E230 M102 schlechter Motorlauf /Kaltstart

  • Grüße an alle ,


    da ich vermutlich nicht der Einzige bin mit dem bekanntem Problem möchte ich hier noch einmal die wirklichen Experten ansprechen da ich langsam nicht mehr weiter weiß selbst der Mercedes Meister ist etwas Ratlos.


    Folgendes Problem:


    Kaltstart:

    - er springt an ,die Drehzahl geht auf 1200 u/min und nach einer sek. fält sie sofort ab auf ca 500/600 U/min. Teilweise geht er aus.

    - erneuter Start Versuch , die drehzahl bleibt im Keller und er rüttelt und schüttelt sich so dahin, nimmt schlecht Gas an bzw. gibt es Verzögerung bis er merkt.. "ohhh hier gibt jemand Gas- da muss ich jetzt mal langsam hoch drehen"

    bis er nach 2-3 min ca 80C ereicht hat und läuft dann recht ruhig vor sich hin.


    Teile die ich schon gewechselt habe:


    Kaltstartventil

    Poti

    Leerlaufregelventil

    Überspannungsrelais

    Zündkerzen

    div.Unterdruckschläuche

    Drucksteller überprüft und Dichtungen gewechselt


    Die Idee ist jetzt noch ob es am KE steuerteil liegt aber ehe ich das wechsle wollte ich mir mal eure Erfahrungen anhören oder Ideen.


    Ich Danke euch jetzt schon.

  • Was ist denn der "Drucksteller" und was für Dichtungen gibt es daran?
    Was ist denn ein KE Steuerteil?
    Wie stellt man denn ein Luftmassenmesserpotentiometer ein, wenn der Motor nicht richtig läuft? Das muss bei vordefiniertem Volumenstrom (Drehzahl) auf den richtigen Wert eingestellt werden und das ist bei nem Auto was nicht richtig läuft, ne ziemlich komplizierte Sache...

    Ich glaube den hast du eher kaputt repariert...

  • Was ist denn der "Drucksteller" und was für Dichtungen gibt es daran?
    Was ist denn ein KE Steuerteil?
    Wie stellt man denn ein Luftmassenmesserpotentiometer ein, wenn der Motor nicht richtig läuft? Das muss bei vordefiniertem Volumenstrom (Drehzahl) auf den richtigen Wert eingestellt werden und das ist bei nem Auto was nicht richtig läuft, ne ziemlich komplizierte Sache...

    Ich glaube den hast du eher kaputt repariert...

    N'abend.. wenn Du schon fragst, was ein Drucksteller und ein KE-Steuerteil ist scheinst Du Dich nicht wirklich mit der Jetronic aus zunkennen?

    Außerdem hab ich nie gesagt das ich das Poti eingestellt habe sondern gewechselt.

    Ich haben auch nicht alle Teile auf einmal gewechselt sondern im Ausschlussverfahren,eins nach dem anderen um zu sehen wie oder ob sich der Motorlauf verändert.

  • Machen wir keine Nummer draus.


    Am einfachsten ist es, du misst das Tastverhältnis an x11 aus. Das ist die Dose mit nem abschraubbaren Deckel am Fahrerinnenkotflügel/Radhaus. Der Deckel ist etwa so groß wie der Deckel eines Pestoglases.


    Am leichtesten mit Multimeter mit Duty/Dwell Anzeige. Geht aber auch mit einem einfachen Multimeter. Ist aber für Anfänger etwas schwerer.

  • 230 E hat KE Jetronic, also konstanr mechanisch. Das EHS regelt die Verteilung Ober- Unterkammer im Mengenteiler. Wennste Dich hart tust, gibts ne Superanleitung. You Tube, R107 Schrauber, Elektrohydraulisches Stellglied einstellen, wechseln. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, das EHS zu korrigieren, bevor Du ein neues einbaust, wennst eins kriegst. Wenn der Widerstand stimmt, ist das EHS eigentlich sauber.

  • Normalerweise braucht ein neues EHS nicht eingestellt zu werden, sondern kommt Montagefertig.
    So kenne ich das nur, wobei ich selten ein defektes EHS gesehen habe, in meinen über 15 Berufsjahren auf den Karren. Waren vielleicht 4 Stück bei 300 Autos...
    2 waren kaputt gestanden (Standleichen mit Rost im Kraftstoffsystem, da klemmten die EHS) und aus 2 anderen lief Benzin raus.

    Die Frage ist aber erstmal außen vor, wenn er schon das Poti gewechselt hat ohne es ein zu stellen und ohne gescheiten Motorlauf kann man das Potentiometer ohne weiteres eh nicht ein stellen. Ich habe bei den Dingern stets nur eine Wiederstandsmessung gemacht und wenn die in Ordnung war, dann die Finger weg gelassen. Durchgeschliffene Potentiometer kamen vor, aber selten, meistens war die Baustelle das jemand die getauscht hat.

    Eingestellt habe ich die auch schonmal, aber am liebsten nen geprüften gebrauchten LMM ausm Regal genommen.
    Fürs Einstellen braucht man viel Erfahrung, man muss den Motor richtig zum Laufen bekommen und auf die richtige Drehzahl bringen, um den Potentiometersollwert beim richtigen Volumenstrom ein zu stellen. Das ist ne menge Heckmeck, habe ich mir am liebsten gespart.


    Am 2.3-16V gehts eh nicht, da habe ich mal einen nach S****** geschickt zum einstellen, die haben ne Prüfbank und das ist eigentlich die sinnvollste Variante.

    Am billigsten waren Reparaturen immer, wenn keiner dran war.

    Wenn sich schon jemand versucht hat, dann wurde es teuer.

    Und wenn jemand schon "alles neu" gemacht hat, dann wurde es noch teurer als teuer.
    Und wenn jemand die Altteile weggeworfen hatte, dann wurde es schweine teuer :D

    Mag natürlich auch daran liegen, das ich von den KE Jetronics keine Ahnung habe...

  • Wie gesagt, ich habe da noch nie irgendwo was nachstellen müssen und auch die Menge an Potentiometer die Leute neu gemacht haben, kann ich ausm Werkstattalltag nicht bestätigen. Die Neumacherei ist eh ne schlechte Angewohnheit... Zielführend ist eine gescheite Diagnose zu machen und dann das zu reparieren was kaputt ist...
    Bei vielen Neuteilen hat man das Problem, das die schon neu kaputt sind. Das geht bei Einspritzdüsen los, geht über Lambdasonden, Temperaturfühler die nicht lange richtig funktionieren, etc. Das ist genau wie die komische Angewohnheit bei Leerlaufproblemen Leerlaufsteller zu erneuern (gehen auch sehr selten defekt, weil die immer im Öl der Kurbelgehäuseentlüftung laufen und damit im Gegensatz zu anderen Marken wie Volvo kaum verschleißen und ewig halten) oder Drosselklappen zu reinigen... Das kannste beim VW machen, da setzen sich kleine Nebenluftbohrungen zu, die ein M102 aber nicht hat, da ist die Drosselklappe im Leerlauf einfach ZU und fertig, den Rest macht der Leerlaufsteller.

    Ich glaube ich hab von den Einzelteilen der KE Einspritzanlage schon ALLES in kaputt gesehen, bis zum Motorsteuergerät, aber grundsätzlich sind so Dinge wie Steuergerät, Druckregler, EHS, Leerlaufsteller oder Mengenteiler sehr selten das Problem. In der Regel ist es auf der Kraftstoffseite selten ein Rückschlagventil, öfter die Druckspeicher und irgendwann mal verschlissene Einspritzdüsen und im elektrischen Bereich irgendwann die Lambdasonde, selten ein Temperaturfühler, öfter mal der Microschalter der Schubabschaltung, Potentiometer LMM "gelegentlich". ÜSR ist natürlich Dauerthema.

    Ich glaube das einzige Teil was ich noch nie in kaputt gesehen habe war ein OT Geber :D (Originale).

    Meistens kranken die Autos aber an falscher Luft und darauf hin wird dann statt mit ner billigen Tüte neuer Gummiteile mit Teileweitwurf reagiert und dann kommen defekte Gebrauchtteile oder Neuteile von geringer Qualität in die Autos und dann ist mehr kaputt als vorher und es geht nix mehr.

  • Danke an alle und die Ideen.


    Lambdasonde wäre meine nächste "Operation" gewesen..denn durch abstecken der Sonde ändert sich der schlechte Lauf auch nicht.

    Den Druckspeicher würde ich fast ausschliessen da er eher zu "fett" läuft beim Kaltstrat und bei Temperatur sehr ruhig und gleicmäßig. Und ehrlich gesagt,auf Verdacht möchte ich Ihn nicht wechsel da sich das Teil MB gut bezahlen lässt.

    Der Microschalter wäre vll.auch noch eine Option :thumbup: aber eins nach dem anderen.

  • Eins nach dem anderen ist indiskutabel folgende fachliche Vorgehensweise:

    - Motormechanik
    - Zündanlage

    - Einspritzanlage

    Also zuerst sicher stellen, das der Motor volle Kompression hat, keiner die Steuerkette falsch eingehängt hat, etc.

    Dann die Zündanlage überprüfen


    Danach die Einspritzanlage und dazu trennt man die in 2 Teile, nämlich den mechanischen Teil und den elektrischen Teil.
    Die KE Jetronic läuft OHNE Elektronik im warmen Zustand.

    Also motor warm laufen lassen, Ausschalten, Steuergerät abziehen, wenn die dann nicht richtig läuft, dann ist es was auf der Kraftstoffseite und dann misst man den Kraftstoffdruck und dann sieht man, ob an Kraftstoffpumpe, Druckregler, Rückschlagventil oder Druckspeicher ein defekt vor liegt oder es ggfls. Falschlufteintrag ist.

    Erst wenn das funktioniert, widmet man sich der Elektronik. Die KE Jetronic läuft auch OHNE Lambdasonde, die Steuergeräte laufen dann wie bei KAT losen Autos, das "fehlen" der Sonde hat keinen Einfluss auf Motorlauf oder Verbrauch (evtl. braucht er nen minimalen Tacken weniger, aber kaum messbar).

    Die Sonde -alleine- überprüft man ganz einfach, Signalkabel abziehen, Multimeter an Sondenleitung und Prüfkabel an Signalleitung.
    Legt man die Signalleitung auf Masse fettet der Motor an und die Sonde produziert Spannung (0,8-0,9V ca), spuckt man sich in die Finger und hält in der einen Hand die Signalleitung zum Steuergerät fest und hält den anderen feuchten Finger auf B+, bekommt das Motorsteuergerät über den Körperinnenwiederstand ne Spannung von 1-2 Volt und magert ab, die Sondenspannung auf dem Multimeter geht auf 0,1-0,2V runter. Eine defekte Lambdasonde macht sich der der Praxis in der Regel so bemerkbar, dass sie keine Spannung mehr produziert und der Motor dadurch kontinuierlich anfettet, was sich im Motorlauf "weniger" bemerkbar macht, aber in der Praxis zu einem Mehrverbrauch von mehreren Litern pro 100km führt.

    Da der Motor aber ohne Sonde problemlos läuft, kannst du die auch abziehen, dann wäre da ein Fehler ausgeschlossen.

    Das Problem was du hast, das ist aber etwas gravierender, entweder fällt dem nach dem Kaltstart die Spannung aufm Motorsteuergerät weg (ÜSR ? Leuchtet die ABS Lampe?) oder der steigt regelungstechnisch aus, weil das Potentiometer vom LMM einen weg hat (kann man mit nem Multimeter, am besten Analog eben per Wiederstandsmessung messen) oder weil ein falscher Verteilerläufer ohne Entstörwiederstand eingebaut ist oder weil er einfach so viel Falschluft bekommt, das er die nicht mehr ausgeregelt bekommt. Wenn die Eingangssignale der Jetronic richtig sind, dann kann man sich mit den Ausgangssignalen beschäftigen und das wäre dann die Messung des Stroms am EHS, bzw. die Funktion des EHS und der Leerlaufsteller und der Vollständigkeit halber erwähnt das Kaltstartventil.

    Wenn du schon das Poti umgeschraubt hast ohne es ein zu stellen, dann hast du da schonmal das erste kaputt geschraubt. Da würde ich schonmal nen gebrauchten unverpfuschten LMM suchen oder den der drin ist ausbauen und zur Instandsetzung nach Stadtler schicken, oder gleich das ganze Auto hin stellen, das ist im Ende billiger als wenn du so weiter versuchst, daran rum zu schrauben.

  • ....zum Verbrauch kann ich nicht viel sagen da ich Ihn nur bei schönem Wetter raushole und eher selten fahre und es auch mein erster w124 ist.


    Das alte Poti habe ich natürlich noch da und könnte es durchmessen ob es überhaupt defekt ist. Hab da blauäugig auf meinen MB Meister gehört, der meinte das das kaputt ist ein Typischer Fehler bzw. defektes Bauteil wäre genauso wie das ÜSR.

    Das ÜSR habe ich dann auch gewechselt ,das alte war wirklich schon stark mitgenommen.


    ABS Leuchtet nicht.


    Das Kaltstartventil hatte ich am Anfang gegen ein gebrauchtes gewechselt aber keine Besserung also wieder das Orginale zurück gebaut.