen.Wenn es partout nicht anders geht nehme ich Baumwollhandschuhe mit Noppen. Zum Schweißen Lederhandschuhe mit Stulp.


    Sicherheitsschuhe :mit Stahlkappe deswegen,es kann einem immer mal was auf den Fuß fallen,auch sollte die Oberfläche des Schuhes aus einem schwer zu entflammenden Material sein. Arbeitskleidung : Baumwolle wegen Funkenflug bei abrasiven Arbeiten am Metall,und beim Schweißen brennen einem nicht gleich die Schweißperlen ein Loch in den Pelz,jedenfalls nicht so schnell 8) .
    Jetzt ist Pause.
    Mit freundlichen Grüßen Kombikisten

  • Moin w 124 Freunde, und da habe ich noch was vergessen zum Gedankenansatz persönliche Sicherheit : Atemschutz :Einmal ´ne einfache Staubschutzmaske für grobe Trenn-Schleifarbeiten,und wenn man/fra mit Lösemittel Haltigen Produkten Arbeitet, eine Maske mit einem Partikel Filter verwenden. (so eine Art ABC-Schutzmaske). Die Verwendung von Lösemittel Haltigen Produkten ist aber nicht erlaubt. Immer die Gefahrenhinweise der Hersteller, Einhalten bzw. Beachten,und in ausreichend Belüfteten Räumen werkeln.
    Und noch ´n Tipp zu Arbeitskleidung : Bei über Kopf Arbeiten ein feuchtes T-Shirt /Handtuch um den Hals wrangen, wegen den Schweißperlen.(Richtet sich aber auch nach Umfang und Art des zu schweißenden Problems.
    Zum Schweißgerät : Schutzas (Argon) Schweißgerät (360 V Anschlugß) mit automatischem Drahtvorschub.Das gefällt mir am besten. Gebogenes Griffstück mit Wechsel/Austauschbarer Düse und einer Zange, ähnlich einer Segeringzange zur Innenreinigung der Düse im eingebauten Zustand im Pistolengriff.Ausreichend langes Schlauch-Paket zwischen Griffstück und Schweißgerät.Genug Schweißdraht auf der Spule im Gerät.Das Massekabel des Schweißgerätes möglichst in der Nähe der zu schweißenden Stelle an einem leitenden (Vorher evtl. Blank geschliffen) Teil der Karosse der Bosse anbringen. zB.: Wer am Auspuff ( Gußteile ausgenommen) mal ein Loch zu braten muß/will,muß das Massekabel eben an der Abgasanlage anbringen. Grundsätzlich klemme ich beide Pole der Batterie ab.
    Und: Feuerschutz beachten. Feuerlöscher am Ort. 1 oder 2 Eimer mit Wasser gefüllt, in der Nähe des Geschehens.In beiden ein Lappen drin zum Kühlen oder Löschen der Schweißstelle.Bei meinem "Dicken" habe ich den Teppich schon ausgebaut incl. fast aller Sitze,die Mittelkonsole ist noch drin,da fängt nichts schnell Feuer.


    Werkzeuge : Schweißpunktbohrer,Lochstanzzange,Absatzzange,Falzzange, verschieden große Grippzangen und evtl. Schraubzwingen zur Metallbearbeitung.Alles ist nicht unbedingt ein Must-Have aber erleichtert die Arbeit ungemein und ersetzt die oft fehlende 3. Hand.
    Ein schwerer Schraubstock auf ´ner vernünftigen Werkbank montiert (zB.aus der Installations-Branche) hilft auch,da kann man/fra sich mal eben ein Stück Blech zurecht dengeln.


    Blechscheren links/rechts schneidend
    Auf ausreichend gute Beleuchtung ist auch zu achten.
    Ich möchte keinen Entmutigen sich der Sache des Schweißens anzunehmen,dieses ist als Anregung gedacht.
    Mit freundlichen Grüßen Kombikisten

  • Moin W 124 Freunde,Tach Körmit, das ist ein Naturbursche. Der braucht das und kennt es nicht anders. Aufgrund des Sportline Fahrwerks ist der "Dicke" sehr Bodenständig. Der letzte Halter ist mit dem Kleinteil im Wald zum Brennstoffholen Hin- und Hergefahren mit´m Hänger hintendran, so sieht auch der Unterboden aus :thumbup: . Der Unterfahrschutz war nur noch in Fetzen vorhanden,eine Schwellenverkleidung gebrochen und an der Stelle eben auch der Schwelle selbst, deformiert.
    Nun Ist aber der Staub wohl abgeregnet bzw.-geschneit und die nächste Ladung kommt. Schimmeln kann an dem "Dicken" nicht mehr viel,da pfeift der frische kalte Wind schön durch,Türdichtungen sind irgendwo, Rü-Li sind auch woanders; da kann die Hofkatze in den Hohlkörper kriechen,zum Nächtigen oder eben so um zu Kontrollieren.
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    Aus eigener Erfahrung weiß ich, das macht den Karren nicht viel aus,das Draußen stehen. Meine 2 W 123 TE ´s standen auch über eine längere Zeit über 4 oder5 Jahre beieinander Draußen herum,bevor ich die beiden weggeben mußte. Der 85ziger, Überführungskennzeichen rangetackert,Batterie rein, dreimal um ´n Pudding gekreischt (Bremse frei gemacht) und von Hof, der andere 83ziger Motor lief auch nach mehrmaligem Orgeln wieder wie vorher nur der kam auf ein Trailer, 2 T-Modelle passen da schlecht drauf :thumbup: .
    Und wenn der "Dicke" überdacht rumlungert setzt er Patina an und dient als Utensilien Ablage.
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    Wenn Ihr nichts dagegen habt, kann ich morgen noch ein Bild vom Babylenz in Grün einstellen. ( Den hab ich hier in LG entdeckt)
    Mit freundlichen Grüßen Kombikisten