Elektrohydraulisches Stellglied kein Strom

  • Hallo,


    ich habe ein Problem bei meinem Mercedes W124 200E, 118PS, Baujahr 1989.KE-Jetronic.


    Wegen unterschiedlicher Leistung und unterschiedlichen Motorlauf habe ich das
    Tastverhältnis auslesen wollen.
    Beim Anklemmen des Schließwinkelmessgerätes ohne Motorlauf zeigt die Anzeige fest 70%. Schon mal gut.
    Wenn ich den Stecker vom Kühlmitteltemperaturmesser abklemme, reagiert der Schließwinkelmesser.
    Wenn ich den Motor starte bleibt die Anzeige fest bei 50%.Nicht gut.
    Daraufhin habe ich das Stellglied gemessen und festgestellt, dass kein Strom fließt. Keine 20mA beim Motorstillstand und kein mA beim Lauf.
    Der Widerstand der Spule am EHS beträgt 19,3Ohm. Das EHS ist ca. 1 jahr alt, da das alte undicht war.
    Die Leitung zum Steuergerät ist nicht unterbrochen, bzw. es wurde kein vergrößerte Widerstand festgestellt.
    Das Steuergerät wird an Klemme 1 + 2 mit 12 Volt versorgt.


    Erwähnen möchte ich, dass ich das ÜSR erneuert habe. Kann hier der Fehler liegen?
    Oder kann mir ein Tip gegeben werden, wo ich weiter suchen soll.


    Danke für die Hilfe.
    Gruß Bodo

  • War der Motor betriebswarm? Kein bestromtes Stellglied heißt KE im Notlauf bzw. Lambdaregelkreis stillgelegt. Festes Tastverhältnis und kein Strom zum Stellglied gehen einher. TV zeigt letztendlich im pendelnden Zustand nur an wie das EHS bestromt wird. Wenn bei betriebswarmem Motor kein Pendeln / kein Strom am EHS / Notlauf, dann gibt der feste TV Wert einen ersten Hinweis in welche Richtung du gucken musst. 50% hat meiner Erinnerung nach mit Lambdasonde Leitungsunterbrechung bzw. unplausibles Signal zu tun. Aber da findest Fehlertabellen zu.


    EDIT: Ah siehst die fehlenden 20mA Einschaltstrom hab ich direkt überlesen... Sonntag und so. Das sollte natürlich nicht sein wenn Durchgang vorhanden. Jetzt versteh ich das Problem erst...
    Wie springt der Motor denn so an? Wird das Kaltstartventil bestromt? Sonst läuft der ja quasi komplett im mechanischen Notlauf und dürfte bei den Temperaturen grad generell schwer zum Laufen zu kriegen zu sein...

  • Hallo,


    er springt kalt weniger gut an. Ich muss nicht dauerorgeln, war aber schon mal besser. Kaltstartanhebung funktioniert auch. D.h nach dem Start kurzzeitig 1200U/min, dann 750 U/min. Bischen geschüttelt hat er sich immer schon.Deshalb hatte ich auch angefangen zu messen.


    Hatte gestern auch einmal 20mA messen können. Dann laufen gelassen. 0,03mA zeigte das Messgerät an. Dann aus und wieder kein Strom.
    Das ist das was mich verwundert.
    Schönen Gruß

  • Hallo,




    habe mich der Sache noch einmal annehmen können.


    Das kein Strom am Stellglied war, lag an einem abgeknickten Kabel am Stecker EHS. Das ist behoben. 19.5ma , wenn Zündung an.


    Jetzt ist es so, dass die Anzeige erst einmal pendelt, bei betriebswarmen Motor, dieses aber nach ca. 5 Minuten aufhört. Dann habe ich wieder starr


    50%.


    Welche Messung wäre jetzt sinnvoll?


    Gruß Bodo

  • Hallo Bodo,
    bei mir war die Lambda-Sonde defekt, als meiner die Abgaswerte nicht geschafft hat. Die Probleme waren die gleichen, beim betriebswarmen Motor schaltete die KE in den Notlauf. Ich hatte die Lambda-Sonde einfach getauscht, danach war alles gut. Ich weiss nicht, wie man die Lambda-Sonde misst, aber vielleicht wäre das ein weiterer Ansatz zur Fehleranalyse.
    Viele Grüße
    Thomas

  • Danke für die Antwort.


    Werde mal eine Messung, wie im Reparaturbuch angegeben, machen. Wenn da kein gescheiter Wert herauskommt, kaufe ich eine neue.


    Will nur keinen Teileweitwurf machen.


    Gruß Bodo

  • Deswegen die Frage nach dem Verhalten des Tastverhältnisses unmittelbar vor Stilllegung des Regelkreises. Ein fester TV-Wert von 50% im Betrieb deutet auf Leitungsunterbrechung bzw. unplausibles Lambdasignal hin. Dem geht aber normalerweise ein Abdriften des Regelkreises Richtung Fett- oder Mageranschlag voraus. Wenn sauber um 50% geregelt wird, liegt kein unplausibles Signal vor. Deswegen "weniger gut" weil dann die Fehlersuche nicht so einfach ist. Entweder fehlt schlagartig das Lambdasignal oder es gibt sonstige Unterbrechungen der Stromversorgung oder ähnlichem. Unplausible Eingänge von z.B. Temperatursensoren sollte durch den entsprechenden Fixwert des Tastverhältnisses erkennbar sein.

  • Kannst Du denn die Lambdasonde selbst messen? Neben der Batterie ist doch das kleine schwarze Kästchen zum Aufklappen mit den Steckverbindern der Sonde. Ich habe es so gemacht, eine dünne Drahtlitze in den runden Steckkontakt mit eingeklemmt, den dann gegen Karosseriemasse messen.


    Bei warmen Motor pendelt das Signal bei funktionierender Regelung zwischen 100mV und 900mV, alles über 450mV ist fett. Wenn Du den Stecker trennst und dann an der Sonde misst, sollte ein fetter Wert zu messen sein, da das Motorsteuergerät jetzt ein mageres Gemisch annehmen muss.


    Du brauchst allerdings ein Messgerät mit genügend hoehm Innenwiderstand, diese 10 Euroteile schaffen das meistens nicht.

  • Hallo,


    die Lambdasonde habe ich gemessen. Mehr wie 300mV kommt da nicht. Messgerät ist ordentlich. Habe gestern eine andere Lambdasonde bekommen.


    Werde die Diensttag einbauen und mal sehen was sich tut.


    Gruß Bodo

  • Kannst Du denn die Lambdasonde selbst messen? Neben der Batterie ist doch das kleine schwarze Kästchen zum Aufklappen mit den Steckverbindern der Sonde. Ich habe es so gemacht, eine dünne Drahtlitze in den runden Steckkontakt mit eingeklemmt, den dann gegen Karosseriemasse messen.


    Hast du dazu eine Anleitung parat? Also welche Dose/welche Pins?

  • Beim 300er unter der Beifahrerfußmatte. 2 Kabel Heizung; das dritte mit dem runden Verbinder ist die Signalleitung.


    Wenn im Regelbetrieb keine Spannungssprünge in der Leitung sind, kann das TV in dem Moment auch nicht um 50% pendeln.

  • Mahlzeit W 124 Freunde da habe ich das :wie sfinx-300E es schon schilderte: ( aus Jetzt helfe ich dem Auto und mir von Dieter Korp S.65 Band 124 ) (Einbauort 6 Zylinder) nehme ich an :whistling:



    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/24803895sg.jpg]



    vom 230 TE Bj. 8/90 meiner seiner


    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/24803935fw.jpg]


    Meßmöglichkeit : zu siehe oben 1. Bild
    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/24803961vf.jpg]


    Meßmöglichkeit bei meinem :
    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/24803973th.jpg]



    Mit freundlichen Grüßen Kombikisten

  • Hallo,
    ich danke allen, die mitgerätselt haben.
    Die Lambdasonde war defekt. Habe eine neue eingebaut.Jetzt pendelt das Tastverhältnis zügig um 50%.
    merkt man auch an der Leistung bei warmen Motor.
    Gruß Bodo

  • Hast du dazu eine Anleitung parat? Also welche Dose/welche Pins?

    Auf dem letzten Bild in Post #17 von Kombikisten ist das hochkant stehende Kästchen neben der Diagnosebuchse zu sehen. Da drin befinden sich die Stecker Sondenheizung (2-polig eckig) und Sondensignal (einpolig rund). Den runden Stecker trennen, ein Litze mit einklemmen beim Zusammenstecken, dann mit einem guten Voltmeter (muss genügend Innenwiderstand haben) im Gleichspannnungsbereich bis 2 Volt gegen Karosseriemasse oder Batterieminuspol messen. Das Signal muss bei funktionierender Regelung (Motor muss mindestens ein paar Sekunden gelaufen sein, damit die Sonde Betriebstemperatur hat) zwischen 100 mV und 900 mV pendeln. Werte über 450mV entsprechen fettem Gemisch, trennt man den Signalstecker, so muss das MSG ein mageres Gemisch annehmen und deshalb sollte an der Sondeseite nun ständig ein fetter Wert um 900 mV zu messen sein.