Hallo Gemeinde,
zunächst möchte ich mich mal vorstellen: Mit Baujahr '60 bin ich 25 Jahre älter als mein W124 - und wir beide wohnen am Rande des schönen Taunus, zwischen Frankfurt und Wiesbaden. Zu dem W124 bin ich mehr zufällig gekommen, als mein Vater vor drei Jahren verstarb und ich seinen Wagen - an dem auch für mich viele Erinnerungen hängen - nicht einfach weggeben wollte. Eigentlich wollte ich meinen Fuhrpark, der aus diversen - mehr oder weniger sportlichen - Old- und Youngtimern besteht, gar nicht mehr erweitern. Mit Limousinen im allgemeinen und Mercedes im besonderen hatte ich ohnehin nicht viel am Hut. Na ja, um es kurz zu machen: Ich habe mich zwischenzeitlich so an das Auto gewöhnt, daß ich es wirklich viel fahre und inzwischen richtig gern habe!
Nun macht mir der alte, 6-zylindrige, Herr jedoch seit einiger Zeit Probleme: Anläßlich einer Fahrt zum Meilenwerk nach Böblingen musste ich kurz vor dem Ziel feststellen, daß der Motor immer kraftloser wurde, im Leerlauf fürchterlich unrund lief und teilweise keine Reaktion auf das Gaspedal mehr zeigte. Er gönnte sich so was wie eine "Gedenksekunde", bevor er den Druck aufs Gaspedal in Vortrieb umsetzte - und dann auch eher zögerlich und widerwillig.
Die erste Vermutung nach zu wenig Öl im Automatikgetriebe bestätigte sich nicht. Der zu Hilfe gerufene ADAC stellte dann fest, daß der Motor an allen 6 Ventilen Nebenluft zog. Wieder zu Hause angekommen (ohne große Lastwechsel ging das ganz gut) hat meine Stammwerkstatt dann die Dichtungen der Ventile erneuert, was zumindest wieder einen ruhigen Leerlauf brachte. Die Kraftlosigkeit ist aber noch immer da. Subjektiv habe ich das Gefühl, der Motor bekommt zu wenig Sprit. Von den 167 PS stehen nach meiner Schätzung höchstens 70 zur Verfügung.
Nach einem Ausfall der Bnzinpumpe im letzten Jahr wurde diese, nebst Filter, durch ein Gebrauchtteil aus einem Schlachtfahrzeug ersetzt. Nun geht unser Verdacht dahin, daß möglicherweise der Benzinfilter "dicht" ist. Der soll nun morgen gewechselt werden.
Meine Frage an die Spzialisten in diesem Foum: Ist diese Phänomen vielleicht bekannt? Gibt es da typische Punkte, die es zusätzlich zu checken gibt? Was fällt Euch noch dazu ein? An anderer Stelle habe ich was von verschlissenen LMM-Potis gelesen. Darauf angesprochen meine mein (Mercedes-versierter) Schrauber, daß man dieses Poti zwar theoretisch separat wechseln - aber ohne umfangreiches Mess-Equipment, wie es selbst größere MB-Werkstätten oft nicht haben - nicht richtig justiert werden könne.
Mit kraftlosen Grüßen aus dem Taunus
Tripower