Rettung meines E200

    Hallo alle zusammen,


    in diesem Thread werde ich den Aufbau meines E200 T vorstellen.


    Ich möchte das Fahrzeug wieder auf die Straße bringen, ich kann es einfach nicht mit ansehen wie das Fahrzeug in der Schrottpresse landet, denn davor habe ich den Wagen gerettet.


    Nun zu den Fakten:


    E200 (M111) EZ Februar 1996
    Aus zweiter Hand, war knapp 17 Jahre in erster Hand. Als Sonderausstattung hat er glaube ich nur eine Klimaanlage (funktioniert) und die IR Schließanlage (funktioniert auch)
    Rissfreie Innenausstattung, techinsch keine Macken, kein ausgeschlagenes Fahrwerk.


    Jetzt kommen leider die negativen Dinge:
    Er läuft nicht. Er hat das typische M111 Problem. Das Motorsteuergerät ist defekt.


    Der Vorbesitzer hatte vor knapp zwei Jahren das Problem und hat das instand setzen lassen. Das Motorsteuergerät wurde repariert aber die Rechnung betrug über 1500€. Der kleine Kabelbaum ist damals auf jeden Fall neu gekommen. Aber ich bin mir nicht so ganz sicher ob der große Kabelbaum auch neu gekommen ist. Ich habe euch unten Fotos angehängt und bitte euch um eure Einschätzung.


    Jetzt bei diesem Schaden habe ich das Motorsteuergerät geöffnet, dort ist auf jeden Fall sichtbar eine Drahtbrücke durchgeschmort. Eine Zündspule war auch durchgebrannt, man sah es an der Unterseite, ein Zündkabel war auch mit der Spule verschweißt und ließ sich nicht mehr lösen. Ich habe dann beide Zündspulen, alle vier Zündkabel und die Kerzen ersetzt.


    Ein weiterer Schwachpunkt ist das leidige Thema Rost. Die Hinterachsaufnahme links ist mit Bauschaum und irgend einer Dichtmasse sowie Unterbodenschutz geflickt, die andere Seite sieht trotz entferntem Unterbodenschutz und stocherei auf der Bühne sehr gut aus. Sonst hat aber alle Schwachstellen: Kotflügel vorne links/rechts, Wagenheberaufnahmen, Einstieg hinten, Seitenscheiben hinten (Wasser läuft schon auf beiden Seiten hinein) sowie die Heckklappe. Was noch nach demontage der Sacco Bretter kommt wird sich zeigen. Dazu kommt noch der Unfallschaden am Seitenteil hinten.


    Ich lasse nun mal ein paar Bilder sprechen.


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    So jetzt ist mal eure Meinung gefragt.


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    Kennen wir ja :D


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    Der kleine Kabelbaum, definitiv neu.


    Nun habe ich einige Fotos vom großen Kabelbaum. Was meint ihr, ist der auch neu oder noch der Alte? Alle Kabel und Isolierungen wirken deutlich frischer als andere Kabel im Umkreis.


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    Auch die Stecker sehen nicht aus wie nach 19 Jahren.


    Ich konnte leider keine Aufkleber auf den Kabeln finden so wie auf dem kleinen Kabelbaum. Der Grund meiner Frage ist ob ich nun nur das Steuergerät neu machen muss oder auch den Kabelbaum.


    Mein Schlachtplan sieht jetzt wie folgt aus: Den Wagen wieder zum laufen bringen, dann die Hinterachse schweißen, Unterboden komplett entrosten und dann kommt der Rost an der Karrosserie an die Reihe. Tiefer soll er auch noch werden und ein paar schicke Räder gibts auch noch. Doch dazu später mehr ;) Ach ja, eine richtge Aufbereitung gibts dann auch noch, hier ein kleiner Vorgeschmack aus der Aufbereitung vom Anfang des Jahres (Die erste nach 19 Jahren).


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    Poliert/Unpoliert


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    Bis Bald, Gruß Alex :thumbup:

    Hey Alex,


    der MKB sieht eigentlich noch ganz solide aus an den Stellen wo du fotografiert hast. Denke also nicht, dass da handlungsbedarf ist.


    Beim MSG kann man die Drahtbrücke noch mit Aderhülsen retten. Ich habe es selber schon einige male gemacht und alle funktionieren bis heute einwandfrei! Angenommen es ist wirklich nur die eine Brücke!


    Auf jeden Fall viel Spaß mit dem Tee...


    Sieht doch ganz cool aus!


    Lg,


    Kevin

    Dankeschön für euer positives Feedback :thumbup:


    Ich hatte jetzt den großen Kabelbaum heraus gehabt, habe durch Sichtprüfung keine offensichtlichen Scheuerstellen feststellen können und habe ein neues gebrauchtes Steuergerät von eBay eingebaut und siehe da, er läuft :love: Die Baustelle ist also abkehakt, perfekt.


    Es ist natürlich auch noch mehr passiert in den letzten Wochen. Auf eBay habe ich einen Satz Felgen vom W140 erstanden. Der Ausgangszustand war gut aber verdreckt.


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    So, wie verfahren wir hier weiter? Zuerst einmal wollen wir säurehaltige Felgenreiniger vermeiden. Warum das? Durch säurehaltige Felgenreiniger wird die Oberfläche der Felgen angegriffen und die Anhaftung von neuem Bremsstaub wird begünstig. Also ein nicht sehr wünschenswerter Faktor.


    Bearbeitet wird immer nur eine Felge zeitgleich. Zunächst habe ich den ValetPRO Bilberry Wheelcleaner 1:2 auf die nur mit Bremsstaub eingesaute Felge gesprüht, wirken gelassen, mit passenden Felgenpinseln (Auch von ValetPRO) und einer Felgenbürste (EZ Brush) nachdem es ein paar Minuten wirken konnte bearbeitet und im Folgenden abgespült. Danach kam der zweite Reiniger, ein Flugrostentferner zum Einsatz. Als Produkt wurde das CarPro IronX verwendet. Das Zeug stinkt bestialisch, wirkt aber sehr gut.


    Das sieht dann so aus:


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    Wenn sich der Indikator des Reinigers von Farblos zu violett verfärbt geht es weiter, ebenfalls wieder mit Bürste und Pinsel. Dieser Schritt wird bis zu diesem Ergebnis wiederholt:


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    Was sehen wir nun noch? Teerflecken. Die müssen ja auch weg. Möglichst schonend natürlich. Verwendet worden ist das Auto Finesse Oblitarate. Zunächst flächig aufgesprüht um minimale Spuren zu entfernen, ein mit dem Mittel durchtränktes Kosmetikpad auf die dicken Flecken.


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    Das sah dann so aus. Mit einem Mikrofasertuch wurden die angelösten Felcken dann entfernt. Wichtig ist hier ein Tuch zu verwendet welches auch nur für sowas Verwendung findet. Die Spuren gehen nicht mehr raus.


    Nun trugen die Felgen aber noch die Spuren der Jahre:


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    Gemeint sind Swirls und sonstige Defekte. Was machen wir da? Genau, polieren.


    Wie bin ich vorgegangen? Ich habe eine Rotationsmaschine verwendet, genauer gesagt eine Flex PE14-2 150. An schwierigen Stellen habe ich Extension Bars verwendet (Zu sehen auf dem folgenden Foto)


    Ich habe zweistufig poliert:


    1.Durchgang: Meguiars #105 Cut Compund + hartes Pad
    2. Durchgang: Meguiars #205 High Gloss Compound + mittelhartes Pad


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    Wichtig ist hier aufzupassen dass man nicht durchpoliert.


    So sah die Oberfläche nach den Polierdurchgängen aus:


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    Nun muss das Ergebnis noch versiegelt werden. Dies kann mit einem entsprechend für Felgen entwickelten Produkt geschehen. Wichtig ist hier eines wirklich für Felgen zu verwenden welches die höheren Temperaturen im Vergleich zum Lack übersteht. Ich habe hier das Auto Finesse Mint Rims verwendet.


    Das Ergebnis, innen und außen versiegelt sah dann so aus:


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    Das war's erstmal von mir...


    Gruß, Alex :thumbup:

    Soooo, trotz vorweihnachtlichem Stress ging es natürlich am Benz mit Blecharbeiten weiter.


    Zunächst wurde der Vorderwagen ein wenig entkleidet...


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    ...dann bezog er vorübergehend für die Blecharbeiten den Platz neben einem 1302 LS Cabrio, welches ebenfalls eine Menge neues Blech bekommt....


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/20151209_16390411szl.jpg]


    ...es folgten ein paar Schweißarbeiten am Radhaus, hier wurden Bleche angepasst und überlappend eingeschweißt und mit 2K Epoxy Grundierung für die weitere Behandlung vorbereitet...


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/20151224_145215nhsad.jpg]


    ...als nächstes auf die Bühne und die Hinterachse raus für die übrliche Restaurierung der Hinterachse...


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    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/20151216_113416ftsli.jpg]


    ...die Hinterachse bekam auch direkt noch neue Lager, hier noch unbearbeitet...


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    ...Reste der alten HA Aufnahme...zusammengehalten durch Bauschaum und Dichtmasse 8| :help: :pupillen: ...


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/20151216_124416t4s1c.jpg]


    ...die Rechte war noch Top, wurde nur komplett entrostet und dann ebenfalls auch mit 2K Epoxy Grundierung behandelt....


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/20151216_125256jvs6p.jpg]


    ...Alles Andere natürlich auch auf der anderen Seite. Nach der Grundierung gab es eine dünne Schicht überlackierbaren Unterbodenschutz, anschließend innen und außen eine Menge passendes Fett...Blecharbeiten an den Kotflügeln vorne sind auch bereits erledigt worden, ebenso liegt eine neue Stoßstange bereit...


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    ...natürlich wurde auch noch mehr Arbeit gefunden, hier das Raushaus hinten rechts, links, rechts sieht's aber nicht besser aus :thumbup:


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    Bis dahin, munter bleiben :thumbup:

    Dieser hier kommt auf jeden Fall wieder auf die Straße und nicht in die Presse :thumbup:


    Jetzt ist aber mal eure Meinung gefragt: Die hinteren Seitenscheiben müssen eh raus, lohnt es sich auch die Scheibe der Heckklappe heraus zu nehmen um zu gucken obs dort rostet? Wassereinbruch von dort habe ich bisher nicht, auch keine sichtbaren Rostspuren. Trotzdem raus das Teil?


    Viele Grüße, Alex :thumbup:

    Moin Alex und ein frohes neues 2016 :thumbup: . Nein. Wenn da nicht´s gammelt oder sonst was mit ist, dann der Einfachheit halber ganz lassen. Mußt Dir ja nicht noch mehr aufbürden :!: . Weiterhin zielgerichtetes schaffen noch :thumbup: . Wenn die Heckklappe Dich bei den Arbeiten an den Seitenscheiben nicht stört laß sie eingebaut.
    Mit freundlichen Grüßen Kombikisten

    Die Heckklappe gammelt, wie sollte es auch anders sein natürlich ganz ordentlich :S Es geht mir aber um die Heckscheibe, ob ich die heraus nehmen soll oder ob sie drin bleiben kann. Beim lackieren stört sie nicht, wofür gibts denn das Liftband? :thumbup:


    Ein frohes Neues! :nummer1:

    Moin .
    Ich würd die Scheibe vom Kofferraumdeckel drinn lassen.
    Kannst ja zur Not die Gummidichtung mal anheben und gucken.
    Sonst hut ab :thumbup:
    Was mich interessiert warum restaurierst du den Wagen ?
    Hat er etwas besonderes an sich ?
    (Soll nicht negativ rüberkommen,es ist rein interessehalber)
    mfg
    Jonas

    Selbst mit Dichtung anheben ist nichts zu erkennen, die Scheibe wird also drin bleiben 8)


    Tja, warum baue ich sowas wieder auf, gute Frage :D Also ich würde es nicht als Restauration bezeichnen, sondern eher als Remake. Das ist so mein Hobby Autos wieder aufzubauen, der E200 hätte eigentlich verschrottet werden sollen und das konnte ich mir nicht mit ansehen. Was besonderes ist es nicht, ist so wie ich das sehe ein weitestgehend basis ausgestatteter 200er, werden soll es auch kein Showcar sondern ein solider Daily Driver. Mein Vorteil ist dass ist alle arbeiten selbst ausführen kann und so nicht auf Fremdleistungen angewiesen bin, weshalb das auch kostenmäßig einigermaßen im Rahmen bleibt.


    Was aber auch sicher ist, ich finde das so geil sowas wieder aufzubauen, der letzte 124er wirds nicht gewesen sein :D


    Viele Grüße, Alex :thumbup:

    Super dankeschön für deine Erklärungen :)


    Wenn man alles selber machen kann spart man sich wirklich eine Menge kosten,ich seh es ja bei meinem einmal Karosserie instandsetzen sind schonmal 250 euro weg.
    Und auch das lackieren dürfte bei Fremdleistung auch nicht unerheblich sein.
    Ich habe zwar eine Garage mit Grube aber spätestens am Spezialwerkzeug mangelt es dann und so bleibt dann am ende doch der Gang zur Werkstatt des Vertrauens.

    Moin,
    das ja fein das den wieder fertig machts.Ja wenn man viel selber machen kann spart ne Menge.Ich muß auch oft was inne Werkstatt machen lassen da ich die Möglichkeit nicht habe oder Werkzeug ist zu groß.Was beim Radlader oder Trecker passt will nicht so recht beim Auto :D
    Aber Achsaufnahme is ja mal der Hit.Wusste gar nicht das Bauschaum und Dichtmasse so gut halten :rolleyes: .Wir haben mal im Galabau nen 207er Pritsche den Rahmen bzw Längsträger hinter Fahrerhaus wieder mit nen T-Shirt,Kanickeldraht,Spachtel und Unterbodenschutz wieder hergestellt.Man sah nichts dran.......Tüv gabs 2 Jahre danach ging er weg.
    Mfg
    Karsten

    Zitat von Mr.Detailing

    Die Heckklappe gammelt, wie sollte es auch anders sein natürlich ganz ordentlich :S Es geht mir aber um die Heckscheibe, ob ich die heraus nehmen soll oder ob sie drin bleiben kann. Beim lackieren stört sie nicht, wofür gibts denn das Liftband? :thumbup:


    Ein frohes Neues! :nummer1:



    die heckklappe fängt meistens vom inneren falz der heckscheibe an zu gammeln, mit dichtung lupfen siehste das
    leider nicht. beim lackieren haust dir dann schönen neuen lack auf ne rostige klappe, ich würd die scheibe raus
    nehmen. speziell bei nem Mopf2 ;)

    Hallo Alex,


    wie weit bist du in der Zwischenzeit mit dem Tee gekommen?


    Bezüglich der Heckklappe: Sollte diese an der unteren Kante an der die Kunststoffleiste befestigt ist, stark am rosten sein, würde ich die Hecklappe komplett austauschen. Dieses habe ich mit meiner auch gemacht. Leider kommt der Rost von innen :cursing: und kann nur schwer bis gar nicht entfernt werden, teilweise wegen eines abgefallenen Schlauches der Reinigungsanlage. Mit ein bisschen Geduld ist so eine Hecklappe in einem guten Zustand zu einem vernünftigen Preis zu bekommen. Ich habe meine vor 2 Jahren für um die 140 Euro bekommen :P . Dazu kamen dann die alle Kleinteile neu. Kostenpunkt hier war ca. 300,- Euro. Wenn man Das rechnet und die Lackierung noch hinzukommt, würde ich keine rostige Klappe mehr lackieren lassen. Es sei denn, du willst den Tee später als Daily Driver nutzen, ansonsten würde ich in den sauren Apfel beißen.
    Trotzdem, Hut ab vor deiner Arbeit.
    An meinem ging es am Wochenende auch weiter :) . Die linke Seite ist jetzt geschweißt, einschließlich des Lochs an dem Radlauf und die Pappen sind wieder dran. Werde in den nächsten Tagen mal Fotos bei mir einstellen.


    Bis denne


    Dieter

    Moin,


    bei mir geht es, gebremst von der Kälte der vergangnenen Wochen weiter voran. Die Fahrerseite ist bereits fertig geschweißt, nun beginnt das gleiche Spiel auf der Beifahrerseite. Zu den Fenstern kam ich bisher nicht.


    Von innen sah es wie ein kleines Rostloch aus, dann habe ich von unten am Unterbodenschutz gezogen und zum Vorschein kam....


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/20160125_114250r2s54.jpg]


    Soweit so scheußlich.... ;(


    Gruß Alex