W124 kaufen? - Problemstellen und Reparaturen?

  • Guten Morgen, liebe W124-Freunde,


    ich habe mich in eurem Forum angemeldet, weil ich auch schon seit einigen Jahren mit einem W124 liebäugele.


    Bisher habe ich immer mal wieder im Internet ein bisschen gestöbert und jetzt habe ich die Entscheidung gefällt, mir in den nächsten Jahren auch einen zuzulegen.


    Meine Kaufkriterien:


    -Bj. 1989-92´ (also Mopf 1)


    -Limousine


    -Benziner, Vierzylinder


    -Schiebedach


    -möglichst nicht übermäßig viele Kilometer (bis ca. 250.000)


    ->Budget: bis 4000 EUR


    Haltet ihr diese Kriterien insgesamt für sinnvoll?


    Obwohl der 124er außen und innen ein wunderschönes Auto ist, haben alle leider schon über 20 Jahre auf dem Buckel.


    Was meint ihr, welche Reparaturen stehen an, wenn ich ein halbwegs gepflegtes Exemplar erwische? Wie war das bei euren 124ern?


    Wie hoch sind die Reparaturkosten pro Jahr?


    Ich bin mir sicher, ihr könnt mir weiterhelfen, liebe Grüße, paktah :)

  • Hallo paktah!
    Vernünftig dass du so klare Vorstellungen hast, welchen w124 du dir kaufen willst. Ich denke für das Geld wirst du bestimmt einen guten finden, aber nimm jemanden mit der Ahnung von der Materie hat. Auf jedenfall die typischen Stellen wie zum Beispiel Wagenheberaufnahmen, unterm Wischwasserbehälter, Hinterachsaufnahmen, Federaufnahmen vorne usw. kontrollieren.
    Reperaturkosten pro Jahr kann man nicht genau sagen... das ist immer unterschiedlich. Entweder man hat Glück oder halt auch nicht. Aber in meinen Augen ist ein w124 kein Fahrzeug das man sich zum "sparen" kauft, für mich ist es ein Auto das ich gerne fahre.. als Hobby und somit ist es mir eigentlich auch egal wie viel Geld ich hineinschieße.. es ist für mich kein verlorenes Geld, weil jedes mal wenn ich einsteige meine Freude sehr groß ist. Aber ich bin mir sicher du findest einen Guten!


    Gruß
    Sepp

  • Hallo Paktah,


    Du hast es selbst schon richtig erkannt, die 124er sind mindestens zwei Jahrzehnte alte Gebrauchtwagen. Für 4.000 Euro wirst Du kaum ein lückenlos werkstattgepflegtes und generalüberholtes Fahrzeug findet, welches Dich die nächsten Jahre sorgenfrei begleitet.


    Aber Du bekommst mit gründlicher Suche und sorgsamer Auswahl eine gute Basis, in die sich Investitionen lohnen. Wie hoch diese sein werden, richtet sich nach Deinem Anspruch und ob den Wagen langfristig behalten willst. Aber ungefähr noch mal den Kaufpreis in Hinterhalt zu haben, ist eine gute Faustregel.


    Elmar



    200 E (W124) ● 1992 ● Beryll ● Stoff Safran
    S 280 (W140) ● 1998 ● Rubinrot ● Stoff Champignon
    CL 420 (W140) ● 1998 ● Designo Purpur
    SLK 230 (R170) ● 1997 ● Brilliantsilber ● Leder Scarlett

  • Hallo Paktah,


    als Denkanstoß: Wieso Vierzylinder? Da bleibt ja nur der 200er und der 230er - ein 300er würde nicht viel mehr Benzin verbrauchen und bietet deutlich mehr Komfort und Fahrspaß.


    Kannst/willst Du selber schrauben? Wenn nicht, dann stell Dich darauf ein, dass vermeintliche Kleinigkeiten sehr viel Geld kosten.


    Was an Reparaturen auf Dich zukommt, hängt zum Teil auch von Dir selber ab. 20 Jahre alte Gummibuchsen, Stoßdämpfer, etc. in den Achsen kann man natürlich fahren bis sie ausgeschlagen sind. Entscheidet man sich dafür alles neu zu machen, hat man aber ein wesentlich besseres Fahrgefühl. Letztendlich eine Frage, auf welchem Niveau man das Fahrzeug erhalten möchte.



    Mein Coupe sah von innen und aussen auf den ersten Blick eigentlich ganz gut aus - wenn man weiß, wo man schauen muss, dann ist es aber eine kleine Katastrophe. Ist zwar noch lange nicht fertig, aber hier kannst Du etwas lesen: Mein rostiger 1989er 300 CE und meine Schweiß-/Reparaturversuche


    Wo kommst Du her?



    Viele Grüße,
    Chris

  • Zur Motorwahl:


    die brauchen alle ihre 9-12l, ich würde auch eher zu nem sexyzylinder greifen. Etwas höhere Wartungskosten, hält sich aber im Rahmen. Der 230 ist aber auch eine ausreichende Motorisierung.


    Zu den Reparaturkosten... kommt auf die Substanz drauf an. Ist die nicht so prall und du möchtest den Wagen nicht nur über den Nächsten TüV schleppen, rechne mal entspannte 2000+ fürs erste Jahr.


    Danach hält es sich eigentlich in Grenzen. Die normalen Wartungskosten sind <500€/a.


    Die Kosten richten sich natürlich auch extrem danach, wie viel du selber machen kannst (wobei der 124er ja sehr schraubenfreundlich ist)


    Kannst du in Eigenregie ne Hinterachsüberholung für ~600€ bewerkstelligen, kannst du beim Freundlichen sicher mit 2500 rechnen.


    Da du ja noch etwas Zeit einplanst, besichtige einige Fahrzeuge, nimm dir am besten ein lokal ansässiges Forenmitglied mit :)

  • Jetzt kommt wieder der Verbrauchskäse...
    Mein 200 nimmt in der Stadt 10L, der 230er den ich vorher fuhr war mit 12L dabei. Jeweils T-Modell mit Automatik und Klima. Jetzt erzählen hier immer alle das die grossen Motoren auch nur nax 12 nehmen.
    Kann ich nicht glauben


    Insgesamt sind die Motoren aber sehr sparsam


    Für 4000 eine gescheite Limo zu bekommen halte ich für realistisch allerdings ist das Modell so gehypt im Moment das es auch in der Preisklasse extrem viel Schrott gibt.


    Rechne mit einer längeren Suche und schau dir die allseits beliebten Rost-Threads an.



    Mfg
    Arne

  • Ich denke auch, dass du für dein angesetztes Budget eine passende Limousine finden solltest.
    Bei deinem Buget von 4000€ würde ich eher nach einem 2.0 oder 2.3er suchen... Für die größeren Maschinen solltest du dann schon ein wenig
    mehr investieren. Ansonsten bekommst du schnell einen günstig scheinenden großmotorigen 124er, der mit Wartungsstau auf dich wartet.
    Die höher motorisierten 124er werden häufig günstig angeboten.... Viele sehen hier wohl die Chance mit wenig Geld ein "dickes Auto" fahren zu können.... Naja
    bis zur nächsten Inspektion ;)


    Wie gesagt, bei einem kleinen Budget würde ich nach einem gepflegten 4-Zylinder suchen. Allerdings denke ich auch, dass du da einiges an Zeit oder Glück mitbringen musst,
    um einen gescheiten Wagen zu finden... Aber die Suche macht ja auch Spaß ;)


    Viel Erfolg...

  • Ich würde auch einen 4-Zylinder empfehlen. Erstens weil man da in dem Budget eine gute Basis erhält, die 6-Zylinder sind deutlich begeehrter und damit schon in den Einstandspreisen teurer. Die größeren Motoren schlagen auch mit höheren Wartungs- und Ersatzteilkosten zu Buche. Im Schnitt vielleicht nur 20 bis 25 % mehr, aber ein Viertel von 5.000 Euro ist eben doch eine ganze Menge Geld.


    Der 230er wäre eine gute Wahl: Deutlich mehr Biss als der 200er mit 118 PS. Letztlich würde ich aber den Motor nicht als Hauptkriterium ansetzen, sondern den Gesamtzustand.


    Das mit dem Verbrauch stimmt und kann es aus eigener Erfahrung bestätigen: Mein 200 E verbraucht 9,5 Liter, mein W140 mit sechs Zylindern knapp unter 12 Litern. Also ein sehr geringer Unterschied, der kaum ins Gewicht fällt.


    Wichtrig ist, sich bei der Suche Zeit zu lassen.


    Elmar



    200 E (W124) ● 1992 ● Beryll ● Stoff Safran
    S 280 (W140) ● 1998 ● Rubinrot ● Stoff Champignon
    CL 420 (W140) ● 1998 ● Designo Purpur
    SLK 230 (R170) ● 1997 ● Brilliantsilber ● Leder Scarlett

  • Kleiner Hinweis am Rande: BJ 93 ist auch zumindest z.T. noch Mopf 1. Und damit kann man die Motorpalette noch um den 220er erweitern, den es in der Übergangsphase ja auch im Mopf 1 gab ... Der Motor hat natürlich noch wieder seine eigenen Probleme (Motorkabelbaum), ich bin mit dem Motor in meinem Kombi aber auch zufrieden. Spritverbrauch liegt aktuell bei 9l/100km.


    Unterhaltskosten? In der normalen Wartung habe ich bei meinem 6-Zylinder Cabrio nicht wesentlich höhere Kosten als beim 4-Zylinder Kombi.


    Was man an sonstigen Reparaturen aufwenden muss, kann man vorher nie sagen. Mal hat man Glück und man kann fahren ohne Ende ohne das groß was ansteht. Und bei anderen Autos steckst in ein vermeintlich gutes Auto in den ersten Jahren den Kaufpreis noch mal in Reparaturen.


    Aber meiner Meinung nach sollte man für 4.000 € schoneine gute Limo finden können. Das Wichtigste wird aber sein, ein Fahrzeug mit guter Karosse (also insgesamt rostarm) zu kriegen.


    Viel Erfolg bei der Suche!

    Gruß, Martin

    „Es wirkt nicht in etwa so, als hätte man es nötig, einen alten Mercedes zu fahren – man hat es nicht nötig, einen neuen zu fahren.“
    Zitat Benedikt Wiemer, ein Autor der Internet-Seite http://www.ikonengold.de

  • Moin
    Wichtig ist das überhaupt mal was gemacht wurden.
    Die Fahrzeuge halten technisch sehr lange selbst ein schlechtes Fahrwerk fährt sich noch ganz gut.
    Und bloß die Gefühle weglassen...
    Sonst endest du wie ich und hast eine überteuerte Dauerbaustelle zuhause :D

  • Guten Abend,


    im Mai 2014 habe ich mich für einen 230E (Mopf1) mit dem M102 Motor entschieden.
    Eine gute Wahl wie sich im Nachhinein bestätigt hat.


    Für die Suche habe ich mir etwa ein Dreiviertel Jahr Zeit genommen.
    Alle technischen Details der unterscheidlichen Modelle miteinander verglichen.
    Ich habe viele Fahrzeuge angeschaut, Probe gefahren und abgewogen. Leider habe ich sehr viel verbastelten Schrott gesehen. Oder Autos mit erheblich Rost im Verborgenen oder immensen Wartungsstau.
    Letztlich habe ich mich für den 230er (Handschalter) aus einem Sterbefall entschieden.Original 66.000km mit den üblichen Rentnerspuren an der Karosserie, dafür aber rostfrei, fürdamals 3500,-€.
    Die Rentnerspuren sind alle beseitigt, große Inspektion, neuer TÜV, neue Reifen, alles in allem habe ich etwa 1000,-€ investiert.


    Der 230er läuft wunderbar ruhig und zieht hervorragend aus dem tiefsten Drehzahlkeller. Tacho 200km/h sind gar kein Problem (wenn es sein muss). Verbrauch lag bisher auf rund 10.000 gefahrenen Kilometern zwischen 8,8ltr. und 10,5ltr, je nach Fahrweise und Außentemperatur. Im Durchschnitt sind es 9,58ltr., wobei das Auto auch Kurzstrecke gefahren wird.
    Auf längeren Strecken bis max 140km/h sind knapp 9ltr. realistisch.
    Ich notiere jede Tankfüllung und rechne nach.


    Der 230E als Mopf1 ist in meinen Augen und nach meinen Erfahrungen der beste Kompromiss aus angemessenen Fahrleistungen. Langlebigkeit, Laufruhe und dabei überschaubaren Unterhaltskosten.
    Diese Entscheidung würde ich jederzeit wieder treffen.
    Auch wenn ein Sechszylinder zunächst recht verlockend erscheint.
    In Geräusch , Laufruhe und Drehzahlniveau würde ich den 230er auch den Vierventilern vorziehen.


    Insgesamt entscheidend ist natürlich der Gesamtzustand im Verhältnis zum Preis.
    Rost ist leider ein großes Thema. Besonders ab Mopf2. Eine intakte Karosserie ist schon ganz viel wert.


    Viel Erfolg bei der Suche.


    Gruß, Dietmar.

  • Servus,


    von den Unterhaltskosten ist ein 4-Zylinder dann doch günstiger. Egal ob am Motor was gemacht werden
    muss (Zugänglichkeit) oder das mehr an BAuteilen, die höhere Steuer, meistens höhere Versicherung, das kann sich
    schon summieren.


    Der 6 Zylinder braucht ca. 2 Liter mehr an Kraftstoff, das ist einfach Fakt. Wenn man Verbrauchsvergleiche anstellen möchte, dann sollte
    man auch wissen wie die KE-Motoren eingestellt sind und was schon alles investiert worden ist.


    Bei zahmen Gasfuß kann man einen M102 durchaus mit 7 Liter bewegen und einen M103 mit 9 Liter (limousine, Schalter). Bei Volllast können es
    beim 6-Ender auch mal 15 Liter sein und beim M102 11 Liter.


    Ich würde dir auch zum 230er raten und ganz wichtig, der Karosseriezustand ist das entscheidende ;)



    Gruß Peter

  • moin
    auf der bahn braucht mein 230er ce mit 5 gang schaltgetriebe auch so 7,5 liter im 5´ten gang.2 mann und kofferraum voll.
    getestet auf der autobahn im urlaub.


    gruß
    qp

  • Verbrauch beim E280 Kombi:
    Durchschnitt 12-13 Liter
    Autobahn mit 4 Personen und vollem Kofferraum 9-10L
    Bei viel Stadtverkehr können das auch 14 Liter werden also die 12 L passen meiner Meinung nach schon ganz gut.
    Alles bei eher sparsamer Fahrweise aber das sollte kein Problem sein ein W124 animiert wirklich nicht zum Rasen.