M102 230e 1988 Motor geht nach ca. 15 Km aus

  • Gerade 1 Std hier gesucht, aber das Problem noch nicht gefunden:

    Bei meinem 230e Bj. 1988, Automatik, insgesamt erst 76Tsd. km (steht als Sonntagsauto meistens in der Garage) geht neuerdings nach ca. 15 km der Motor aus (nach kurzem Ruckeln und Stottern, als wenn er kein Kraftstoff mehr bekäme) und lässt sich nur schwer wieder starten. Nach kürzerer Standzeit (ca. 30 Minuten) startet und läuft er wieder problemlos ... bis nach ca. 15 km wieder der Motor aus geht ...

    Bosch-Werkstatt hat Kraftstoffpumpe und KPR und ÜSR und Motor auf Falschluft geprüft (alles okay), Zündung überprüft und Kerzen, Verteiler, Verteilerkappe erneuert. Leider erfolglos. Bevor weitere hunderte Euronen in die Werkstatt gehen, lässt sich hier vielleicht die weitere Fehlersuche gezielt eingrenzen.

    Der Motor startet kalt sehr gut, läuft im Leerlauf sehr sauber und rund und bringt die volle Leistung; nach o.g. Fehler läuft er warm etwas unrund.

    Hat jemand einen Tipp? Vielen Dank!

  • Sollte der Druckspeicher am Kraftstoffpumpenpaket sein.

    Ist die kleine „Dose“.


    Zum Testen den Schlauch daran abziehen und kurz starten. Wenn dann Sprit bei Motorlauf rausläuft, ist der defekt.


    Es bilden sich dann Dampfblasen nach einiger Fahrzeit und es kommt zu deinen Symptomen. Schlechter Leerlauf/Motorlauf und Warmstartproblemen.


    Nach Abkühlung dann zunächst wieder alles normal, bis sich wieder Dampfblasen bilden usw.

  • mallnoch

    Typ 124.023 mit geregeltem KAT

    Du meinst das Steuergerät hinter der Batterie? Den Motor ohne das zu starten, hätte ich mich nicht getraut! Inwiefern gäbe denn das Aufschluss, darüber, warum der Motor nach ca.15Km ausgeht?
    Bilder versuche ich mal anzuhängen. In meinem Profil habe ich mich vorgestellt! Danke für die Hinweise!


    benz_student

    Die Boschwerkstatt hat mit einer Nebelmaschione getestet. Allerdings ist da ein recht 'junges' Team am Werk. wie sie selber sagen: ohne älteren Meister, der mit der KE-Einspritzanlage viel Erfahrung hätte. Aber Falschluftprobleme kenne ich von meinem 200er (z.B. am Vergaserflansch): das fühlt sich anders an und vor allem frage ich mich, ob Falschluft dazu führen kann, dass der Motor erst nach ca. 15 km ausgeht: da würde er doch vor- und nachher schon gehörig ruckeln, oder?


    Dauerbenz

    Vielen Dank für den Tipp! Das lasse ich dann mal überprüfen: vor allem hört sich das für mich plausibel an, dass die Motorstörung erst nach ca. 15 km und bei warmen Motor auftritt. Aber wie gesagt: das wesentliche Störungsmerkmal ist nicht ein etwas unrunder Motorlauf, sondern dass der Motor ausgeht und dann erstmal nur schwer wieder zu starten ist, nach einer Ruhepause dann aber wieder ganz leicht.

  • Ich denke Dauerbenz liegt mit seiner Einschätzung richtig. Das Problem liegt irgendwo im Kraftstoffsystem. Kann man aber per Manometer prüfen. Du kannst bei Gelegenheit das Thermostatgehäuse mal auf die neue Version aus Metall updaten. Die alten sind aus Kunststoff und können rissig und undicht werden.

  • Wenn der Motor warm ist, aus schalten

    Steuergerät abziehen und Motor starten und fahren.


    Geht er aus hast Du ein mechanisches Problem was auch am Sprit System liegen kann.


    Ist wie in dem anderen Thema mit Motorproblemen.

  • Eventuell ist einfach die Tankentlüftung dicht. So baut sich so lange Unterdruck auf bis die Pumpe nicht mehr genug fördern kann. Wenn der Wagen dann ne Weile steht baut sich der Unterdruck wieder ab. Wenn der Wagen ausgegangen ist Tankdeckel öffnen. Zischt es dann stark und der Wagen startet wieder ohne Probleme, dann hast Du die Ursache.

  • Ja, danke für den Hinweis! Bei meinem 200er hatte mal eine defekte Tanklüftung allerdings durch zu hohen Unterdruck den Tank 'zerlegt', sprich zusammengezogen, bis nichts mehr ging. Allerdings ist beim Saugbenziner die mechanische Kraftstoffpumpe vorne am Motorblock angeflanscht und wird über die Zwischenwelle per Stößel angetrieben, saugt also permanent und gleichmäßig stark. Ich würde vermuten, dass wenn beim 230e die elektrische Kraftstoffpumpe permanent gegen hohen Unterdruck anarbeiten müsste, sie sich entweder abschaltet oder wg. Überlastung defekt geht, oder ...??? Kann da jemand Auskunft geben?

    Trotzdem Danke für den Tipp: ich schau mal, ob es zischt (tuts aber ja auch bei Überdruck!) und gleichzeitig schwer zu öffnen ist (wg. des Unterdrucks!).

  • Der 124er hat keine Benzinpumpe am Motor


    Der Diesel hat sowas


    Aber DU hast ja ein Benziner.


    ZU deinen Problem

    lese mal das Thema hier und prüfe bei Dir das auch alles.


  • @ mallnoch


    "Der 124er hat keine Benzinpumpe am Motor"

    Doch: der 200er von 1988 mit Pierburg 2EE-Vergaser Hat den genau dort: da in dem Wagen auch LPG verbaut ist, hatte ich mir das mal ganz genau angeschaut, und die Punpe wurde auch schon mal getauscht!


    zu meinem 230er:

    "ZU deinen Problem

    lese mal das Thema hier [M102 sporadische Gasstöße im Leerlauf, Unrunder Leerlauf]

    und prüfe bei Dir das auch alles."

    Ja, danke für den Tipp: das hatte ich natürlich schon gelesen: da scheinen mir die Symptome doch recht anders!

    Ich kümmere mich jetzt erstmal um Kraftstoffspeicher (hinten) und Membrandruckregler (vorne) und checke die weitere Kraftstoffversorgung, ob es da Fehler geben mag, die zu meinen Symptomen passen: guter Kaltstart und runder Kaltlauf, volle Leistung, Motor geht nach ca. 15 Km aus und startet dann sehr schlecht und läuft etwas unrund.

  • Hallo.


    Ich wette auf undichten Zündverteiler mit Kondenswasser drin.


    Habe kostengünstig einen Gummidichtring eines Ölfilters für die Kunststoffabdeckung zum Nockenwellengehäuse genommen und seitdem keine Probleme mehr.

    Verteilerfinger immer von Bosch nehmen. Habe an meinem 300-24V damals sehr lange gesucht.

    Hatte dies auch an einem M102 230er. Wenn er einmal eine längere Strecke gefahren war, ging es ein paar Tage gut.


    Gruß Andreas

  • Warum sollte der TE ne Fehlerdiagnose der KE machen? Das an mallnoch


    Warum an den Zündverteiler gehen? An musicboy


    Warum an die Tankentlüftung? An motorman



    Bin gespannt, was noch alles geprüft werden soll :hmmz:


    Druckspeicher prüfen und wenn defekt, was recht wahrscheinlich ist diesen tauschen. Eventuell kann es noch das Rückschlagventil an der Benzinpumpe sein, ist aber eher selten defekt.


    Die anderen hier vorgeschlagenene Dinge passen nicht zum Problem.

  • Das kommt oft vor, wenn die Staubschutzkappe unter dem Verteiler, die das dicht halten soll, defekt ist. Aber dann springt er gleich bescheiden oder gar nicht an, weil er Feuchtigkeit und Abrieb sammelt, was einen grauen Belag gibt, der sich gleichmäßig in der Kappe verteilt und den Zündvorgang stört. So wars bei mir jedenfalls. Seit ich die Kappe unten erneuert habe, ist Ruhe. Aber das passt nicht so richtig auf die Symptome hier...


    Ich würde auch in Richtung Tankentlüftung oder Dampfblasen weitersuchen.

  • Der 4 Zylinder hat da keine Dichtung, der hat da nur diese Plastikscheibe als Staubschuzkappe. Bei viel Kurzstrecke ab und an mal die Kappe abschrauben und mit Spiritus oder Bremsenreiniger den grauen Belag rauswischen, dann tut das was es soll. Hat meiner ab und an mal, dann springt er bescheiden an oder wenns zu viel ist, gar nicht. Aber das er irgendwann ausgeht, hatte ich noch nie....

  • So, nach einiger Zeit mal ein Zwischenstand:

    a) Tankentlüftung ist i.O.

    b) Kraftstoffdruckspeicher am Kraftstoffpumpenpaket war defekt; habe ich ausgetauscht gegen ein Gebrauchtteil mit Garantie,

    c) da die Pumpe, wie die Boschwerkstatt erst jetzt merkte, leicht knisternd-grisselnde Geräusche macht: wird die sicherheitshalber auch noch getauscht (Liegenbleiben und Abgeschlepptwerden ist teurer),


    d) ausführliches Original-Werkstatthandbuch, das ich mittlerweile online gefunden habe, führt mein Problem explizit auf:

    "Beanstandung: Motor bleibt plötzlich stehen und springt nach kurzer Zeit wieder an" und empfiehlt folgende weitere Prüfungen:

    "1. Anschlüsse an Zündspule prüfen.

    2. Leitung Klemme TD auf zeitweise Masseschluss prüfen.

    3. Buchsen der Kupplungen Relais Kraftstoffpumpe [etc.] prüfen, aufgeweitete Buchsen nachdrücken. [...] auf Feuchtigkeit und Korrosion prüfen.

    4. Positionsgeber Kurbelwelle durch Bewegen des Kabels am Geber bzw. an der Steckverbindung auf Unterbrechung prüfen."


    Das wird jetzt noch gemacht und dann sollte alles gut sein.


    Vielen Dank in die Runde für die vielen Hinweise!

  • letztes Update:

    o.g. Prüfungsarbeiten lt. Werkstatthandbuch bzgl. loser oder korrodierter Kontakte sind jetzt erledigt: am Zündspulenkontakt war wohl Kondensfeuchtigkeit und das KPR roch etwas 'schmauchig', habe Zündspulenkontakt getrocknet und ausgepustet (werde ich weiter beobachten) und ein NOS-KPR für € 40,- erstanden, es ausprobiert und führe es als Ersatzteil im Wagen mit.

    Fazit: Hauptverursacher wohl der völlig defekte Kraftstoffdruckspeicher hinten im Kraftstoffpaket. Da zu vermuten ist, dass Reste der wohl völlig kaputten Membran im Kraftstoffdruckspeicher evtl. auch den Kraftstofffilter ein wenig zugesetzt haben könnten, habe ich den auch getauscht.