Kilometerzähler streikt

  • Hallo Gemeinde,
    hab heute festgestellt meine KM-Zähler (Tages und Gesamt) aufgehört haben zu zählen.
    Hab mir sagen lassen da da nun ein neuer Tacho rein muss. - Stimmt das ?
    Hat zufällig jemand so ein Teil übrig oder weis was so was neu kostet ?
    Kann man den Neuen od. Tauschtacho auf den KM-Stand des alten bringen ?
    Hat mir bitte jemand ne Aus- und Einbauanleitung ?


    Ist ein 220T - Bj. 07.1993 - Motor M111.


    Vielen Dank für Eure Hilfe.


    Gruss
    Hubertus

  • Habe da mal was kopiert aus dem W124Archiv.de


    Vielleicht hilft es ein wenig weiter




    Kilometerzähler steht oder hakt
    Irgendwann bleibt der Kilometerzähler stehen und zählt nicht mehr weiter. Wenn dieser Zustand auch von manchen Betrügern erwünscht oder gar absichtlich herbeigeführt wird, ist er üblicherweise störend. Am einfachsten ist es, zu Mercedes zu fahren und sich einen neuen Tach einbauen zu lassen. Kostet die Kleinigkeit von irgendwas bei 250€ - na schön, ist also keine so tolle Idee. VDO stellte diese Tachos her und ist in seinen örtlichen Vertretungen (leider nur teilweise) willens und in der Lage, sie auch zu reparieren. Kostenpunkt so um die 100€, wie Sebastian in seinem Beitrag vom 15.07.2002 schrieb.


    Wenn der Tageskilometerzähler allein betroffen ist, hilft es meist, den Rückstellknopf nochmals zu drücken und herausschnellen zu lassen, das löst irgendwelche Verklemmungen im Gerät. Zur Vorbeugung sollte man den Rückstellknopf nur betätigen, wenn das Fahrzeug steht, das verhindert später solche Probleme.


    Bleibt jedoch auch der große Kilometerzähler stehen, hat man einen Standardfehler dieser Instrumente entdeckt, der die Sternenjünger bereits seit mehreren Autogenerationen beglückt, denn schon zu Zeiten des /8...


    Im Tacho sitzt ein Zahnrad, das durch einen Schneckentrieb angetrieben wird. Dieses Zahnrad ist auf seiner Welle festgeklemmt und dreht diese und damit den Kilometerzählermechanismus insgesamt. Wenn das Zahnrad auf der Welle frei dreht - und irgendwann dreht es frei auf der Welle - wird das Zählwerk nicht mehr angetrieben, die Anzeige bleibt stehen.


    Die Lösung des Problemes liegt darin, das Zahnrad wieder kraftschlüssig mit der Welle zu verbinden. Hierzu reicht es manchmal, es einfach wieder in Richtung des Zählwerkes zu schieben und damit auf der Welle neu festzuklemmen, wie von Gogo in seinem Beitrag vom 15.07.2002 beschrieben. Allerdings meldet er sich mit diesem Beitrag bereits am 05.09.2002 zurück und berichtet, daß der Kilometerzähler leider wieder stehengeblieben ist.


    Wenn man das ganze Gelumpe also schon ausgebaut und zerlegt hat, bietet es sich an, etwas gegen die Verschiebung des Zahnrades auf der Welle zu unternehmen. Schneckentriebe haben nämlich die unangenehme Eigenschaft, Seitenkräfte aufzubauen und diese Seitenkräfte ziehen das Zahnrad wieder von seiner Soll-Position, wenn es nicht daran gehindert wird.


    In seinem Beitrag vom 24.06.2000 zitiert Eberhard die englische Anleitung eines Richard Soennichsen, der die Welle, auf der das Zahnrad aufgepreßt war, ausbaut, die durch das freilaufende Zahnrad glattgescheuerte Preßstelle der Welle aufrauht und das ganze wieder zusammenpreßt. Eine sehr aufwendige aber auch sehr "originale" Reparaturmethode.


    Eine sehr schöne und ausgiebig bebilderte Anleitung, wie man die Welle ausbaut und die Preßstelle neu aufrauht findet sich auf den sehr informativen Seiten von Ralf Staudenmaier. Es geht bei dem Patienten zwar um einen Tacho aus dem W201, die Mechanik - und das grundsätzliche Problem - ist aber wie geschrieben überall identisch.


    Man kann das Zahnrad in seiner korrekten Position auch durch Montage eines kleinen Klemmringes aus dem Modellbau oder eines selbst gefertigtes Sicherungsbleches fixieren. Eine andere und wohl die einfachste Lösung ist es, mit einem (sorgfältig placierten) Tropfen "Sekundepepp" (Sekundenkleber) oder Epoxikleber aus dem Modellbau das Zahnrad an der gewünschten Position und gleichzeitig drehsicher auf der Welle zu fixieren.

  • Hi niu12157,
    das ist ja ein halber Roman. - Danke.
    Habe schon im Forum zu dem Thema gesucht aber nichts passendes gefunden.
    Auch funzen die Links in den Beiträgen nicht mehr.
    Das mit dem Basteln kann ich vergessen. - Krieg ich nicht hin.
    Bleibt nur einen gebrauchten oder einen neuen Tacho einzubauen.
    Gruss
    Hubertus

  • Es kann aber auch sein das du einen buckel überfahren hast und sich die Tachowelle ausgehakt hat...wäre zwar einfach gelöst aber man weis ja nie ;)


    LG
    Exe

    Heute Morgen gab es Kaffee mit RedBull statt Wasser. Nach 10 Min. auf der Autobahn fiel mir auf das ich mein Auto vergessen habe. :patsch:

  • Hey Hubertus,


    KI raus ziehen, paar Schrauben lösen, Tacho heraus heben, Schnecke/Welle an der richtigen Stelle
    mit einem Tropfen Sekundenkleber fixiren (siehe letzten Satz des Romans) und es sollte wieder gehen.


    Bestimmt gibt es USER in Deiner Nähe die Dir vielleicht Hilfe anbieten.


    Ist bestimmt preisgünstiger als neuer/gebrauchter Tacho.


    Liebe Grüße


    Ralph

  • Kommst mal an der uni stuttgart vorbei ;) Habs schon mal gemacht und ist echt kein Hexenwerk

    W124 Limo; Bj.87; 1997cm³; 4-Gang Automat; 190 tkm; pueblobeige Lack; cremebeige Stoff
    C124 Coupé; Bj.96; 3199cm³; 5-Gang Automat; 138 tkm; bornit Lack; hellgrau Velour

  • Du hast ne werkstatt?? Hättest lieber mal die begabten Hände genommen :phat: *scherz*
    Wenn sich die welle aushakt dürfte die nadel zitternd anzeigen was du fährst...aber die lösung naht ja an der uni ;)


    LG
    Exe

    Heute Morgen gab es Kaffee mit RedBull statt Wasser. Nach 10 Min. auf der Autobahn fiel mir auf das ich mein Auto vergessen habe. :patsch:

  • "Kostet die Kleinigkeit von
    irgendwas bei 250€ - na schön, ist also keine so tolle Idee. VDO stellte
    diese Tachos her und ist in seinen örtlichen Vertretungen (leider nur
    teilweise) willens und in der Lage, sie auch zu reparieren. Kostenpunkt so um die 100€, wie Sebastian in seinem Beitrag vom 15.07.2002 schrieb.


    "


    Kurze Meldung: Der ehemalige VDO Dienst in Darmstadt verlangt 299 Euro für eine Tachoüberholung....Stamd 05/2014.

  • "Kostet die Kleinigkeit von
    irgendwas bei 250€ - na schön, ist also keine so tolle Idee. VDO stellte
    diese Tachos her und ist in seinen örtlichen Vertretungen (leider nur
    teilweise) willens und in der Lage, sie auch zu reparieren. Kostenpunkt so um die 100€, wie Sebastian in seinem Beitrag vom 15.07.2002 schrieb.


    "


    Kurze Meldung: Der ehemalige VDO Dienst in Darmstadt verlangt 299 Euro für eine Tachoüberholung....Stamd 05/2014.


    Sekundenkleber hat mit seinem Preis auf dem Markt auch ordentlich angezogen! Außerdem ist es besser jeden verwendeten Schraubendreher sowie das Pärchen Ausziehharken nach jeder Verwendung fachgerecht zu entsorgen.
    Denn nur mit stetig steigenden Preisen und um gleichbleibende Qualität zu garantieren, sowie dem Kunden gleichzeit zu suggerieren das er König ist, kann man heute noch Haushalten.
    _____
    Anderster kann ich mir die Preisgestaltung nicht erklären. :dead:

  • Hi,


    ich habe doch letztens jemanden kennengelernt, der noch bei VDO arbeitet. Wie ich dem erzählt habe, dass einige Leute hier im Forum ihre Zählwerke wieder selbst gangbar machen, wollte er mir das nicht glauben. Er hat mir gesagt, dass es beim Zusammenbau auf Hundertstel ankommt und das könne man nicht mal so eben als Laie.
    Da unterschätzt er wohl die 124er-Treiber.


    Gruß


    Fritz

  • Hi Fritz,


    jaja die Fachidioten, können sich nicht vorstellen..... :rolleyes: Das Gesappelt kann ich mir gut vorstellen :D


    Hab die Rep vor 4 Jahren gemacht und null Ahnung gehabt wie was funktioniert. 1 Tag im Netz gebuddelt,


    und noch n Tipp von den MB Freunden gekriegt und das Werk, läuft nach 30 Tkm immer noch, und so wie ichs gemacht hab, wirds auch in 500Tkm noch laufen :D


    Das Zauberwort ist Press-Sitz, nix Sekundenkleber, das ist was für Leute die in ein paar Jahren das gleiche wieder machen wollen :rolleyes:


    Wie funktioniert das mit Press-Sitz?


    Ganz einfach ! Die Prozedur ist die gleiche, alles zerlegen aber dann die Position markieren wo das Zahnrad auf der Welle seien sollte!!!


    Habs mit ner Cutterklinge gemacht, und nen Ritz links und rechts in die Welle gemacht. Dann alles zerlegen, die Zahlenkränze mit nem Schaschlikspieß auffangen, und die welle rausdrücken. Die Welle Fettfrei machen, zwischen den Markierungen leicht aufrauhen, und dann Lötzinn drauftropfen lassen, bis n paar kleine Partikel hängen bleiben. Danach so weit wieder runterschleifen das die Welle durch die Plastikhalterung durchpaßt. Dann alles wieder zusammenbauen und das Zahnrad in die Entsprechende Position mit gefühlvollen Hammerschlägchen bringen. Dieser Press-Sitz wird dich überleben, und vielleicht noch deine Kinder die deinen Oldtimer weiter fahren werden :thumbup:


    Wenn man weis wies geht, ist die Sache in zwei Stunden erledigt, mit 10 zigarettenpausen und drei Halbe als Wegzehrung 8o


    Damals hab ich vier Tage gebraucht weil ich mir alles selbst erarbeiten mußte, und der entscheidente Hinweis auf den Press-Sitz kam damals von nem MB Freund aus Wien, Wahnsinn, aber nochmals danke dafür :nummer1:


    Schöne Grüße Jürgen :bear:

  • 'Sekundenkleber... Zahnrad.. immer die "einfachen" Reparaturen!
    Weiß einer von euch woran es liegen kann wenn sich die GESAMTE Welle mit Zahnrad über die Schnecke rausdrückt?


    Ja, ist angesichts des Thread-Alters Leichenfledderei…


    Ist genau das, was mein Tacho jetzt auch hat. Der Thread ist auf die Frage leider nicht weiter eingegangen. Ich hatte den Tacho schon in der Hand, konnte aber überschlägig nicht finden, wo/wie/wieso auf der Gegenseite die Achse keinen Halt mehr hat, um so weit in die Richtung zu rutschen, dass die ganze Ziffernreihe oben (wie in Deinem Foto auch) sichtbar hängt und das ganze Werk (auch Tageskilometer) nicht mehr dreht. Aber auch nicht weiter…
    Im Grunde Kann/muss da irgendwo ja eine Widerlager/Sicherungsrings-Mimik gegen das Gehäuse auf der Achse sein – die ich aber so einfach nicht lokalisieren konnte.


    Was ich bisher im Netz fand sind zwar hilfreiche Infos zum weiter zerlegen – was ich ggf. auch vorhabe – aber mir scheinen diese Anweisungen zumindest nicht unmittelbar auf diese Problemstellung einzugehen. Zumal ich nicht feststellen konnte, dass eines der Zahnräder auf der Achse durchdreht. Die ganze Achse verschiebt sich halt sobald sie über die Schnecke (Seitenkräfte…) angetrieben wird, bis das Schneckengetriebe da nur noch "klick" macht…

  • Hallo Alex,
    Hust Hust Hust, da liegt ja schon der Staub von Jahrhunderten über den Threat ;)


    Vielleicht krieg ichs noch zusammen :whistling:
    Die Tachowelle hat kein Widerlager! Sie wird nur durch das Metallzahnrad am ende gehalten, das auch den Tageskilometerzähler antreibt gehalten.
    Machs so wie ichs zwei Antworten vorher beschrieben hab, Pessitz ist hier das Zauberwort, dann wandert deine Welle auch nicht mehr :thumbup:
    Hatte damals ne Anleitung bei MB Freunde eingestellt, aber die Seite gibbet nicht mehr ;(
    Hab irgendwo noch Bilder, wenn die dir was helfen würden, sag bescheid :D
    Also bei mir Funktionierts nach 9 Jahren immer noch und ich hab mittlerweile 481 Tkm drauf :thumbup:


    Schöne Grüße Jürgen :bear:


    PS Halte nichts von Sekundenkleber im Feinmechanischen Bereich, wer weis wie lang der hält, und dann fang ich wieder an ?(
    Deswegen steh ich auf den Standpunkt, gscheid oder gar net :D