Nachrüstung Rückfahrkamera - Erfahrungsbericht mit Bildern

  • Hallo Zusammen,


    eine Einparkhilfe im W124? Da fragt mancher: Braucht man das überhaupt? Schließlich ist der W124 (gerade im Vergleich zu modernen Autos) sehr übersichtlich und mit einem freien Blick nach hinten ausgestattet.


    Stimmt, aber oftmals sind es jedoch niedrige Hindernisse, die eben nicht im Rückspiegel zu sehen sind. Der unfreiwillige Kontakt mit einem Poller oder Stein verursacht höhere Kosten als die Anschaffung einer Einparkhilfe. Und außerdem: Die Nachrüstung des Tempomaten brauchte mich auf den Geschmack für derartige Basteleien.


    Die Entscheidung zwischen akustischer Einparkhilfe und Rückfahrkamera war leicht: Passend zum vorhandenen Navi ist eine drahtlose Kamera erhältlich.


    Schon seit längerer Zeit bin ich mit dem Garmin 2799 LMT-D sehr zufrieden, was insbesondere auf den großen 7-Zoll-Bildschirm zurückzuführen ist. Passend dazu gibt es die Rückfahrkamera Garmin BC30, welche ihre Signale per Funk an das Navi überträgt. Der Verkabelungsaufwand quer durchs Auto entfällt damit.


    1. Anschluß Navi an Bordelektrik
    Als erklärter Feind von Spiralkabeln in Zigarettenanzündern ist der direkte Anschluß an die Bordelektrik ein Muß. Garmin liefert hierzu ein Ladekabel mit, das gleichzeitig Empfänger für die Kamera und den TMC-Verkehrsfunk ist.


    Als Erstes gilt es „Baufreiheit“ zu schaffen: Radio, mittlere Lüftungsdüsen und die Holzabdeckung der Klima/ Heizungssteuerung werden demontiert. Die Anleitungen dazu sind an anderer Stelle schon gut dokumentiert, deshalb erspare ich mir das an dieser Stelle.


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    Der Strom wird am Zigarettenanzünder abgegriffen und das Kabel hinten versteckt durch das mittlere Lüftungsgitter geführt. Kleine Hände sind dabei vor Vorteil, in dem Schacht hinterm Radio ist es sehr eng. Auf dem Bild ist die mittlere Luftdusche schon wieder montiert und rechts hängt der durchgezogene Stecker raus.


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    Im Bild die fahrzeugspezifische Grundhalterung von Brodit, die einfach eingesteckt wird. Hält bombenfest und lässt sich bei Bedarf rückstandslos entfernen. Darauf ist die Kugelkopfhalterung für das Garmin-Navi befestigt, in die rechts der Stecker für die Stromversorgung führt. Sehr praktisch, denn mit nur einem Click ist das Navi abnehmbar ohne ein Kabel abstöpseln zu müssen.


    Fortsetzung folgt mit Schritt 2: Einbau & Positionierung der Kamera



    200 E (W124) ● 1992 ● Beryll ● Stoff Safran
    S 280 (W140) ● 1998 ● Rubinrot ● Stoff Champignon
    CL 420 (W140) ● 1998 ● Designo Purpur
    SLK 230 (R170) ● 1997 ● Brilliantsilber ● Leder Scarlett

  • Hallo,


    für die Brodit Halterung (Grundhalter) habe ich mich auch entschieden, zumal ich diese Halterung zu einer "aktiv" Halterung umbauen konnte (s. Galerie). Keine herumhängenden Kabel, kein Gepfriemel um die Stecke in die Buchsen zu bekommen. NAVI aufstecken und anschalten.


    Den Strom für das NAVI habe ich übrigens über den rückwärtigen USB Anschluss des Radios genommen. Stecker rein und funktioniert. Da ich die NAVI Ansagen über die LS Anlage des Autos bekomme muss das Radio sowieso immer angeschaltet werden, also kein Problem.


    Leider hat mein NAVI keinen Videoeingang das ist echt ein Manko sonst käme da auch gleich eine RFK dran. - vielleicht hat jemand eine Idee wie man das trotz des fehlenden Anschlusses hinbekommt! wäre super.

  • Schritt 2- Einbau und Positionierung der Kamera


    Wir wenden uns nun dem Kofferaum zu, welcher zunächst zweier Innenverkleidungen entledigt wird: Die der linken Koffermulde und des Heckdeckels. Als nächstes geht es an den Ausbau der schwarzen Plasteleiste über dem Nummernschild, in welcher auch die Kennzeichenbeleuchtung sitzt.


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    Im Bild sieht man die Kamera-Halterung, die drei Löcher benötigt. Zwei kleine für die mitgelieferten Schrauben und ein größeres zum Durchführen des Kabels. Für das Kabel braucht es an dieser Stelle auch eine Bohrung ins Blech des Heckdeckels.


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    Das Bild zeigt den flachen Funksender, der sich problemlos an der Bleckinnenseite des Heckdeckels verkleben lässt.


    Das Kabel verlegt man parallel zur Stromversorgung der Kennzeichenleuchten und dann durch das hohle Scharnier des Heckdeckels in die linke Heckmulde. Da dort schon ein Kabelstrang entlang führt, ist Geduld und Fingerspitzengefühl beim Einfädeln gefragt.


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    Wir folgen dem vorhandenen Kabelstrang nun bis zum Stecker der linken Rückleuchte. Das schwarze Kabel an die braune Masse, das rote an den Pin für den Rückfahrscheinwerfer. Schließlich soll die Kamera beim Einlegen des Rückwärtsgangs automatisch aktiviert werden.


    Damit sind wir auch schon fast am Ende. Es bleibt nur noch, die korrekte Funktion zu testen und anschließend die Verkleidung von Kofferaum und Heckdeckel wieder zusammenzubauen.


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    So schaut die fertig montierte Kamera über dem Nummernschild aus, die sich noch im Neigungswinkel individuell anpassen lässt.


    [Blockierte Grafik: http://www.fotos-hochladen.net/uploads/p20160616152297hp0i532y.jpg]


    Ansonsten funktioniert das Ganze genau wie es soll: Mit Einlegen des Rückwärtsgangs schaltet der Navi-Monitor automatisch auf die Rückfahrkamera um und erlaubt mit den eingeblendeten Hilfslinien (die sich auf das Fahrzeug anpassen lassen) ein sicheres Einparken.


    Aufwand & Kosten

    • Navi Garmin 2799 € 260,-
    • Kamera Garmin BC30 € 140,-
    • ein freier Samstag




    200 E (W124) ● 1992 ● Beryll ● Stoff Safran
    S 280 (W140) ● 1998 ● Rubinrot ● Stoff Champignon
    CL 420 (W140) ● 1998 ● Designo Purpur
    SLK 230 (R170) ● 1997 ● Brilliantsilber ● Leder Scarlett

  • thomas


    Du hast recht, der W124 besitzt eine gute Rundumsicht - besonders im Vergleich zu vielen modernen Autos. Aber es gibt eine Menge Dinge, die sich für den Fahrer uneinsehbar hintern der Heck verstecken können: nicht weggeräumtes Spielzeug der Kinder, spielende Kinder, niedrige Poller oder ein großer Stein.


    Ich bin zwar selbst noch nirgends angestoßen, aber der zusätzliche Schutz durch die Kamera war mir den Aufwand wert. Über einen Kratzer an der Stoßstange würde ich mich hingegen furchtbar ärgern.



    Nitschi66


    Danke für das Lob. Das einzige was mich stört ist die Größe des Kameragehäuses, da gibt es kompaktere Modelle die man nahezu unsichtbar montieren könnte. Aber insgesamt bin ich mit dem System sehr zufrieden.



    200 E (W124) ● 1992 ● Beryll ● Stoff Safran
    S 280 (W140) ● 1998 ● Rubinrot ● Stoff Champignon
    CL 420 (W140) ● 1998 ● Designo Purpur
    SLK 230 (R170) ● 1997 ● Brilliantsilber ● Leder Scarlett

  • Mmmhhh, nach dem Motto "Nichts ist unmöglich" lässt sich über den sittlichen Nährwert streiten.
    Für Technikfreaks sicher OK und ordentlich gemacht.
    Für mich aber eine unnötige "Verschlimmbesserung" eines zeitlos schönen Klassikers.


    Schönes WE.

  • ´n Abend W 124 Freunde, ´n Abend Chevalier, ich finde das nicht verkehrt und deine Lösung echt gut umgesetzt. Heute auf ´m Supermarkt Parkplatz ist ´ne A-Klasse mal so eben einem Audi lässig vorne draufgeklatscht beim Rückwärtsfahren, was für ´n Spaß. Da hätte allerdings auch dem Fahrer der A-Klasse die Rückfahrkamera nicht geholfen, der war mit seinen Gedanken woanders.
    Mit freundlichen Grüßen Kombikisten