Alte Automatik und Anhängerkupplung nachrüsten?

  • Hallo werte Forianer,


    ich hole mal ein bisschen weiter aus. Meinen W124 liebe ich abgöttisch, und möchte ihn noch mindestens bis zum Oldtimer-Status durchpäppeln - aber ich möchte mit ihm auch so viel Spaß haben wie möglich. ^^
    Ich spiele mit dem Gedanken, eine (abnehmbare) Anhängerkupplung nachzurüsten, um einen mittelgroßen Wohnwagen (ca. 1200 kg zul. GG) anzuhängen. Würde damit dann ein paar Mal im Jahr auf Festivals fahren, oder für ein verlängertes Wochenende in den Urlaub o.ä.


    Nun habe ich aber meine Zweifel, weil die gute, alte Automatik schon 340.000 km auf dem Buckel hat. Bis jetzt läuft sie noch sauber und rund, aber ich möchte natürlich, dass das noch laaaaaaange so bleibt.


    Deshalb frage ich euch erfahrene W124-Gemeinde: Denkt ihr, dass ich mit einem Wohnanhänger die Lebensdauer meines Getriebes verringere? Oder wuppt die Automatik das voraussichtlich problemlos?


    Herzliche Grüße und vielen Dank im Voraus :thumbup:
    Somnifera

  • ich hatte das am 230er T-Wagen mit 220.000 km gemacht unnd würde es nie wieder tun. Als erstes war die Kopfdichtung weg, dann Risse in der Karosse.... etc.
    Alles subjektiv weil der Anhänger schon mal an die 2 Tonnen wog.
    Zudem hast du einen 200er der schon 340.000 gelaufen hat..

    124 mal editiert; zuletzt von Progger (gestern um 19:04). Es gibt keine älteren Version des Beitrags


  • Hey Somnifera,


    vorne weg, ich bin absolut kein Hänger-Profi... Aber dein Schüsselchen hat 118 PS und ne Automatik... Denkst du, das du damit Berge noch hochkommst oder steigen alle vorher aus zum schieben? :whistling:


    Würde ich ihm nicht unbedingt zu muten wollen... :thumbdown:

  • Wenn der Anbau der Hängerkupplung ordentlich gemacht ist, ist das kein Problem.


    Wenn Leuten sonst was am Motor weg fliegt oder defekt geht bei Hängerbetrieb war das vorher schon nicht in Ordnung.
    Ja bei Anhänger wird alles mehr belastet und geht dann auch genau in dem Moment defekt.


    Wenn Dein Auto aber gepflegt ist, ist das kein Problem.
    Wie war das, warm fahren?


    Laut Mercedes Bedienungsanleitung: Nach rasanter Autobahnfahrt nachlaufen lassen.
    Anhängerbetrieb ist für mich das gleiche wie rasante Autobahnfahrt.


    Wenn man das tut versteht man wieso, beobachte mal die Wassertemperatur.
    Die Temperatur geht danach wirklich ein oder zwei mal nach oben und der Lüfter muss das runter kühlen.
    Lässt man den nicht nachlaufen kommt es zu lokalen hot spots und das schädigt auch den Motor auf dauer.


    Das Getriebe macht das auch locker mit. Die Ölwechselintervalle sollte man einhalten und nicht 200tkm mit dem gleichen Öl fahren.
    Auch sind die Autos aus allen Lebendauerplanungen und KM bereichen raus.
    Da muss man dann selber anfangen und Wartungen machen die der Hersteller nie vorgesehen hat weil das Auto bis dahin tot ist.


    Je schneller und auch viele KM man mit dem Anhängergespannt fährt um so schneller verschleißen auch Sachen ja, ist wie auf der Rennstrecke die Autos machen auch keine 200tkm auf der Rennstrecke mit.
    Wenn Du noch das erste Fahrwerk und alles drin hast wird sich das bestimmt bald melden.
    Alle Teile die Gummisachen drin haben an der Hinterachse werden natürlich stärker belastet und verschleißen schneller, das ist normal.


    Ich bin mit meiner alten 124 Limo auch mehrere km mit Anhänger gefahren, Motor und Getriebe war das egal.
    Wenn der Motor warm gefahren ist kannst Du machen was Du willst, Hauptsache die Betriebsflüssigkeiten sind nicht alt und verschlissen.
    Ich hab sogar mal 19 Liter LPG mit dem m102 Motor und 2,3 Liter Hubraum verbraucht, das ging über 400km so aber ich war schnell zu Hause.
    Da hatte ich ein Auto auf dem Anhänger.
    Ohne Kraftstoff keine Kraft vom Motor.


    Wenn meine mangelnde Pflege durch Unwissenheit nicht dazu geführt hätte das jedes sichtbare Blechteil außen Rostlöcher bekommen hätte, hätte ich das Auto immernoch.
    Reparatur von Röstlöchern mit Glasfasermatte und Epoxydharz ist auch keine richtige Reparatur. Nach einer Zeit ist das alles im kalten Winter aufgeplatzt und dann abgefallen.
    Nun weis ich wie Wartung und Pflege richtig geht und habe am aktuellen 124er keine Rostlöcher, der ist technisch und optisch Schick und mit dem mache ich auch wieder Anhängebetrieb.
    So lange wie ich nicht auf der Stecke liegen bleibe zähle ich alles zu Wartung und Verschleiß was gemacht werden muss.


    Onyx,
    wieso sollte das ein m102 mit 118 PS und 172Nm nicht schaffen?
    Der 300 Diesel OM603 hat um die 109 PS und auch nur um die 185 bis 191Nm?
    Selbst dem 250Diesel traut man Anhänger zu mit 94PS und 154Nm.


    Schöne Grüße,
    Marcel


    Edit:


    Man kann die Automatik auch nur auf Stellung 3 Fahren in Bergen, oder im Gebirge auch nur auf Stellung 2
    Selbst von D auf 3 im Fahrbetrieb ist alles kein Problem.
    Nur von 3 auf 2 musst Du mal schauen wie dein Auto reagiert weil er ja in 2 die Gänge viel weiter ausfährt.
    Beim Runterschalten soll es von Vorteil sein etwas auf dem Gaspedal zu sein, da sich die Drehzahl vom Motor erhöht.
    Mit Gas geben muss nicht das Getriebe die Motordrehzahl alleine erhöhen sondern der Motor unterstützt dabei sogar das Getriebe und vermindert Verschleiß im Getriebe.
    Ich habe auf der Autobahn Berg auf eh Vollgas gegeben, da hat der Automat alleine in 3 geschalten und mit dem Hebel habe ich ihn halt gezwungen nur bis zum 3. Gang zu schalten.
    Man kann auch dauerhaft nur im 3. Gang fahren, man ist nicht gezwungen das Auto auf D und im 4. Gang zu fahren.
    Für solche Sachen ist der Wahlhebel bei der Automatik ja da.
    Wenn Du manuell in 2 schalten willst must du halt auf die Markierung im KI achten ob der 2. Gang da auch möglich ist und dein Motor nicht überdreht.
    Aber Vollgas halten und wenn es nötig ist schaltet der Automat eh alleine in den 2. runter. Wenn er im 2. Ist kannst Du den Wahlhebel auch auf die 2 stellen und so halt den Berg hoch fahren und dann halt wieder auf 3 zurück gehen.
    Selbst Motorbremse ist alles kein Problem. Ich bin auch schon auf 2 die Berge runter gefahren damit ich nicht dauerhaft auf die Bremse treten musste.

  • Moin W 124 Freunde, moin maloch, dem kann ich nichts mehr hinzufügen. Außer dieses :
    @: an Somnifera : Besorge Dir eine abnehmbare Anhängerkupplung, sieht schöner bei "Nichtgebrauch" aus, meiner Meinung nach.Ist vielleicht ein wenig teurer in der Anschaffung.
    Mit freundlichen Grüßen Kombikisten

  • Wenn der Anbau der Hängerkupplung ordentlich gemacht ist, ist das kein Problem.
    .....
    Ja bei Anhänger wird alles mehr belastet und geht dann auch genau in dem Moment defekt.

    mallnoch: das widerspricht sich doch.



    Wenn Leuten sonst was am Motor weg fliegt oder defekt geht bei Hängerbetrieb war das vorher schon nicht in Ordnung.

    und das betrifft ja auch den 200er mit 340.000 km. Keiner weiß in welchem Zustand die Karosse, das Getriebe, der Motor,die Achsen etc sind. Der jetzige Zustand reicht für einen normalen, problemfreien Betrieb und (dein Zitat)" bei Anhänger wird alles mehr belastet". Genau das war mein Hinweis.


    Ich denke die Threaderstellerin sollte wissen das eine Nachrüstung und Nutzung an einem Fahrzeug mit 340.000 km nicht spurlos vorbei geht.
    lg

    124 mal editiert; zuletzt von Progger (gestern um 19:04). Es gibt keine älteren Version des Beitrags


  • Hallo,


    ich habe 2002 bei meinem 230 TE Bj. 1989, bei einem Kilometerstand von ca. 280000 eine AHK verbaut. Ich habe damit meine weiteren Autos auf dem Anhänger abgeholt
    230 E und zweimal 300 CE. Und weitere schwere Transporte durchgeführt. Wegen dem späten zuschalten des Lüfters, habe ich einen E- Lüfter vor den Kühler gebaut, den ich von Hand zuschalten kann.
    Habe auch ein Automatikgetriebe, zur Zeit einen Kilometerstand von 345000. Alle 30000 km Ölwechsel bis jetzt keine Probleme.


    Mfg Marc

  • Hallo und N'Abend zusammen,


    wenn ihr das so sagt und scheinbar auch erlebt oder getestet habt, muss ich jetzt keine Diskussion draus machen.


    Meine Überlegung war 'einfach' die, das es sich eh schon um eine 'kleine' Maschine handelt und diese durch die Automatik ja nochmals an kw verliert... Zugegeben, der Unterschied der Nm ist nicht allzu groß aber ich würde es trotzdem nicht machen wollen.

  • Vielen Dank euch allen für die rege Beteiligung! Auf jeden Fall habe ich jetzt einige Erfahrungswerte, die ich in meine Überlegungen mit einbeziehen kann - auch wenn es mit den sehr gegensätzlichen Berichten eurerseits nicht einfacher wird. ;)


    Progger: Vielen Dank für deine entschlossene Mahnung - mein Wohnanhänger wird zwar nur ca. 850 kg leer wiegen, aber "Risse in der Karosse" klingt nach meinem ultimativen Alptraum. ;( Man weiß halt nie genau, in welchem Zustand das Auto ist - auch wenn TÜV und Inspektion keine Schwachstellen aufdecken, in Motor, Getriebe etc. kann man eben nicht "reingucken".


    Stephan: Mir geht es wirklich nur darum, ob mein Wagen schaden nehmen wird - wenn ich dank "spärlicher PS" die ganze Fahrt in der rechten Spur verbringen muss, kann ich damit leben. ^^ Zumal ich ja nicht über die Alpen will... die meisten Höhenmeter, die ich diesem Gespann zumuten würde, wären die Kasseler "Berge".


    Marcel: Vielen Dank für deinen ausgesprochen ausführlichen Beitrag! :) Ich habe halt Sorge, dass mein Auto schon Schwachstellen hat, die eben bei meinen Alltagsfahrten, TÜV und Inspektion nicht zu Tage treten. Die ohne Anhänger vielleicht erst in 5 Jahren zum (Total-)Schaden führen, mit Anhänger aber schon in einem halben Jahr. Sollte ich mich aber dazu durchringen, meinen Wagen mit einer Kupplung auszustatten und das Experiment zu wagen, werde ich mir deine Empfehlungen zu Fahrzeugpflege und Schaltverhalten auf jeden Fall zu Herzen nehmen. :)


    @Kombikisten: Wenn es eine vertrauenswürdige, abnehmbare Kupplung gibt (mir schwebt Westfalia o.ä. vor), würde ich dieser auf jeden Fall den Vorzug geben... ohne finde ich mein Auto halt doch deutlich hübscher. ^^


    Marc: Vielen Dank für deinen hoffnungsvoll stimmenden Erfahrungsbericht. Schon über 60.000 km mit der Anhängerkupplung, und mittlerweile hast du damit schon mehr km geschrubbt als ich mit meinem Wagen. Verstehe ich dich richtig, dass man bei regelmäßigen Anhängerfahrten noch penibler auf die Ölwechsel-Abstände achten sollte?


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    Ich denke, ich werde den Wohnwagen erstmal kaufen und für das kommende Jahr den Geländewagen meiner Mutter als Zugfahrzeug borgen. Dann habe ich genug Zeit, meinen W124 in einer Oldtimer-affinen Werkstatt durchsehen und probefahren zu lassen - so weit man eine Automatik halt von außen beurteilen kann. *grübel*


    Falls ihr noch Anregungen habt, lasst euch durch mein vorläufiges Fazit aber bitte nicht abhalten... ^^


    Herzliche Grüße, Somnifera

  • Moin,
    ich denke es ist kein Problem an den "Benzi" nen Agrarhaken zu Operieren. Soll ja kein Anhänger angebaut werden und ab und an mal 1,2 T. ziehen dürfte ihm nichts aus machen.
    Gebrauchte, abnehmbare mit original E Satz von Oris nehmen. Lässt sich am besten an und einbauen.


    Gruß
    Thorsten

  • Hallo,
    Somnifera Getriebeölwechsel Intervalle halbieren. Steht in der Betriebsanleitung unter erschwerte Betriebsbedingungen. Deinen kleinen Wohnwagen würde ich nicht dazu zählen. Da ich offt mit 1900Kg am Haken unterwegs bin, habe ich mich an die Intervalle gehalten. An meiner Karosse ist nichts defekt. Ich sehe kein Problem den Lütten zu ziehen.
    MfG. Marc

  • Hallo,
    Somnifera
    kleine Anmerkung am Rande, ich ziehe mit meinem Oldi kleine Flosse 190c Bj. 64 80 Ps auch einen Wohnwagen (600kg). Immer Pfigsten zum VDH Jahrestreffen. Das heisst der Spesshart muss überwunden werden. Immer wieder ohne Probleme.
    MfG Marc