Kühlwasserverlust

  • Hallo Freunde,


    bin gerade dabei, mein Cabrio für die Saison startklar zu machen. Ende Oktober habe ich ihn in die Garage gefahren und "schlafen" lassen. Jetzt wollte ich ihn aus dem Winterschlaf holen, habe ihn vor die Garage gefahren und weiter laufen lassen. Als ich in die Garage zurück ging, sah ich einen großen Wasserfleck auf der Pappe. Es war eindeutig Kühlwasser, da es grün war. Ich schaute sofort in den Motorraum und stellte fest, dass der Kühlwasserbehälter einen Verlust aufwies, von ursprünglich Maximum jetzt auf eine kleine Restmenge im Behälter. Zusätzlich qualmte es auf einmal im Bereich der Fächerkrümmer. Ich stellte den Motor sofort ab und der Qualm wurde weniger, bis er nach einer Minute ganz aufhörte. Habe den Wagen zurück in die Garage gerollt und die Motorschutzwanne demontiert. In der Wanne hatte sich jede Menge Kühlwasser gesammelt und Rückstände vom Kühlwasser (Tropfen) waren am Motorblock zu erkennen.


    Nun habe ich jeden Schlauch abgetastet und jede Schelle auf Festigkeit überprüft und leider nichts gefunden, wo Kühlwasser hätte herauslaufen können. Auch die Wasserpumpe sah sauber aus. Die fetten Schläuche, die zum Kühler gehen, sind auch sauber und die Schellen sitzen fest. Am Kühler selbst ist ,nichts von Feuchtigkeit zu erkennen. Das Kühlwasser sammelt sich auf jeden Fall in der Motorschutzwanne, das ist Fakt. Aber wo kommt es her und warum hat es auf der Seite, wo der Fächerkrümmer sitz, gequalmt?


    Läuft das Kühlwasser denn nur aus, wenn ein Druck entsteht und das Wasser warm wird? Soll ich den Motor ruhig einmal laufen lassen und schauen, was passiert oder wäre es für den Motor nicht gut?
    Hoffe, ihr konntet mit meiner Fehlerbeschreibung etwas anfangen, sodass ihr mir mit gutem Rat weiterhelfen könnt.
    Vielleicht hat der Ein oder Andere von euch ja auch schon einmal das gleiche Problem mit dem Verlust von Kühlwasser gehabt, welches sich in der Motorschutzwanne gesammelt hat.


    Besten Dank schon im Voraus
    Dirk aus Osnabrück

  • Hi Dirk,
    bevor Du den Motor länger laufen lässt, schau einmal nach, ob Du Wasser im Öl hast (am Öldeckel zu sehen) - oder einen Ölfilm im Kühlwasser. Wenn beides nein, kannst Du den Motor gefahrlos laufen lassen. Immer schön nach genug Wasser schauen und die Temperaturanzeige beobachten. Es kann sein, dass der Wasseraustritt erst bei warmen Motor beginnt, wenn das Thermostat geöffnet ist.


    Bei mir war es damals die Wasserpumpe (auch M103):


    link -> Wasserverbrauch...


    Es war seinerzeit absolut nicht zu sehen gewesen, wo es lang lief.


    Grüße Thomas

  • Die Reste von eingetrocknetem Kühlwasser sind weiß-grün; diesen Spuren sollte man nachgehen, wenn man die Leckage sucht. Wenn der Pegel von Max auf "gerade noch erkennbar" fällt, ohne dass der Wagen nennenstwert bewegt wird, dann sollte man den Mangel finden können.


    Bei meinem lief die Suppe in das Mittelteil des V- Motors und schwappte dann am Getriebe wieder hinaus, da war der Übeltäter nicht so leicht zu finden. Solange der Motor aber nicht überhitzt passiert erst mal nichts.


    mfg
    mb

  • also ich habe einen M104 Motor und keinen M103 aber das sollte wohl bei der Suche des Lecks keine Rolle spielen. Die Idee mit dem "Abdrücken" des Systems hört sich gut an, denn dann brauche ich wohl auch nicht den Motor warm laufen lassen oder? Das Gerät wird bestimmt auf der Deckelaufnahme vom Vorratsbehälter für Kühlwasser gesetzt, wenn ich mich recht erinnere. Und was passiert weiter?
    Übrigens habe ich keinen Ölfilm im Vorratsbehälter und unter dem Öldeckel ist auch alles O.K.
    Warum dampf es denn immer, wenn der Motor warm läuft. Ist es das Wasser, welches heiß wird und vielleicht an den Motor tropft? Die Geräte zum Abdrücken, kann man sich diese wohl in einer Werkstatt ausleihen?


    lg, Dirk

  • Namd Dirk,


    ich habe mir mal selber einen Deckel vom Ausgleichsbehälter modifiziert, sprich dort einen Luftanschluß rangebastelt. Den kann ich auf den Behälter schrauben und Durckluft aufs System bringen. Irgendwo sieht man dann den Wasseraustritt oder hört die Luft pfeifen. Max 1,5bar...


    Gruß
    stefan

  • Hi Stefan,


    würde das denn auch funktionieren, wenn es die Wasserpumpe oder das Thermoventil wäre oder sollte ich erst einmal Kühlwasser bis Maximum nachfüllen und den Motor starten und abwarten, was passiert?
    Das könnte ich gleich Morgen machen, wenn ich damit nichts am Motor beschädigen kann.


    lg, Dirk

  • ...also heute Morgen war wieder Kühlwasser auf dem Boden, obwohl ich gestern Abend alles sauber abgewischt habe. Die Ansammlung befand sich direkt unterhalb des Bereiches, wo sich die Wasserpumpe befindet nur konnte ich von oben überhaupt nicht erkennen, wo genau das Leck ist. Der Motor ist auch nicht gelaufen und stand nicht unter Druck. Wieso läuft dann trotzdem Kühlwasser aus???
    Viele von euch gehen ja davon aus, dass es die Wasserpumpe ist. Kann diese denn Wasser verlieren, ohne dass der Druck da ist oder ist es dann nicht möglich?


    Wenn es die Wasserpumpe dann doch ist, wie hoch sind da wohl in etwa die Kosten und was sollte man gleich mit machen?
    Kann man die Wasserpumpe auch ohne eine "Bühne" austauschen?


    lg, Dirk

  • Hallo,
    ich hatte bei meinem M104 (320) letztes und dieses Jahr genau das gleiche Problem. Nach dem Winter/längerer Standpause Kühlwasserverlust, Menge etwa 1/8 liter letztes Jahr. Dieses Jahr etwas mehr. Interessanterweise auch keine Leckage gefunden, und es hat sich "von selbst repariert", also einfach so wieder aufgehört, nachdem ich ein paarmal gefahren bin. Bis jetzt ging ich davon aus, daß es eine trockene Papierdichtung der Wasserpumpe sei, welche sich beim Fahren wieder vollsaugt und dicht wird, (zumal er vorletzten Winter erstmalig in der Garage war), wenn ich aber hier so lese...werde ich das System mal abdrücken lassen, und dann berichten. Momentan ist bei mir wieder alles dicht.
    Allerdings habe/hatte ich nur bei laufendem Motor Wasserverlust.


    Grüßle vom Thomas

  • -1.
    Eine Leckage an der Wasserpumpe tritt nicht von heut auf morgen auf,
    sondern äußert sich allmälig in immer stärkerem
    Kühlmittelverbrauch im Kreislauf. Am Anfang tritt auch keine Leckage
    zutage, da das Kühlmittel am heißen Motor verdamft.



    -2.
    Nach langer Stillstandszeit in der Garage ist Tierbiß (Marder) an
    den Schläuchen nicht auszuschließen. Also System abdrücken, geht
    über den Überlaufschlauch des Ausgleichsbehälters notfalls mit
    einer Fußball-Luftpumpe, 0,5 bis 1 bar reicht schon. Kleinste Biß-
    oder Haarrisse zeigen sich dann schon. Alle Arbeiten am kalten Motor.
    Anschließend den Druck langsam abbauen, sonst gibt es eine
    Schweinerei.


    -3.
    Manchmal reicht es schon, wenn man den Deckel des Ausgleichsbehälters
    öffnet. Der Unterdruck im System hält dann die Flüssigkeit nicht
    mehr zurück und man sieht es irgendwo unter dem Wagen tropfen.
    Gegebenenfalls nochmal den Ausgleichsbehälter nachfüllen.



    -4.
    DasWasser sucht sich die seltsamsten Wege, entlang von Schläuchen oder
    Keilriemen, also den Weg vom untersten Abtropfpunkt nach oben
    verfolgen.


    -5.
    Sollte es doch die Wasserpumpe sein, so ist das auch kein Problem. Ich fand
    eine WaPu (neu) für kanpp 26.- EURO in einem Online-Shop, der Austausch
    dauert ein paar Stunden, wenn man weiß, wie man die Lüfterkupplung
    demontiert. Dazu gibt es Hilfestellung hier im Forum, je nach
    Motortype. Bühne nicht erforderlich, bequemer ist es aber besonders für die Leckagesuche, wenn der Wagen
    vorn etwas höher steht (Rampen oder aufbocken).



    Gruß


    namedal

  • Hallo Namedal,


    werde mir Morgen aus einer Werkstatt das Gerät zum Abdrücken besorgen und somit das Kühlwassersystem unter Druck stellen. Du hast Recht, wenn du sagst, dass die Wasserpumpe nicht von jetzt auf gleich Wasser verliert. Mir ist es schon seit drei Jahren aufgefallen, dass immer wieder Mal einige Tropfen Kühlflüssigkeit (grün) unter dem Motor waren, habe aber nie etwas orten können. Nun ist es aber leider schon eine Menge und auch gut zu verfolgen. Die Tropfen kommen eindeutig aus dem Bereich der Wasserpumpe und die Pfütze, die heute Morgen unter dem Motor war, lag genau unter der Wasserpumpe. Alle anderen Schläuche sind trocken.


    Habe zum Glück selbst eine Werkstatt CD (WIS) und habe mir die arbeiten ausgedruckt, die gemacht werden müssen. Auch der Visolüfter muss raus. Den Hebelarm dafür habe ich Original von MB, da ich den Lüfter schon vor drei Jahren selbst getauscht hatte. Bilder habe ich auch ein paar gemacht und da kann man gut erkennen, dass das Kühlwasser am Motorblock bis zur Ölwanne herunter läuft. Was sollte man denn noch gleich mit tauschen, wenn man die Wasserpumpe austauscht?


    Würde mich morgen wirklich wundern, wenn beim Abdrücken es nicht die Wasserpumpe ist, sondern ein Schlauch...
    Ein paar Bilder lege ich dabei. Einen Tropfen vom Kühlwasser kann man auf einem Bild gut erkennen und weiße Rückstände vom Wasser wohl auch.
    An den Metallrohren, die man auf den Bildern gut erkennen kann, waren auch die Rückstände vom Kühlwasser.


    Hoffe, du kannst damit etwas anfangen und mir sagen, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit die Pumpe ist.


    lg, Dirk

  • Hallo Dirk,


    bei meinem T mit M111 Motor war die Wasserpumpe auch schon einmal undicht. Das Wasser ist am Wellendichtring rausgelaufen, die Pumpe hatte schon deutlich spürbares Spiel an der Riemenscheibe. Vielleicht kannst Du ja bei Deinem Auto auch einmal prüfen, ob die Lager der Pumpe noch in Ordnung sind. Bei spürbarem Spiel erhärtet sich der Verdacht einer defekten Wasserpumpe.


    Viele Grüße


    Andy

  • Hallo Dirk,
    so wie du es jetzt schilderst, tippe ich auch auf die Wasserpumpe. Leider sind die Bilder für mich nicht sehr aussagekräftig.
    Zur Wasserpumpe: Leckagen treten nicht durch zu trockene Papierdichtungen zw. Motorblock u. Pumpe auf, sondern sind
    Folge eines Verschleißes der Dichtung an der Welle, die die Pumpe über die Keilriemenscheibe antreibt, selbst wenn kein Lagerspiel zu spüren ist.
    Es dauert nicht mehr lange, dann läuft da Wasser in Strömen.
    Deshalb muß die Pumpe ausgetauscht werden, hier läßt sich auch nichts reparieren. Bei meinem Motor (M111) ging das ganz easy, gut zugänglich
    wird die Pumpe, wenn vorher auch der Kühler und die Hutze des Lüfters und der Ventilator der Visco-Lüfterkupplung abgebaut werden.
    Die Riemenscheibe muß runter, die Schrauben löst man am Besten, bevor man den Keilrippenriemen abnimmt. Diesen auf Beschädigungen
    prüfen, wenn man einmal dran ist , wechselt man den tunlichst gleich mit, wenn dieser auf der glatten Seite Risse oder
    Verschleißerscheinungen zeigt (kostet nicht die Welt). Die Verschraubung der WaPu sollte man dokumentieren, die Gewindebolzen
    sind unterschiedlich dimensioniert. Für den Zusammenbau braucht man eine neue Papierdichtung, die in meinem Fall mit der WaPu mitgeliefert
    wurde. Abschließend auf korrekten Sitz u. Verschraubung der Schläuche achten, sonst beginnt die Leckagesuche von Neuem.
    Gutes Gelingen und Gruß


    namedal

  • Hallo Namedal,


    ...einfach nicht zu verstehen und logisch ist es bei mir erst recht nicht nachzuvollziehen, was ich dir gleich schildern werde. Habe mir heute aus einer Werkstatt die Pumpe zum Abdrücken besorgt und diese an den Überlaufbehälter angeschlossen. Ca 1 bar drauf gepumpt und geschaut, gehorcht, gestaunt. Es passierte nichts, kein Tropfen auf der Pappe, die ich unter dem Motor gelegt habe. Eine Zeit gewartet und immer noch kein Tropfen zu sehen. Pumpe weg, Verschlussdeckel wieder auf den Behälter und den Motor laufen lassen. Dreißig Minuten runder Lauf mit Zwischengas auf 3000 Umdrehungen, damit der Motor auch arbeitet und geschaut, geschaut und gewartet. Auch hier nicht ein einziger Tropfen Kühlwasser auf der Pappe zu sehen.


    Ich werde noch bekloppt, denn die Pfützen aus Kühlflüssigkeit waren wirklich da und ich musste heute knapp 1 Liter in den Vorratsbehälter nachfüllen. Hast du dafür eine Lösung parat? Kann es sein, dass die Wasserpumpe einmal keinen Tropfen abgibt und dann, plötzlich wieder reichlich Wasser abgibt? Ich bin da echt ein Laie und deshalb komme ich da nicht mehr mit.
    Schaue Morgen Vormittag noch einmal unter das Auto, dann ist der Motor und das Wasser abgekühlt. Vielleicht ist dann auch wieder Kühlwasser auf der Pappe zu sehen...


    lg, Dirk

  • ..einfach nicht zu verstehen und logisch ist es bei mir erst recht nicht nachzuvollziehen

    Namd,


    so unlogisch ist das alles nicht. Die Welle der Wapu wird durch eine Gleitringdichtung abgedichtet. Diese Art der Abdichtung hat die Eigenart das, wenn sie an der Verschleißgrenze ist, sie bei rotierender Welle abdichtet und im Stillstand dann halt leckt. :blush:


    Gruß
    stefan<-- der wetten könnte das morgen wieder Kühlwasser fehlt.

  • wirf mal ne packung mehl oder puder im motorraum in die ecken, wo es rauskommen könnte. wenn es dann rausrinnt hinterlässt das logischerweise genau dort spuren in der staubschicht. vielleicht hilft es bei der ursachensuche.


    anderer motor, aber vielleicht gibts das beim 104er auch irgendwo: beim M102 ist der deckel des thermostats gerne der verursacher von schleichendem kühlmittelverlust. da aus plastik und nach zwei jahrzehnten eingermassen ausgehärtet aufgrund von weichmacherverlusten bilden sich mikrorisse. die sind im normalen zustand nicht wahrnehmbar, aber wenn sich das ganze erwärmt werden die risse größer und durchlässiger und lassen durch den im kühlsystem herschenden druck flüssigkeit raus. bevor man die flüssigkeit aber wahrnehmen kann ist sie auch schon verdunstet, denn ist ja alles warm und flüssigkeit hat da diese blöde angewohnheit bei wärme...
    plastikteile im kühlkreislauf sollten auch bei den vierventilmotoren zu finden sein.


    alternativ einfach nen trockenen lappen an strategischer position platzieren nachdem der motor abgestellt wurde. nach einiger zeit schauen, ob der lappen feucht wurde, denn dort hält sich die flüssigkeit länger.