Bitte kratzt den Unterbodenschutz ab! ROST

  • Hoffe ich langweilie euch jetz nicht, da ihr das alles schon lang wisst, aber
    meine heutige entdeckung veranlasst mich doch nochmal einen extra thread zu eröffnen!


    ihr müsst unbedingt an einigen stellen mal den unterboden bitum schutz abmachen! dann drunter herrscht zum teil der absolute super gau. von aussen sieht das alles wunderbar schwarz aus, aber wehe man kratzt das zeug mal ab! über die jahre entstehend anscheinend risse, wo die feuchtigkeit durchsickert und dann fleißig losnagt.
    sieht zum teil recht knusprig unter der pappe aus. schaut vor allem mal in den radhäusern nach. meine HA aufnahme sah von außen top aus, drunter fing es aber schon leicht an.....siehe bild


    Liebe Grüße und schöne Pfingsten

  • Ich mag nicht mehr glaube das es am Bitumen liegen soll. Erstens waren
    die Daimler soweit ich weiss mit Steinschlagschutz auf PVC Basis
    geschützt und die Rostnester an unmöglichen Stellen welche ich bisher
    gefunden haben waren immer an Schweissnähten. Sei es am vorderen
    (Kühler-)Querträger, die HA Aufnahme, die Wagenheberaufnahmen und ein
    Blech kurz hinter der Wagenheberaufnahme. Alle diese Stellen liegen weit
    weg von Steinschlägen; die Wagenheberaufnahmen sind hinter den
    Schwellern bestens geschützt und werden nicht mal naß aber sie gammeln
    trotzdem bei allen.


    Ich bin davon überzeugt das die Schweissnähte
    welche an allen diesen Stellen vorhanden sind der Grund für den
    Rostbefall sind; sei es durch eine Unverträglichkeit mit der
    kathodischen Tauchlackierung oder was auch immer. Lokalelement schliesse
    ich aus da dies nur aktiv wird wenn Elektrolyt (Wasser) vorhanden ist;
    bei einer geschlossenen Versiegelung passiert nichts.


    Ich habe
    schon oft gehört das Bitumen schlecht sein soll aber ich sehe den Mangel
    eher beim Anwender: Schrauber schleift den Boden zweitklassig ab;
    grundiert und schmiert dann Bitumen darauf. In so einem Fall ist es klar
    das nach 1 Jahr wieder der Rost blüht.


    mfg
    mb

  • Das mit den Schweißnähten ist schon ein recht interessanter Gedanke. Die frage ist nur wie es dann am solchen stellen wie den gummistoepseln oder auch im motorraum(batteriekasten, ww Behälter) kommt.
    Wie sollte man deiner Meinung nach behandelte stellen am besten schützen?!


    Lg

  • Am WW Behälter gammelt meiner auch; liegt wohl daran das der WW Behälter bischen auf dem Halter scheuert und somit den Lack zerstört.


    Rostbekämpfung ist ein heikles Thema, dort arbeiten alle ein wenig anders. Mir sind grob zwei Verfahren bekannt:


    - vorhandenen Rost unschädlich machen
    - Rost herraustrennen (flexen und schweissen)


    Beim unschädlich machen (zumindest versuchen) gibt es viele Ansätze. Abschleifen mit einer Bürste oder Sandstrahlen sind die mechanischen Arbeitsgänge; leider frißt sich der Rost in den Stahl und man ist sich nie so ganz sicher alles abgetragen zu haben. Ausglühen geht nur bei kleinen, stabilen Teilen aber es wirkt Wunder. Wenn man dann augenscheinlich "den ganzen" Rost entfernt hat muss eine Schutzschicht drauf. Einige grundieren dann, andere versuchen es mit Rostumwandler (z.B. Fertan) und grundieren erst danach. Ganz wichtig ist es einen Decklack aufzutragen; grob über den Daumen kann man sagen das nur ein glänzender Lack auch wasserdicht ist. Matte Grundierungen oder Spachtel sind nicht wasserdicht.


    Mike Sanders und andere Produkte sollen auch funktionieren wenn man sie nur auf vorhandenen Rost aufträgt, ich denke aber ohne Schweiss kein Preis und kratze erst mal ab.


    Ich habe vor die HA Aufnahmen mit der Zopfbürste abzuschleifen, u.U. mit weiteren Bürsten den Feinschliff machen, dann Fertan, Grundieren, Lackieren und einen Hauch schwarzen Steinschlagschutz auftragen welcher an dieser Karosserieposition allerdings nur kosmetischer Natur ist.


    Schweissen tue ich erst wenn das Blech "durch" ist aber es gibt so viele Arbeitsansätze wie es Schrauber gibt.


    mfg
    mb

  • Tach zusammen,


    da ich aktuell auch den 500er wieder flott mache, kann ich das mit dem Blech, welches an den hinteren Teil des Schweller's anschließt, leider nur bestätigen. Die Theorie mit den Schweissnähten kann ich absolut nachvollziehen.


    Nur musste ich auch die Erfahrung machen, dass die Teileverfügbarkeit langsam aber stetig abnimmt. Gerade die 500er Fahrer werden in den kommenden Jahren böse Überraschungen erleben. Nicht nur dass die Fahrzeuge teurer werden, auch überlebensnotwendige Teile werden rar.


    Da kann man nur den Aufruf starten, sein(e) Schätzchen zu hegen und pfelgen, und den Erhalt der bestehenden Teile aufrecht erhalten.


    Michagruss

  • Kann euch da nur zustimmen, auch bei meinem t-modell bj96 sind die schweißnahistellen ordentlich angerostet, hat mich ne menge arbeit und zeit gekostet. auch vorne in den radkästen stammt der rost von schweißstellen, da sind die kleinen stehbolzen zur befestigung des innenkotflügels meistens der ausgangspunkt für die durchrostungen, die kleinen dinger sind ans blech geheftet worden und da fängts an zu gammeln. ältere baujahre vor 94 sind da zum teil deutlich weniger belastet, wir haben noch ein t-modell von 92 mit fast 300000km laufleistung in der familie bei dem siehts wesentlich besser aus, an der achsaufnahme hinten ist die bf-seite völlig rostfrei und auf der anderen seite ließ sich noch alles leicht blank schleifen. das problem liegt glaub ich weniger an der schweißtechnik sondern eher an der versiegelung und an den lacken


    aber zum trost bleibt noch zuerwähnen, die folgenden baureihen sehen zum teil noch wesentlich schlimmer aus


    :-))))

  • Hat eigentlich jemand von Euch mal versucht, vorhandene Roststellen mit EDTA zu behandeln?
    Für die, die es nicht kennen, EDTA oder auch Ethylendiamintetraessigsäure ist eine kristalline Substanz, die wasserlöslich ist und die positive Eigenschaft hat, Rost völlig zu beseitigen ohne das "gesunde" Material anzugreifen.
    Ich habe das oft benutzt, um Bodenfunde wieder ansehnlich zu machen, wobei es da relativ einfach ist, man kann einen kleineren Gegenstand einfach in die Tunke hängen und gut is.
    Die Frage ist, wie sich das Ganze bei Flächen verhält.....also ob es wohl möglich wäre, vorbehandellte Stellen mehr oder minder damit zu tränken, indem man einen Lappen oder Kleenex mit einer gesättigten Lösung tränkt und auf der Stelle belässt.
    Es hätte den Vorteil, daß der Rost auch in Bereichen entfernt wird, die man mit dem bloßen Auge nicht mehr sehen kann.
    Gibt es diesbezüglich schon Erfahrungen bzw. hat das mal wer probiert?

    „Es wird Wagen geben, die von keinem Tier gezogen werden
    und mit unglaublicher Gewalt daherfahren.“ (Leonardo da Vinci, 1452 – 1519)

  • Vergesst mal nicht das Alter der Fahrzeuge. Meiner Meinung nach ist das Salz ein großes Problem. Dann nat. die Versiegelung des rohen Blechs ab Werk. Aber die Dinger sind ja auch nicht dazu gebaut ewig zu halten. :)


    WAAAS? Nicht ewig halten? Natürlich halten unsere 124er ewig. TS TS TS, welch negative Einstellung! :D


    Mit dem Salz geb' ich dir sowas von Recht. Mein 500er wurde anscheinend mal einen Winter gut im Salz gefahren! An den Stellen, an denen das Salzspritzwasser hinkam und nicht wieder weggewaschen wurde, z.B. an den Federn, oder auch an den Kanten der Karosse, die schwer zugänglich sind, haben sich kleine Rostpocken gebildet. Gott sei Dank nur oberflächlich.


    Was ich damit sagen möchte: Wasser alleine schadet selten, es sei denn es kann nicht weg und gammelt nur so vor sich hin, viel schlimmer ist diese aggressive Salzlauge, die sich derart schnell durchfrisst.


    Wenn jmd. im Winter fährt, waschen waschen waschen. Und gerade den Unterboden ...


    Michagruss

  • meiner ist unten total versalzen und dementsprechend verrostet. überall sind weiße ränder. ich schneid das meiste raus. neuteile im unterbodenbereich (dreieckslenker) lackiere ich vor den einbau noch mit 2k acryl. gegen rost hilft nur abschottung vor sauerstoff und dementspr. kontrolle.


    trotzdem: nichts ist für die ewigkeit :);)

  • Das mit den Schweißnähten ist schon ein recht interessanter Gedanke. Die frage ist nur wie es dann am solchen stellen wie den gummistoepseln oder auch im motorraum(batteriekasten, ww Behälter) kommt.
    Lg


    Da fängt es ja auch an den Schweißnähten der Gewindebolzen der Innenradhausschale an zu rosten, bis es durchrostet.

  • ja das ist das,was ich immer schreibe...auch wenn viele meinen einen rostfreien 124er zu haben,bekommen sie ganz große augen wenn man da mal etwas genauer rangeht ;)


    wenn irgendwo im unterbodenschutz risschen auftauchen,die man nicht mal so sieht dringt dort feuchtigkeit ein und das kann dann schön geschütz arbeiten...das böse erwachen kommt meist erst wenn zB. die HA aufnahme abgegammelt ist oder andere teile plötzlich ihren halt verlieren,bzw. ein schraubenzieher des prüfers plötzlich am unterboden im nirvana verschwindet :D



    Harry

  • Das Schweissnaehte rosten liegt in der Natur der Dinge. Das Material, was zum Schweissen verwendet wird hat nie die gleiche chem. zusammensetzung wie die Bleche, die mittels Schweissnaht verbunden werden.
    Dadurch ergibt sich an der Schweissnaht eine chem. reaktion, wo das unedlere Blech seinen Elektronen an das edlere Blech abgibt. Meist ist die Schweissnaht von der Materialguete minimal besser als das Blech, sodass das Blech dann eben Oxidiert, waehrend die Schweissnaht reduziert wird.
    Das ist derselbe Effekt, den eine sog. opferanode hat. Man sieht das haeufig an Strommasten, da ist dann ein Erdungskabel an ein Stueck Eisenwinkel geschraubt, der in der Erde steckt. Dieser loest sich auf (er rostet) , wahrend der Mast ohne Rost ist.
    Wenn man mal genau hinschaut, wird man sehen, dass nicht die Schweissnaht rostet, sondern direkt neben der Naht der Rost sitzt.
    Das kann man auch nicht aendern...
    Gruss

  • Hallo,


    habe bei meinem frisch gekaufeten w124 auch mal den Unterbodenschutz abgekrazt. Die linke HA Aufnahme sieht sehr gut aus, und auf der rechten ist oberflächlicher rost. Etwas mehr wie auf dem oberen Bild zu sehen ist aber nix durchgerostet und es lösen sich keine Schuppen ab.
    Nun meine Frage an diejenigen die schon Erfahrung mit der Entrostung der HA-Afnahme haben. Ich würde die Aufnahme mit ner Drahtbürste und Schleifpapier entrosten, dann mit Owatrol (Rosstopper),
    Ovagrundol (Grundierung) und Chassilack bearbeiten. Kann ich das machen wenn die Hinterachse eingebaut ist, oder kommt man dann nicht an alle Stellen. Zudem weiss ich nicht was ich mit den Loch in der Hinterachsaufnahme machen soll. Kann/soll man das irgendwie behandeln? Roststopper oder Mike Sanders rein?
    Vielen Dank schonmal,
    Gruß
    Peter

  • Grüß dich Peter.


    Das ganze Projekt ohne den Ausbau der HA kannst defintiv vergessen, denn gerade dort wo die Gummilager aufsitzen gammelt es gerne vor sich hin.


    Wenn das gegeben ist, würde ich das ganze gut mit der Drahtbürste abschleifen, Rostumwandler in die Poren tupfen, Roststopper drauf, und anchschließend mit Rostschutzhaftgrund versiegeln.


    Danach kann je nach Belieben U Schutz aufgetragen werden.


    Wenn die HA raus ist unbedingt wieder neue Schrauben verwenden, da diese mit blauen "Loc Tite" angepinselt sind, und sich nicht mehr ohne eigenes Zutun lösen können.


    Michagruss

  • Hallo,


    habe bei meinem frisch gekaufeten w124 auch mal den Unterbodenschutz abgekrazt. Die linke HA Aufnahme sieht sehr gut aus, und auf der rechten ist oberflächlicher rost. Etwas mehr wie auf dem oberen Bild zu sehen ist aber nix durchgerostet und es lösen sich keine Schuppen ab.
    Nun meine Frage an diejenigen die schon Erfahrung mit der Entrostung der HA-Afnahme haben. Ich würde die Aufnahme mit ner Drahtbürste und Schleifpapier entrosten, dann mit Owatrol (Rosstopper),
    Ovagrundol (Grundierung) und Chassilack bearbeiten. Kann ich das machen wenn die Hinterachse eingebaut ist, oder kommt man dann nicht an alle Stellen. Zudem weiss ich nicht was ich mit den Loch in der Hinterachsaufnahme machen soll. Kann/soll man das irgendwie behandeln? Roststopper oder Mike Sanders rein?
    Vielen Dank schonmal,
    Gruß
    Peter

    Hallo Peter,


    hatte an meinem Kombi ungefähr das gleiche bild, eine Seite ein kleineres Loch und die bf-seite nur oberflächig rost. Hab das Loch mit einem Blech zugeschweißt und anschließend ordentlich mit owatrol öl geflutet, dann grundiert und mit dichtmasse abgedichtet und abschließend mit unterbodenschutz gepinselt. an der angerosteten seite habe ich auch ein kleines loch reingebohrt und mit owatrol öl geflutet, von außen entrostet und mit fertran behandelt, grundiert und unterbodenschutz drauf. Hab mit dem Verfahren schon bei meinem alten 123er gute erfahrungen gemacht, das sollte so 4-5jahre halten. Und man kommt auch ohne achse ausbauen relativ gut dran. Nur von außen entrosten und grundieren etc. hält nicht lange, da die aufnahme auch von ihnen ordentlich rostet, da kommts dann nach einem jahr wieder durch.
    Gruß
    stephan