Stirndeckeldichtung langsam undicht, ZKD gleich mit machen? Erfahrungen ?260er 180.000km

  • Hallo Leute ,


    leider ist mir bei meiner Urlaubsfahrt aufgefallen, dass mein Motor (260er, 180.000km) drehzahlabhängig nicht unerheblich viel Öl über die Stirndeckeldichtung verliert, sodass sich das Öl in dem Unterbodenblech sammelt und dann durch den Fahrtwind irgendwo Richtung Auspuff bläst, was beim Anhalten und Abtropfen dann zu unschönem dezentem qualmen führt!


    Nun die Fragen: bei der Laufleistung lieber ZKD, Ventilschaftd., Stirndeckel in einem machen oder einfach defekte Stirndeckeldichtung machen lassen ???? Wer hat mit
    Welcher Version welche Erfahrungen gemacht? zKD ist bisher pfurztrocken....


    Ich fahre das Auto als Alltagsauto, es wird aber gepflegt wie ein Wochenendauto und soll auch noch lange in meinem
    Besitz und meinen Diensten als Alltagsauto, Urlaubsauto und Spaßauto in einem sein - also keine Alltagsmöhre!


    Habt ihr Werkstatt Empfehlungen ? Ich Wohne in Bochum, dort war bisher Anft meine Anlaufstelle! Weitere Tipps in Hinblick auf die vermutlich kostspieligere Reparatur?


    LG Max

  • Moin,


    da den m103 fährst ist der Stirndeckel das besagte Bermudadreieck.
    Vom Bermudadreieck bei mir habe ich nur das eine Bild (01 Motorraum) vom Auto damals gemacht.
    Es ist einfacher den Wasserkühler auszubauen.
    Du brauchst sonst auch den spezial kurzen 8 Imbusschlüssel um den Viskolüfter zu lösen.
    Der Klimakühler muss nicht entfernt werden, der kann drin bleiben.



    Die ZKD würde ich nicht anfassen.


    Eine neue Ventildeckeldichtung gibt es ja dann auch gleich mit dazu.


    Wenn Du den Stirndeckel selber machst oder machen lässt,
    lasse gleich die Ventilschaftdichtungen (VSD) tauschen.
    Das dürften maximal zwei Arbeitsstunden dann mehraufwand sein.


    Die VSD sind bei dem Alter einfach nur noch Hartplastik.


    Bei dem Thema könnte man gleich mal mit als Frage anfügen.


    Wenn der Kolben auf OT steht, wieviel Platz ist dann noch zwischen geschlossenem Ventil und Kolben?
    Meine Überlegung ist die VSD ohne Druckluft im Zylinder zu wechseln.
    Wenn der Kolben oben ist und das Ventil dann nur noch 1mm Luft hat bis zum Kolben, würde ich bei mir mal versuchen die VSD zu tauschen ohne Druckluft und mit Kolben auf OT.


    Die anderen drei Bilder sind von meiner Übung wie Wechsel ich die VSD am m103.
    Das geht genau so wie beim m102, einfach.
    Die Nockenwelle muss nicht ausgebaut werden.


    Macht man das mit Druckluft im Zylinder:
    Den Kipphebel Lagerbock von dem ausgewählten Zylinder abbauen.
    Den Kolben per Hand so weit nach unten wie möglich drehen.
    Druckluft in den Zylinder per Zündkerzen Adapter geben.
    Dann halten die Ventile auch Dicht.
    Ist der Kipphebel Lagerbock montiert und man gibt Druckluft in den Zylinder,
    die Ventile sind nur einen ganz kleinen Moment beide gleichzeitig geschlossen.
    Ich hab es zwei Stunden versucht und dann den Kipphebel Lagerbock abgebaut und siehe da, beide Ventile zu und Dicht.


    Aus eigener Erfahrung rate ich ab den Kolben auf OT oder irgendwo oben versuchen festzuhalten und dann Druckluft in den Zylinder zu geben.
    Mir hats ein 8er Impusschlüssel verbogen und eine Kerbe in den ZK gemacht beim versuch das Kettenrad zu fixieren.


    Sowas alles nur machen wenn der Motor kalt ist, komplett halt auch im Motorinneren die Umgebungstemperatur vorhanden ist.


    Als Hobbymechaniker, wenn man dass das erste mal macht, kannst Du einen ganzen Tag in der Selbsthilfewerkstatt einplanen.
    Also früh am morgen anfangen.


    Dabei kannst Du auch den Zündverteiler prima erneuern und auch den Simmerring im Stirndeckel sowie den großen O Ring, welcher 20 Euro kostet.
    Nimm den Simmerring original Mercedes, das lohnt sich.
    Den O Ring kannst Du auch aus ebay für weniger Euro nehmen..
    Mawi alias Martin hat den aus ebay bei sich drin und obwohl der ebay O ring nicht 120°C fest ist, scheint er an der Stelle sein Zweck zu erfüllen und kostet nur ca 5 Euro das Stück.


    Schöne Grüße,
    Marcel

  • Zu den Kosten,


    bei dem m102 Motor habe ich bevor ich meine Hobbymechaniker Karriere gestartet habe 250 Euro für den VSD Wechsel in Berlin bezahlt als ich noch in Berlin gewohnt habe.


    Da ich Hobbymechaniker bin und bei mir alles länger dauert wie laut WIS per Mercedes Zeitvorgaben kann ich kaum Zeiten nennen.
    Eine Werkstatt dich sich auskennt ist da schneller.


    Ich bin zwar aus Bremen, aber ich fahre bei Sachen die ich nicht selber mache zu Mark nach Marl.


    http://mark-ludwig.com


    Er hat bei mir Qualitativ gute Arbeit geleistet zu Fairen Preisen.
    Es hat schon sein Grund wieso ich bei zwei meiner Autos die Hinterachse bei ihm habe überholen lassen.
    Terminlich ist er gut Ausgebucht weil er schon viele Kunden rund um W124 sowie Young und Oldtimer hat.


    Schöne Grüße,
    Marcel

  • Servus,


    wenn du das Auto länger fahren willst und dauerhaft deine Freude haben möchtest, dann reiß die Rübe runter.
    Natürlich kannst du auch so weiterfahren. Es weiß aber keiner wielange es dauert bis irgendwann die
    Dichtung durch ist, der Motor plötzlich Kühlwasser braucht oder Öl im Kühlwasser landet.


    Das kann noch Jahre dauern, oder auch nur ein paar Monate... Ärgerlich ist es dann, wenn man mit dem Auto in Urlaub fahren möchte
    oder es braucht.
    So machst dir jetzt einmal die Arbeit und dann hast deine Ruhe.


    Ventilschaftdichtungen gehören in dem Alter sowieso raus, die sind (nicht nur durchs Alter, auch durch qaulitativ nicht so hochwertiges Öl) mehr oder minder hart.
    Zum Schaftdichtungen wechseln kannst du natürlich die in meinen Augen "Murksermethode" hernehmen, die beschrieben wurde, sprich in eingebautem Zustand....


    Da noch als Hinweis, KOlben immer auf Zünd-OT stellen, wenn der genau oben steht verdreht sich der Motor auch nicht wenn man Druckluft in Zylinder gibt.


    Zum Schaftdichtungen wechseln gehört die Rübe runter, dann kann man nämlich auch die Ventile schön saubermachen und neu einschleifen, gegebenenfalls Ventilsitze
    bearbeiten/erneuern und Ventilführungen prüfen.


    Dass dies eine Stange Geld kosten wird ist klar. Machst aber jetzt nur die vordere Dichtung und in 2 Jahren (wenn kaputt) die Kopfdichtung, kostet es dich um einiges mehr...



    Gruß Peter


  • Hier fehlt der like-Button.


    Wenn schon danach gefragt wird, ob es nach all den Jahren und Kilometern Sinn macht, die Kopfdichtung direkt machen zu lassen und Geld offensichtlich nicht die allergrößte Sorge ist (sonst würde man bei ner siffenden Stirndeckeldichtung nicht auf die Idee kommen, eventuell mal eben den Kopf runter zu nehmen), lautet die Antwort klar "ja".

  • Lass bloß den Motor zusammen wenn's nicht nötig ist die ZKD zu machen.
    Außer natürlich Du kannst es selbst machen dann gilt die Devise “wenn man schon dabei ist“...
    Ventilsitze behandeln ist bei der Laufleistung nicht nötig genau wie alle immer sagen dass man unbedingt den Kopf planen muss beim m103. Was man machen muss, ist messen ob er verzogen ist.
    Stell bloß den Zylinder auf UT nicht OT sonst dreht sich der Motor auf jeden Fall weiter.

  • Wer hat mit
    Welcher Version welche Erfahrungen gemacht? zKD ist bisher pfurztrocken....


    M102 = ZKD bei 260.000 KM
    M111 = ZKD bei 220.000 KM


    selber erlebt so ... meiner unfachmännischen Meinung nach ist die ZKD alle 200.000 KM fällig +/- .


    Der Zeit und Geldfaktor ist nich zu unterschätzen. Ich würd es machen (lassen) wenns grad passt. Die Autos brüten ja immer was aus (Hinterachse, Rost, usw.) sodaß man einzelne Schauplätze eigentlich immer sofort angehen sollte. Sonst hat man irgendwann eine Totalsanierung am Hals.


    mfg
    Arne

  • W124 m102 verschrottet wegen Rost bei ca 250tkm, keine ZKD Probleme
    Ab km Stand 110tkm im LPG Betrieb durch mich.


    S124 als 230TE in Farbe 122 aktuell bei mindestens 300tkm, keine ZKD Probleme, noch immer die originale drin.
    Ab km Stand 190tkm im LPG Betrieb durch mich und der T sieht auch Dauervollgas mit LPG auf der Autobahn.
    Nur wenn ich Anhalte lasse ich nach Vollgasfahrten meine Motoren immer nachlaufen und sehe auch wie die Thermische Energie erst abgeführt werden muss durch das Kühlwasser.
    Jeder m102 und m103 bei mir geht im Stand die Kühlwassertemperatur so hoch das der Lüfter anspringt und runter kühlen muss.
    Besonders auffällig bei kurzen Tankstopps zum Nachtanken während der Autobahnfahrt.
    Warm und Kalt Fahren ist wichtig, im Mercedes Handbuch steht auch nach Rasanter Autobahnfahrt soll man den Motor fünf Minuten nachlaufen lassen.


    Die anderen 124er in meiner Flotte haben weniger wie 200tkm Motorlaufleistung oder das Coupe gerade aktuell 199tkm.
    und da hat auch keiner ZKD Probleme.


    S124 als 300TE von meinem Mechaniker aktuell um die 400tkm, noch immer die erste Werks ZKD drin, ohne Probleme.


    Beim m103 sollte man sich höchtens überlegen alle 150tkm profilaktisch die Wapu zu tauschen.
    Bei meinem Mechaniker hat keine M103 Wapu in seinen Kundenfahrzeugen mehr wie 200tkm gehalten.
    Durchschnittlich gehen die bei 150tkm Laufleistung kaputt, ist die Erfahrung von meinem Mechaniker bei seinen Kundenfahrzeugen.


    Ich würde die ZKD nur neu machen wenn ich den kompletten Kopf überhole oder wenn ich lange mit defekten VSD gefahren bin und ich angst habe das ich Ölverkokungen an den Ventilen habe.
    Dann ist meine Intention die Ventile auszubauen und zu reinigen wofür der Kopf ab und die ZKD zwangsweise neu muss.


    Beim m103 reißt gerne das Auslassventil vom 5. Zylinder ab wenn die Ventile verkokt sind und du ordentlich Feuer frei fährst und das killt die dann den kompletten Motor, Block und Kopf.
    Ein m103 und m102 verbraucht kein Öl außer es ist was defekt oder verschlissen.


    Nur die ZKD zu machen damit die neu ist würde mir nicht in den Sinn kommen.

  • Mach dem Motor im Bereich Stirndeckel mal gründlich sauber und beobachte wo das Oel austritt. Wenn es sich nur um das berüchtigte "Bermuda-Dreieck, der Bereich in in dem Stirndeckel, Zylinderkopf und Steuergehäusedeckel aufeinandertreffen handelt, dann nimmst Du dir einen halben Samstag frei und dichtest das ganz alleine sauber ab. Dabei kannst Du, wie bereits geschrieben wurde, der Zündanlage was gutes tun und gleich Kabel, Finger und Verteilerkappe nebst Dichtungen tauschen (nur Bosch-Komponenten). Die U-Dichtung und den kleinen Simemrring verkauft Dir der MB-Onkel. Ich habe als Dichtmasse Dirko HT (rot) verwendet.


    Ansonsten bin ich, sofern sich eine defekte Kopfdichtung bemerkbar macht, er russt oder auch nur minimal Oel verbraucht, dann auch eher Peters Meinung: Reiss den Kopf runter und mach alles auf einen Rutsch, inklusive neuer WaPu.

  • Servus,


    Lass bloß den Motor zusammen wenn's nicht nötig ist die ZKD zu machen.
    Außer natürlich Du kannst es selbst machen dann gilt die Devise “wenn man schon dabei ist“...
    Ventilsitze behandeln ist bei der Laufleistung nicht nötig genau wie alle immer sagen dass man unbedingt den Kopf planen muss beim m103. Was man machen muss, ist messen ob er verzogen ist.
    Stell bloß den Zylinder auf UT nicht OT sonst dreht sich der Motor auf jeden Fall weiter.


    wenn man die Schaftdichtungen erneuert (und die werden hart sein....), dann gehört eben auch die Rübe runter.
    Wenn es nur darum geht vorne abzudichten, einem das egal ist wieviel Öl er braucht, dass irgendwann die Kopfdichtung kommt und man Notfalls
    eben das Auto nach Hause schleppen muss, Öl ins Kühlwasser kommt und hinterher der Aufwand noch größer ist, dann kann der Kopf auch oben bleiben.


    Ventilsitze muss man meistens nicht erneuern, genausowenig wie Ventilführungen, gehören in dem Zuge aber geprüft.
    Was defintiv gemacht werden muss, die Ventile neu eingeschliffen. Häufig muss man die Ventilsitzwinkel aber schon nachbearbeiten.


    Das ganze gehört gemacht wenn die Schaftdichtungen erneuert wird, alles andere ist und bleibt Murks. Dann braucht man sich auch nicht wundern wenn
    bei Dauervollgas irgendwann ein Ventil davonfliegt...


    Wieso nicht den Zylinder auf OT stellen? Mit welcher Begründung? Wenn der auf OT steht vedreht sich da auch nichts. Wenn doch, steht er nicht auf OT.
    Sonst würde doch kein Mensch der WElt eine Druckverlustprüfung machen können, wenn die von mir beschriebene Methode nicht klappt...



    Gruß Peter

  • Also die WaPu habe ich vor kurzem erneuert, das öl sifft aber definitiv aus dem "Bermudadreieck". die Ölspur kann ich ganz gut verfolgen, weil der Motor vor 10.000 eine Trockeneisreinigubg bekommen hat und aussieht wie aus dem Werk! Hitze hat der Motor nie bekommen, die WaPu würde bei den ersten Anzeichen der Undichtigkeit gewechselt! Was den Ölverbrauch angeht kann ich leider nicht sagen, ob bei dichter Deckeldichting sonst alles normal ist, weil seit Kauf vor 10.000 der Deckel etwas sifft! Jetzt auf der Urlaubsfahrt bei 500km am Stück mit ca 140 stieg der Verbraucj über die Deckeldichtung, vermutlich wegen des konstant hohen Öldrucks !

  • Also bei dem normalen Verkehr zur Arbeit und im Alltag, in dem ich immer 10km langsam Autobahn fahre (80-100), lag der Verbrauch bei ca 500ml auf 2000 km! Jetzt auf der besagten Urlaubsfahrt lag er ca bei einem Liter auf 800km und unterm Motor im Unterfahrschutz war ne kleine Fütze, die Ölspur definitiv von vorne ausgehend! Am zkd, speziell im Bereich des 6.zyl. Alles absolut trocken! Null Wasserverbrauch , kein Auspuffqualm, kein Öl im KüWa!

  • Servus,


    dass er soviel Öl nach außen drückt, glaube ich fast nicht...
    Da werden dann wohl deine Schaftdichtungen noch eine Rolle spielen, somit muss die Rübe ab...


    Außer du dichtest das vorne mal ab und schaust was dann ist. Hast immernoch Ölverbrauch sind die Schaftdichtungen fällig.



    Gruß Peter

  • Hallo, das ist eine schwierige Differentialdiagnose! Also war in der Tat überascht, dass unten im Motorraum
    so eine Fütze öl stand ! Das öl läuft am Stirndeckel seitlich (Beifahrerseite) runter und tropft dann an der Ölwannendichtung ab in den Motorschutz! Gibt es noch irgendwelche Möglichkeiten die Schaftdichtungen zu testen oder ganz eindeutige sichtbare/ messbare/ fühlbare Kardinalsymptome, außer "diffusem" Ölverbrauch? LG

  • Servus,


    Hallo, das ist eine schwierige Differentialdiagnose! Also war in der Tat überascht, dass unten im Motorraum
    so eine Fütze öl stand ! Das öl läuft am Stirndeckel seitlich (Beifahrerseite) runter und tropft dann an der Ölwannendichtung ab in den Motorschutz! Gibt es noch irgendwelche Möglichkeiten die Schaftdichtungen zu testen oder ganz eindeutige sichtbare/ messbare/ fühlbare Kardinalsymptome, außer "diffusem" Ölverbrauch? LG


    Ferndiagnosen sind immer schwierig, wenn du sagst da läuft Massenweise das Öl raus, ist es wieder was anderes...
    Wenn du die Zylinder auslecuhten lässt mit einem Endoskop, kann man auch gut sehen ob der Öl über die Schaftdichtungen zieht.



    Gruß Peter

  • Hallo zusammen, habe heute erneut 800 km gefahren auf der Autobahn. Erneut ca 130-140 kmh, dabei hat er wieder knapp 500ml verbraucht! Habe dann mal gucken können: also an der ZKD sifft definitiv nix nach aussen, bzw an der Auslasseite am 2. Zylinder eine wirklich minimale Spur, grade mal 3 cm lang nach unten "geschwitzt" , er qualmt/ rußt auch nicht beim Ausbeschleunigen, es sifft irgendwo am Stirndeckel raus! Es ist aber auch nicht das Bermudadreieck, das anscheinend schonmal abgedichtet wurde (weiss durchsichtige Masse), sonder weiter unten irgendwo! Ich werde vll morgen mal den unteren Motorschutz abbauen und die Situation Fotografieren. Im Übrigen baut er auch keinen Druck auf ( verstopfte Entlüftung)!......... bin mal gespannt, was auf mich zukommen wird.LG